Adressbücher Gleiwitz und Breslau

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neue Beiträge
  • Lars Heidrich
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2006
    • 145

    #91
    Hallo Georg,

    vielen herzlichen Dank für Deine Mühe. Leider war nach erster Durchsicht die Trefferquote Null. Schade, aber trotzdem herzlichen Dank.

    MfG! Lars

    Kommentar

    • Georg Breitenstein
      Erfahrener Benutzer
      • 11.03.2007
      • 182

      #92
      Hallo Hartmut,

      1936 waren folgende Orte und Städte im Landkreis Breslau verzeichnet :

      Albrechtsdorf Damsdorf
      Altenburg Domslau
      Althofdürr Drachenbrunn
      Althofnaß Duckwitz
      Arnoldsmühle Dürrjentsch
      Baara Eckersdorf
      Bankwitz Fürstenau
      Barottwitz Gallowitz
      Beilau Alt-Gandau mit Jäschgüttel
      Benkwitz Gnichwitz
      Bettlern Groß-Grunau
      Bischkowitz Grunau bei Zobten
      Bischwitz am Berge Grünhübel
      Bismarcksfeld Guckelwitz
      Blankenau Guhrwitz
      Bogenau Haidänichen
      Bogschütz Herrmannsdorf
      Groß-Bresa Irrschnocke
      Gemeinde Brockau
      Buchwitz


      Jackschönau Lamsfeld
      Janowitz Landau
      Jäschkowitz Leipe-Petersdorf
      Jäschwitz Liebethal
      Jerasselwitz Lohe
      Jürtsch Lorankwitz
      Kammelwitz Lorzendorf
      Kammendorf mit Magnitz
      Kolonie Stradau Malkwitz
      Bücherstadt Kanth Malsen
      Kapsdorf Mandelau
      Karowahne Margareth
      Kattern Marienkranst
      Kentschkau Marxdorf
      Klarenkranst Meleschwitz
      Kletterndorf Mellowitz
      Kniegnitz Merzdorf
      Koberwitz Mettkau
      Koslau Michelsdorf
      Kottwitz Groß-Mochbern
      Kreika Mörschelwitz-Rosenthal
      Krichen Münchwitz
      Krieblowitz
      Kriptau
      Kristelwitz
      Krolkwitz
      Kuhnau
      Kundschütz


      Groß-Nädlitz Radwanitz
      Klein-Nädlitz Rankau
      Naselwitz Ransern
      Neudorf b. Breslau Klein-Rasselwitz
      Neudorf b. Kanth Reppline
      Neuen Rogau-Rosenau
      Niederhof Romberg
      Oberhof mit Ortsteil Rommenau
      Siebischau Rothsürben
      Ocklitz Sacherwitz
      Oderwitz Sachwitz
      Oldern Sadewitz
      Oltaschin Groß-Sägewitz
      Opperau Klein-Sägewitz
      Paschwitz Sambowitz
      Pasterwitz Schalkau
      Peltschütz Schauerwitz
      Peterwitz Schiedlagwitz
      Pollogwitz Schimmelwitz
      Polsnitz Schlanz
      Poppelwitz Alt-Schliesa
      Probotschine Neu-Schliesa
      Protschkenhain Schmartsch
      Protsch-Weide Schmolz
      Puschkowa Schönbankwitz
      Queitsch Schönborn


      Schosnitz Thauer
      Sillmenau Tinz
      Groß-Silsterwitz Groß-Tinz
      Klein-Silsterwitz Klein-Tinz
      Seschwitz Treschen mit Ortsteil Pleischwitz
      Stein Tschauchelwitz
      Steine Tschechnitz
      Stöschwitz Tschirne
      Strachau Wangern
      Strachwitz Wasserjentsch
      Striegelmühle Weidenhof
      Ströbel Weigwitz
      Nieder-Struse Wernersdorf
      Ober-Struse Wessig
      Groß-Sürding Wilkowitz
      Klein-Sürding Wilschkowitz


      Wiltschau
      Wirrwitz
      Woigwitz
      Woischwitz
      Wüstendorf
      Zaugwitz
      Zaumgarten
      Zweibrodt
      Bergstadt Zobten am Berge

      Viel Spass bei der Durchsicht.

      Mit freundlichen Grüssen

      Georg

      Kommentar

      • Anskeline
        Erfahrener Benutzer
        • 26.01.2009
        • 1565

        #93
        Hallo Georg!

        Darf ich dein Angebot evt. noch einmal in Anspruch nehmen?

        Mich würde aus dem Gemeindelexikon noch alles zum Ort Oltaschin interessieren.

        Vielen Dank schon mal vorab für deine Mühe!


        LG,
        Anskeline

        Kommentar

        • Georg Breitenstein
          Erfahrener Benutzer
          • 11.03.2007
          • 182

          #94
          Hallo Anskeline,

          gern habe ich das noch für Dich rausgesucht. Kein Problem. Hier also die
          Beschreibung zu Oltaschin :

          Wohnplätze 1, Haushaltungen Einzel 9, Familien 103,
          Ortsansässig am 31.12.1871 männl.289, weibl. 235,
          Überhaupt 474, davon ortsgebürtig 465, anwesend am
          03.12.1867 465, Staatsangehörigkeit Preussen 474
          Evangelische 167, Römisch Katholische 307,
          Ortsanwesende Bevölkerung am 01.12.1871 :
          Unter 10 Jahren 112, Über 10 Jahre können lesen und
          schreiben 266, nicht angegeben 69, Analphabeten 27
          Ortsabwesend am 31.12.1871 : 4

          So, da ich bemerkt, welches Interesse Du für eine nähere
          Beschreibung der Städte bzw. Orte in Schlesien hast, bekommst
          Du nun wirklich was zu lesen von mir. Der folgende Text stammt
          aus Gustav-Adolf von Kloedens Erdkunde von 1875. Die Abschrift
          hatte ich mal für die Schlesien Liste gefertigt. 1. Teil ist NSL dann OSL

