7 Jahre Abstand zu einem weiteren Kind

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  • #16
    Hallo Anita,

    bin noch nicht zum Antworten gekommen. Na das war mal wieder fleißige Arbeit von Dir. Ich gehe nächste Woche eh ins Kirchenbuchamt und Stadtarchiv. Ich frage mich dann aber wieso wurden diese dann auf dem Dokument nicht eingetragen? Dann hab ich ja noch gut noch was abzuklappern. Werde mir das alles in Ruhe aufschreiben und durchlesen.

    Es ist schon irgendwie erschreckend, wenn man so liest, wie man damals seinerzeit überhaupt mit Frauen umgegangen ist. Ich bin ehrlich gesagt froh, das ich in der Zeit nicht gelebt habe.

    Mein Urgroßvater hatte auch schon 10 Kinder, wovon 2 früh verstorben sind. Wollten die damals wohl mit bezwecken, das die Ahnentafel mit erhalten bleibt und auch denke ich, wenn der Erstgeborene kein Sohn war, das dann weiter versucht wurde, Kinder zu bekommen. Davon hab ich letztens auch immer wieder was gehört.

    Von den ganzen Hexenverfolgen im Mittelalter ganz zu schweigen und das waren doch sowieso nur Frauen und junge Menschen, die dran glauben mussten.

    Ich habe auch leider einige Fälle, wo die Kinder sehr früh verstorben sind und nicht mal den ersten Tag überlebt haben. Aber ich glaube wenn die dann versucht hatten weiter Kinder zu bekommen, kann ich mir vorstellen, das es damals wohl keine große Trauer und auch Trauerfeier gegeben haben wird. So das musste ich einfach mal los lassen, weil man sich auch mit solchen Dingen eben am Rande grad als Frau beschäftigt.

    Viele Grüße

    Barbara

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    • animei
      Erfahrener Benutzer
      • 15.11.2007
      • 9235

      #17
      Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
      Hallo Anita, Na das war mal wieder fleißige Arbeit von Dir.
      Das war eine Sache von 10 Minuten.

      Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
      Ich frage mich dann aber wieso wurden diese dann auf dem Dokument nicht eingetragen?
      Ach Barbara, wenn Du Dir die Einträge angesehen hättest, hättest Du festgestellt, dass mindesten 4 von den 5 Kindern jung gestorben sind.
      Gruß
      Anita

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      • Rieke
        Erfahrener Benutzer
        • 13.02.2012
        • 1290

        #18
        Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
        ....Wollten die damals wohl mit bezwecken, das die Ahnentafel mit erhalten bleibt und auch denke ich, wenn der Erstgeborene kein Sohn war, das dann weiter versucht wurde, Kinder zu bekommen.
        Hallo Barbara,

        Ich glaub nicht, dass die Menschen sich damals viele Gedanken um Ahnentafeln machten. Sich zu vermehren ist ja eins der tiefsten und staerksten Beduerfnisse / Triebe, und es gab nur ganz begrenzt (und ganz unter der Hand) ueberhaupt Geburtenkontrolle, und was kam, kam, und was schnell wieder starb, das starb eben. Das war sozusagen Teil des Lebens. Viele Kinder garantierten in gewissem Mass ja auch die Altersversorgung der Eltern und es waren dann auch mehr Arbeitskraefte im Haushalt.

        Aber Du hast recht; ich haette auch nicht gerne in der Zeit gelebt.

        Liebe Gruesse,
        Rieke
        Meine Spitzenahnen....
        waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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        • Asphaltblume
          Erfahrener Benutzer
          • 04.09.2012
          • 1500

          #19
          Ich glaube auch nicht, dass die Menschen damals viel an die Ahnentafel gedacht haben. Klar, ein Stammhalter war 'ne gute Sache, aber im Großen und Ganzen gehörte es halt einfach zum Eheleben dazu, dass Sex zu Kindern führte. Verhütung gab es praktisch nicht, "aufpassen" ist notorisch unzuverlässig, zumal auch die Berechnung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus der Frau erst 1929 (durch Hermann Knaus) entwickelt wurde.

