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Schottische Einwanderer in Preußen/Danzig
Hallo,
hier einmal zwei interessante Links zu schottischen Einwanderern in Preußen (einfach weiterverzweigen) http://www.electricscotland.com/hist...ssia/index.htm http://www.electricscotland.com/hist...y/scotsndx.htm Als pdf (viel besser zu lesen): http://www.studienstelleog.de/DOWNLO...ia_Schulze.pdf http://www.studienstelleog.de/downlo...ny_Fischer.pdf Dort findet man auch Namen von Einwanderern und deren Geschichte. Vielleicht taucht ja wie bei meinen Vorfahren der ein oder andere Nachname auch in Euren Stammbäumen auf. Als sie gegen Zahlung einer bestimmten Geldsumme Bürger z.B. von Danzig wurden, haben sie auch ihre Namen in deutsche Namen geändert (Angeblich stammt z.B. Muthreich von Muttray ab, Mietzel von Mitchell usw.). In dem Link findet man auch die Namen schottischer Kaufleute in den Regionen von Preußen und z.B. auch schottisch-deutsche Familienwappen. Gruß Stefan |
#2
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RE: Schottische Einwanderer in Preußen/Danzig
Auszug aus folgendem Dokument (Namen aus Anklam):
http://www.studienstelleog.de/materi...20Anklam_a.htm Nickel Watten muß ein eingebürgerter Schotte sein, denn er verwendet nur schottische Paten, 1608 z.B. Jürgen Barckeley und uxor Wilh. Peters (= Peterson), civis Gryphiswaldensis, natione scoti, oder 1614: Herrn David Falkener (schottisch = Falconer) civis et senator Wolgastensis und Jürgen Barckeleyen Hausfrau. Greifswalder Schotten, die in Anklam Pate stehen, sind ferner: Hans Levesten (Livingston), Wolter Eschen (Erskine), Wolter Linsen (Lindsay). Aus dem Taufregister allein ergeben sich als in Anklam ansässig folgende Schotten, außer den 1929 schon genannten und deren Nachkommen: Andreas Güttern, nachweisbar 1608-23 David Mortan, nachweisbar 1606-12 Nickel Watt, nachweisbar 1608-24 Andreas Hunter, nachweisbar 1687-1700 Hans Grigge, nachweisbar 1623. Zweifelhaft sind: Wilhelm Meler, (Meal?, Mailer?) 1623, Jochim Gobbe (Cobb?, Cobban?) 1621, Baltzer Hidden 1623, Peter Andressen 1681, Heinrich Ambrosius (Ambrose). Weitere Namen in anderem Dokument (s.u.).Als sichere Schotten lassen sich aus den Bürgerlisten und aus anderen Quellen folgende feststellen: Die vorgenannten Jahreszahlen bedeuten das erste Auftreten der Genannten, die in Klammern beigefügten Namen die richtigen schottischen Namen 1577 Richard Alm (Allan) 1567 Wilm Alm (Allan) 1624 Klaus Adriansen 1567 Hans Anker (Ankroft) 1617 Michael Anker 1567 Wilm Anker 1588 Zander Barkelei (Barclay) 1573 Jakob Beuer (Boyes ?) 1567 Jakob Botter (Butler ?) 1611 David Brusse (Bruce) 1590 Hinrik Dick 1593 Sander Drißdell (?) 1555 Hans Duncker (Duncan) 1562 Martin Duncker 1610 Johann von Elsen (Ellitzon ?) 1591 Thomas Elitzson 1598 Wolter Esche (Erskine) 1621 Wolter Esche jun. 1631 Alexander von Erskein 1620 Walter Findlay 1575 Wilhelm Forast (Forrest) 1567 Jörg Forgast (Forrest) 1570 NN. Fürwasse (?) 1599 David Galle (Gall) 1580 David Gipson (Gibson) 1666 David Wilhelm Graham 1627 Albrecht Grigge (Greig) 1642 Walter Grigge 1618 Hans Herculis (Herkeß) 1656 Hans Herkules jun. 1652 Johann Hutzen (Hudson) 1613 Wilhelm Hutzen 1624 Alexander Kinthor 1624 Heinrich Laurentz (Lawrence) 1536 Hillebrand Lader (Leeder ?) 