          Die Provinz Schlesien,

          716,25 R.=O.=M. mit 3.707.167 Bewohnern, nahe so groß, wie die
          Provinz Brandenburg. 410,6 O.=M. sind Frucht, 79,19 O.=M. Gras,
          216,5 O.=M. Holz tragende, 25,1 O.=M. fast ertraglose Fläche.
          1869,27 Kilom.= 246,8 g.M. Eisenbahnen (1872) - ein siebtel ist
          Gebirge, dreisiebtel sind Berg- und Hügelland, 3 siebtel welliges
          und ebenes Tiefland. Kiefer und Fichte bilden die Massenreviere
          des höher gelegenen Diluvialbodens, während Lärche, Bergahorn,
          Esche und Eiche eingesprengt vorkommen, wogegen die Buche selten
          ist und der Mittel- und Niederwald fast ganz fehlt.-
          Als Schlesien in und nach dem siebenjährigen Kriege an Preußen kam,
          unterschied man: Niederschlesien mit den unmittelbaren
          Fürstenthümern Breslau, Brieg, Schweidnitz, Jauer, Liegnitz,
          Wohlau und Glogau; den mittelbaren Fürstenthümern Sagan, Oels und
          Karolath; den freien Standesherrschaften Militsch, Trachenberg,
          Wartenberg und Goschütz, und den Minderherrschaften Reuschloß,
          Freihan und Sulau; -
          Oberschlesien mit den unmittelbaren Fürstenthümern Oppeln und Ratibor,
          dem mittelbaren Fürstenthume Münsterberg, Dem Preußischen Antheile
          an den mittelbaren FürstenthümernNeiße, Troppau und Jägerndorf, den
          freien Standesherrschaften Pleß und Beuthen, und der freien
          Minderherrschaft Loslau; - und die souveraine Grafschaft Glatz,
          eine Herrschaft, die 1462 zu einer Grafschaft erhoben worden war.-
          Mehr als ein drittel der Provinz (36,8 %) hat Lehm- und Thonboden,
          am meisten der Reg. Bez. Breslau (47,8 % seiner Fläche); etwas
          ein drittel ist Sandboden, am meisten in Oppeln. Der Lehm liegt
          weit überwiegend auf der Höhe. Das mittelschlesische Becken enthält
          mit seinen bei Liegnitz am mächtigsten erscheinenden Lehm - und
          Thonschichten die fruchtbarsten Theile der Provinz, und nächst ihm
          die Berggelände, während weiter nach S.O. die Braunkohlenmassen
          herrschend werden. Meitzen rechnet als dem Hochgebirge angehörend
          70,8 O.=M. (in welchem 87,7 % der Fläche Lehm sind), und links
          von der Oder gute Bergländer 242,7 O.=M. (in welchem 64,5 % der
          Fläche Lehm und 12,6 % Sand sind),und die übrige Provinz 417,7 O.=M.
          (in welcher47,2 % der Fläche Sand, 34,9 % gemischter Boden und
          12,9 % Lehm sind)-
          Das östliche Oberschlesien hat schon wegen seines nassen,
          undurchlassenden Untergrundes keinen guten Boden; besonders nachtheilig
          ist der dem Thone beigemischte feine Schwemmsand. Zu den günstigeren
          Theilen gehören der Norden des Kreuzburger Kreises, die Gegend des
          Annaberges bei Ujest bis Tost, der Boden um Gleiwitz und der S. des
          Plesser Kreises. Links von der Oder haben Kosel und Ratibor trefflichen
          Boden; auf dem Übergange zum Gebirge ist er weniger gut; aber höher
          hinauf, in den weiten, welligen Plateaus wird er so vorzüglich, wie
          in des besten Kreisen Mittelschlesiens. Auch der höhere Gebirgsrand, mit
          seinem Lehm auf den krystallinischen und Übergangs-Gebirgsschichten,
          ist von großer Fruchtbarkeit.
          Mittelschlesien hat selbst in seinem mehr als 30 O.=M. großen
          Hochgebirgsgebiete keinen ungünstigen Boden, selbst nicht auf dem
          Sandsteine.Reichen Ertrag aber geben erst die Landstriche nach der
          offenen Ebene hin, nur daß der hier weit ausgedehnte fruchtbare
          Lehmboden wenig gleichartig ist.Längs des Fußes des Gebirges haben
          die zersetzten Gesteine vorteilhafte Bodenarten geliefert.
          Auch in der Oderniederung findet sich günstige Mischung. Östlich von
          der Oder herrscht der Sandboden, z. B. im Bartschthale vor ; indes
          hat der Landrücken und der Boden zu den Trebnitzer Höhen hinauf
          sehr günstigen Lehmboden. -
          Im Reg.-Bez. Liegnitz liegt nördlich vom Hochgebirge das beste Land
          (Löwenberg, Goldberg, Görlitz, Lauban) mit dicker Ackekrume und
          fehlerfreiem Untergrunde. Dagegen hat die Thalebene von Lüben bis
          Hoyerswerda überwiegend Sandboden mit Kieferforst, Haide und Torfbrüchen.
          Das Katzengebirge setzt die Beschaffenheit des Landrückens nach Westen fort.
          Im Grüneberger Kreise und jenseit der Oder herrscht weit verbreitet leerer
          Sand und Moor; nur Glogau zeigt günstigen Lehmboden. -
          Schlesien hat im Ganzen eine seiner dichten Bevölkerung entsprechende
          Fruchtbarkeit, so daß es in guten Jahren selbst seinen Bedarf an
          Getreide gewinnt; in ergibigen Jahren führt es selbst Getreide aus
          und zwar namentlich aus den Reg. - Bezirken Liegnitz und Breslau.
          Weizen und Roggen werden mit Vortheil gebaut, auch Hafer und Gerste
          hinreichend, so wie Buchweizen und Hirse. Bessere Methoden der
          Bewrithschaftung ersetzen allmählig das Brachesystem oder die ganz
          systemlose Wirthschaft. Raps und Tabak baut man viel; dagegen hat der
          ehemals hochwichtige Flachsanbau nachgelassen, seit die schlesische
          Leinwand in Spanien verboten worden ist, und zwar in Folge von Preußens
          Nichtanerkennung der Königin Isabella. Man bebaut noch 80 - 100.000 Mrgn.
          mit Lein, auf denen 100 bis 120.000 Ctr. Flachs gewonnen werden; und
          regelmäßige Flachsmärkte werden in Breslau und Kreutzburg gehalten.
          Der Krappbau im Breslauer Bereiche ist von Bedeutung. -
          In Oberschlesien, borzüglich auf dem Plateau der Tarnowitzer Höhe, ist
          der Bergbau von größter Wichtigkeit, und in den westlichen, zum
          Sudete-Systeme gehörenden Gebirgen, namentlich in den östlichen
          Vorbergen des Riesengebirges, steigt das Fabrikwesen, die Industrie des
          Spinnens und Webens vor allem noch beständig, so daß dies eine der
          wichtigsten Industriegegenden Preußens ist.
          1871 hatte Schlesien 159 Steinkohlegruben mit 39.262 Arbeitern und
          60.905 Familienmitgliedern, und lieferte 170.544.789 Ctr. Kohlen =
          16.916.715 Thlr. Abgesetzt wurden 169.201.098 Ctr. Ferner
          35 Braunkohlengruben mit 1406 Arbeitern und 3296 Familienmitgliedern
          und lieferten 7.709318 Ctr. (fast ganz aus dem Reg.-Bezirk Liegnitz)
          = 355.645 Thlr. Ferner 69 Bergwerke mit 8394 Arbeitern und 10.591
          Familienmitgliedern, und lieferten 5.792.500 Ctr. Erze
          ( 5.258.381 Ctr. Zinkerze aus dem Reg.-Bezirk Oppeln) = 1.939,445 Thlr.

          Unter Schlesiens ausgezeichneten Industriezweigen sind zunächst die
          großartigen Flachsspinnereien zu nennen (einhalb aller, mit
          zweidrittel aller Feinspindeln); in Schlesiens Fabriken befindet sich
          ein fünftel aller Stühle für Leinen und Halbleinen (Leinenstühle als
          Nebenbeschäftigung hat dagegen die Provinz Preußen fast 15 mal so viel
          als Schlesien); für baumwollene Gewebe beschäftigt es fast zwei fünftel
          aller Stühle; nächst Westfalen die meisten Stückbleichereien;
          Garnbleichereien; Wassermühlen; Walkmühlen; fast ein viertel aller
          Sägemühlen; ein drittel aller Eisenwerke, und zwar fast sämmtlich
          im Reg.-Bezirk Oppeln, dabei fast so viel Hohöfen, wie die Rheinprovinz;
          Blei,- Zink,- Arsenikwerke (Reg.-Bezirk Aachen hat über die Hälfte
          aller); fast ein viertel aller Glasöfen, mit fast ein fünftel aller
          Arbeiter; fünf achtel aller Glasschleifereien; chemische Fabriken;
          nächst Sachsen die meisten (304) Rübenzucker- und Stärke-Fabriken;
          mehr Destillationen als Brandenburg.

          Der Regierungsbezirk Breslau

          mit 1.414584 Bewohnern, der mittlere Theil von den Sümpfen der
          Bartsch im R.: die Höhen der Trebnitzer oder Katzenberge, das
          breite Oderthal, die Vorhöhen des Gebirges nebst dem Zobten,
          das Eulen-Gebirge und ganze Glatzer Gebirgsland, bis südlich
          von der Neiße Quelle; er ist größer als das Großherzogthum
          Mecklenburg-Schwerin. - 157,5 O.=M. sind Frucht, 26,3 O.=M.
          Gras, 51,8 O.=M. holz tragende, 9 O.=M. fast ertraglose Fläche.-
          515,1 Kilom. = 69,4 g. M. Eisenbahn (1872)

          Unter dem Appellations-Gerichte zu Breslau stehen das Stadtgericht
          ebenda und 23 Kreisgerichte. - Der Reg. - Bezirk ist in 24 Kreise
          getheilt.- Haupt-Zollämter sind zu Landsberg, Liebau, Mittenwalde,
          Mislowitz, Reustadt; Haupt-Steuer-Ämter zu Breslau, Glogau, Görlitz,
          Liegnitz, Oels, Oppeln, Ratibor, Schweidnitz, Wohlau.

          a ) Fürstenthum Breslau

          1.) Breslau (polnisch Wroclaw) 207.997 Einwohner ( etwa 44.500
          Katholiken, 10.446 Juden, 4702 Soldaten), 117 m. über dem Meere,
          eine alte slawische Stadt, schon 954 vorhanden, von a. 1052 an
          Bischofsitz; thurmreich, nächst Berlin die größte Stadt im
          Staate, aber eng und winklig, von der Oder durchflossen, an der
          Mündung der Ohlau und Ohle gelegen. Es besteht aus der Altstadt,
          von einem doppelten Graben umgeben, 4 größeren Inseln und 5
          Vorstädten. Die neuen Vorstädte sind schön, der alte Theil
          bewahrt zum Theil alterthümlich gebaute Giebelhäuser. Das
          eigenthümlichste Gebäude ist das Rathhaus auf dem großen Ring,
          mit zahlreichen Erkern und bilderreichen Simsen (Schweidnitzer
          Keller). Auf demselben Platze, wo auch seit 1842 eine
          Reiterstatue Friedrichs des Großen von Kiß steht, findet man das
          lebhafteste Treiben. Mit diesem Platze verbunden ist der viel
          kleinere Blücher-Platz, früher Salz-Ring, mit einem ehernen
          Standbilde Blüchers, von Rauch. Südlicher, in der Schweidnitzer
          Vorstadt steht ein Denkmal Tauentziens auf dem danach benannten,
          mit Anlagen geziertem Platze. Der Neumarkt ist mit einem
          Springbrunnen versehen. Es gibt 37 benutzte und unbenutzte
          Kirchen und Kapellen; 12 katholische und 9 evangelische Kirchen.
          Die Domkirche zu St. Johann, 1170 nach dem Muster der zu Rouen
          gebaut, hat interessante Kapellen und Denkmäler. Die Kreuzkirche
          ist 1288 gegründet, die Sandkirche oder Liebfrauenkirche auf dem
          Sand in der Mitte des14. Jahrhunderts; St. Elisabeth, von 1257,
          hat einen 90,7 m. hohen Thurm und sehr große Glocke und Orgel;
          weitere 42 m. sind a. 1529 eingestürzt. Die Thürme der Maria-
          Magdalenenkirche sind durch eine Bogenbrücke verbunden.
          Bedeutende Gebäude sind außerdem, das Stadtgericht (von 1852)
          das Schloß, das landständische Gebäude, die Börse (von 1824)
          das General-Commando, das Schauspielhaus, Casernen, der
          fürstbischöfliche Palast. Die Universität, im ehemaligen
          Jesuiten-Collegium, ist 1811 von Frankfurt hierher verlegt; sie
          hat Sternwarte, botanischen Garten, Sammlungen u.s.w.,Bibliothek
          von 200.000 Bdn., 5 Gymnasten. Breslau hat Gaserleuchtung. -
          4 Waisenhäuser, 17 Hospitäler. -
          Die Gewerbthätigkeit ist bedeutend; zahlreiche Fabriken,
          Bierbrauereien. Große Maschinen- und Eisenbahnwagenfabriken, eine
          mit 820 Arbeitern und 9 Dampfmaschinen. Auch der Handelist noch
          immer bedeutend; Getreide, Metalle, Tuch, Holz sind Hauptartikel.
          Breslaus Wollmärkte mögen wohl die bedeutendsten in Deutschland
          sein.

