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#1
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Ist dieser Altersunterschied möglich?
Hallo zusammen!
Ich habe hier ein Paar mit einem großen Alterunterschied. Die Frau ist deutlich älter. Sicherlich habe ich extremere Beispiele, aber dann heiratete eine eher betagte Witwe einen deutlich jüngeren Mann. In diesem Falle aber ist es für beide die erste Ehe. Hans Jochen Löhr wurde am 09.06.1720 in Hedeper geboren. Seine Frau am 09.12.1711 in Roklum getauft. Die Trauung fand am 29.12.1740 in Roklum statt. "Johann Joachim Löhr aus Hädeber ist mit Jungfer Margaretha Eppersin (...) öffentlich copuliret". Nebenbei: der Ehemann starb acht(!!!) Tage später, am 06.01.1741! Hans Jochen war bei der Trauung 20 Jahre alt. Seine Frau 28. Ist das realistisch? Ich kenne das Hedeper'sche Kirchenbuch recht gut. Es gibt in Hedeper zu der Zeit weit und breit keinen anderen Hans Jochen Löhr. Hans Jochens Mutter stammte selbst aus Roklum, was die Heirat dorthin erklärt. Hans Jochen war Böttcher, so wie sein Schwiegervater, Andreas Eppers. Seltsamerweise wird er in seinem Sterbeeintrag als Böttchermeister bezeichnet. Er war zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre alt! Das ist der wesentliche Punkt für meine Zweifel. Aber, wie gesagt, ein anderer Hans Jochen Löhr wurde in Hedeper nicht geboren. Hans Jochens Eltern heiraten 1716. 1717 wird Hans Jochens ältere Schwester geboren. Was meint Ihr: ist diese Geschichte, der Altersunterschied und die Bezeichnung als Meister, glaubhaft? Vielen Dank und viele Grüße consanguineus Geändert von consanguineus (20.06.2021 um 21:53 Uhr) |
#2
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Hallo
Also prinzipiell halte ich das für möglich. So gross finde ich den Altersunterschied jetzt auch wieder nicht. Wahrscheinlich nicht unbedingt die Regel, aber auch nicht völlig unmöglich. Vielleicht war er ja krank oder verunfallt und man dachte, mit der Heirat könnte eine etwas weniger gute Partie wenigstens dann noch Witwenrente erhalten? Gibt es einen passenden Johann Joachim Löhr, der in Roklum getauft wurde? Was steht denn im Sterbeeintrag genau? |
#3
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Hallo,
ich finde den Unterschied auch nicht so groß. Bei mir ist der grösste Unterschied bei einem Urgroßelternpaar bei dem die Braut 6 Jahre älter war. Neun Monate später war dann auch der erste Sohn auf die Welt gekommen. |
#4
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Guten Morgen!
@Garfield: im Traueintrag steht ausdrücklich, er käme aus Hedeper, also gehe ich davon aus, daß er auch dort getauft wurde. Ich kann aber die Taufen in Roklum auf einen Johann Joachim Löhr noch einmal gezielt absuchen. Hatte ich schon einmal, aber doppelt hält besser. @Gerd: ich habe auch eine Frau in meinem Baum, die 18 Jahre älter war als ihr Mann. Aber die war Ende 40, Witwe und Erbin eines großen Hofes. Sie suchte sicherlich jemanden, der ihren Hof bewirtschaftete, bis eines der Kinder alt genug war, ihn zu übernehmen. Solche Fälle findet man nicht selten. Im vorliegenden Fall ist er 20 und sie 28 und es ist für beide die erste Ehe. Das kommt mir schon seltsam vor... Viele Grüße consanguineus |
#5
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Guten Morgen
Hier (Nr. 52) heiratet ein 23-jähriger eine 42-jährige ledige Frau. Die Frau starb schon eineinhalb Jahre später, im Alter von 43 J. 4 M. 4 T. Der Mann heiratete noch zweimal, beide Frauen ledig und 5 resp. 7 Jahre älter als er. Gruss, Ronny |
#6
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Hallo consanguineus,
was ich über den "Meister" in meiner Forschungsgegend (Niederösterreich, in kleineren Orten) sagen würde: Handwerk war oft an ein Gebäude geknüpft. Wenn der Meister (Vater, Ehemann) starb, musste die Erbin (Tochter, Witwe) einen Mann mit dem gleichen Beruf suchen, da sonst die Gewerbeberechtigung verloren ging. In diesem Zusammenhang ist mir schon mehrmals aufgefallen, dass einer als ...geselle geheiratet und bei späteren Einträgen als ...meister genannt wurde. Nun weiß ich natürlich nicht, wie das in deinem Fall war. Weißt du, ob der Vater der Braut noch lebte? Vielleicht wäre der Schwiegersohn ja als Betriebsübernehmer gedacht gewesen und ist wirklich durch einen Unglücksfall gestorben. Hat die Braut danach wieder geheiratet? Liebe Grüße Zita |
#7
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Zitat:
dann bist Du, wie Deine Vorredner, also der Meinung, so ein Altersunterschied (Mann 20, Frau 28) wäre denkbar. Vielen Dank für die Rückmeldung! Da habe ich wieder dazugelernt. Viele Grüße consanguineus |
#8
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Zitat:
auch Dir vielen Dank! Den Sterbeeintrag des Vaters der Frau habe ich noch nicht gefunden. Er war aber, wie sein Schwiegersohn, ebenfalls Böttcher. Das macht Deine Theorie sehr wahrscheinlich. Hinzu kommt der Umstand, daß die Witwe fast genau auf den Tag ein Jahr nach der Beisetzung ihres jung gestorbenen ersten Mannes erneut einen Böttcher heiratete. Viele Grüße consanguineus |
#9
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Zitat:
Witwenrente? Damals gabs doch noch nicht mal normale Rente! |
#10
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Zitat:
Nicht staatliche Rente, aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Witwen von Meistern von ihrer Zunft eine Art Witwenrente bekamen. Wir aber wohl sehr von Zeit und Ort abhängig sein. Dass er so kurz nach der Heirat starb, kann natürlich auch einfach ein Zufall gewesen sein. Übrigens noch zum Thema Meister: vielleicht kannst du herausfinden, was es da für lokale Begebenheiten gab, also wie man nach wie viel Zeit Meister werden konnte. Falls der Schwiegervater bereits verstorben war, fände ich es schlüssig, dass er als Meister genannt wird, wenn ihm der Betrieb gehörte, selbst wenn er technisch gesehen (noch) gar kein Meister war. |
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