vorgegaukelte Gefangenschaft?

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  • Fronja
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 577

    vorgegaukelte Gefangenschaft?

    Hallo,

    ich bin seit Samstag ein wenig irritiert. Mein Opa hat meinem Vater immer erzählt, das er im Krieg in russische Gefangenschaft geraten ist und von dort geflüchtet ist, direkt nach Hannover. Dort hat er ca. ein halbes Jahr nach er letzten offiziellen Meldung vom 10.12.1944, geheiratet. Seine letzte Einheit war die Marineartillerieabteilung 531.

    Jetzt habe ich ein Schreiben der Wast erhalten, das keine Nachweise zu einer Gefangenschaft vorliegen.

    Ist es trotz allem möglich das er in Gefangenschaft war oder hat er nur einfach ein Märchen erzählt?

    Gruß
    Stefanie
    Zuletzt geändert von Fronja; 29.09.2010, 15:34.
    Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
    Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
    Badzinski, Gellerich - Hannover
    Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
    Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg
  • Saure
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2008
    • 4806

    #2
    Hallo,

    mehr über Stefanies Opa und seiner letzten Einheit erfährt man hier:
    Hallo, mein Opa war - 08/1939 4. (schwere) Maschinengewehr Kompanie Allenstein - 10/1939 4. Maschinengewehrkompanie Infanterie-Ersatz-Bataillon 2 - 1940 beim Bau-Bataillon 314 Lötzen (fündig geworden) - 11/1944 bei der 31. Schiffsstammabteilung in Windau für knapp 1 1/2 Monate (fündig geworden) und ich versuche

    Hallo, nachdem ich am Samstag das Schreiben der Wast erhalten habe und meine bisherigen Nachforschungen hier reingestellt habe, hätte ich da noch eine Frage zum Reichsarbeitsdienst. Laut Wikipedia ... Ab Juni 1935 musste dort jeder junge Mann eine sechsmonatige, dem Wehrdienst vorgelagerte Arbeitspflicht im Rahmen eines
    Viele Grüße
    Dieter Saure

    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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    • Alex71
      Erfahrener Benutzer
      • 18.04.2007
      • 592

      #3
      Ich verweise auf mein Posting von vor einer halben Stunde:

      Hallo, nachdem ich am Samstag das Schreiben der Wast erhalten habe und meine bisherigen Nachforschungen hier reingestellt habe, hätte ich da noch eine Frage zum Reichsarbeitsdienst. Laut Wikipedia ... Ab Juni 1935 musste dort jeder junge Mann eine sechsmonatige, dem Wehrdienst vorgelagerte Arbeitspflicht im Rahmen eines

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      • Saure
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2008
        • 4806

        #4
        Hallo Alexander,

        im Panzer-Archiv habe ich jetzt folgendes gelsen:
        'Marineartillerieabteilung 531 (M.A.A.531)
        Aus Teilen der Abteilung Gläser (ehem. Marinestoßtruppabteilung) wurde im Dezember 1941 in Ostluga nordöstlich von Narwa die M.A.A.531 aufgestellt und dem Seekommandanten "R" zugeteilt, wenn auch einsatzmäßig weitgehend Heeresbefehlshabern unterstellt (Oranienbaum, Peterhof). Nach Auflösung der Dienststelle Seekommandant "R" wurde die Abteilung dem Seekommandanten Estland/Baltische Inseln nachgeordnet. Nach der Räumung Sworbes wurden die Reste der Abteilung am 5.12.1944 in Gotenhafen aufgelöst bzw. bildeten mit der am selben Tage aufgelösten Marine-Einsatzabteilung Ostland die Leichte
        Marineartillerieabteilung 531.'
        Viele Grüße
        Dieter Saure

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        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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        • Fronja
          Erfahrener Benutzer
          • 12.10.2007
          • 577

          #5
          Vielen Dank euch beiden, für die Hinweise auf die zwei anderen Forumsbeiträge.

          Gruß
          Stefanie
          Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
          Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
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          • Saure
            Erfahrener Benutzer
            • 27.03.2008
            • 4806

            #6
            Hallo Stefanie,

            schreiben Sie uns doch bitte noch ein bißchen über:
            'Das genaue Datum der Heirat war der 08. Juni 1945.'
            z.B. die Heiratsurkunde, die Wohnung, die Tauung, Fotos, usw.