          2.) Der Landkreis Breslau mit 68.927 Bewohnern

          Im S.W. von Breslau Dorf Krieblowitz, 143 Einwohner,
          Blüchers Gut und Schloß, auf einer Anhöhe sein Grab. Nahebei
          Dorf Scheitnig, mit den Landhäusern der Breslauer und einem
          Park, gen. der Fürstengarten. -
          3.) Kreis Ramslau, 37.318 Bewohner
          Ramslau, 5246 Einwohner (238 Soldaten) an der Weida, mit
          4 Kirchen, hat wichtige Viehmärkte. -
          Reichthal, 1241 Einwohner, hat starke Schumacherei. -
          Dorf Minkowsky, 609 Einwohner, General von Seidlitz´ Grab.-
          Dorf Schmograu, 756 Einwohner, das älteste Dorf, ab 965
          der erste Bischofssitz. -
          4.) Kreis Neumarkt in Schlesien, 56.446 Bewohner, -
          Die Stadt, 5448 Einwohner, hat starken Tabaksbauund Fabrikation.-
          Kanth, 2520 Einwohner, am Schweidnitzer Wasser, mit 2 Kirchen. -
          Flecken Kostenblut, 1173 Einwohner, hat starke Schumacherei. -
          Dorf Leuthen, 871 Einwohner, mit 2 Kirchen. Schlacht 5. Dez. 1757.-
          Flecken Lissa, 1263 Einwohner, am Schweidnitzer Wasser. Schloß
          und Park des Grafen v. Wylich und Lottum. -
          Dorf Fürstenau, 858 Einwohner, ein Fideicommiß des Königs. **

          Aus Brockhaus 1926 zu Fideicommiß :

          Fidèïcommiß ( lat., der Treue anvertraut ), im dt. Recht (Familien-F.)
          Bestimmung, daß ein Vermögensobjekt für alle Zeiten unveräußerlich
          bei bestimmter Familie verbleiben und nach bestimmter
          Sukzessionsordnung, meist nur im Mannesstamm vererbt werden solle;
          auch das Vermögensobjekt ( Rittergut) selbst. Nach der RVfg. von 1919
          ( Art. 155 ) sind alle F. aufzulösen

          Fürstenthum Brieg

          5.) Kreis Brieg, 55.172 Bewohner. -
          Die Stadt, 15369 Einwohner (1109 Soldaten), links an der Oder
          in 450 P.F. = 146,2 m. Höhe, mit 4 Kirchen, einem alten Schlosse,
          Fabrikation von Leinwand und Tuch, Handel und Viehmärkten.
          Nikolaikirche von 1287. In der Nähe eine der größten
          Rübenzuckerfabriken. -
          Dorf Mollwitz, 645 Einwohner, Schlacht 10. April 1741. -
          Löwen, 2074 Einwohner, an der Neiße, mit Schloß und Park. -
          Dorf Lossen, 1450 Einwohner. -
          Flecken Michelau, 1131 Einwohner, nahe der Neiße, mit 2 Kirchen.-

          6.) Kreis Ohlau mit 55.020 Bewohnern. -
          Die Stadt, 7488 Einwohner (401 Soldaten), links an der Oder,
          rechts an der Ohlau, in 411,4 P.F. = 133,6 m. Höhe, mit
          3 Kirchen, 3 Vorstädten und großem Schlosse. -
          Wansen, 1913 Einwohner, an der Ohlau, mit Schloß und 2 Kirchen.-
          Dorf Klein Oels, 522 Einwohner, Schloß
          Grafen York von Wartenburg. -

          7.) Kreis Strehlen, 33.791 Bewohner. -
          Die Stadt, 5834 Einwohner (227 Soldaten), an der Ohlau. -
          Dorf Hussinetz, 1281 Einwohner, von Bömen bewohnt, mit starker
          Baumwollweberei. -

          8.) Kreis Nimptsch, 30.181 Bewohner. -
          Die Stadt, 2111 Einwohner, an der Loha hat 3 Kirchen.

          Fürstenthum Schweidnitz

          9.) Kreis Schweidnitz, 82.016 Bewohner. -
          1871 mit 1521 Webern und 1321 Familienmitgliedern derselben;
          und 2451 Stühle (außer Maschinenstühlen) waren thätig
          ( 323 für Leinen, 2100 für Baumwolle, 5 für Wolle, 23 für
          gemischte Stoffe). - 1871 wurden 34.716.315 Ctr. Steinkohlen,
          zur Hälfte aus den Weißsteiner un den konf. Glückhilf Gruben,
          aus 21 im Betriebe stehenden Gruben mit 78 Dampfmaschinen von
          4033 Pferdekräfte gefördert. -
          Die 4 Porzellanfabriken lieferten durch 4000 Arbeiter für
          einviertel Mill. Thlr. Waare.
          Schweidnitz, 16998 Einwohner (1487 Soldaten), an der Weistritz,
          in 759 P.F. = 246,5 m. Höhe, sonst Festung dritten Ranges, hat
          große Gewerbethätigkeit und lebhaften Handel. Oberhalb liegt am
          Schweidneitzer Wasser das
          Dorf Schlesierthal, 52 Einwohner, zwischen hohen Waldbergen, auf
          denen 157 m. hoch die Kiensburg Thront. -
          Leutmannsdorf, 2609 Einwohner. -
          Freiburg in Schlesien, 6805 Einwohner (460 Soldaten), an der
          Eisenbahn, in 852 P.F. = 276,7 m. Höhe, mit 2 Kirchen, großer
          Leinen- und Baumwollfabrikation und 1700 Arbeitern, nebst 4000
          außerhalb, chemischen Maschinenfabriken u.s.w. -
          Zobten, 2061 Einwohner in 576 P.F. = 187 m. Höhe hohen
          Zobtenberge, auf dem eine 1852 erneuerte Wallfahrtskapelle
          steht. Man übersieht von ihm das ganze mährisch-schlesische Gebirge.-

          10.) Kreis Striegau, 36.356 Bewohner
          Die Stadt, 9178 Einwohner, am Striegauer Wasser in 685 P.F. =
          222,5 m. Höhe, mit 2 Kirchen, 2 ehemaligen Klöstern. -
          Dorf Oelse, 1216 Einwohner, mit 2 Kirchen, landwirtschaftlichen
          Lehranstalten, Schloß u.s.w. -