1580 Hans Levenston (Livingstone) 1616 Wolter Linse (Lindsay) 1622 Hans Möle, Möller (Miller) 1590 Nikolaus Möller 1592 Hans Möller sen. 1622 Peter Möller 1616 Jürgen Möller 1610 Hans Möringk (Murray ?) 1589 Markus Möring sen. 1624 Markus Möringk jun. 1636 Martin Murray 1622 Thomas Murray sen. 1636 Thomas Murray jun. 1622 Wilhelm Murray 1615 Jakob Nickelson 1563 Lorenz Pattensen (Pattinson) 1625 Hinrich Person (Pearson) 1599 Jochim Person 1588 Klaus Person 1614 Jürgen Petri (Petrie) 1593 Wilhelm Petri 1624 Klaus Petersen 1571 David Pfeiffe (Fife) 1575 Jakob Pfeiffe 1590 NN. Ramsay 1580 Wilhelm Rubbers (Robbertson) 1600 Nikolaus Rouwen (Rowan) 1607 Wilhelm Ruahn (Rowan) 1599 Hans Schipperdt (Shepherd) 1567 Hans Seinkson (?) 1624 Harten Sifert (Seaforth ?) 1624 Klaus Sifert 1624 Siverdt Siuertsen 1566 Peter Spercke (Sparke) 1580 Ernst Tompson (Thomson) 1567 Wilhelm Vorseide (Forsyth) 1599 Albrecht Weltß (Wells) 1590 Thomas Witton (Whitton) 1567 Brand Zander (Alexander) Da ergeben sich ganz neue Ansätze ! Vielleicht findet der ein oder andere ja einen Nachnamen aus seinem Stammbaum wieder. Mehr über die Schotten in Preußen unter http://www.studienstelleog.de/materi...terialien.html Die pdf-Dateien sind besser zu lesen als die html Dateien Gruß Stefan |
#3
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RE: Schottische Einwanderer in Preußen/Danzig
Hallo Stefan,
ich möchte dir ganz herzlich danken für diese Arbeit. Ich werde hin und wieder nach Memeler Schotten gefragt. Die Familie Ogilvie führt ihre eigenen Sippenbücher. Die sogenannten "Königsberger Schotten" sind übrigens keine Schotten, denn sie leiten sich von dem prußischen Wort "szats" ab, was Hausierer bedeutet. Ich werde auch öfter gefragt, in welchem Viertel die denn wohnten. Beate |
#4
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RE: Schottische Einwanderer in Preußen/Danzig
Aus dem obigen Text (Part I- The scottish Trader (7)):
Umwandlungen der schottischen Namen in deutsche Namen (Raum Danzig): Allardyce in Ardus Bruce in Bruss Calder in Kader Chambers in Kammer Clyne in Klein oder Kleyn Cochrane in Kocherin Cochrane in Cockeren Cockburn in Kaubrun Cook in Koch Craig in Krege Crail in Krehl Crawford in Craffert Cumming in Köning Dougal in Tuchal Duncan in Dunckel Gardiner in Gertner Gloag in Gloch Green in Grein Henry in Heinrich Hepburn in Hebron Lamb in Lamm Lawn in Lahn Lawson in Lofson Lawson in Lason Leitch in Leitsch Lyon in Leons Maccall in Magall Mackenzie in Mekkentsien Mackay in Macke Macmillan in Mackmüller Mather in Meder Menzies in Meinich Miller in Möller Moir in Muhr Morris in Moritz oder Mauritz Murray in Morre oder Morra Muttray in Muttreich Riach in Reehe Reid in Ridt Rutherford in Riderfarth oder Ritterfart Smal in Schmal Smith in Schmidt Taylor in Teler Turnbull in Trommel Wallace in Wallis Waugh in Wach Whright in Wricht Wier in Weyer Wood in Wud Wylie in Weille oder polnische Endungen wurden hinzugefügt: Ross wurde zu Rossek oder Rosek Cochranek Tailarowitz ... Viele Grüße Stefan Wessel |
#5
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Wirklich interessant, denn ich habe einen Bekannten, dessen Vorfahren von Schottland ins Baltikum ausgewandert sind. Er führt seine Ahnen auf Schotten und Deutschbalten zurück.