            Dies haben damals viele aus dem Kreig heimgekehrte Soldaten erzählt:
            'Er hat meinem Vater immer erzählt, das er in russische Gefangenschaft geraten ist und von dort flüchten konnte und direkt nach Hannover gegangen ist.'

            Trotzdem werden wir dies auch noch genauer untersuchen.
            Viele Grüße
            Dieter Saure

            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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            • Alex71
              Erfahrener Benutzer
              • 18.04.2007
              • 592

              #7
              Laut einer der Rezensionen zu dem von mir verlinkten Buch (http://www.amazon.de/gp/cdp/member-r...tReview&page=2) war die M.A.A. 531 ab Januar 1945 in der Danziger Bucht im Einsatz. Nach 1945 wurden noch 300 Angehörige der M.A.A. 531 vermisst. Für mich sind dies Indizien, dass der Großvater wahrheitsgemäß von einer sowjetischen Kriegsgefangenschaft berichtet hat.

              Gruß
              Alexander

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              • Fronja
                Erfahrener Benutzer
                • 12.10.2007
                • 577

                #8
                Zitat von Saure Beitrag anzeigen
                Hallo Stefanie,

                schreiben Sie uns doch bitte noch ein bißchen über:
                'Das genaue Datum der Heirat war der 08. Juni 1945.'
                z.B. die Heiratsurkunde, die Wohnung, die Tauung, Fotos, usw.
                Zur Zeit der Heirat lebte mein Opa in Hannover, Spannhgengarten 11.
                Fotos von ihm haben wir erst ab ca. 1952, als er meine Oma (seine dritte Ehefrau) bei einem Kuraufenthalt kennengelernt hat.

                Wie er als Junge war, was er gemacht oder sowas, weiß ich nicht und auch mein Vater nicht.

                Seine Ehefrau war Annaliese Gellerich (Kinderpflegerin) und unter der gleichen Adreese wohnhaft wie mein Opa.

                Eltern sind bei beiden nicht angegeben. Nur zwei Zeugen.
                - der Schuhmacher Heinrich Gellerich (vermutlich der Vater der Braut) und auch wohnaft unter der gleichen Adresse wie das Ehepaar
                - Marie Koch

                Von dieser Ehe wusste mein Vater, wenn auch keine Namen. Nur das es dort noch Geschwister gegeben haben soll. Zwei Schwestern und einen Bruder. Ist urkundlich widerlegt, das es nur eine Schwester gab. Diese ist 1970 verstorben. Die anderen zwei Geschwister könnten aus erster Ehe der Frau sein oder gar nicht vorhanden.

                Von der ersten Ehe und den daraus resultierenden zwei Mädchen wusste mein Vater nichts. Diese Ehe wurde 1936 in Aweiden geschlossen und 1944 geschieden. Die erste Frau (Erika Trojan) ist 1992 verstorben. Nach den zwei Mädchen lasse ich immer noch über den kirchlichen Suchdienst suchen. Leider hat man mir nicht mitgeteilt, wo die Frau verstorben ist.

                Soviel zur Vorgeschichte, die auch irgendwie etwas unduchsichtig war bzw. teilweise ist.

                Gruß
                Stefanie
                Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
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                • Fronja
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.10.2007
                  • 577

                  #9
                  Zitat von Alex71 Beitrag anzeigen
                  Laut einer der Rezensionen zu dem von mir verlinkten Buch (http://www.amazon.de/gp/cdp/member-r...tReview&page=2) war die M.A.A. 531 ab Januar 1945 in der Danziger Bucht im Einsatz. Nach 1945 wurden noch 300 Angehörige der M.A.A. 531 vermisst. Für mich sind dies Indizien, dass der Großvater wahrheitsgemäß von einer sowjetischen Kriegsgefangenschaft berichtet hat.