          11.) Kreis Waldenburg in Schlesien, 99.452 Bewohner
          1871 mit 2389 Webern und 2769 Familiengliedern derselben, und es
          arbeiteten 3922 Stühle (2631 für Leinen, 1770 für Baumwolle,
          36 für Wolle, 485 für gemischte Stoffe). -
          Die Stadt, 10340 Einwohner, an der Polsnitz, in 1308 P.F.= 425 m.
          Höhe, von Bergen umgeben, mit stattlichen Häusern, hat viele
          Steinkohlengruben, Bergamt, große Porcellan- und Steingut-
          Fabriken (925 Arbeiter). Sie gehört zu der freien Standesherrschaft
          Fürstenstein des Fürsten von Pleß und Grafen von Hochberg.
          Dazu : Fürstenstein, Schloß dieses Fürsten, nahe bei Freiburg
          und Waldenburg, reizend gelegen, innen prächtig, mit Gärten und Park.
          Das malerische Felsthal "Fürstensteiner Grund", mit 200 F. hohen
          Wänden, trennt davon die alte Burg, eine kleine Ritterburg aus dem
          Angange dieses Jahrhunderts. -
          Flecken Obersalzbrunn, am Salzbach, 3232 Einwohner, fast 1 Stde.
          lang, neben Warmbrunn, der besuchteste Badeort Schlesien.
          Auf einem Berge ein neuerbauter Thurm, die Wilhelmsburg.
          Schlesische Spiegelglas Manufactur Actien Gesellschaft. -
          Nahe Altwasser, 6985 Einwohner, Flecken und Badeort, in
          1280,5 P.F. = 416 m. Höhe, mit Kohlengruben, Eisengießerei,
          Maschinenfabrik, Pocellanfabrik. Zwischen Altwasser und
          Waldenburg das Mundloch zum 6400 F = 2009 m. langen 7 ½ F.
          hohen, 5 F. breiten Fuchsstollen, den Steinkohlenkähne befahren.-
          Flecken Ober Waldenburg, 2342 Einwohner, hat eine Flachsspinnerei
          mit 300 Arbeitern.
          Flecken Weißstein, 4828 Einwohner, eine Porcellanfabrik mit mehr
          als 500 Arbeitern. -
          Flecken Wüstewaltersdorf, 2304 Einwohner, Baumwollfabriken
          mit 13 Dampfmaschinen und 500 Arbeitern. -
          Gottesberg, 4865 Einwohner, mit 2 Kirchen, Spinnerei, Weberei,
          Steinkohlengruben. -
          Friedland bei Waldenburg, 1910 Einwohner, an der Steinau nahe
          der böhmischen Grenze, mit 2 Kirchen, Leinweberei, Strumpfwirkerei
          und Papierfabriken. -
          Flecken Nieder-Wüste-Giersdorf, 3073 Einwohner, mit Wollspinnereien
          und Webereien ( von Reichenheim ) mit 1400 Arbeitern und 25
          Dampfmaschinen. -
          Flecken Nieder Hermsdorf, 5595 Einwohner. -
          Flecken Dittersbach, 4704 Einwohner. -
          Flecken Reußendorf, 3158 Einwohner. -
          Flecken Dittmannsdorf, 2018 Einwohner. -
          Dorf Tannhausen, 1505 Einwohner hat eine Baumwollenwaaren Fabrik
          mit 170 Stühlen und 250 Arbeitern. Dabei eine Flachsspinnerei. -
          Flecken Charlottenbrunn, 1279 Einwohner, ein Badeort, treibt
          großen Leinwandhandel. -
          Dorf Kynau, 588 Einwohner, mit einem Bergschlosse, in der
          Herrschaft Königsberg.

          12.) Kreis Reichenbach unter der Eule, mit 66.004 Bewohnern.
          1871 mit 4183 Webern und 3143 Familienmitgliedern, und es arbeiteten
          6781 Stühle ( 93 für Leinen, 5885 für Baumwolle, 548 für Wolle,
          265 für gemischte Stoffe ). -
          Die Stadt, 6925 Einwohner (379 Soldaten), am Peilbach und
          Eulengebirge, in 798,3 P.F. = 259,3 m. Höhe, hat 4 Kirchen und eine
          Synagoge, 6 Baumwollfabriken, Woll und Leinweberei, Garnbleichen,
          Färberei, Zeugdruckerei u.s.w. -
          Oestlich Gnadenfrei, 780 Einwohner, Herrnhuter Colonie, mit
          Baumwollfabriken. -
          Flecken Langenbielau, I, II, II, IV, mit 2378, 3674, 2276 und
          4342 Einwohnern an einem Nebenflusse der Peila, mit lebhafter
          Fabrikation, sonst von Leinwand; Baumwollwebereien (3000 Arbeiter)
          mit 2000 Stühlen, Dampfmühle, Rübenzuckerfabriken, Färberei,
          Ziegeleien u.s.w. 2 Kirchen, Schloß und Majorat des Grafen
          von Sandreczky - Sandraschütz. -
          Ober, Mittel, Nieder und Königl. Peterswaldau mit
          1733, 3873, 1414 und 298 Einwohnern. Flecken und Majorat des
          Grafen Stolberg-Wernigerode, Woll- und Baumwollwaarenfabriken. -
          Städtisch Ernsdorf, 2222 und
          Königlich Ernsdorf, 2088 Einwohner

          Fürstenthum Wohlau

          13.) Kreis Wohlau, 49.155 Bewohner. -
          Die Stadt, 2859 Einwohner (622 Soldaten), rechts an der Oder. -
          Dyhrfurt, 1543 Einwohner, rechts an der Oder, mit 2 Schlössern
          und Park, Synagoge, häbräischer Druckerei, Töfereien, u.s.w. -
          Winzig, 2245 Einwohner, mit 3 Kirchen. -
          Auras, 968 Einwohner, rechts an der Oder, mit altem Schlosse,
          treibt Leinweberei, Strumpfwirkerei u.s.w. - Beim
          Dorf Leubus, rechts an der Oder, 1934 Einwohner, liegt das Dorf
          Kloster Leubus mit ehemals berühmtem Kloster, jetzt Irrenhaus. -

          14.) Kreis Steinau an der Oder, 49.155 Bewohner. -
          Die Stadt 3236 Einwohner, nahe der Steinau Mündung hat 2 Kirchen,
          Spinnereien und Webereien u.s.w. -
          Raudten, 1342 Einwohner, am obern Herzoggraben, hat 3 Kirchen,
          Maschinenspinnereien, Webereien, Druckerei u.s.w. -
          Köben, 1128 Einwohner, links an der Oder.

          15.) Kreis Guhrau, 36.694 Bewohner. -
          Die Stadt, 4037 Einwohner, nahe der Quelle des Landgrabens, mit
          2 Kirchen, viel Gewerbethätigkeit, über 100 Windmühlen, in
          fruchtbarer Gegend, liefert berühmtes Weizenmehl und Spargel. -
          Herrnstadt, 2283 Einwohner, an der Bartsch, ein Schloß u. 2 Kirchen. -
          Dorf Tschirnau, 750 Einwohner nahe der Posenschen Grenze.

          Fürstenthum Münsterberg

          16.) Kreis Münsterberg in Schlesien, 33.434 Bewohner, -
          Die Stadt, 5491 Einwohner, an der Ohlau, hat 4 Kirchen, 1 Synagoge,
          Schwefelbad u.s.w. - 4 Herrschaften mit 19 Rittergütern (wobei
          das Dorf Heinrichau, 924 Einwohner, mit einer ehemals gefürsteten
          Cistercienser Abtei) gehören den Erben des Königs der Niederlande.-

          17.) Kreis Frankenstein in Schlesien, 49.847 Bewohner. -
          Die Stadt, 7327 Einwohner, an einem Nebenflusse der Neiße, mit
          starker Gewerbethätigkeit. -
          Reichenstein, 2044 Einwohner, am Fuß der Gebirge, hat 3 Kirchen,
          Arsenik Bergwerk, Pulvermühlen, Bitriolsiederei, Pottasch-Bereitung,
          Porcellan- und Steingutfabrik, Tabaks- und Stärkefabrik, Weberei,
          Garn, Wein und Getreidehandel u.s.w. -
          Silberberg, 1594 Einwohner, im Eulengebirge, ehemals Festung 3.
          Ranges; von 1370 an wurde hier Silberbergbau getrieben.
          1765 - 1777 hat Friedrich der II. neben der Stadt eine Bergfestung
          angelegt mit in den Fels gehauenen Werken; in den 3 Reihen
          Kasematten u.s.w. haben 5000 Mann Platz. Große Thurm- und
          Taschenuhrenfabrik. -
          Warta, 1164 Einwohner, links an der Neiße, ein Wallfahrtsort
          (jährl. an 50.000 Pilger), mit schöner Kirche , an engem Passe
          zwischen steilen Gebirgsabhängen; treibt Weberei, Strumpfwirkerei,
          und manche andere Gewerbszweige. - In der, der Prinzeß Marianne
          der Niederlande gehörenden Herrschaft
          Kamenz, einer 1810 säcularisirten Cistercienser Abtei, ist das
          alte Gebäude auf dem Hartaberge in ein äußerst prächtiges und
          großartiges Schloß umgewandelt, nach Schinkels Plane, mit 100
          Zimmern und Sälen, 4 großen und 5 kleinen Thürmen; einer der
          reizendsten Punkte Schlesiens, 492 Einwohner.