          Und wie bereits gesagt wurde, war es für bereits verstorbene oder (v.a. bei Mädchen) verheiratete Kinder nicht mehr wichtig, sich wie ihr Vater zu schreiben. Dass die dann in der Liste fehlen, ist klar.
          Gruß Asphaltblume

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          • anika
            Erfahrener Benutzer
            • 08.09.2008
            • 2631

            #20
            Hallo Barbara
            Zitat:
            Von den ganzen Hexenverfolgen im Mittelalter ganz zu schweigen und das waren doch sowieso nur Frauen und junge Menschen, die dran glauben mussten.

            Es wurden nicht nur Frauen und junge Menschen der Hexerei angeklagt.
            Aber das schweift ja nun doch zu weit vom Thema ab.

            anika
            Zuletzt geändert von anika; 03.05.2013, 00:39. Grund: etwas hinzugefügt
            Ahnenforschung bildet

            Kommentar

            • Inge G
              Erfahrener Benutzer
              • 05.12.2012
              • 336

              #21
              7 Jahre Abstand zu einem weiteren Kind

              Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
              Hallo an alle,

              vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Tipps. Also von Beruf war der Mann Lokomotivführer, aber solange unterwegs war bestimmt keiner. Ich hänge Euch mal das besagte Dokument an. Ist natürlich wunderbar, wenn man schon einiges an Arbeit weniger hat, um nach weiteren Kindern zu suchen. Es ging damals um eine Namensänderung von Kreybaum zu Kreibaum und dort wurden eben die ganzen Kinder aufgeführt. Das erste 1870 geboren in Hannover-Hainholz und die anderen auch alle. Also wohnten die anscheinend alle auf einen Fleck und sind nicht umgezogen.

              Wobei ich für die damalige Zeit 7 Jahre schon äußerst lang finde.

              Gruß Barbara
              Hallo Barbara,

              zwischen meinem Vater und einer seiner Schwestern waren 13 Jahre Unterschied (mit der gleichen Mutter). Meine Tante wurde 1910 geboren. In der Zeit sind keine anderen Geschwister geboren. Die andere Schwester war älter als er. Es blieb bei Dreien. Es ist doch auch heute so, dass Mütter, die verhältnismäßig jung ihre Kinder bekommen/bekamen, ihre Kinder aus dem Gröbsten haben, überrascht sind, wenn sie über 40 noch mal einen Nachzügling bekommen oder auch zwei. Manchmal spielt die "Natur" auch verrückt. Wie viele Paare wollen Kinder und wenn sie nicht mehr daran denken, meldet sich das erste z.B. nach 10 Jahren an. Das war auch vor 100 Jahren so und hat sich bis heute auch nicht geändert, nur die Anzahl der Kinder ist in vielen Ländern wie in Deutschland viel weniger geworden und gottlob auch die Kindersterblichkeit. Was ja nachweisbare Gründe hat. LG Inge G

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              • Brigitte Bernstein
                Erfahrener Benutzer
                • 02.08.2010
                • 590

