Ahnenforschung in Würding am Inn: vom Edtmayr zum Edmeier und über die Familie Schömer/Schömmer

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  • UlrichDemlehner
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    • 05.09.2014
    • 21

    #16
    denn die Würdinger Matrikel aus dieser Zeit sind anscheinend verschollen - der damalige Pfarrer soll diese mitgenommen haben, und so bleiben mir hier größtenteils nur die Register und indirekte Quellen als Anhaltspunkte.
    Nur als kleine Anmerkung am Rande: ich stoße immer wieder auf Daten aus diesem "Schwarzen Loch" der Pfr Würding, bei denen ich mir denke, dass die jemand entweder einfach erfunden hat oder dass jemand eines der verschollenen Bücher in der Hand hatte. Die Trauung des Joseph in 1808 ist so ein Fall (https://data.matricula-online.eu/de/...ng/006/?pg=176). Wenn man da genau hinsieht, bemerkt man, dass ein "Kirchenbuchschmierer" (wie ein geschätzter Forscherkollege zu sagen pflegt ...;-)) den Geburtseintrag des Joseph korrigiert hat und zwar in einer Handschrift, die ich eindeutig in das 20. Jhdt. und da in die Zeit nach dem WK 2 platzieren würde. Ich würde sogar behaupten wollen, dass das eine typische (damals: Volksschul-)Lehrerhandschrift ist: sorgfältig und deutlich, damit Kinder die an der Tafel auch gut lesen können. Dieser "Kirchenbuchschmierer" hatte offensichtlich Probleme mit den Grundrechenarten, weil er das Alter des Joseph bei der Hochzeit als 60 (mit dahinter gesetztem Fragezeichen) berechnete, wo es in Wirklichkeit 50 war. Ein typischer Flüchtigkeitsfehler, wenn man im Kopf über eine 100er-Zahl rechnet, würde ich meinen. Der Geburtstag wird von dem angegebenen 1758-05-17 auf den 13.3. (also wohl 1758-03-13) korrigiert, was aber eigentlich nur dann möglich ist, wenn jemand das verschollene Taufbuch zur Hand hatte. Und auch die Korrektur passt: wir haben ja die Original-Traueinträge aus 1758 und da kann man sich gut vorstellen, dass man bei dieser Handschrift 3, 5 und 7 leicht verwechseln kann. Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass nicht der damalige Pfarrer die Bücher mitgenommen hat, sondern dass die nach dem WK 2 ein Forscherkollege vermutlich bei sich zuhause hatte, wo sie dann, um einen zweiten geschätzten Forscherkollegen zu zitieren, dem "schlimmsten Feind des Genealogen", dem Altpapiercontainer, zum Opfer gefallen sind.

    Und ein zweiter Hinweis: an diesem Beispiel sieht man auch, dass die Register in Würding (zumindest aus dieser Zeit) alles andere als zuverlässig sind. Dort steht als Geburtsjahr des Joseph 1760. Auch hier bin ich schon öfter mal über Einträge gestolpert, die schlicht und einfach nicht korrekt sein können. Diesen Registern darf man daher immer nur mit gebotener Vorsicht glauben.
    Zuletzt geändert von UlrichDemlehner; 08.01.2021, 12:02.

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    • Proximator
      Benutzer
      • 03.01.2021
      • 25

      #17
      Zitat von UlrichDemlehner Beitrag anzeigen
      Der Ebner-Hof Ehemayr Edmayer z Würding (Pfr) [1/4 HM Reichersberg] ist übrigens Haus No 10 in der Uraufnahme (https://v.bayern.de/PqMbH)

      Fundstelle: Würding 4/52 Z 4 vu Taufen (https://data.matricula-online.eu/de/...ing/004/?pg=52)
      Guter Hinweis noch mal bzgl der Abweichenden Hs. Nummer und deren Inkonsistenz über die Zeit, eigentl sollte ich das wissen xD ich hatte sogar die selbe hist. Karte zu Rate gezogen-da war die Freude schneller als der Scharfsinn.

      Den Tauf-Eintrag zur Franziska Sch. kenne ich (sie ist auch ganz akkurat mit der Nr. 10 bei mir vermerkt) ich frage mich, weshalb bei sämtlichen anderen Einträgen die Nro. 8 verwendet wurde - nach 1853? sollte man meinen, dass sie halbwegs konsistent sein sollten.
      Dass es sich heute um die Metzgest. 5 handeln müsse, hatte ich aus berichten zu dem Dorfbrand 1861 entnommen, da wohl der ganze Edmeier-Hof damals laut Artikel abbrannte (Ich fand sogar Zahlungen an den Joseph Sch. zum Wideraufbau) und in dem Zeitungsartikel zu besagtem Unglück war die Rede davon, dass der heutige Mayerhofer der Edmeier gewesen sei.

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      • Proximator
        Benutzer
        • 03.01.2021
        • 25

        #18
        Und ein zweiter Hinweis: an diesem Beispiel sieht man auch, dass die Register in Würding (zumindest aus dieser Zeit) alles andere als zuverlässig sind. Dort steht als Geburtsjahr des Joseph 1760. Auch hier bin ich schon öfter mal über Einträge gestolpert, die schlicht und einfach nicht korrekt sein können. Diesen Registern darf man daher immer nur mit gebotener Vorsicht glauben.[/QUOTE]


        Alle Daten skeptisch zu sehen, ist etwas, dass ich ganz schnell gelernt habe. Ich versuche in der Regel, über mehrere Einträge zu unterschiedlichen Ereignissen die Kirchbuch-Daten zu verifizieren. Reine Registereinträge stufe ich idR nur als Hinweise ein... wenn nicht anders mögl.

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        • Proximator
          Benutzer
          • 03.01.2021
          • 25

          #19
          Zitat von UlrichDemlehner Beitrag anzeigen
          Doch, genau das tut er, egal welcher Joseph am Hof gemeint ist

          Es gibt einen Joseph sen, der mit seiner Frau Maria Riermaier zwei Kinder hatte: den Lorenz und einen Joseph jun. Der Lorenz heiratete dann auf den Guetlieb Gutierl z Unterreuthen (Pfr Würding) [1/4 HM Gögging], während der Joseph jun den Paur am Hof z Karpfham (Pfr) [1/1 DK Passau] übernahm. Das (nicht wirklich große) Problem ist, dass es für beide keine Taufeinträge aufgrund des "Black Hole Kirchham" gibt, so dass nicht klar ist, ob die beiden Söhne vorehelich waren oder nicht. Bei beiden steht im Sterbeeintrag ihr Alter drin und danach müssten sie vor dem Hochzeitstermin der Eltern 1761-08-22 geboren worden sein. Aber wer diese Altersangaben in Sterbeeinträgen kennt, weiß genau, wie "präzise" die sind. Die können also genauso gut ehelich sein und nachdem die Eltern geheiratet haben, waren sie am Ende des Tages sowieso ehelich.

          Schöne Grüße -- UDl

          Korrektur: Sorry, der Joseph jun hat natürlich den väterlichen Paur am Hof z Hof (Pfr Kirchham) [1/1 Kst Griesbach] übernommen, nicht den in Karpfham.
          Ach spannend, eine weitere mögliche Überschneidung in der Geschichte, sofern Josef jun. in 2. Ehe eine Elisabeth geb. Hüber verw. Kreileder heiratete?

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