          Grafschaft Glatz

          18.) Kreis Glatz, 60.407 Bewohner, -
          Die Stadt, 11.541 Einwohner (1657 Soldaten), an der Neiße,
          Festung 2. Ranges, hat 4 Kirchen, Tuch und Plüschfabriken,
          fertigt Rosenkränze u.s.w. -
          Reinerz, 3167 Einwohner, an der Weistritz, in 1772 P.F. = 575,6 m.
          Höhe, mit 4 Kirchen, hat berühmte Heilquelle und Molkenanstalt,
          viel Baumwollwaaren-Fabrikation, Tuch und Papierfabriken,
          Eisenhütte u. s. w. -
          Dorf Eisersdorf, 1180 Einwohner, an der Biele, hat eine große
          Baumwollspinnerei, Maschinenweberei, 2 Schlösser. -
          Flecken Ullersdorf, 2285 Einwohner, mit großer Baumwoll- und
          Flachsspinnerei (650 Arbeiter). -
          Dorf Rengersdorf, 1978 Einwohner, Baumwollspinnerei, 700 Arbeiter,
          20.000 Spindeln. -
          Zum Flecken Deutsch-Tscherbenei, 2391 Einwohner, gehört die von
          Nachkommen böhmischer Hussiten bewohnte Colonie Cudowa, d. h.
          Armut, wo eine berühmte Heilquelle ist. -

          19.) Kreis Neurode, 48.530 Bewohner. -
          Die Stadt, 6249 Einwohner, an der Walditz, hat 4 Kirchen,
          Maschinen-Spinnerei und Weberei. -
          Dorf Albendorf, 1705 Einwohner, mit schöner katholischer Kirche,
          einem seit 1218 viel besuchten Wallfahrtsorte. -
          Wünschelburg, 1829 Einwohner, am Fuße der Heuscheuer, mit 2 Kirchen,
          ein in Manufakturen thätiger Ort. -
          Flecken Schlegel, 2960 Einwohner.

          20.) Kreis Habelschwerdt, 58,720 Bewohner. -
          Die Stadt, 4378 Einwohner, an der Neiße, mit 3 Kirchen. -
          Landeck bei Glatz, 2359 Einwohner, an der Biele, ist ein besonders
          von Polen besuchtes Schwefelbad. Nahe Ruine Karpenstein oder
          Wölfelsfall, der bedeutendste Wsserfall der Sudeten. -
          Wilhelmsthal, 701 Einwohner, am N.-Fuß des großen Schneeberges. -
          Mittelwalde, 2152 Einwohner, nahe der Neißequelle und der Grenze
          hat starke Wollweberei, Strumpfwirkerei, Tabaksfabrikation, ein
          Schloß u.s.w. Zur Majoratsherrschaft Mittelwalde des Grafen
          v. Althann gehört auch
          Dorf Wölfelsgrund, 62 Einwohner, mit schönem Schlosse, neben
          welchem ein hoher Berg die berühmte Wallfahrtskapelle Mariaschnee
          trägt. -
          Dorf Grafenort, 1307 Einwohner, mit einem alterthümlichen Schloß,
          herrlichen Gärten, großartiger Schäferei u.s.w. des
          Grafen von Herberstein.

          Fürstenthum Oels

          21.) Kreis Trebnitz, 52.530 Bewohner. -
          Die Stadt, 4506 Einwohner am Trebnitzer Wasser und den Bergen, ist
          eine braunschweigische Mediatstadt, mit 2 Kirchen; in der Krypta
          der schönen katholischen Kirche die Wunderquelle Hedwigsbrunnen.
          Eine Maschinen-Spinnerei in dem ehemaligen Cistercienser -
          Nonnenkloster, das eins der reichsten Stifter Schlesien war
          (mit den Gebeinen der heiligen Hedwig). -
          Stroppen, 814 Einwohner. -

          22.) Kreis Oels, 64.559 Bewohner. -
          Die Stadt, 8134 Einwohner (70 Soldaten), an der Oelse, 3 M. von
          Breslau, Hauptort des mediatisirten Fürstenthums Oels, hat
          5 Kirchen, ein großes Braunschweigisches Schloß mit Bibliothek,
          Synagoge, Schauspielhaus u.s.w. Das Fürstenthum Oels,kam von
          schlesischen Herzögen an Böhmen und durch Heirat an Braunschweig,
          das es noch besitzt. Es ist ein preußisches Lehn und besteht aus
          26 Städten und Rittergütern; -
          Bernstadt i. Schl. (Bierutow), 3861 Einwohner, mit 2 Kirchen, Schloß
          hat viel Gerberei u.s.w.; Es ist herzogliche Immediatstadt. -
          Juliusburg, 804 Einwohner, an einem Nebenflusse der Oelse, ist
          Immediatstadt. -
          Hundsfeld, 1195 Einwohner, an der Weida, mit 2 Kirchen u.s.w. ist
          herzoliche Mediatstadt. Die schon genannten Stebnitz und Stroppen,
          sowie Constadt im Reg. Bezirk Oppeln sind Mediatstädte; das gleich
          zu nennende Medzibor ist Immediatstadt. Auch 10 Rittergüter gehören
          dem Herzog von Braunschweig. Bei Hundsfeld in Sackrau eine große
          Papierfabrik mit 415 Arbeitern und 7 Dampfmaschinen.

          23.) Kreis Polnisch Wartenberg, 52.195 Bewohner. -
          Poln. Wartenberg, 2490 Einwohner, an einem Nebenflusse der Bartsch,
          im W. von Kempen, hat 2 Schlösser, 3 Kirchen und ist ein gewerbthätiger
          Ort. Die fürstliche Familie Biron von Kurland (ursprünglich Büren)
          von dem Herzog von Kurland stammend, besitzt seit 1724 die nahe
          große freie Standesherrschaft Wartenberg, 32 Güter umfassend;
          eine andere Linie das Fürstenthum Sagan.
          Flecken Goschütz, 882 Einwohner, an einem Nebenflusse der Bartsch,
          liegt in der fast großen freien Standesherrschaft Goschütz
          der Grafen von Reichenbach (17 Güter). -
          Medzibor oder Mittelburg, 1549 Einwohner, nahe der posenschen Grenze,
          gehört zu Oels. -
          Festenberg, 2143 Einwohner, an den Trebnitzer Bergen. -

          24.) Kreis Militsch, 55.802 Bewohner. -
          Die Stadt, 3316 Einwohner, an der Bartsch hat 3 Kirchen, Synagoge,
          berühmte Töpfereien, und gehört zur 2 - zweidrittel großen freien
          Standesherrschaft Militsch der Grafen von Maltzahn. - Zu der freien
          Standesherrschaft Trachtenberg des Fürsten von Hatzfeld gehören
          außer etwa 40 Gütern und Dörfern die Städte
          Trachtenberg, 3118 Einwohner, an der Bartsch, mit fürstlichem Schlosse
          und Gärten, und
          Prausnitz, 2149 Einwohner, südlicher, mit 3 Kirchen, -
          Sulau, 770 Einwohner, an der Bartsch, mit einem Schloß und 2 Kirchen,
          zu der freien Minder-Standesherrschaft Sulau gehörig; in einer anderen
          solchen, den Grafen v. Wilamowitz-Möllendorf gehörig, liegt der
          Flecken Freihan, 1000 Einwohner; eine dritte ist
          Neuschloß, dem Fürsten von Pleß, Grafen von Hochberg, gehörig.

          Quelle Brockhaus 1922

          Mediat (neulat,), mittelbar, im alten deutschen DtR. Herrschaften,
          die nicht unmittelbar unter dem Kaiser standen, sondern unter einem
          R.-Land als Zwischenherrn.
          Mediatisierte, Standesherrn, die durch R-Deputationshauptbeschluss
          1803, durch Rheinbund 1806 und den Dt. Bund 1815 einem anderen Staat
          einverleibt wurden.

          Oberschlesien :

          Land- und Forstwirtschafts Distrikts
          1.) Kreis Oppeln 102.099 Bewohner - Die Stadt
          11.883 Einwohner (200 Soldaten)= an der Oder
          in 481 P.F. = 156 m Höhe, hat ein Schloss auf
          der Oderinsel Pascheke; 4 Kirchen, von denen
          die Adalbertskirche 995 gegründet ist; Fabriken
          und Handel. - Dorf Königshuld 360 Einwohner, hat
          eine grosse Eisen- u. Stahlwarenfabrik.- Flecken
          Malapane, 135 Einwohner, an der Malapane, mit
          dem grössten königl. Eisenhüttenwerke Schlesiens
          500 Arbeiter, Maschinenbauerei, Hüttenamte u.s.w.-
          Krappitz, 2546 Einwohner an der Oder. - Städtel
          Proskau, 1899 Einwohner, landwirtschaftliche
          Lehranstalt im Amtsschlosse, hat 2 Kirchen,
          Fayencefabriken, Pottaschsiederei u.s.w.- Flecken
          Karlsruhe oder Pokoi, 2132 Einwohner mit schönem
          herzogl. Schlosse und Gärten, 2 Kirchen Majorats
          des Herzogs von Württemberg.
          2.) Kreis Groß Strehlitz 61.264 Bewohner -
          Die Stadt 3853 Einwohner hat 3 Kirchen, daneben
          die Güter des Grafen v. Renard - Leschnitz,
          1439 Einwohner, am Fusse des St. Annaberges, auf
          welchem ein Dorf mit 727 Einwohnern liegt, ein
          1516 gegründetes Kloster, Kirche und 35 Kapellen
          3.) Kreis Lublinitz 42326 Bewohner - Die Stadt, 2404
          Einwohner, an einem Nebenflusse der Malapane hat
          4 Kirchen. Herrschaft Koschentin (Dorf mit Schloss
          1494 Einwohner) des Prinzen zu Hohenlohe-Ingelfingen
          Guttentag oder Dobrdzien, 2347 Einwohner, an einem
          Nebenflusse der Malapane. Dabei auch eine Allodial-
          Herrschaft dieses Namens des Herzogs von Braunschweig.