                #22
                7 Jahre Abstand zu einem weiteren Kind

                Hallo
                An Stammbäume und Ahnentafeln haben zu der damaligen Zeit nur wenige und dann die so genannte Oberschicht gedacht. Einfache Bauern und Handwerker ganz bestimmt nicht. Es gab damals weder die Pille noch eine andere Möglichkeit Geburten zu regeln. Ich glaube man dachte noch nicht mal an so was. Die Kindersterblichkeit wurde ja nicht nur bei der Geburt zum Problem, sondern es gab sehr viele Krankheiten an welchen heute keiner mehr sterben muss. Die Ärzte schlecht ausgebildet, (noch bei meinem Vater 1914 geboren gab es einen Arzt und der lebte in Parschnitz.) Er zog die Zähne, behandelte Krankheiten und half bei Geburten wenn die Hebamme Hilfe brauchte. Krankenhäuser waren unbezahlbar und Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen für die einfache Bevölkerung ebenso. Der Tod war ein zu jeder Zeit zuschlagender Begleiter. Wie viele Fraune starben bei den Entbindungen oder danach ? Die Lungenentzündung oder gar die TBC war für Jung und Alt ein Todesurteil. Ich habe bis zirka 1924 kaum eine Familie wo nicht wenigstens zweimal geheiratet wurd. Wenn man die Kriegszeiten dazu rechnet so gar bis 1945. Ich glaube eine Frau die nicht ständig Kinder zur Welt bringen konnte fühlte sich selber als minderwertig. Es war eben so Punkt.
                Schöne Grüße
                Zuletzt geändert von Brigitte Bernstein; 05.05.2013, 16:10.
                Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

                Kommentar

                • Asphaltblume
                  Erfahrener Benutzer
                  • 04.09.2012
                  • 1500

                  #23
                  Stimmt schon, vor 100 Jahren starben Menschen an Sachen, die heute kaum noch als ernste Krankheit gelten. Mir fiel angesichts des Fontane-Threads ein, dass Theodor Fontanes ältester Sohn George mit 36 an einer Blinddarmentzündung starb - der arme Mann litt mehrere Tage an entsetzlichen Schmerzen, bis die Sepsis schließlich zum Tod führte.
                  Gruß Asphaltblume

                  Kommentar

                  • gabyde
                    Erfahrener Benutzer
                    • 24.12.2010
                    • 488

                    #24
                    Meine Urgroßeltern hatten 8 Kinder, aber meine Uroma war mindestens 12mal schwanger, wenn nicht öfter. Sie hat freimütig über die Fehlgeburten erzählt, daß es nicht schlimm war, weil sie ja eh bald wieder schwanger war.
                    Zum Glück sind alle 8 Kinder groß geworden.
                    Anders z.B. bei manch anderen Familien, wo z.T. über 50% der Kinder noch im Säuglings- oder Kleinkindalter gestorben sind, oft genug an Kinderkrankheiten oder an Epidemien (Typhus, TB, Cholera). Es reichte, wenn sich ein Kind ansteckte, schon hat's die anderen auch erwischt.
                    Nicht vergessen darf man auch, daß die Leute nix von Rhesusfaktoren wußten. Es reichte ja, wenn die Eltern nicht "kompatibel" waren.

                    Die Leute haben natürlich nicht an Ahnentafeln gedacht, sondern in der Tat vor allem an Unterhalt und Altersversorgung. Früher mußten die Kinder schon recht früh mitarbeiten, um die Familie über die Runden zu bringen.
                    Und man darf nicht vergessen, daß ein "neues" Kind noch am ehesten über den Verlust des vorhergehenden hinwegtröstete.

                    Was übrigens nicht außer Acht gelassen werden darf: wenn die Männer unterwegs waren, heißt das nicht, daß sie währenddessen keine Kinder gezeugt haben
                    Nur eben "außerhäusig"...

                    LG
                    Gaby
                    Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
                    http://www.alteltern.de/
                    http://www.ahnekdoten.de/

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                    • #25
                      Danke für Eure zahlreichen Antworten. Also dann lebe ich wirklich lieber in der Gegenwart. Da haben es Frauen und vor allen Dingen denke ich auch, wenn man es richtig anpackt, dann auch bessere Chancen. Grad in einem sozialen Land wie Deutschland. Denke in anderen Ländern wird das heute noch so sein.

                      Meine Frage hat ja nun auch schon Anita dankend beantwortet. Jetzt würde mich noch interessieren, haben die Frauen seinerzeit auch schon Abtreibungen durchgeführt? Oder ist das erst zu unserer Zeit modern geworden und ab wann war das überhaupt möglich? Finde sowas auch ein interessantes Thema, obwohl das für mich persönlich auch nie infrage kommen würde. Müsste hier wohl meine Überschrift doch nochmal etwas abändern, da die eigentliche Frage ja schon beantwortet ist, aber solche Sachen gehen einem einfach auch nicht so ausm Kopf, da ich mich nicht nur mit reinen Daten beschäftige, sondern auch mit den anderen Aspekten.

