Grundsitzer

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  • memo
    Erfahrener Benutzer
    • 19.01.2009
    • 315

    Grundsitzer

    Hallo,

    ich bin in der Altmark / Sachsen-Anhalt häufig auf die Berufsangabe Grundsitzer gestoßen, manchmal in Verbindung mit einem Handwerk, z.B. Zimmerer. Was heißt das genau? Hatte er Grund(be)sitz, gehörte ihm das Grundstück, auf dem sein Haus stand, sollte es so etwas wie 'Einwohner' eines Dorfes heißen?

    Gruß,
    Mechthild
  • UnFassbar
    Gesperrt
    • 14.11.2010
    • 87

    #2
    Die Vertreter aus der Schicht der Büdner, Kötner oder Grundsitzer (nicht zu verwechseln mit Grundbesitzer) waren meist Pächter, seltener Besitzer eines kleinen Gartengrundstücks mit eigenem Katen. Von dem Ertrag des Gartens mit wenig Kleinvieh zur Eigenversorgung konnten sie allein jedoch nicht leben. Sie betrieben entweder ein Handwerk oder arbeiteten gegen Tagelohn bei den Bauern. Als Handwerk und Gewerbe kamen bis zur Einführung der Gewerbefreiheit 1808 in Frage: Leineweber, Schneider, Schmied, Stellmacher, Zimmermann und Kleinhändler. Im 17. und 18. Jahrhundert war die Zahl der Grundsitzer noch klein, und in vielen Dörfern der Altmark gab es sie gar nicht. Eine starke Zunahme erfolgte erst im Verlaufe des 19. Jahrhunderts als Folge der Kapitalisierung in der Landwirtschaft. In der dörflichen Rangordnung kamen die Grundsitzer zwar nach den Kossaten, nahmen aber oft auch eine geachtete Stellung ein, besonders wenn sie einen für die Bauern unentbehrlichen Beruf ausübten (z.B. Zimmermann).
    UnFassbar

    Kommentar

    • memo
      Erfahrener Benutzer
      • 19.01.2009
      • 315

      #3
      Vielen Dank, UnFassbar!

      Das ist eine sehr ausführliche Erklärung. Die habe ich gebraucht.

      Gruß,
      Mechthild

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