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#31
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Hauptkrankheit
Marlies:
ich lese gerade einen Artikel über das älteste Kirchenbuch des Kreises Rotenburg a.d.Fulda: Dort steht: 1588 wird die "Hauptkrankheit" als Seuche genannt. Ihr fielen 9 Einwohner, darunter 6 Kinder zum Opfer. Unter Hauptkrankheit finde ich: http://germazope.uni-trier.de/Projec...?lemid=GH03641 jedoch sehe ich keine "klare" Definition. Kennt jemand eine "genaue(re) Bezeichnung dieser Krankheit? Woody: Lt.AMF=Gehirnentzündung, Typhus. Marlies: Gehirnentzündung = Kopf Typhus = Verdauungskanal wie bring ich das zusammen? Gast Carlton: habe den Ausdruck zwar noch nie gehört, würde aber auf Grund deines Links die Sache mit Kopfschmerzen bezeichnen (Haupt = Kopf). Warum Seuche ist mir allerdings nicht klar. Muss aber aus dem Text dann ersichtlich sein. Aber vielleicht waren ja "Gesichtrosen=Gürtelrosen" oder "Gehirnhautentzündungen" dmalas tödlich. Sind sie ja manchmal auch heute noch. Marlies: nein, leider ist aus dem Text nichts weiter ersichtlich, es handelt sich um eine Zusammenfassung: : übliche Daten zu Geburten, Heiraten, Tod, Zuwanderungen usw. Es gab noch mehr Seuchen, z.B. 1612 "Dysenteria" http://de.mimi.hu/krankheit/dysenteria.html Aber ich denke auch, das es in erster Linie mit Haupt = Kopf zu tun hat, vielleicht finde ich ja noch genaueres. Marlies: danke, aber hab ich da was übersehen? ich finde dort: Hauptkrankheit Gehirnhautentzündung, Typhus Gast Carlton: Nee, nur schau dir dieses noch zu Typhus an. Dann verstehste auch den Kopf dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Typhus Und Dysaterie scheint auch Durchfall/Ruhr zu sein. Vielleicht hilft es ja! |
#32
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Tüchelknecht
Marlies:
in meinen Unterlagen habe ich einen Tüchelknecht (als Beruf) Eine Erklärung für diese Tätigkeit habe ich bisher nicht gefunden. Für "Aufklärung" wäre ich dankbar ...... ich bin fündig geworden: Tücherknecht: Ein Gehilfe im Jagdwesen, der die Tücher (Tücherlappen) vom Wagen warf und mit aufstellen half |
#33
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Hitkrapfer und Zrenner
Marlies:
beide Berufe kenne ich nicht, sie kommen um 1620 im Raum Amberg vor. Weiß jemand näheres? Gast Carlton: ich habe zu Hutkapfer was finden können "Ausschluss der Hutkapfer (Werkmeister) ". Leider habe ich Zrenner auch noch nie gehört. Marlies: vielen Dank, aber ich hab mich nicht vertippt, es heißt wirklich Hitkapfer. Aber beim Tüchelknecht hats ja auch lange gedauert, bis ich dahintergekommen bin, vielleicht finde ich auch diesmal etwas, auch wenns dauert. Gast carlton: schade eigentlich, denn der Tüchelknecht ist ja auch Tücherknecht . Aber mal ehrlich, natürlich habe ich geschlafen bei meiner Abfrage. War nur ganz stolz, sofort was gefunden zu haben. Musste ja einen Haken haben. Marlies: ja, so gehts einem in der Ahnenforschung: ein einzelner Buchstabe ist anders und schon kommt man aus dem Konzept: Den Tüchelknecht gabs in Bayern, den Tücherknecht in Schlesien. Aber ich gehe davon aus, das beides das Gleiche meint. Udo Wilhelm: Zrenner gibt es auch als Nachnamen. Zrenner: oberdeutsche Schreibweise von Zerrenner. Zerrenner: 1.Übername zu mhd. zerrennen »zerrinnen machen« für einen verschwenderischen Menschen. 2.Berufsname für den Hüttenarbeiter, der das Eisen zerrinnen lässt. Marlies: Deine 2. Möglichkeit gefällt mir besser, die werde ich erst mal notieren. So, eine Anfrage über eine Liste erbrachte folgende Antwort: Hallo Frau Springer, diese Berufe gehören zur Amberger Eisenindustrie. Ich zitiere mal aus dem schönen Buch von Dirk Götschmann "Oberpfälzer Eisen" Schriftenreihe des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern in Theuern: Seite 71: An einem Hammerwerk, das jährlich 60 Pfund Schien herstellen konnte, war das folgende Gesinde beschäftigt. Ein Zerrennmeister, ein Zerrennknecht, ein Handpreu (Helfer des Zerrennmeisters) ein Schmiedmeister, ein Schmiedknecht, ein Hauer, ein Kohlzieher .. und ein Kohlmesser. Führte der Hammermeister den Betrieb nicht selbst, so kam noch ein Betriebsleiter, der Hüttkapfer dazu. Im obigen Buch stehen auch die Löhne etc., sehr interessant. |
#34
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Hingsthövdling
Udo Wilhelm:
Ein Bekannter bat mich um Hilfe: Kennt jemand den Begriff "Hingsthövdling"? Marlies: aus welcher "Ecke" (ungefähr) soll denn der Begriff stammen? Das ......hövdling klingt wie .......höfling Woody: "Hingst" heist auf schwedisch "Hengst". Vielleicht hilft das etwas weiter. Udo Wilhelm: der Begriff ist aus einem Taufpateneintrag von 1835. Als Taufpate wird genannt Johannes Mees, Hingsthövdling, v. Darmstadt ich habe heute morgen ein Tolles programm gefunden > Gen Tools < darin fand ich auch den Begriff Hingsthövdling = ein Rittmeister. |
#35
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Warum werden die Engländer Tommies genannt?