                      Vor allen Dingen, das ich auch viele Kinder dabei habe, die früh gestorben sind oder auch totgeboren wurden. Klar und verhütet wurde damals natürlich nicht. Die Pille kam glaub ich erst so in den 70er Jahren raus oder liege ich da falsch?

                      Vor allen Dingen denke ich gibt es sowieso Unterschiede zwischen den Familienzweigen, wenn ich jetzt z. B. an den Adel denke, da war sicher schon ein Stammhalter von Bedeutung, bezüglich auch was das Erbe betraf seinerzeit. Bei bürgerlichen Familien oder Bauern usw. denke ich eher auch nicht, das es da so wichtig war, das ein Stammhalter gefunden wurde.

                      Gruß Barbara

                      PS: Weiß jemand, wie ich evtl. meine Überschrift noch ändern konnte? Die eigentliche Frage wurde ja schon beantwortet und das würde sonst zu weit vom Thema abschweifen.

                      Kommentar

                      • Karle
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.08.2009
                        • 144

                        #26
                        Hallo Barbara,


                        seit wann Abtreibung möglich war?

                        Lies hier und staune





                        Einen schönen Sonntag

                        wünscht Karle

                        Kommentar


                        • #27
                          Hallo Barbara,

                          Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
                          Jetzt würde mich noch interessieren, haben die Frauen seinerzeit auch schon Abtreibungen durchgeführt? Oder ist das erst zu unserer Zeit modern geworden und ab wann war das überhaupt möglich? Finde sowas auch ein interessantes Thema, obwohl das für mich persönlich auch nie infrage kommen würde. Müsste hier wohl meine Überschrift doch nochmal etwas abändern, da die eigentliche Frage ja schon beantwortet ist, aber solche Sachen gehen einem einfach auch nicht so ausm Kopf, da ich mich nicht nur mit reinen Daten beschäftige, sondern auch mit den anderen Aspekten.
                          Du kannst doch nicht einfach die Überschrift ändern, nur weil Dir ein neuer Gedanke durch den Kopf geht. Dann passen doch die davor gegebenen Antworten nicht mehr.
                          Ein neues Thema wäre dann richtiger. Auf der anderen Seite kannst Du Dir zu diesem umfangreichen Thema auch Bücher besorgen (gibt es in jeder Bibliothek oder einfach ein bisschen im Netz surfen).


                          Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
                          Klar und verhütet wurde damals natürlich nicht.
                          Wie kommst Du denn auf diese absurde Idee? Abtreibungen, egal in welcher Form, gab es schon immer. Aber auch dazu gibt es reichlich Litereratur.

                          Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
                          Vor allen Dingen denke ich gibt es sowieso Unterschiede zwischen den Familienzweigen, wenn ich jetzt z. B. an den Adel denke, da war sicher schon ein Stammhalter von Bedeutung, bezüglich auch was das Erbe betraf seinerzeit. Bei bürgerlichen Familien oder Bauern usw. denke ich eher auch nicht, das es da so wichtig war, das ein Stammhalter gefunden wurde.
                          Meinst Du allen Ernstes, dass nur der Adel etwas zu vererben hatte? Da gab es genügend Adel, der nichts zu vererben hatte. Und bürgerliche Familien waren teilweise reicher als der Adel. Und es soll auch Bauern gegeben haben, die riesige Güter besaßen.

                          Du betonst doch immer wieder, dass für Dich nicht nur die reinen Zahlen wichtig sind. Wenn ich dann aber so manche Deiner Fragen hier lese, frage ich mich schon: wie beschäftigt sie sich mit diesen Themen?
                          Entweder gar nicht oder sie meint, hier alles in Erfahrung bringen zu können.

                          Also, lies mehr über die Vergangenheit, dann weißt Du mehr über sie.

