Mehrbändige Familienchronik?

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  • Tino
    Erfahrener Benutzer
    • 11.05.2007
    • 115

    #31
    Das Problem das uns alle ereilt ;-)

    Ich persönlich habe es mit OpenOffice gestaltet (das Programm wurde bereits erwähnt)!
    Ich bin Generationsweise vorgegangen: Vorwort - dann die Seiten meiner Kinder, ich, dann meine Frau, meine Eltern, ihre Eltern, meine Großeltern ....

    In den Datenblätter gesammelte Anekdoten, Zitate, Fotos, Auszüge aus den Biografien die einige Fleißige niedergeschrieben haben, Informationen zur Stadtgeschichte (unter welchen Umständen lebten die Vorfahren dort ...), Informationen von der Deutschen Dienststelle, Volksbund, mein Einsatztagebuch aus Afghanistan ... !

    Hinten noch die Ahnenliste von meiner Frau und meine, einige Ahnentafeln in mehreren Teilen aufgrund der Größe (einmal von unseren Kindern bis zu den Großeltern - dann von den einzelnen Großeltern wieder weiter)

    Dann der Bereich Dokumente, wo interessante Urkunden, Ausweise, Briefe etc. ihren Platz gefunden haben und dann das Inhaltsverzeichnis. Um das Problem der Aktualisierung halbwegs zu lösen, habe ich mir Klemmmappen im gleichnamigen Shop besorgt (darf ich das so sagen???) (4er Buchrücken). Hinten in der Chronik sind Vordrucke für Aktualisierungen drin. Dort kann ich dann beispielweise handschriftlich eintragen: Vermisstenschicksal von ... Personennummer... geklärt - Urkunde hinter Seite ... eingearbeitet!

    Klemmmappe aufbiegen alle Blätter geschlossen raus - Aktualisieren - alles rein - Klemmmappe zu!

    Wenn ich später den ... zugekniffen habe (wie mein Großvater immer sagte), können meine Kinder das ganze binden lassen wenn sie kein Interesse daran haben sollten es weiter zu führen! ;-)

    Das ist meine von sicherlich vielen Möglichkeiten!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Tino; 09.07.2011, 22:30.
    www.stadtarchiv-bad-bevensen.de
    www.kriminalfaelle-im-kreis-uelzen.de

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    • #32
      Hallo Tino,

      hast Du auch über Dich geschrieben? Ich habe jetzt gar nicht dran gedacht, das ich ja auch dazu gehöre. Ach herrje und von mir gibt es auch so einige Stationen zu berichten....Ein Mann hab ich bislang noch nicht...den Richtigen such ich leider noch!

      Jedenfalls hab ich mich glatt vergessen. Danke, das Du mich dran erinnerst hast. Also Open Office hab ich nicht aufm Rechner. Ich habe nur Office 2007 drauf sowie Gimp und Photoimpact 7. Überlege schon das mit mehreren Teilen zu gestalten. Evtl. auch eine Übersichtstabelle in Excel anzulegen, damit man die Familiennamen die zu einem Zweig gehören schon hat. Ich habe mir jetzt auch schon Informationsmaterial von Städten usw. beschafft. Ich möchte das ja auch gerne zitieren und die Quelle dazu schreiben. Mir fällt da irgendwann schon was gescheites ein. Ich habe auch nen alten Ausweis von meinen Vater gefunden, wo er demnach wohl irgendwie Schiedsrichter gewesen sein muss. Ob es Sinn macht, mir da mal noch Erkundigungen einzuholen? Ist ja schon etliche Jahre her. Glaube, er war beim Sportverein der Polizei drin. Die müssten eigentlich ja noch irgendwelche Unterlagen haben denke ich...hoffe ich kriege da irgendwie noch Infos, weil durch die Urkunden die er hat, macht das ganze noch wertvoller.

