Aufgebot und Heirat in verschiedenen Kirchengemeinden?

[scheuck]

Ihr Lieben,

ist es "praktisch" möglich, dass man in/bei der Kirchengemeinde x ein Aufgebot bestellt und dann letztlich in/bei der Kirchengemeinde y heiratet?

Mein aktueller Fall:

Hoecke-Haasters haben bei Maria Magdalena am 30.12.1872 in Breslau bei Maria Magdalena das Aufgebot bestellt (sagt man das so?).

Im KB Wesel ist eingetragen, dass die Heirat in Breslau stattgefunden hat, und zwar am 14.01.1873.

DANK ganz großer Hilfe eines users habe ich inzwischen einen Blick in das entsprechende Trau-Buch Maria Magdalena Breslau werfen können, und siehe da, diese Heirat ist dort nicht eingetragen

Kann "sowas" sein, oder haben wir falsch geguckt???

[JuHo54]

Hallo Scheuck,
vielleicht nur die falsche Religion?
Ich vermute allerdings, da es sich offensichtlich um eine Zweitschrift handelt, dass sie schlichtweg vergessen wurde. Das hatte ich auch schon des öfteren bei Zweitschriften, im Original war der Eintrag vorhanden. Das kann man nicht immer nachvollziehen, weil es oft keine Originale mehr gibt.
Aufgebote wurden auch immer in den Taufgemeinden der Partner vorgenommen, geheiratet wurde meist am Taufort der Braut, so dass es meist ein Aufgebot auch am Taufort des Mannes gab.
Liebe Grüße
Jutta

[Xtine]

Hallo scheuck,

das Aufgebot musste jeweils im Heimatort von Braut und Bräutigam aufgeboten werden und natürlich im Trauort..
War einer der beiden aus Wesel, der andere aus Breslau, wurde es in beiden Orten verkündet. Ebenfalls, wenn beide aus Wesel waren, aber zum Zeitpunkt der Traung (evtl. beruflich bedingt?) in Breslau wohnten und dort heirateten.

[scheuck]

Hallo, JuHo54!

Zunächst herzlichen DANK! - Entschuldige, da kann ich jetzt nicht ganz "folgen"


vielleicht nur die falsche Religion? - Nein, in Wesel ist die Heirat im evangelischen KB eingetragen und auch Maria Magdalena in Breslau ist eine evangelische Kirchengemeinde.

Ich vermute allerdings, da es sich offensichtlich um eine Zweitschrift handelt, dass sie schlichtweg vergessen wurde. - Zweitschrift? Du meinst, das online einsehbare KB Maria Magdalena sei eine Zweitschrift und deshalb sei der Eintrag dort vergessen?

[scheuck]

Hallo, Xtine!

DANK auch Dir!

Um die Angelegenheit zu verkomplizieren:

Anna Haasters stammt aus Wesel, August Hoecke aus Bielefeld.
Die Heirat ist im KB Wesel eingetragen; dass das so sein muss, habe ich verstanden (es sollte auch einen Eintrag im KB Bielefeld geben).
Das Aufgebot stammt aus Maria Magdalena Breslau, weil Anna und August im Einzugsbereich dieser Kirche gewohnt haben (Freiheitsgasse).

Anders gefragt: kann man letztlich z.B. in der Salvator-Kirche heiraten, obwohl das Aufgebot zu Maria Magdalena "gehört"?

Irgendwie erklärt sich mir das nicht ...

[Horst von Linie 1]

Anders gefragt: kann man letztlich z.B. in der Salvator-Kirche heiraten, obwohl das Aufgebot zu Maria Magdalena "gehört"?

Hallo,
ja.

Vielleicht ist ja auch in Bielefeld aufgeboten = proklamiert worden.
Und vielleicht steht da auch, in welcher Breslauer Pfarrei die Trauung stattfand.
In Maria Magdalena wurde lediglich proklamiert.

[Xtine]

Anders gefragt: kann man letztlich z.B. in der Salvator-Kirche heiraten, obwohl das Aufgebot zu Maria Magdalena "gehört"?

Dann müsste in diesem Fall eigentlich im Sponsalienbuch (Aufgebote, keine Trauungen! - falls es das gibt) von Wesel und Bielefeld ein Eintrag stehen, ebenso in Breslau Maria Magdalena. Die Trauung dann in der Salvator Kirche.

P.S. Beim Aufgebot (DjVu S. 161) steht allerdings: Joh. Aug. Höcke von hier, also Breslau! Demnach sollte kein Aufgebot in Bielefeld zu finden sein.

[Malte55]

Guten Abend,
wenn der Pastor dem diese Trauung zustand zustimmte, konnte diese auch am anderen Ort vollzogen worden sein. Möglich wäre auch das ein benachbarter Pastor die Vertretung übernahm und die Eintragung nur in seinem Kirchenbuch vornahm.
LG Malte

[scheuck]

Hallo,

nochmals DANK!

@ Xtine
Im KB Wesel steht ganz klar: Johann August Hoecke, geb. zu Bielefeld; Im Aufgebot meine ich zu lesen, "Fabrikwerkführer hier". - Ob es dazu weitere Aufgebots-Eintragungen in Wesel und/oder Bielefeld gibt, weiß ich nicht.

@ Malte
Ja, so muss es ja wohl sein

Mich wundert nur: das Aufgebot gehört zu Maria Magdalena und alle vier Kinder sind nachweislich dort getauft. - Das sah bislang für mich danach aus, als sei Maria Magdalena die "Haus- und Hof-Kirche", zumal ja auch die Freiheitsgasse zu deren "Zuständigkeit" gehört.
Da geht jetzt also das Suchen wieder los, wobei ich erstmal gucken muss, welche Kirchen es in der Nähe der Freiheitsgasse noch gibt. Durchaus möglich, dass sie irgendwo weiter weg geheiratet haben, aber die Kinder zur Taufe nicht "quer" durch Breslau tragen wollten.

[Anna Sara Weingart]

Hallo Scheuck,
Vermutlich standesamtliche Trauung in Breslau?
Gruss

[scheuck]

Hallo,

standesamtlich im Januar 1873?

[Xtine]

Saublöd, daß die standesamtl. Unterlagen erst 1874 losgehen

[scheuck]

Heirat

Saublöd, daß die standesamtl. Unterlagen erst 1874 losgehen

Da sprichst Du eine wahres Wort gelassen aus, liebe Xtine

Ich habe übrigens inzwischen gesehen, dass es von der Freiheitsgasse zu Maria Magdalena genau so weit ist wie zu Salvator; beide Wege ca. 20 Minuten zu Fuß, das bringt also auch nix!

[Xtine]

Da sprichst Du eine wahres Wort gelassen aus, liebe Xtine

Mir geht's in Danzig genauso, nur noch knapper. Trauung im August gesucht, Buch beginnt erst im Oktober

[scheuck]

Eben habe ich entdeckt, dass es auch noch die Hofkirche als evangelisch-reformierte Kirche gibt

Vielleicht war auch das das Objekt der Begierde, weil die Anna aus einer reformierten Familie stammt! - Ist aber auch egal, denn die Daten zur Hofkirche sind eh nicht online ...

Ich wünsche mir zu Weihnachten eine Zeit-Maschine, nach Möglichkeit unbegrenzt. Sollte das klappen, koche ich auch eine große Kanne Kaffee, serviere einen Stollen und möchte sie dann alle der Reihe nach befragen. Bei der Gelegenheit könnten sich dann auch die verschiedenen Generationen gleich gegenseitig kennen lernen!