                          Gruß Joanna

                          Kommentar

                          • Guter Nordwind
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2012
                            • 1060

                            #28
                            Hallo Joanna,

                            nu mal ruhig mit den wilden Pferden
                            Themen die mit Kinderkriegen und nicht-Kinderkriegen zu tun haben, die fallen einem einfach nicht so zu.
                            Vor allem existieren da eben auch viele Ammenmärchen, die frau erst mal aussortieren muss.
                            Mit vielen einzelnen Dingen dieser Thematik habe ich mich vor einiger Zeit auseinander gesetzt als ich selbe Kinder bekam und seitdem in einem etwas anderem Elternforum unterwegs bin, wo eben auch das Thema Ammenmärchen, Geschichte angeschnitten werden, da lernt frau auch ganz nebenbei was.
                            Ich meine, viele Eltern heute glauben doch tatsächlich immer noch, dass es notwendig ist Babies schreien lassen zu müssen und das Stillen nur was bringt die ersten 6 Monate. Dabei ist das alleine im Kinderzimmer schlafen lassen erst eine relativ moderne Anwandlung, genau wie das Zufüttern von Formula-Nahrung.
                            Was ich damit sagen will: Manches fängt einen erst an zu beschäftigen, wenn man eh in der Thematik unterwegs ist und anfängt zu hinterfragen, auch wie es geschichtlich aussah (so es denn wirklich interessiert!).

                            Gruß,
                            Katrin

                            Kommentar

                            • Rieke
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.02.2012
                              • 1290

                              #29
                              Hallo Katrin,

                              Du machst Deinem nick alle Ehre

                              Gut gesprochen, Guter Nordwind


                              Eine schnelle google Suche beantwortet oft eine spontane Frage, aber dies ist ja nun die Plauderecke, wo man/frau doch auch mal ein bisschen laut nachdenken darf.

                              Zur Geschichte der Verhuetung (aber nur ein paar Zeilen am Anfang)


                              Liebe Gruesse zum Muttertag
                              Rieke
                              Meine Spitzenahnen....
                              waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

                              Kommentar

                              • Garfield
                                Erfahrener Benutzer
                                • 18.12.2006
                                • 2140

                                #30
                                Hallo Katrin

                                Du hast sicher recht, dass man sich über bestimmte Dinge erst laufend informiert, wenn der Bedarf da ist. Aber wenn Barbara Fragen dazu stellt und sie schreibt, dass sie darüber nachdenkt, ist der Bedarf doch offenbar da.
                                Ich erwarte ja nicht, dass jede/r sich Fachliteratur in der Unibibliothek besorgt, wenn grade irgend ein Thema aktuell ist, so wie ich das mache. Aber für Wikipedia muss man nicht mal aus dem Haus und trotzdem würde das schon bei sehr vielen Themen gut informieren. Es hat sogar Links, die auf weitere Themen oder auf "Hintergrundwissen" verweisen.
                                Ich verstehe da Joannas Unmut durchaus, hier fielen jetzt innerhalb von drei Seiten so viele Fehlinformationen, dass es mir richtig weh tut.

                                Zitat von Guter Nordwind Beitrag anzeigen
                                Ich meine, viele Eltern heute glauben doch tatsächlich immer noch, dass es notwendig ist Babies schreien lassen zu müssen
                                Das wird durch diverse neuere Literatur aber leider auch noch unterstützt, Stichwort "trotzdem so lange schreien lassen, auch wenn sich das Kind dabei übergeben muss" . Den Namen des Autors habe ich verdrängt...


