Lesehilfe bei einem barocken Text

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  • iehu
    Erfahrener Benutzer
    • 06.10.2009
    • 619

    [gelöst] Lesehilfe bei einem barocken Text

    Quelle bzw. Art des Textes: Visitationsakte
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1684
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Alpirsbach / Württemberg

    Hallo,


    ich benötige eure Hilfe bei dem angehängten Text (PDF, 1,3 MB). Er ist - wohl für die Barockzeit üblich - stark verschnörkelt. Deshalb kann ich nicht alles (sicher) lesen (die roten Markierungen). Der Text steht auf der rechten Seite, ab Zeile 5:


    Stabsvogt in Röttenbach
    Jacob Schneider, 66 Jahr alt
    Diser hat von den Be...rsenden dises

    Gezeugnuß, dass er im aufrichtiger Mann
    seye, der in allen Sache gutte
    Wißenschafft habe, auch gern sehe daß
    es recht zugehe. Halte sich auch in
    seinem Christenthumb undt ubrigen Lebens-
    wandel wol undt ohne Klag, ußern
    daß er ihme die Würthschafficht
    will entlaiden laßen, habet auch
    mit allen so Sachen, waran er
    etwaß zu gewinnen ... ... Ist
    zwar der Alpürspacher Bürger
    gemeine Gebrauch, daß ab [= ob?] schon mehr
    ein Handtwerkh ... er sich
    nur mit also genanten Hettlen
    oder Schäüflin seine Nahrung suchet,
    Frucht undt Saltz in Sultz abholet
    undt solches bald da, bald dorthin
    mehrenthailß aber gen Wolffach
    einführet etc.


    Sultz = Sulz am Neckar (RW); Wolffach = Wolfach (OG)


    Schon einmal danke im Vorraus für eure Hilfe.


    Schönen Gruß


    Uwe
    Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
    Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
    Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html
  • Tinkerbell
    Erfahrener Benutzer
    • 15.01.2013
    • 9909

    #2
    Hallo.

    Das erste Wort vielleicht ... Diser hat von den Beywesenden ...

    LG Marina

    Kommentar

    • Verano
      Erfahrener Benutzer
      • 22.06.2016
      • 7819

      #3
      Hallo



      Gezeugnuß, daß Er ein aufrichtiger Mann

      ...

      daß Er ihme die Würthschafft nicht

      ...
      etwaß zu gewinnen getrawet Ist
      ...

      Ein Handtwerkh erlernet Er sich
      nur mit also genandten Hettlen
      ...


      Es fällt auf, dass das n vor allem vor dt nicht sichtbar geschrieben ist.

      Für Hettler habe ich nur eine Erklärung im Namenkundebuch gefunden: Ziegenhirt.

      Schäufler:

      https://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=schaufler






      Zuletzt geändert von Verano; 14.06.2019, 13:59.
      Viele Grüße August

      Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

      Kommentar

      • iehu
        Erfahrener Benutzer
        • 06.10.2009
        • 619

        #4
        Hallo,
        vielen Dank für eure Hilfe.
        @ Verano: Da mir Ziegenhirt und Fruchthändler doch etwas komisch vor kam, zumal Ziegenhirt für einen Stabsvogt, habe ich weitergesucht. Ich denke der Hettler ist der Hüttler, eine Art Krämer (vgl. hier). Er hatte also wahrscheinlich Früchte, Salz und Krämerware verkauft. Dazu passt auch das "handtelt auch mit allen so Sachen, w[o]ran er etwaß zu gewinnen getrauet"
        handelt: wieder das "verschluckte" n vor dem dt.
        Schönen Gruß
        Uwe
        Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
        Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
        Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html

        Kommentar

        • Verano
          Erfahrener Benutzer
          • 22.06.2016
          • 7819

          #5
          Danke für den Hüttler.
          Wieder was gelernt.
          Viele Grüße August

          Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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