Gibt es dazu auch Unterlagen wie die obigen? Welche Bewegründe gab es für die vermehrte Einwanderung von Schotten in die deutschen Siedlungsgebiete? |
#6
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Zitat:
Einmal haben viele Schotten im 16. und 17. Jhdt. bei den französischen und schwedischen Armeen gekämpft und sich anschliessend niedergelassen. Aber bereits im14. Jhd. sind schottische Einwanderer nachgewiesen. Sie waren auch vermehrt Kaufleute. Es gab einen starken Handel zwischen dem Deutschen Orden (der ja auch die politische Führung über die Gebiete im Osten hatte) und Schottland. Allein zwischen 1474 und 1476 kamen 24 schottische Schiffe in den Hafen von Danzig. Für damalige Verhältnisse sehr viel. Die Schotten hatten sogar ihren eigenen Altar in der Schwarzmönchenkirche in Danzig. Später haben Sie sich natürlich auch mit den Einheimischen vermischt. Das nur ein kleiner Auszug aus den obigen Lektüren. Viele Grüße Stefan |
#7
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Einige Schotten sind offenbar auch aus politischen Gründen nach Danzig ausgewandert. Walter Zernecke schreibt in "Geschichte der Familie Zernecke" über die angeheiratete Familie Maclean:
"Der Begründer derselben [deutsche MacLeans] ist Archibald Mac Lean, der 1739 in Glasgow geboren, als Anhänger Charles Stuart's Schottland verlassen musste und am 22.August 1753 in Danzig landete. Er war Kaufmann , heiratete die verwittwete und geborene Marie Simpson (deren Mutter eine Douglas, Großtochter des X.ten Grafen Marlow war) ..." Ich könnte mir vorstellen, dass unter den Anhängern des "Bonny Prince Charly" noch mehrere ihren Weg nach Danzig fanden. |
#8
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RE: Schottische Einwanderer in Preußen/Danzig
Hallo Beate!
Zu den Memeler Schotten waere noch zu sagen, dass die meisten von ihnen als Kaufleute nach Memel kamen, um dort Schiffsbauholz anzukaufen, das auf dem Wege des Memelflusses aus dem litauischen Hinterland an die Kueste DES Kurischen Haffes gefloesst wurde, dort von Saegemuehlen zerschnitten und auf englischen oder schottischen Schiffen nach den Werfthaefen von England und Schottland transportiert zu werden. Dieses Holz war damals als "Memel Board" im britischen Schiffsbau allgemein bekannt. Besonders im 17. und 18. Jh. herrschte in England ein grosser Mangel an Bauholz, weil die dortigen Waldbestaende weitgehend abgeholzt waren, weswegen grosse Mengen aus Schweden und dem Baltikum importiert werden mussten. Fuer den Schiffsbau der Royal Navy war dieser Import eine echte Existenzfrage. Die Memeler Schotten (wie auch etliche englische Holzkaufleute) besassen damals praktisch eine Monopolstellung in dieser Beziehung, die ihnen hohe Profite einbrachten. Auch die Schiffskapitaene fuhren dabei nicht schlecht. Uebrigens haben auch hollaendische Schiffsbauer Holz aus Memel bezogen. Einige meiner Memeler Vorfahren, David, Johann Jacob und Johann Joachim Bruhn und deren Schwiegervaeter Renn, Barthes und Finck waren in der Zeit von ca. 1720 bis 1800 als deutsche Kaufleute an diesem lukrativen Handel beteiligt. Interessantes Faktum: In London gibt es heute noch eine Memel Street! |
#9
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Zitat:
ich habe den Text ja aus den vorliegenden Büchern (Link oben) genommen. Hat jemand eine Ahnung, welches die Schwarzmönchenkirche aus dem Text ist? Den Namen habe ich im Internet nicht gefunden. Viele Grüße Stefan Wessel |
#10
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RE: Schottische Einwanderer in Preußen/Danzig
Hallo Beate,
bezueglich der "Koenigsberger Schotten": Dass diese gar keine Schotten waren, wie Du sagst, entspricht nicht ganz dem, was auf der oben genannten Webseite electricscotland.com/history/prussia?index.htm unter der Rubrik "The Scottish Trader" genau nachzulesen ist. Es gab dort in der Stadt eine ganze Menge schottischer Haendler, die unter sehr diskriminierenden Umstaenden, d.h. im Vergleich zu den privigilierten eingeborenen deutschen Unternehmern, ihren Handel fuehren konnten. Auch wo ihnen erlaubt war, im Stadtbereich zu residieren (sie durften u.a. keine anderen Schotten als Untermieter nehmen), wird hier im einzelnen angegeben. Man muss sich nur wundern, wie diese Barclays und Ogilvies trotzdem nicht aufgaben und einen eintraeglichen Lebensunterhalt fristen konnten. Was sagt man von den Ostpreusen: Sie sind einfach nicht unterzukriegen. Das haben sie sicher nicht zuletzt auch ihren schottischen Vorfahren zu verdanken. Das gleiche gilt uebrigens fuer die Nachfahren schottischer Einwanderer in Kanada, USA, Neuseeland und Australien. "Scotland the Brave" (d.h.in bezug auf den jahrhundertelangen Kampf Schottlands gegen England) ist der Titel der schottischen Nationalhymne, die diesen Geist der Beharrlichkeit und Ausdauer dieses keltischen Volksstammes am eindrucksvollsten vermittelt (eine CD-Aufnahme eines Platzkonzerts der Black Watch auf Edinburgh Castle gibt davon einen grossartigen Eindruck). |
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