                                Da wir also eh schon vom ursprünglichen Thema abweichen:
                                - die wenigsten Hexenverfolgungen waren im Mittelalter. Zwar haben diese im sehr späten Mittelalter angefangen, die meisten und schlimmsten Fälle waren aber in der Neuzeit. Es waren nicht nur Frauen und junge Menschen, sondern auch Männer und durchaus auch ältere Menschen sowie vereinzelte Kinder. Und es waren auch nicht nur die ärmsten betroffen, sondern auch reichere Bürger, die angeklagt wurden, weil jemand eifersüchtig war oder sich betrogen vor kam usw. Das mit den Verbrennungen ist übrigens auch übertrieben, die meisten als Hexen angeklagte Leute starben durch Köpfen mittels Schwert oder an den Folgen der Folter.
                                - natürlich waren Söhne "früher" viel lieber gesehen als Töchter, denn normalerweise sollten Söhne den Hof oder den handwerklichen Betrieb erben und vor allem waren Töchter auch teurer für die Familie, da sie weniger hart arbeiten konnten und bei einer Heirat auch noch die Mitgift kosteten. Aber das hiess noch lange nicht, dass Frauen dann ein viel schlechteres Leben hatten!
                                - ich persönlich bezweifle, dass "früher" überhaupt nicht über verstorbene Kinder getrauert wurde. Bestimmt weniger als heute, wo man fast nur noch Kinder kriegt, weil man das wirklich will, da ist das natürlich ein grösserer Verlust. Aber "früher", als die Kinder eine willkommene Arbeitskraft und eine nötige Altersvorsorge waren und meist sowieso laufend Kinder geboren wurden, da war es sicher weniger schmerzlich. Zudem war allen klar, dass eben schon eine Grippe, Infektion oder ein Unfall reichte, um daran zu sterben. Sowas wird heute, mit dem Fortschritt der Medizin, oft vergessen. Für eine grosse Trauerfeier wird vielen das Geld und die Zeit gefehlt haben, aber das heisst ja noch lange nicht, dass die Leute nicht im Herzen an die Verstorbenen gedacht haben.
                                - Zu den Frauen und "besser haben" und ähnlichen Aussagen: Frauen hatten es lange Zeit nicht viel schlechter, auch wenn es sicher Extremfälle gab, wo das so war. Frauenfeindliche Gedanken gibt es eigentlich erst seit 100-150 Jahren, ganz krass war es erst ab den 1950er-Jahren, wo der "Die Frau gehört hinter den Herd"-Gedanke aufkam. Davor hatten die Familie aufgrund der generellen Situation und dann aufgrund der beiden Weltkriege schlichtweg zuwenig Geld, um eine ganze Familie zu ernähren, wenn nur der Mann arbeitet. Es war nötig, dass die Frau ebenfalls arbeitet. Und vor den 100-150 Jahren war es total unumstritten, dass die Frau das Sagen im Haushalt hatte. Sie alleine war dafür zuständig, dass alles in der Küche, betreffend Kleinkinder und restlichem Haushalt klappte. Dies war sowohl in der Oberschicht wie in der Unterschicht so, nur mit dem Unterschied, dass in der Oberschicht die Frau des Hausherren eben einige Angstellte befehligte. Aber den Menüplan machte trotzdem sie und schaute, dass alles richtig ausgeführt wurde. Bei Bauernhöfen waren die Frauen dafür auch noch für den Gemüsegarten zuständig und fürs Flicken der Kleider. Somit waren sie unentbehrlich. Das alles war übrigens im Mittelalter auch schon so (zumindest im Spätmittelalter).
                                - Abtreibungen gab es immer und überall, nur war vor den von Ärzten durchgeführten Abtreibungen schlichtweg die Sterbequote der Frauen viel höher und funktioniert hat es auch nicht immer. Es war also ein grosses Risiko dabei.
                                - Die Pille gibt es seit 1960 und wurde dann durch die sogenannte 68er-Generation sehr verbreitet. Ich hoffe aber, dass du auch noch andere Verhütungsmethoden kennst, die zum Teil sehr viel älter sind als die Pille. Versuche dazu gab es auch schon im Mittelalter, wenn natürlich viel weniger zuverlässig als heute. Auch hier: Wikipedia und Google helfen.

                                Quellen und Literaturhinweise gibt es auf Anfrage.
                                Viele Grüsse von Garfield

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