Adreßbuchforschungen in Breslau, hier Familie Pfitzner

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  • Kleinschmid
    Erfahrener Benutzer
    • 20.01.2013
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    Adreßbuchforschungen in Breslau, hier Familie Pfitzner

    (Nachfolgendes ist eigentlich die Fortsetzung aus der Rubrik 'Militärisches')

    Heute sind für Breslau Forschungen möglich, die vor einigen Jahren noch völlig undenkbar waren. Warum liegt auf der Hand: Die schlesische Hauptstadt mit ihren vielen Standesämtern und Pfarreien war und ist außerordentlich schwierig zu bearbeiten. Der Schlüssel liegt dabei für die Zeit nach etwa der Reichsgründung in den Adreßbüchern, den dort ist für jede Straße das entspr. Standesamt bzw. Pfarrei angegeben. Doch wer hatte früher Zugang zu möglichst vielen Jahrgängen dieser Adreßbücher? Höchstens die DNB Leipzig oder die UniBib Breslau, aber dann hätte man endlos viele Mormonenfilme ausleihen müssen - alles kaum bezahlbar und ein riesiger Arbeitsaufwand. Heute geht das mittels Ancestry und den verfilmten Jgg. der Breslauer Adreßbücher bzw. der verfilmten Standesamtsakten aus dem Berliner Landesarchiv, wobei es leider erheblich Kriegsverluste bei den Personenstandsregistern der verschiedenen Ämtern zu beklagen gibt - aber immerhin ...

    Bei der Suche nach einem Hermann Pfitzner wird man nun auf ein interessantes Problem aufmerksam. Aus einer anderen Quelle (z.B. Sterbeurkunde) liegt das Heiratsdatum und das entspr. Breslauer Standesamt vor, aber die Urkunde ist weder in Berlin noch in Breslau erhalten geblieben. Man weiß also nicht, wo die Eheleute wohnten, aber im Adreßbuch stehen sie auch nicht. Der Hermann heiratete 1921, erscheint aber erst 1939 (!) in den Adreßbüchern. Ein anderer Hermann Pfitzner ist 1921 im Adreßbuch vermerkt, der 1894 in Breslau geheiratete hatte, aber erst 1900 im Adreßbuch vermerkt wird. Obwohl beide also verheiratet waren und sicher wenig später Kinder bekamen, fehlen sie im Adreßbuch. Daß beide weggezogen sind und dann erst 1900 oder 1939 zurück nach Breslau kamen, ist wenig wahrscheinlich. Nein, es kann sich hier m. E. nur um Untermieter gehandelt haben. Das Adreßbuch weist aber nur die Haushaltsvorstände aus. Der Wohnraum war eben in dieser großen Metropole so knapp, daß Untervermietung auch für 'ganze Familien' normal war.

    Die Lösung wäre jetzt natürlich die Breslauer Meldekartei, denn da waren auch die Untermieter enthalten, aber die gibt es heute praktisch nicht mehr. Egon Höcke hatte die näheren Angaben zu den erhaltenen Bücher früher auf seiner Breslauer Internetseite veröffentlicht - die gibt es aber vermutlich heute nicht mehr. Er hatte damals die Signatur mit "I/46 Ksiegi Meldungkowe" angeben, es sind 1149 Einträge mit 85 Straßennamen, die nur die historische Innenstadt betreffen (von 1910-1944).

    Noch zu diesem Hermann, der 1894 heiratete:
    Zitat von AlfredM Beitrag anzeigen
    Dieser Erich könnte theoretisch ein Bruder meines gesuchten Hermann sein.
    Dieser Hermann war übrigens bereits vor 1942 verstorben:
    Nach der Sterbeurkunde seiner Ehefrau:
    Rentnerin Ernestine (Pauline) Pfitzner geb. Walter, * Arnsdorf, Krs. Strehlen, 21.11.1870, wohnhaft in Brsl. Matthiasstr. 189, + 5.2.1942, To. d. Karl Walter (zuletzt Kuschlau, Krs. Strehlen) u.d. Helene Walter geb. Hinkelmann (zuletzt Nieder-Mittel-Arnsdorf, Krs. Strehlen). verwitwet nach Brauereikutscher (Johann Gottfried) Hermann Pfitzner, oo Breslau, 15.1.1894 (Sta Brsl III, 40/1894).
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