Marlies:
Bongolit hat in seinem Beitrag -> Zeitzeugen von "Tommies" gesprochen und meinte die Engländer. Warum werden die Engländer Tommies genannt? Christian Benz: http://de.wikipedia.org/wiki/Tommies http://en.wikipedia.org/wiki/Tommy_Atkins |
#36
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Ausnahms-Ehegatten
BenediktB:
Ich habe auf dem Grabstein meiner Ur-Ur-Großeltern einen Begriff mit dem ich nichts anfangen kann. Und zwar werden die beiden dort als "Ausnahms-Müllersehegatten" bezeichnet. Müllersehegatten ist ja klar, aber was bedeutet das "Ausnahms-"? Marlies: 1.) Der Ausnehmer hatte seinen Hof an den Stifter übergeben und mußte dafür von diesem versorgt werden. Die Rechte und Pflichten wurden im Ausnahmsbrief geregelt. 2.) Ausnahm bezeichnet die Räumlichkeiten für den Austrägler. Nur auf großen Anwesen konnte man ein eigenes Austragshäusl errichten. Meist mußte ein Ausstragsstübl oder eine Kammer genügen. Welches bei Dir zutrifft, musst Du durch weitere Forschungen klären. |
#37
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Berufsbezeichnung Köbler
schneeheinzi:
In alten Kirchenbüchern in Eichstätt fand ich bei einigen meiner Vorfahren als Berufsangabe den Begriff Köbler. Kann mir jemand sagen, was sich dahinter verbirgt? Gast Carlton: aus dem Lexikon: Köbler (Franken, Oberpfalz). Ein Häusler, Halbbauer und Tagelöhner. Aus Kobel, einer kleinen Hausstelle. Er hatte kein eigenes Gut, nur ein Haus mit einer kleinen Feldwirtschaft. Er mußte sich wie ein Kötter bei einem Gutsbesitzer verdingen. (Kobel= z.B. in Nürnberg: Siechkobel, unentgeltliches Haus für alte Leute) Udo Wilhelm: ein Köbler ist ein Kleinbauer. |
#38
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Krüger
oskar1944:
Aus dem Jahre 1838 ist im Zusammenhang mit der Namensnennung auch der Begriff Krüger aufgelistet. Könnte es sich hier um eine Berufsbezeichnung oder vielleicht um den 1. Vornamen handeln? Christian Benz: aus dem Online Namenlexikon (Link funktioniert nicht mehr!): Mittelhochdeutsch "kruoc" bzw. althochdeutsch "kruog" = Krug; mittelniederdeutsch "kruger" = Wirt, Schenk-, Gastwirt. "Krüger" im Oberdeutschen: Jemand der Krüge herstellte, oder mit derartiger Ware handelte, also z.B. einTöpfer oder Geschirrhändler. Im niederdeutschen Raum war dagegen eher der Gast- oder Schenk-Wirt gemeint. (Der Name Krüger zählt heute zu den häufigsten 25 Familiennamen in Deutschland.) gudrun: ein Vorfahre von mir lebte neben dem Krug, also dem Gastwirt. Daher vermute ich auch, daß mit Krüger der Wirt gemeint ist. Das war in Schötmar, im Lippischen. Irmgard: richtig! der Krüger war der Gastwirt mit manchmal eigenem Braurecht. Krüger nannte man ihn, weil ein Krug eine festgelegte Maßeinheit war (je nach Region unterschiedlich) und in seiner Wirtschaft die Zinsschuld eingesammelt wurde. PS : in Bayern ist ein Krug heute noch eine 'Maß' |
#39
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Stein als Flächenmaß
Marlies:
bei der Herzoglichen Oberschultheißerei in Rennerod ist am 21. Januar 1839 ein Nachlass verteilt worden.Dazu wird an einer Stelle folgendes geschrieben: "Von den Grundstücken des Erblassers sind vor 18 Jahren 3 Stein veräußert worden für .... ". Bei diesem Satz habe ich Schwierigkeiten, da 1 Stein normalerweise 20 Pfund (je nach Landschaft) entspricht, wobei Stein kein Flächenmaß, sondern ein Gewicht darstellt. bgeschichte: Geht es vielleicht um richtige Steine? Das von Dir Zitierte ergibt keinen Aufschluss darüber, was da wirklich in "Stein" gemessen worden sein könnte. Mir scheint es so - aus dem kurzen Zusammenhang heraus -, daß da vielleicht irgendwelche größeren Bausteine, Grabsteine, steinerne Türschwellen, ... o.ä. verkauft worden sind. Irmgard: der Stein dürfte hier im Sinne eines Rechtes/ einer Abgabe zu verstehen sein, die den Wert / die Größe eines Grundstücks mißt. Erklärend dazu : http://www.karl-heinz-hentschel.net/Zehntstein.html |