          Land- und Forstwirtschafts Distrikts :

          4.) Kreis Rosenberg 46.886 Bewohner - Die Stadt,
          3346 Einwohner, an der Stoberquelle -
          Landsberg in OS oder Gorzow, 1138 Einwohner
          an der Prosna. Dabei die Fideicommißherrschaft
          des Prinzen zu Hohenlohe-Ingelfingen -
          Dorf Zembowitz, 513 Einwohner in der Herrschaft
          des Herzogs von Ratibor, Prinzen zu
          Hohenlohe-Waldenburg = Schillingsfürst, Fürsten
          zu Corvey - 23 Güter bilden die Herrschaft Karmunkau,
          Haus-Fideicommiß des Königs.
          5.) Kreis Kreuzburg (Konstadt) mit 42.043 Bewohnern -
          Die Stadt, 5074 Einwohner (71 Soldaten), an der Stober,
          mit Schloß, 2 Kirchen, 2 Vorstädten u.s.w. -
          Pitschen, 2106 Einwohner, an einem Nebenflusse der
          Prosna, mit 3 Kirchen. -
          Konstadt, 2172 Einwohner, an einem Nebenflusse der
          Stober gehört zu Oels.
          6.) Kreis Frankenberg an der Steinau, 40585 Bewohner,
          ein an Seen reicher Distrikt.-
          Die Stadt, 1960 Einwohner, an derSteinau. -
          Schurgast, 720 Einwohner, an der Glatzer Neisse-
          Dorf und Flecken Friedland, 959 Einwohner an der
          Steinau.

          Bergbaulandschaft :

          7.) Kreis Kosel, 64.984 Bewohner - Die Stadt 4514 Einwohner
          ( 1154 Soldaten ), an der Oder -
          Klodnitz=Mündung, in 549 P.F.= 178,3 m Höhe,
          Festung kann ringsherum unter Wasser gesetzt werden. -
          Gnadenfeld, 418 Einwohner, eine Herrnhuter-Colonie, mit
          theologischem Seminar. -
          Dorf Slawentzitz, 473 Einwohner, in der 7 D=M (?)
          grossen freien Standesherrschaft des Fürsten von
          Hohenlohe-Oehringen, mit prachtvollem Schloss und Park.

          Bergbaulandschaft :


          8.) Kreis Tost=Gleiwitz 84.329 Bewohner.
          Kostenthal, 1.580 Einwohner, 2 M. von Kosel,
          sehr alt. - Dieser Kreis nebst den folgenden
          Pleß, Rybnick, Tarnowitz, Beuthen, Kattowitz,
          förderte 1871 aus 120 Bergwerken 131.144.049
          Ctr. Steinkohle = 12.353.707 Thlr. durch
          28.103 Arbeiter (mit 44.399 Familienmitgliedern)-
          Aus 64 Eisenerzförderungen durch 3.038 Arbeiter
          ( mit 3.591 Familienmitgliedern ) 8.058.089
          Ctr. Eisenerz = 559.410 Thlr. -
          32 Hütten und Hochöfen lieferten 4.650.400
          Ctr. Roheisen, 435.956 Ctr. Gußwaaren;
          52 Hütten 3.545.590 Ctr. Stabeisen = 11.458.142 Thlr.
          In 56 Bergwerken förderten 8239 Arbeiter
          ( mit 10348 Familienmitgliedern ) 286.389 Ctr. Zinkerz
          in 28 Zinkhütten wurden 639.411 Ctr. Rohzink dargestellt.
          In der Friedrichshütte 12.217 Pfd. Silber und
          136.253 Ctr. Blei. -
          Gleiwitz, 12.937 Einwohner ( 119 Soldaten ), an der
          Klodnitz in 693,5 P.F. = 225,3 m Höhe, 3 Kirchen,
          königl. Hüttenwerk, großartige Eisenwerke und
          Maschinenfabriken, Lederfabriken, Spinnerei, Weberei
          u.s.w. -
          Tost oder Toszek, 1767 Einwohner an einem Nebenflusse
          der Klodnitz.- Flecken Kieferstädtel, 1015 Einwohner,
          Die Fideicommißherrschaft gehört zum Herzogtum Ratibor
          des Prinzen zu Hohenlohe-Waldenburg= Schillingsfürst-
          Preiskretscham oder Piskowice, 3.773 Einwohner, an
          einem Nebenflusse der Klodnitz mit Eisenwerken und Fabriken.

          9.) Kreis Ratibor, 116.517 Bewohner-
          Die Stadt 15.322 Einwohner (982 Soldaten), an der
          Oder, in 580 P.F. = 188,4 m Höhe, hat 5 Kirchen,
          eine 300 F. lange Brücke, ehemals Klöster; Sie
          treibt einige Industrie. Sie war 1288 - 1532
          Hauptstadt eines Herzogthums, das seit 1821
          mediatisirt ist, bis 1834 dem Landgrafen von
          Hessen-Rothenburg gehört hat, jetzt aber im Besitz
          des Prinzen Hohenlohe-Waldenburg=Schillingsfürst
          Fürsten von Corvey ist.-
          Hultschin, 2729 Einwohner, an der Oppa, hat
          Steinkohlengruben, Maschinenspinnerei,Webereien u.s.w.
          20 Rittergüter gehören Salomon v. Rothschild;
          Das Majorat Kuchelna dem Fürsten
          von Lichnowski-Werdenberg.

          Bergbaulandschaft :


          10.) Kreis Rybnik, 74.121 Bewohner-
          Die Stadt, 3664 Einwohner, an der Rudka,
          Hüttenamt, mit 4 Kirchen, Hüttenwerk, Papiermühle,
          Weberei u.s.w. -
          Sobrau in Ober-Schlesien, 4043 Einwohner (126 Soldaten)
          am Sobrauer Wasser, mit Eisengießerei, Blechfabrik,
          Weberei, Zeugdruckerei u.s.w. -
          Loslau, 2401 Einwohner an einem Nebenflusse der Oder,
          treibt starke Schumacherei u.s.w. -
          Groß Rauden, 2290 Einwohner, ein reger Ort mit
          ansehlichen Eisenhüttenwerken. -

          11.) Kreis Pleß, 90131 Bewohner, der südöstlichste, -
          Die Stadt, 3854 Einwohner, zwischen mehreren Seen,
          mit 3 Kirchen, schönem Schlosse, Gärten, Weberei,
          chemischer Fabrik, liegt in dem 20 O.=M. (?) großen
          Mediatisirten Fürstenthume Pleß, früher eine
          Secundogenitur von Anhalt-Köthen, zu dem es seit
          1765 gehörte. Der jetzige Fürst v. Pleß ist
          Reichsgraf von Hochberg, Freiherr zu Fürstenstein,
          Herr auf Reuschloss u.s.w. und ist Besitzer durch
          Erbschaft. Dazu gehören Stadt Nikolai, 5001 Einwohner,
          so wie Dorf Anhalt, 571 Einwohner, an der polnischen
          Grenze, und deutsch und polnisch Weichsel, an der
          Weichsel, 717 und 1141 Einwohner -
          Nieder-Goczalkowitz, 1212 Einwohner, wichtiger
          Badeort mit einer Jodquelle -
          Tichau, 3121 Einwohner, 2,5 M. von Pleß, hat
          Steinkohlenbergbau.

          12.) Kreis Tarnowitz mit 38.891 Bewohnern -
          Tarnowitz, 6906 Einwohner liegt in 919 P.F. = 298,5 m.
          Höhe. Es ist Sitz des Oberschlesischen Bergamtes;
          umgeben ist es von Eisen- und Bleigruben und hat eine
          Zementfabrik und Dampfmahlmühlen, 2 Kirchen. Dabei das
          1784 gegründete Blei- und Silber Hüttenwerk
          Colonie Friedrichshütte, 174 Einwohner und
          Friedrichsgrube 70 Einwohner. 1872 förderten 690 Arbeiter
          217.000 Ctr; Die Hütte stellte dar: 15.000 Ctr. Blei,
          21.000 Ctr. Glätte, 122 Ctr. Silber -
          Radzionkau, 2629 Einwohner. 1¼ M. von Beuthen, Dorf mit
          etwas Eisenezrförderung und H. v. Donnersmarcksches Gut.

