Paten "zweiter Klasse"?

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  • Raschdorf
    Erfahrener Benutzer
    • 25.03.2012
    • 505

    Paten "zweiter Klasse"?

    Guten Tag,
    ich habe eine evangelische Taufe gefunden (1927 in Oelsnitz/Erzgebirge), bei der einer der drei vorgesehenen Paten katholisch war und durch eine evangelische "Ersatzpatin" vertreten wurde. Ich vermute, dass der vorgesehene katholische Pate anwesend war (sonst hätte man ihn ja nicht nennen müssen) aber nicht Pate sein durfte, weil die Konfession nicht passte.

    Anderes Beispiel: Hier geht es um katholische Taufen 1872 und 1875 in Patschkau/Schlesien. In der Regel gab es dort einen oder zwei Paten. Die Person, für die ich mich interessiere, taucht zweimal auf und zwar als dritter Pate, ich sage mal "überflüssigerweise".
    Nun spiele ich mit dem Gedanken, dass dieser dritte Pate vielleicht auch eine unpassende Konfession hatte.
    Was meint ihr zu diesen Spekulationen?
    Frdl. Grüße
    Jo
  • Dunkelgraf

    #2
    Hallo,


    mit der dritten Pate im zweiten Fall, ist glaube ich etwas zu sehr spekuliert mit einer andern Konfession.

    Hast Du mal nachgerechnet, wieviele Tage nach der Hochzeit dieses Kind auf die Welt kam? Wenn es ein Frühauf war, dann waren vielleicht doch drei Paten gebräuchlich


    Den ersteren Fall kann ich aus eigener Familie bestätigen. Eine Tante von mir hatte katholisch geheiratet, obwohl sie evangelisch getauft war, ist sie zum katholischen Glauben übergetreten und hatte unterschrieben, dass eventuell Kinder katholisch erzogen werden. Als mein ältester Cousin getauft wurde, wurde meine katholische Tante von den Eltern als Patin erwählt. Sie durfte zwar mit in die Kirche, aber bei dem Taufakt selbst durfte sie das Kind nicht über den Taufstein halten. Diesen Part übernahm meine Großmutter. Großmutter und Tante waren aber beide am Taufstein vertreten.


    Gruß
    Dunkelgraf

    Kommentar

    • Raschdorf
      Erfahrener Benutzer
      • 25.03.2012
      • 505

      #3
      Guten Morgen,
      ich danke für die Antwort. Noch einmal zu den Patschkauer Fällen:
      Die Person meines Interesses taucht bei zwei verschiedenen Familien jeweils als dritter Pate auf. Jeweils zwei Paten waren eindeutig katholisch, die fragliche Person vielleicht nicht.
      Es handelt sich in beiden Fällen nicht um das erste Kind. Sonst würde ich sagen: beim ersten Kind will man alles besonders gut machen.
      Soviel ich weiß, spielen bei den Katholiken die Paten keine so große Rolle wie bei den Lutheranern. Und dann drei Paten!? Warum? Sollten die beiden katholischen Paten den dritten (vielleicht unpassenden) neutralisieren?
      Ich gebe zu, dass ich eine lebhafte Phantasie habe.
      Gruß
      Jo

      Kommentar

      • scheuck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2011
        • 4383

        #4
        Hallo,

        bei den Paten hat man sich meiner Ansicht und Erfahrung nach früher wahrscheinlich weniger Gedanken gemacht als wir heute annehmen .

        Ich habe bei den Ahnen reihenweise "alte Leute" als Paten, in vielen Fällen sind das die Großeltern, was meiner Meinung nach dem "Paten-Gedanken" derart widerspricht, dass es "besser" nicht geht. - Selbst 1906 und 1907 habe ich zwei Geschwister, bei denen die Eltern auch gleichzeitig Paten sind; eine "Idee", auf die man auch erstmal kommen muss. Beim dritten Kind war diese Möglichkeit dann erschöpft, und man hat einen Paten aus den Reihen der zahlreichen Verwandtschaft gesucht und gefunden. Natürlich auch wieder jemanden, der im Alter der Eltern war!

        Wer in den Genuss kommt, einen schönen Feiertag!
        Herzliche Grüße
        Scheuck

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