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#1
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FN Daim
Familienname: Daim Zeit/Jahr der Nennung: ab 1680 Ort/Region der Nennung: Niederösterreich/Waldviertel/Pfarre Pernegg Hallo, mich interessiert die Bedeutung und Herkunft des Familiennamen Daim. In Einträgen ab ca. 1800 findet sich auch Deim. Wir vermuten, dass hier willkürlich Brüder zur Unterscheidung anders geschrieben wurden oder dass es aufgrund der ähnlichen Kurrentschreibweise des a/e zu Verwechslungen kam. Wir fanden nämlich auch zwei Einträge, wo der Pfarrer das e auf ein a durchstrich/korrigierte. In älteren Einträgen vor/um 1700 scheinen die Vorfahren mit diesen Schreibweisen auf: Däm, Dam (ev. auch Daum, Deym, Dähm, Deimel?) auf. Älterster Eintrag geht auf 1680 herum zurück und Vorfahren fanden wir bis dahin alle in der Region Niederösterreich/Waldviertel: Pfarre Pernegg/Felling/Japons/Geras/Drosendorf/Sallapulkau Vielen Dank vorab! Beste Grüße Andreas |
#2
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Hallo Andreas,
in Österreich ist sowohl der FN Daim (23 Tel.-Einträge bei Geogen-AT) als auch der FN Deim (90 Tel.-Einträge) vertreten, beide vorwiegend in NÖ und Wien. Noch häufiger ist der FN Deimel mit 260 Einträgen, davon hälftig in NÖ! Deim / Daim könnten spätere Kurzformen / Verschleifungen sein, ggf. bestätigt durch die von Dir genannten verschiedenen Schreibweisen vor / um 1700. Nach FamOS: Zitat:
Geändert von Laurin (03.01.2015 um 17:31 Uhr) |
#3
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danke für deine schnelle kompetente Rückmeldung!
Einen direkten Zusammenhang zwischen Deimel/Daim habe ich in der Ahnenreihe nicht festgestellt - Dieser FN ist nur gelegentlich in den durchstöberten Büchern entdeckt worden. Denke also eher nicht, dass ein Zusammenhang besteht (zumindest ab 1700 nicht nachweislich bei unsrer Reihe). Also wird die Namensherkunft von Daim eine andere sein? Fand hier im Forum nur eine Erklärung für Dahm: "Kurzform zum Rufnamen "Adam" möglich auch slawische Herkunft Dam =Damcke (um 1343), Dam v. Hamme = Adam v. Hamme (um 1359) Dahm Heiß = Adam Heiß (um 1649) de Damis (um 1294), van der Dame (um 1344)" und Damm "Kurzform zum althochdeutschen Rufnamen "thank" => "Dank,Gnade, Lohn" oder als Wohn-/Herkunftsname zum Ort "Damm(e)" Tammo (um 938), Dammo (um 1157), de Damme (um 1296) Tamme (um 1424)" Denkbar, dass es einer dieser Herkünfte ist? Oder noch eine andere Idee/Quelle die euch bekannt ist? Kann man für den böhmischen/tschechischen Raum auch Abfragen wieviele Daim/Deim's es dort gibt? (Da wir von einen Ahnen wissen, der nach Feldsberg (CZ) zog sowie einen anderen der Schmied in der ehem. Gegend um Prag war. liebe Grüße Andreas |
#4
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Zitat:
Daim / Dajm / Daym: keine Einträge bei kdejsme.cz/seznam/prijmeni/D Deim; Deimová / Dejm; Dejmová / Deym; Deymová - alle in Nordböhmen Nach Moldánová: Dejm, 1385 Ulricus dictus Dym, zu tschech. dým "Rauch, Qualm, Nebel, Dunst" --> evtl. Berufs-ÜN für Köhler, Bader ... ?? |
#5
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danke abermals vielmals!
