Papiergeselle - Auswanderung 19. Jahrhunderts

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  • Pavol
    Benutzer
    • 01.02.2018
    • 90

    Papiergeselle - Auswanderung 19. Jahrhunderts

    Ich grüße alle.
    Ich suche Informationen über die Wanderschaft der Papiergesellen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wann oder in wie vielen Jahren sind sie gegangen? Wie lange mussten sie wandern? Haben sie bei der Abreise einen Reisepass oder Dokumente erhalten, in denen auch das Ziel der Reise angegeben ist? In meinem Fall reiste mein Urahne vor 1837 von Hamburg oder Schleswig-Holstein nach Mähren, wo er in einer Papiermühle arbeitete. Im Laufe mehrerer Jahre bereiste er die Tschechische Republik und die Slowakei. Können Sie mir bitte ein paar Informationen geben? Oder ein Link zu einigen Websites?
    Vielen Dank im Voraus.
    LG Pavol
  • sternap
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2011
    • 4072

    #2
    für den anfang, wikipedia über die walz, die wanderjahre.





    als papiergeselle wird er vermutlich wie ein buchdrucker gegautscht worden sein.





    er wurde jünger der weißen kunst,papiergeselle.





    so zum beispiel sah und sieht ein gautschbrunnen aus.

    hier sollen die gesellen der druckerei wimmer seit mitte des 19.jhdts gegautscht worden sein.
    Wimmer Medien ist ein Oberösterreichisches Medienunternehmen. Bekanntestes Produkt ist die Tageszeitung Oberösterreichische Nachrichten
    Zuletzt geändert von sternap; 16.05.2023, 15:06.
    freundliche grüße
    sternap
    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




    Kommentar

    • Scherfer
      Moderator
      • 25.02.2016
      • 2511

      #3
      Hallo Pavol,

      Die Lehrzeit für Papiermacher betrug vier Jahre und 14 Tage. Die 14 Tage waren eine Art zusätzliche Probe-/Prüfzeit bei einem anderen Papiermacher als dem, bei dem die Lehre stattgefunden hatte.
      Die Lehre über vier Jahre war eine verhältnismäßig lange Zeit im Vergleich zu anderen Lehrberufen.

      Als Teil der Lehrzeit waren seit dem 16. Jahrhundert dem Berufsneuling zwei bis drei Jahre Wanderschaft vorgeschrieben, einem Meistersohn aber nur ein Jahr Wanderschaft. Bei meinen eigenen Papiermacherahnen wurde der Beruf fast ausschließlich von Vater erlernt, es gibt wahre Papiermachersippen, in denen das Handwerk über Jahrhunderte weitergegeben wurde.

      Ich kann Dir zur Papiermacherei die Seite www.blogus.de empfehlen, dort gibt es auch eine Liste mit Papiermühlen und deren Besitzern.
      Zuletzt geändert von Scherfer; 16.05.2023, 21:20.

      Kommentar

      • Pavol
        Benutzer
        • 01.02.2018
        • 90

        #4
        Hallo,
        vielen Dank für die Informationen. Einige dieser Seiten kenne ich bereits. Allerdings bin ich immer noch auf der Suche nach Informationen darüber, welche Dokumente der Papiergeselle für die Wanderung benötigte. Wurden ihm irgendwelche Dokumente ausgestellt? (Reisepass) Wo? Von wem?
        LG
        Pavol

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        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2011
          • 4072

          #5
          ich glaube, das wäre eine eigene überschrift wert, die frage nach pässen, mautstellen-passierscheinen, aufenthaltsberechtigungen, einbürgerungen. unbedingt die länder und hauptreligion dazuschreiben.




          beispielsweise habe ich vorfahren aus von orden besiedelten und kontrollierten landstrichen, da ging ohne empfehlung des bischofs gar nchts.
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




          Kommentar

          • Scherfer
            Moderator
            • 25.02.2016
            • 2511

            #6
            Hallo Pavol,

            Eine Ergänzung noch: Zu Passangelegenheiten kann ich zwar nichts sagen, aber Papiermachergesellen führten (wie die meisten Gesellen auf der Walz) ein Wanderbuch, in dem die verschiedenen Stationen der Wanderschaft eingetragen wurden. Das war durchaus auch eine Art Passierschein für die Weiterreise.
            Die Eintragungen eines solchen Wanderbuches findest Du hier.

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            • bali70
              Benutzer
              • 13.10.2013
              • 54

              #7
              Hallo,
              ein Wanderbuch wurde vom zuständigen Amt ausgestellt. Der Wandergeselle wird darin mit einigen Erkennungsmerkmalen beschrieben. Der Geselle musste es immer bei sich führen und bei etwaigen Grenzüberschrietungen oder Aufenthalten in einer Papiermühle vorweisen und eintragen lassen, von wann bis wann er sich dort aufhielt. Dann erfolgte ein Stempel von der nahegelegenen Polizeistelle mit dem nächsten Wanderziel.
              Schöne Grüße
              Bali



              Zuletzt geändert von bali70; 12.06.2023, 16:56. Grund: Bilder hinzufügen

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