#40
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Frotteur
Xtine:
Ich habe auf einer in französisch geschriebenen Geburtsurkunde den Beruf Frotteur gefunden, kann mir irgendwer sagen was das war? Es muß was militärisches sein, denn die zugehörige Einheit war angegeben. Er stammte aus der Region Zweibrücken, die etwa um 1800 rum französisch regiert wurde. Bei Wikipedia steht: "Person die sich durch Reibung an anderen sexuell erregt." Diese Erklärung stimmt hier wohl nicht. Woody: Ich vermute mal das es sich hier um einen Schreib- bzw. Lesefehler handelt. Es wird sich hier wohl um eine Bezeichnung eines Grenzbeamten handeln. frontière=Grenze=Landesgrenze Xtine: Lesefehler schließe ich aus, da steht eindeutig Frotteur. Schreibfehler? Wer weiß wie gut der Schreiber damals Französisch konnte, war ja nur zeitweise Amtssprache. Vielleicht war er ja als Grenzsoldat tätig. Meine Überlegung war auch, daß er vielleicht der Schuhputzer (mein Wörterbuch übersetzt es mit wischen/wichsen/reiben) oder für die Zaumzeugpflege der Pferde verantwortlich war, irgend ein niederer Dienstgrad halt. Mit dem Hinweis auf Stoffe, war er vielleicht auch für die Pflege der Uniformen zuständig? Marlies: Wie wärs denn hiermit: gefunden in http://www.meyers-konversationslexikon.de/ Frottieren (franz.), reiben, besonders das Reiben der Haut mit Tüchern oder Bürsten, um sie zu reinigen und durch die Reizung der Hautnerven die Lebensthätigkeit zu steigern. Nach kalten Bädern wirkt das F. sehr günstig als Abhärtungsmittel gegen Erkältungen und gegen rheumatische Affektionen. Auch zur Wiederbelebung Scheintoter wird das F. angewandt. Man benutzt zum F. ein leinenes oder baumwollenes Gewebe mit zahlreichen Noppen, welches auch zu Handschuhen verarbeitet wird. Frotteur, einer, der frottiert, auch den Fußboden bohnt; Frottoir, Frottierbürste, Frottierlappen. gudrun: denkt auch an das Frottee-Handtuch. Vielleicht war der gute Mann auch ein Weber des Frottee-Stoffes? Xtine: Hatten die damals einen in der Armee, der alle trockenrieb wenn sie nass waren? Ich hab mal den Teil eingescannt, vielleicht hilft das ja weiter. Frotteur d'appartement de D a D .............. Regrement de Deuxponts Ist das keine Miltiäreinheit in Zweibrücken? Vielleicht ist meine erste Übersetzung ja doch falsch und er ist "Putzfrau"? Meine französischen Kenntnisse sind leider äußerst dürftig. Menantes: ja er ist eine Art "Putzfrau". Man nennt es im Österreichichen auf das Militär bezogen"Bursche", im privaten Bereich "Kammerdiener". Er ist verantwortlich für das Appartement des S : at S: (Seigneur und S. = Herrn und Herrin) (Elliger ?) die ... Xtine: Da hat er wohl doch keine hochrangige Militärkarriere gemacht. j.steffen: Anne fille naturelle de Dorothée Raphael [über durchgestrichenem, anderem Namen G....] fille legitime d'Antoine R. frotteur des appartements de S[on] a[ltesse] S[erenissime] Msgr. [=Monseigneur] le duc Regnant de Deuxponts. elle ... Übersetzung: Anne, natürliche [=uneheliche] Tochter von D. R., ehelicher Tochter von A. R., Frotteur [?] der Gemächer der Durchlauchtigsten Hoheit, des Gnädigen Herrn Regierenden Herzogs von Zweibrücken. Sie ... Zu dem "frotteur" findet sich auf Projekt Gutenberg ein Text von Jean Paul, in dem ein solcher, auch als "Reiber" übersetzt, mit anderen niedrigen Hofchargen vorkommt. Es könnte also durchaus jemand gewesen sein, der herrschaftliche Räume schlicht zu bohnern hatte. Nachtrag: Ich habe jetzt auch noch die Frotterine gefunden https://familysearch.org/ark:/61903/...=60&cat=127926 Eintrag rechts oben! |
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