Der Berufs-ÜN Dejm (Rauch..) könnte dann vllt. auch für Schmied passen? (soweit wir zurückforschen können, waren alle Ahnen Schmiedemeister.) Fällt uns aber schwierig anzunehmen, dass deim/deimel als Abwandlung (bei uns) die ursprünglichere Form ist, da die ältest gefundenen Einträge um 1680 Däm/Dam sind, um 1745-1780 findet sich übergangsmäßig däm/daim, dann nur daim, um 1800 erst auch (vereinzelt) deim (kein deimel) (Einträge von Ahnen in Waldviertler Pfarren). Oder kann die Anzahl gefundener Einträge einen etwaigen Hinweis auf die hauptsächlich/ursprünglichere Form geben? Also dass Daim in der Geschichte weiter zurück von Deimel heraus eine Verschleifung sein könnte? Da ich neben däm sonst keine Umlaute in anderen Namen gesehen habe - wir wurde "ä" um 1700 generell gehandhabt? Ist "ai" zu früherer Zeit (Althochdeutsch) überhaupt verwendet worden? liebe Grüße Andreas |
#6
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Hallo Andreas,
aus einer "späteren" Reihenfolge gleicher Berufe läßt sich wohl kaum auf die ursprüngliche Bedeutung schließen. Selbst Berufs-Übernamen entstanden in der Regel im Hochmittelalter, etwa zwischen 1050 und 1350. So weit dürfte wohl kaum ein Stammbaum - falls man nicht dem Adel zugehörig war - zurückgehen. Bleibt es bei einer nachgewiesenen Herkunft Deiner Vorfahren aus einem deutschsprachigen Gebiet, dürfte kaum die tschechische Deutung infrage kommen, sondern doch wohl eher zu Deimel. Im Althochdeutschen ist ein Umlaut ä nicht geläufig, hierfür gab es den sog. Primärumlaut, d.h., daß a zu e wurde. Im Mittelhochdeutschen sind Umlaute (ä, ö, ü ...) üblich. Der von Dir betrachtete Zeitraum betrifft die Frühe Neuzeit - hier war bereits die neuhochdeutsche Sprache im Wesentlichen ausgeprägt. Mir bekannte historische Schreibweisen für Umlaute waren neben den heute bekannten Diäresen ("Pünktchen"; ä, ö, ü) auch Doppel-Akuts ("Doppelstriche"; ő,ű) bzw. kleine aufgesetzte Buchstaben, z.B. aͤ. Aus Wikipedia: Zitat:
Ich hoffe, von Dir noch eine (ausstehende) Antwort-PN zu erhalten. Geändert von Laurin (06.01.2015 um 14:59 Uhr) |
#7
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danke, wieder gute Informationen!
Letzt bekannter Eintrag (und wird dies wohl auch bleiben) sind alle im von dir aufgezeigten heutigen deutschsprachigen Raum. (Daim, Deim, Deimel) Deimel ist dann die wahrscheinlichste anzunehmende Ursprungsform? Da ich "Dam/Däm" fand eventuell doch eine dieser Formen, oder sprechen hier weitere Überlegungen dagegen?: 1) Dahm: "Kurzform zum Rufnamen "Adam", möglich auch slawische Herkunft 2) Dam =Damcke (um 1343), Dam v. Hamme = Adam v. Hamme (um 1359) 3) Damm: "Kurzform zum althochdeutschen Rufnamen "thank" => "Dank,Gnade, Lohn" oder als Wohn-/Herkunftsname zum Ort "Damm(e)" 4) weitere Deutungen? beste Grüße Andreas (PN habe ich beantwortet ) |
#8
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Es gebe des weiteren einen Ort Names Daim:
https://www.google.at/maps/place/412...da084ccf7aeeed Als Orts-Übername denkbar? |
#9
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Eher nicht.
Rudolph, Ortslex. von Deutschld. sowie Österreich ..., (1868) hat nur eine Mühle namens Daim in Österr. o.d.E (Auszug anbei), aber keinen gleichnamigen Ort. Auch scheint der Bachlauf so wenig besiedelt gewesen zu sein, als von daher ein FN zuzuordnen wäre. Die (neben der Mühle?) liegende Siedlung Daim dürfte erst später hinzugekommen zu sein. Zudem war Anfang des 19. Jhd. die Namensgebung im deutschsprachigen Raum so gut wie vollständig abgeschlossen. Weiterhin listet Geogen-AT den FN Daim von 23 Einträgen nur 2 x in OÖ (Steyr-Land), sämtl. anderen aber in NÖ und Wien. Geändert von Laurin (06.01.2015 um 14:08 Uhr) |
#10
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danke Laurin!
Wenn die Mühle erst 1868 genannt wird, dann - wenn überhaupt - eher ein Seitenzweig der Ahnenline, also jmd. der diese dort betrieb? (ob.d.E. ist wohl "ober der Enns" gemeint; Mühlkr. = Mühlviertel)? Kann man in dem Fall generell davon ausgehen kann, dass bei sowenigen FN Vorkommen in der selben Region und einem seltenen Namen wahrscheinlich alle ein Seitenzweig einer gemeinsamen Ahnenfamilie sind, die den ersten Namen hatte/bekam? liebe Grüße Andreas |
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