          Bergbaulandschaft :


          13.) Kreis Beuthen, mit 85.164 Bewohnern-
          Beuthen (Bythom), 15.711 Einwohner, am Beuthener
          Wasser, in 849P.F. = 276 m. Höhe hat 2 Kirchen,
          4 Vorstädte mit Eisen - auch Zinkgruben. Die polnische
          Grenze ist ½ M. entfernt. Eisen produciren die
          Friedens- und Eintrachtshütte, Zink die Beuthner,
          Rosamunde und Clarahütte, Steinkohle die übrigen
          11 Gruben. Die Herrschaften Beuthen, Siemianowitz
          und Reudeck sind im Besitze des Grafen Henckel von
          Donnersmarck -
          Orzegow, 4112 Einwohner. Dabei die Paulus Steinkohlengrube,
          die 1854 erbaute Godulla Zinkhütte mit 36 Doppelöfen,
          die Morgenroth Zinkhütte, die Gutehoffnungs Zinkhütte;
          entfernter die Bobrek Zinkhütte, die Elisabeth Galmeigrube
          und die Eisenhütte Bulcan. -
          Deutsch Piekar, 6333 Einwohner; dabei Scharley mit
          4 der bedeutendsten Gakmeigruben: Scharley, Neue Helene,
          Wilhelmine und Cäcilie Grube; die überaus großartige
          Arbeit besorgt eine Anzahl von Arbeitern, wie es eine
          gleiche wohl nirgend gibt-
          Königshütte, 19.536 Einwohner (146 Soldaten) in 859 P.F.=
          279 m. Höhe. Hüttenamt. Die Hütte hat 8 Hochöfen.
          Dabei die Alvenslebener Hütte, welche Eisen, und die
          Lydognia Hütte, welche Zink producirt. Dazu gehört die
          Schwientochlowitzer Bergfreiheit. -
          Schwientochlowitz, 5260 Einwohner, Dorf mit Steinkohlen-
          gruben, der Eisenhütte Betlem-Falva und einer Chamott
          Ziegelei. -
          Ober Haiduk, 3426 Einwohner, Dorf des Grafen Henckel von
          Donnersmarck, wie die vorigen Orte gleichfalls. -
          Chropaczow 7031 Einwohner - Lipine, ein Fabrikort,
          bestehend aus den Zinkhütten-Werken der Silesia genannten
          schlesischen Actien Gesellschaft für Bergbau und
          Zinkhüttenbetrieb, welche Werke Silesia I, II, III, die
          größten bestehenden Zinkwerke sind. Die David Zinkhütte
          ist Privatbesitz. -
          Miechowitz, 4667 Einwohner, mit 3 Galmei und 1 Bleigrube.

          14.) Kreis Zabrze mit 38,857 Bewohnern. -
          Bei Alt- und Klein Zabrze, 5931 Einwohner, und Zaborze,
          5914 Einwohner, ersteres am Beuthener Waser, mit der
          Donnersmarck Eisenhütte, dem Eisenhüttenwerk Redenhütte,
          3 Cokes Anstalten und einer Dampfmahlmühle, ist die
          Königin Luisen Grube, eine der bedeutendsten in Preußen.-
          Ruda, 5943 Einwohner, in bedeutendem Kohlenrevier, mit
          der Zinkhütte Karlshütte, der Bertha Eisenhütte und einer
          Chamott Ziegelei.-
          Biskupitz, 5408 Einwohner, mit Borsigschen Kohlengruben.
          Borsig-Werk, 2748 Einwohner, 1863 gegründet, hat im
          Jahre 1873 gefördert :
          1.110.310 Ctr. Eisenerz durch 289 Arbeiter,
          5 Dampfmaschinen von 90 Pferdekraft und 6 Dampfachsen
          5.570.862 Ctr. Kohlen durch 983 Arbeiter,
          7 Dampfmaschinen von 1508 Pferdekraft und 21 Dampfachsen
          und producirte 463,530 Ctr. Roheisen, 23.340 Ctr. Gußwaaren,
          durch 350 Arbeiter und 7 Dampfmaschinen von 1075 Pferdekraft,
          22 Dampfkessel, 3 Hochöfen, 2 Cupolöfen, unter Verbrauch von
          939.140 Ctr. Cokes, 1,531.046 Ctr. Eisenerze, 684.639
          Ctr. Kalkstein und 24.740 Ctr. Roheisen zu Gußwaaren. -
          Es wurden gefertigt 1260 Ctr. Schmidestücke, 150.000
          Ctr. Stabeisen und Stabstahl, 156,200 Ctr. Eisen- und
          Stahbleche, 28.100 Ctr. Stahl-Ingots und Stahlguß durch
          1000 Arbeiter, 26 Dampfmaschinen von 1700 Pferdekraft,
          15 Dampfhämmer, 61 Dampfkessel, 40 Puddelöfen, 25 Schweißöfen,
          3 Glühöfen, 3 Stahlschmelzöfen, 3 Vorwärmöfen, 2 Dampfkrähne,
          7 Walzenstraßen unter einem Verbrauche von 490.000 Ctr.
          Roheisen, 1.3000.000 Ctr. Kohlen und 43.000 Ctr.
          Schmiedeeisen-Abfällen.

          Bergbaulandschaft :


          14.) Kreis Kattowitz mit 73.983 Bewohnern. -
          Kattowitz, 8132 Einwohner, Stadt an der Eisenbahn, vor
          30 Jahren ein elendes Dorf mit einem Zinkblech Walzwerk,
          Eisenbahnschienen Walzwerk, Maschinenbau-Anstalt,
          Eisengießerei, Fanny-Zinkhütte, Dampfmahlmühle,
          Bierbrauereien, andreren Fabriken, mehreren anderen Zinkhütten,
          Steinkohlengruben. Es ist der schönste, bestsituirte Ort der
          Gegend. -
          Bogutschütz, 4376 Einwohner, mit Zinkhütten und Steinkohlengruben.
          Klein Dombrowka, 3243 Einwohner, mit der Pauls-Zinkhütte und
          einer Zinkweißfabrik. -
          Myslowitz, 6259 Einwohner, an der polnischen Grenze, mit
          Zink- Eisen und Steinkohlengruben. -
          Rosdzin, 2967 Einwohner; dabei der Hohofen Dietrichhütte und
          eins der bedeutendsten Steinkohlenbergwerke, die
          Luisen-Glück-Grube. -
          Brzezinka, 2934 Einwohner, mit Kohlengruben und Fabriken. -
          Siemianowitz, 11.419 Einwohner, mit dem Donnersmarckschen
          Steinkohlenwerke Eugenienglücksgrube und der Georgs Zinkhütte.-
          Laurahütte, 1301 Einwohner, ein Eisenhüttenm Etablissement,
          1838 gegründet, 6 Hochöfen, 3 Walzhütten und 1 Drehwerkstatt,
          mit 8 Dampfkesseln und 2 Dampfmaschinen von 279 Pferdekraft,
          2927 Arbeiter. -
          Michalkowitz, 1944 Einwohner, mit 3 Zinkhütten und
          1 Steinkohlengrube. -
          Antonienhütte, 3766 Einwohner, zwischen Beuthen, Gleiwitz und
          Nicolai, ist Henkel von Donnersmarckscher Besitz, mit
          ansehlichen Kohlegruben, den großen Zinkhütten Antonien-, Hugo-,
          Liebehoffnungshütte, einer Zinkweiß- und einer Chamottfabrik,
          einer Knochenmühle, Ziegeleien und Thonwaarenfabrik u.s.w..
          Dorf Bykowine, 964 Einwohner, eine der ältesten Hütten
          Oberschlesiens, die Thurco-Zinkhütte; beim
          Dorf Hallemba, 743 Einwohner, die Thurco Eisenhütte. -
          Chorzow, 3342 Einwohner, mit Steinkohlengruben und Zinkhütten.

          Sudetischer Grenzgürtel

          16.) Kreis Neustadt in Oberschlesien mit 86315 Bewohnern. -
          Die Stadt,oder Prudnitz, 10.939 Einwohner (315 Soldaten),
          an der Prudnica und Braune, nahe der Österreichischen Grenze,
          hat 4 Kirchen und viele Industrie; Damastwebereien mit 660
          Arbeitern, 381 Stühle. -
          Ober- und Klein Glogau, 4660 Einwohner (128 Soldaten), an der
          Hotzenplotz, mit 3 Kirchen. -
          Zülz oder Biala, 298 Einwohner, am Zülzerwasser. -
          17.) Kreis Neiße, 93.315 Bewohner. -
          Die Stadt, 19.367 Einwohner (4075 Soldaten), an der Glatzer
          Neiße, in 641,6 P.F. = 208,4 m. Höhe, Festung 2. Ranges,
          besteht aus der Stadt rechts, der Friedrichstadt links und dem
          Fort Preußen, in RW. der letzteren. Sie hat 5 katholische und
          2 evangelische Kirchen, Gewehr- und chemische Fabrik,
          Tabaksfabrik, Spinnerei und Weberei u.s.w. Auf dem Kapellenberge
          ein eiserner Obelisk. -
          Ziegenhals, 4918 Einwohner, an der Biele -
          Nahe Patschkau, 4924 Einwohner mit 3 Kirchen. -
          18.) Kreis Grottkau, 44.279 Bewohner, -
          Die Stadt, 4368 Einwohner (247 Soldaten), an einem Nebenflusse
          der Neiße, hat 3 Vorstädte, 2Kirchen. -
          Ottmachau, 3357 Einwohner, an der Neiße. -
          19.) Kreis Leobschütz, 82.474 Bewohner. -
          Die Stadt 10.687 Einwohner (136 Soldaten) , an der Zinna,
          in 501,3 P.F.= 162,8 m. Höhe, hat 3 katholische, eine
          evangelische Kirche. -
          Bauerwitz oder Babarow, 2403 Einwohner, an der Zinna. -
          Flecken Tropplowitz, 511 Einwohner, am Goldbach. -
          Flecken Deutsch Neukirch, 1147 Einwohner, an der Troje,
          mit 2 Kirchen, Schloß u.s.w. -
          Katscher, 3606 Einwohner, an der Troje, in Preußisch Mähren.

