Wilhelm Keller, gefallen 1943 in "Debrik"?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Ahnenkey
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2020
    • 105

    [gelöst] Wilhelm Keller, gefallen 1943 in "Debrik"?

    Quelle bzw. Art des Textes: Sterbeurkunde
    Jahr, aus dem der Text stammt: 07. Nov. 1944
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Standesamt Hennef / Rhein-Sieg-Kreis
    Namen um die es sich handeln sollte: Keller, Wilhelm



    Einen wunderschönen sonnigen Freitag!

    ich habe die ersten Urkunden vom Stadtarchiv Hennef erhalten. Leider werde ich bei zwei Wörter nicht schlau.

    Das eine betrifft den Sterbeort von Wilhelm Keller:

    "[...]Der Unteroffizier, Arbeiter Wilhelm Keller, katholisch [...] ist am 15. Juli 1943 in Debirk(??) östlicher Kriegsschauplatz gefallen."

    Vom Schwung her würde ich eher nicht sagen, dass der erste Buchstabe des Ortes ein "D" ist, aber auf der Eheschließung mit seiner Frau findet sich ein Querverweis von 1949. Dort hat der Beamte "Debrik" geschrieben.

    Sieht von der Art aber eher aus, wie ein misslungenes "S".


    Finde aber weder den einen Ort noch den anderen.

    Vielleicht kann mir ja jemand von Euch helfen, um welchen Buchstaben es sich handelt.

    Danke vielmals vorab!
    Angehängte Dateien
  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Hallo,

    auch hier lese ich Debrik. Einen solchen Ort finde ich auch nicht, wohl aber gibt es mehrere namens Dobrik.

    Ist denn die Einheit bekannt?

    Im Juli 43 fand ja zB das Unternehmen Zitadelle statt. https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Zitadelle Da würde ein Dobrik Добрик 52° 42´ N 34° 45´ O halbwegs passen; aber eben reine Spekulation.

    Gruß


    Thomas
    Zuletzt geändert von Kasstor; 27.03.2020, 14:28.
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

    Kommentar

    • Ahnenkey
      Erfahrener Benutzer
      • 27.03.2020
      • 105

      #3
      Hallo Thomas,


      leider weiß ich (noch) nichts zur Einheit. Habe zwar eine Anfrage ans Bundesarchiv gestellt, aber da wird die Antwort noch etwas dauern.


      Vll sollte ich ansonsten auch einen Threat im Unterforum der Ortssuche machen - wenn wir uns alle beim Namen einig sind

      Kommentar

      • Ahnenkey
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2020
        • 105

        #4
        Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
        Hallo,

        auch hier lese ich Debrik. Einen solchen Ort finde ich auch nicht, wohl aber gibt es mehrere namens Dobrik.

        Ist denn die Einheit bekannt?

        Im Juli 43 fand ja zB das Unternehmen Zitadelle statt. https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Zitadelle Da würde ein Dobrik Добрик 52° 42´ N 34° 45´ O halbwegs passen; aber eben reine Spekulation.

        Gruß


        Thomas

        Und da ich es vergessen habe - und keinen Button finde einen Beitrag zu editieren:


        Vielen Dank für deine Antwort!

        Kommentar

        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13440

          #5
          Das Ändern-Feld müsste bei Deinen Beiträgen auch vorhanden sein.


          Thomas
          Angehängte Dateien
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

          Kommentar

          • Basil
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2015
            • 2418

            #6
            Hallo,

            es gibt ein Debrik auf diesen Koordinaten 53°44'36.0"N 35°11'21.0"E, in der Oblast Kaluga. Das liegt auch in der Region zwischen Brjansk und Orjol, ca. 150 km nördlich von Dobrik. Darum bin ich auch bei Unternehmen Zitadelle, aber wie Thomas schon schreibt, ohne Einheit nur Spekulation.

            Grüß
            Basil
            Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
            Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
            Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
            Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


            Kommentar

            • JakobV
              Erfahrener Benutzer
              • 17.01.2017
              • 108

              #7
              Hallo,

              Ich bin kein Ostfront-Expert, glaube aber, dass es um das von Basil erwähnten Ortschaft handelt.

              Um das von Thomas erwähnten Dorf Dobrik wurde um August 1943 bekämft (siehe z.B. http://www.maparchive.ru/division/pa...e-Division.pdf) – im Juli stand das also hinter der Frontlinie.

              Meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen Teil der sog. „Landgemeinde Dorf Chotkowo“ (53°45′55″ N 35°13′24″ O). Aus dem russischen Wikipedia erfahrt man, dass „Zwei Dörfer, die früher Teil der Landgemeinde Dorf Chotkowo waren, Budskie Vyselki und Debrik, existieren jetzt nicht mehr“.

              Ein Wehrmachtsoffizier, der im Februar 1942 in Russland stationiert war, sprach von dem „burned out and shot-up village of Debrik“ in der Nähe von „Chatkowo“ (https://www.feldgrau.net/forum/viewtopic.php?t=16369). Dieses Gebiet wurde im Januar 1942 von den Deutschen erobert (siehe z.B. hier, wo die Dörfer Chatkowo, Brussny und Debrik erwähnt wird. Brussny existiert noch heute und liegt wenige km. südlich von Chotkowo).