                  Gruß
                  Alexander
                  Ich werde mir dieses Buch mal besorgen. Vielleicht steht ja wirklich etwas drin, das mir weiter helfen könnte.
                  Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
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                  • Saure
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2008
                    • 4806

                    #10
                    Hallo Stefanie,

                    vielen Dank für Ihre ausführlichen Angaben rund um die Hochzeit.
                    Ich komme noch darauf zurück.

                    Mit den Hinweisen zur (angeblichen) russischen Kriegsgefangenschaft habe ich mich (noch) zurückgehalten, um Alex(ander) (Henry Jones) nicht immer zuvorzukommen. Ich möchte auch mal gerne auf seine Vorschläge antworten.
                    Viele Grüße
                    Dieter Saure

                    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                    • Saure
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.03.2008
                      • 4806

                      #11
                      Hallo Stefanie, hallo Alexander (Alex71),

                      als ich das Grab meines Vaters suchte, der, wie sich hinterher heraustellte in russ. Kriegsgefangenschaft gestorben ist, hatte ich gute Kontakte zur WASt, zum DRK-Suchdienst, zum Kirchlichen Suchdienst und zum Volksbund.
                      War in mehreren Foren unterwegs und habe einige Bücher über den Krieg gelesen.

                      Daher finde ich die Suche nach diesem Kriegsgefangen-Schicksal so sehr interessant.

                      Es geht hier um einen Soldaten, der lt. einer Meldung vom 10.12.1944 noch in Gotenhafen im Kampfeinsatz war, anschließend, wie er selbst seinem Sohn erzählt, in russische Kriegsgefangenschaft geraten ist, aus dieser Gefangenschaft aber geflohen ist, und am 8. Juni 1945 in ... (?) geheiratet hat.
                      Zuletzt geändert von Saure; 29.09.2010, 18:18.
                      Viele Grüße
                      Dieter Saure

                      Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                      Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                      Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                      Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                      • Alex71
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.04.2007
                        • 592

                        #12
                        Hallo Dieter,

                        oh je, dann haben Sie Ihren Vater gar nicht erst kennengelernt, oder?

                        Meine beiden Großväter waren auch in russischer Gefangenschaft, kehrten aber zurück, der eine schon 1945, der andere erst 1948, gottlob, sonst würde es mich gar nicht geben.

                        Gruß
                        Alexander

                        Herkunft meiner Ahnen bei Google Maps

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                        • Saure
                          Erfahrener Benutzer
                          • 27.03.2008
                          • 4806

                          #13
                          Hallo Alexander,

                          ja so ist es.

                          Der Brief meiner Mutter an meinen Vater, mit der Nachricht meiner Geburt, kam leider ca. 1 Jahr später als nicht zustellbar zurück.
                          Ich habe diesen Brief noch heute.
                          Viele Grüße
                          Dieter Saure

                          Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                          Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                          Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                          Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                          Kommentar

                          • Saure
                            Erfahrener Benutzer
                            • 27.03.2008
                            • 4806

                            #14
                            Ja, so holen mich die 'alten Geschichten' wieder ein.
                            Viele Grüße
                            Dieter Saure

                            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                            Kommentar

                            • sternap
                              Erfahrener Benutzer
                              • 25.04.2011
                              • 4072

                              #15
                              Zitat von Fronja Beitrag anzeigen
                              Hallo,

                              Jetzt habe ich ein Schreiben der Wast erhalten, das keine Nachweise zu einer Gefangenschaft vorliegen.

                              Ist es trotz allem möglich das er in Gefangenschaft war oder hat er nur einfach ein Märchen erzählt?

                              Gruß
                              Stefanie

                              hallo, zu der konkreten situation deines opas kann ich nichts beitragen.
                              zu meinem verwandten sagte mir die wast, über ihn liege nichts auf.
                              das bedeute jedoch nicht, dass er nicht in gefangenschaft gewesen wäre.


                              einige verwandte waren als volksdeutsche oder österreicher in deutschland oder österreich zu kriegsende auf freiem felde in russischer gefangenschaft, sagten nie wirklich wie es ihnen gelang zu fliehen, und kamen danach erst recht wieder in jahrelange russische gefangenschaft.


                              nicht ganz ausschließen kann man auch, dass jemand die uniform eines toten anzog und seine identität annahm.
                              dann findest du nichts.
                              freundliche grüße
                              sternap
                              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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