          So nun hast Du aber sicher viel zu lesen. Viel Spass damit. Solltest Du
          eventuell Kartenmaterial von Schlesien benötigen, sende ich Dir das gern
          aber dazu müsste ich dann eine E-Mail Adresse haben.

          Herzliche Grüsse

          Georg
          Zuletzt ge?ndert von Georg Breitenstein; 06.04.2009, 19:20.

          Kommentar


          • #95
            wow, Georg, Dein Beitrag ist einfach KLASSE!!

            Marlies

            Kommentar

            • Georg Breitenstein
              Erfahrener Benutzer
              • 11.03.2007
              • 182

              #96
              Liebe Marlies.

              herzlichen Dank für die netten Worte. Sicher freu ich mich, wenn der Beitrag
              auf Interesse stößt. Das war ja auch ein wenig meine Hoffnung, als ich
              anfing das Buch abzuschreiben.

              Liebe Grüsse aus Brandenburg

              Georg
              Zuletzt ge?ndert von Georg Breitenstein; 06.04.2009, 22:15.

              Kommentar

              • Anskeline
                Erfahrener Benutzer
                • 26.01.2009
                • 1565

                #97
                Das ist ja großartig!!!

                DANKESCHÖN, GEORG!!!!

                Total interessant! Wow, ich bin immer noch ganz geplättet.
                Du hast ja eine tolle Büchersammlung!

                Alte Karten habe ich schon einige, und ich denke, damit komme ich auch erstmal für meine Zwecke hin, trotzdem vielen Dank für dein Angebot.


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                Kommentar

                • mweidner
                  Neuer Benutzer
                  • 09.03.2009
                  • 24

                  #98
                  Hallo Georg,
                  danke nochmal für den Hinweis mit BARTSCH und KÖNIG! Könntest du für mich bitte im Einwohnerverzeichnis für den Landkreis Breslau nach den FN SPROTTE und FREITAG sehen?

                  Liebe Grüße
                  Maria

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                  • Georg Breitenstein
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.03.2007
                    • 182

                    #99
                    Hallo Maria,

                    irrsinnig viel waren leider nicht zu finden, aber speziell der
                    Name Sprotte ist ja nicht so häufig. Könnte also was für Dich
                    dabei sein. Hier die Aufstellung :


                    Freitag, Christiane, Witwe, chemische Fabrik, Hermannsdorf
                    Freitag, Paul, Bürodiener, Seidenhäuser, Herrmannsdorf
                    Freitag, Erhartd, Stadtinspektor, Kattern
                    Freitag, Alois, Presser, Wiesenstr. 1, Groß Mochbern
                    Freitag, August, Presser, Bahnhofstr. 4, Groß Mochbern
                    Freitag, Johanna, Witwe, An der Aue 8, Groß Mochbern
                    Freitag, Richard, Expedient, Breslauer Str. 44, Groß Mochbern
                    Freitag, August, Futtersmann, Nieder Struse

                    Sprotte, Walter, Landwirt, Bettlern
                    Sprotte, Alma, Lokomotivführerwitwe, Walterstr. 5, Brockau
                    Sprotte, Hedwig, Landwirtin, Malkwitz
                    Sprotte, Josef, Bahnwärter, Malkwitz
                    Sprotte, Franz, Pfarrer, Margareth
                    Sprotte, Pauline, Witwe, Ransern
                    Sprotte, August, Landwirt, Rommenau
                    Sprotte, Paul, Maurerpolier, Rommenau
                    Sprotte, Karl, Arbeiter, Weidenhof

                    Viel Glück wünsch ich Dir.

                    Liebe Grüsse

                    Georg

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                    • mweidner
                      Neuer Benutzer
                      • 09.03.2009
                      • 24

                      Hallo Georg,

                      vielen lieben Dank! Ich wünsch dir ein schönes Osterfest!

                      Liebe Grüße
                      Maria

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                      • Tricolora
                        Benutzer
                        • 28.05.2008
                        • 70

                        Hallo Georg,
                        hast du bei den Kirchenbüchern Schlesiens 1902 auch zufällig Festenberg im Kreis Groß Wartenberg dabei? Hier würden mich Taufen interessieren zum FN Sattler.

                        Liebe Grüße
                        Viola

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                        • Georg Breitenstein
                          Erfahrener Benutzer
                          • 11.03.2007
                          • 182

                          Hallo Viola,

                          ja Festenberg ist natürlich dabei, nur ich kann in dem Kirchenbuch nur feststellen,
                          welche Jahren mit welchen Registern, also Heiraten oder Taufen, verzeichnet sind.
                          Zum Beispiel Kreuzburg in OSL ist mit Taufen von 1561 - 1600 vertreten. Nachsehen kann
                          ich aber nicht, wer getauft wurde. Das Buch gibt also nur Aufschluss darüber welche
                          Verzeichnisse in den einzelnen Kirchen im Jahre 1910 vorhanden waren. Mehr leider
                          nicht.

                          Schöne Osterfeiertage wünscht

                          Georg

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                          • Tricolora
                            Benutzer
                            • 28.05.2008
                            • 70

                            Hallo Georg,
                            danke für die Antwort, wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, dann kannst du mir sagen, ob 1910 noch bis zu welchem Jahr (rückwärts) Taufen verzeichnet waren? Irgendwie stehe ich gerade verständnismäßig auf dem Schlauch, sorry
                            Die von mir angeforderten Filme über ev.Taufen bei den Mormonen enden gegen 1828, für die Seitenverzweigungen meiner Familie benötige ich jedoch die Jahrgänge danach. Kannst du da etwas herausfinden?

                            Auch dir schöne Ostertage und nochmal vielen Dank für deine Mühe.
                            LG Viola

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                            • Georg Breitenstein
                              Erfahrener Benutzer
                              • 11.03.2007
                              • 182

                              Hallo Viola,

                              also, im Jahre 1902 waren vorhanden in Festenberg, Kr. Groß Wartenberg :

                              Ev. Taufen und Trauungen von 1698 - 1900
                              Kath. Taufen 1695 - 1900 und
                              Kath. Trauungen 1866 - 1900

                              Mehr ist leider nicht verzeichnet. Etwas dürftig oder ?

                              Herzliche Grüsse

                              Georg

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                              • Paulchen
                                Erfahrener Benutzer
                                • 28.11.2008
                                • 316

                                Hallo,

                                die ev. Pf. zu Festenberg war seit 1538 ev. und blieb es auch bis zum Ende. Von den Kirchenbüchern lagen bis 1937 die Jahrgänge Tf,Tr,Bg ab 1689 und Kf ab 1825 in der Pfarrei. Im Amtsgericht zu Öls befanden sich davon die Duplikate Tf 1800, 1802, 1819-1820, 1835-1874, Tr 1801, 1819, 1835-1874 und Bg 1800, 1819, 1835-1874.

                                In einer der frühen Verfilmungsaktionen (Reichssippenhauptamt) gab die ev. Pfarrei ihre ersten Bände ab. Diese Filme (NICHT die Originale!) befinden sich heute in Leipzig bzw. Utah. Tf 1689-1753, 1763-1776, Tr 1689-1744, Bg 1689-1742, außerdem eine Chronik und weitere Notizen von 1662-1833. Diese Jahrgänge lassen sich in einer der Forschungsstellen überall einsehen.

                                Des weiteren gibt es Militär-Kirchenbücher von Festenberg, dort lagen für wenige Jahre einige Husaren. Davon gibt es wieder eine Verfilmung:
                                Husaren Rgt. 3: Taufen, Heiraten, Tote, Konf. 1801-1806 Taufen, Heiraten, Tote, Konf. 1825-1829, Nr. 492751 Item 9

                                Wobei nach meinen Unterlagen die Jahre 1825-1829 nicht Festenberg sein dürften. Egal, in jedem Fall hat es nichts mit den Zivil-KB der Pfarrei zu tun. Die sind verloren und ebenso die Duplikate. Evangelische Vorfahen in Festenberg lassen sich für die Zeit von um 1750 bis 1874 (Beginn der Standesämter) nicht erforschen. Ausnahme davon sind nur die paar Jahre Mil.-KB - wenn der Vorfahre zum Militär gehörte.

                                Allerdings ... sind vom Amtsgericht Festenberg jede Menge Akten (ungewöhnlich) erhalten geblieben:

                                Da müßte man ansetzen.

                                Paulchen

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