              Wenn ich mich nicht irre, kam Wilhelm Keller bei der Kampfhandlungen während der ersten Tagen des „Operations Kutusow“, des sowjetischen Gegenangriffs nördlich von Orjol (12.07. bis 18.08.1943) ums Leben. Wie aus dieser Karte hervorgeht, lag die Landgemeinde Chotkowo direkt an der Frontlinie (das östlich von Chotkowo liegende Dorf Uljanowo/Ульяново, (53°43′08″ N 35°32′08″ E) ist dort zu finden.

              Mit freundlichen Grüßen

              Jakob
              Zuletzt geändert von JakobV; 27.03.2020, 15:46.

              Kommentar

              • Kasstor
                Erfahrener Benutzer
                • 09.11.2009
                • 13440

                #8
                Die dazu passenden deutschen Karten wären demnach http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/...e/LIII0743.jpg und http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/...e/LIII0843.jpg


                Thomas
                FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                Kommentar

                • jacq
                  Super-Moderator

                  • 15.01.2012
                  • 9719

                  #9
                  Habe das Thema mal in die Ortssuche verschoben.
                  Viele Grüße,
                  jacq

                  Kommentar

                  • Schischka
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.02.2015
                    • 343

                    #10
                    Wehrmachtsberichte oder Lageberichte des OKW o.ä. suchen und den betreffenden Zeitraum durchforsten - dort könnten Orte der Kampfhandlungen zu finden sein.

                    Kommentar

                    • sonki
                      Erfahrener Benutzer
                      • 10.05.2018
                      • 4699

                      #11
                      Das bereits gefundene Debrik scheint in der Tat ein heißer Kandidat zu sein.
                      Anbei einmal eine Karte von 1943, Debrik rot markiert. Drumherum die Orte Chotkowa, Schubnik, Ssussej ect.
                      Im zweiten Anhang die Lagekarte Ost vom 15.07.1943. Rot markiert ist obige Gegend mit Debrik und mittendrin liegt die 211. Infanterie Division.
                      Ein Blick in das Kriegstagebuch der 211. ID für den 15. Juli und dort sind alle Orte um Debrik sowie Debrik selbst erwähnt. Dort fanden an dem Tag überall Kämpfe statt.
                      Angehängte Dateien
                      Zuletzt geändert von sonki; 28.03.2020, 00:35.
                      Слава Україні

                      Kommentar

                      • Ahnenkey
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.03.2020
                        • 105

                        #12
                        Oha, das waren aber viele Nachrichten.


                        Danke Euch allen für Eure Mühen und die schnellen Antworten


                        Das sind ja eine Menge Infos. Und es würde natürlich sehr gut mit dem Ort passen. Dann muss ich jetzt nur mal schauen, was ich so über die 211. ermitteln kann und wo ich die Kriegstagebücher, Verlustlisten etc. finden kann.


                        Interessanterweise würde das Wappen der Divison des "Pferdes" auch gut passen. Auf fast allen Fotos meines Vorfahren ist er mit Pferden und Kutschen abgelichtet.


                        Aber was den Ort angeht, habt ihr mir unglaublich weitergeholfen. Nochmal vielen Dank!


                        Ich fange ja gerade erst mit der Ahnenforschung an - da ist Hilfe, wie Eure echt wertvoll!
                        Zuletzt geändert von Ahnenkey; 29.03.2020, 13:15.

                        Kommentar

                        • Basil
                          Erfahrener Benutzer
                          • 16.06.2015
                          • 2418

                          #13
                          Zitat von Ahnenkey Beitrag anzeigen
                          Interessanterweise würde das Wappen der Divison des Pferdes gut passen. Auf fast allen Fotos meines Vorfahren ist er mit Pferden und Kutschen abgelichtet.
                          Hi, vielleicht war das auch ironisch gemeint, ich weiß es nicht. Aber ein Zusammenhang zwischen dem Truppenkennzeichen der 211. ID und dem Einsatz vom Pferden und Kutschen besteht nicht. Pferdefuhrwerke waren das Haupttransportmittel in der Wehrmacht, jede Infanterie-Division hatte zu Kriegsbeginn eine Sollstärke von ca. 4-6000 Pferden. Als Indiz also ungeeignet. Ich würde die Antwort vom Bundesarchiv abwarten.



                          Basil
                          Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
                          Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
                          Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
                          Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


                          Kommentar

                          • Ahnenkey
                            Erfahrener Benutzer
                            • 27.03.2020
                            • 105

                            #14
                            Zitat von Basil Beitrag anzeigen
                            Hi, vielleicht war das auch ironisch gemeint, ich weiß es nicht. Aber ein Zusammenhang zwischen dem Truppenkennzeichen der 211. ID und dem Einsatz vom Pferden und Kutschen besteht nicht. Pferdefuhrwerke waren das Haupttransportmittel in der Wehrmacht, jede Infanterie-Division hatte zu Kriegsbeginn eine Sollstärke von ca. 4-6000 Pferden. Als Indiz also ungeeignet. Ich würde die Antwort vom Bundesarchiv abwarten.



                            Basil
                            Danke, war weniger ironisch als eher der Unwissenheit geschuldet.
                            Dachte nicht, dass Pferde in einem solchen Umfang eingesetzt worden sind

                            Kommentar

                            • Basil
                              Erfahrener Benutzer
                              • 16.06.2015
                              • 2418

                              #15
                              Nein, das wissen die meisten nicht. Man kennt hauptsächlich die Bilder mit den Panzern.
                              Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
                              Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
                              Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
                              Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


                              Kommentar

                              Lädt...
                              X