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      • BerlinKolonist
        Erfahrener Benutzer
        • 24.06.2006
        • 107

        #33
        Hallo,

        ich finde die Methode von Tino ja ganz toll, würde mich auch gern mit dir persönlich in Kontakt setzen, da ich einige Fragen zum Aufbau etc. habe. GENAU SO habe ich mir das nämlich auch vorgestellt, dass man was schönes Ausgedrucktes und recherchiertes hat, aber quasi immer was ergänzen kann. Was bringt einem eine fertig ausgedruckte Chronik, wenn man später Ergebnisse dazu bekommt, die man nicht mehr einordnen kann.

        @ Barbara: Seit wann forschst du ? Hast du mittlerweile eine gute Methode gefunden ? Da ja mittlerweile bei dir immer mehr Sachen dazu kommen, müsstest du ja genauso eine Methode wählen, wie ich, der jedoch auch schon etwas fortgeschritten ist.

        Viele Grüße!

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        • Tino
          Erfahrener Benutzer
          • 11.05.2007
          • 115

          #34
          Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
          Ich habe auch nen alten Ausweis von meinen Vater gefunden, wo er demnach wohl irgendwie Schiedsrichter gewesen sein muss. Ob es Sinn macht, mir da mal noch Erkundigungen einzuholen? Ist ja schon etliche Jahre her. Glaube, er war beim Sportverein der Polizei drin. Die müssten eigentlich ja noch irgendwelche Unterlagen haben denke ich...hoffe ich kriege da irgendwie noch Infos, weil durch die Urkunden die er hat, macht das ganze noch wertvoller.
          Die Hoffnung stirbt zuletzt! Ich würde es auf jeden Fall versuchen! Ich habe auch nach etwa zwei Jahren des Suchens die Kriegsgefangenenakte meines Ur-Großvaters aus Moskau bekommen. Er starb in einem Lager in Sibirien. Versuch alles zu bekommen was Du kriegen kannst und befrage (am besten mit vorgefertigten Interviewbögen) die gesamte Verwandschaft solange sie noch da ist. In meiner Chronik habe ich viele, viele Zitate in Kursiv - von Personen die nun nicht mehr leben! Das wäre sonst alles verloren gegangen!

          @Ninetales

          Ich kann Dir ja auch das Inhaltsverzeichnis per Email senden. Dann hast Du schon einen groben Überblick!
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          • #35
            Ninetales@ ich forsche seit Anfang des Jahres. Vorher war mir das leider nicht möglich. Zudem meine Mutter die Unterlagen nicht rausgerückt hatte. Ich habe auch mit fast 0 Informationen angefangen und dadurch das schon ein halber Stammbaum mal im Internet aufgetaucht ist (mit demjenigen stehe ich auch in Kontakt)´konnte ich z. B. Mütterlicherseits jetzt gut weiter kommen.....Väterlicherseits hatte ich nur einen alten Lehrvertrag meines Vaters gefunden, da stand nur der Name von seinem Vater drauf und damit bin ich halt losmarschiert. Fragen kann ich leider niemanden mehr. Entweder besteht gar kein Kontakt mehr zur anderen Hälfte oder der Rest ist schon verstorben. Hatte ich ja leider auch schon mal erwähnt. So langsam kann ich mir über alles schon ein Bild machen. Hab ja nie gedacht, das ich so schnell mal vorwärts komme, aber da ich momentan die Zeit habe, kann ich das ja nutzen. Solang ich sie noch habe.

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            • Mo-Nika
              Erfahrener Benutzer
              • 31.12.2009
              • 327

              #36
              Durch Eure Anregungen habe ich mich auch mit dem Thema beschäftigt. Seit 2002 schreibe ich eine chronologische Familienchronik und schaue, was sonst noch (welt)-geschichtliches an diesen Tagen passiert ist, bzw. wer z.B. am gleichen Tag wie die Familienmitglieder geboren ist.
              Aber ich habe auch schon überlegt, Einzelportraits und Familiengeschichten im Ganzen aufzuschreiben.
              Es gibt mittlerweile auch in Copyshops die Möglichkeit, Dokumente aller Art binden zu lassen und das ist jetzt nicht sooo teuer, als wenn man es als Buch drucken lassen würde.

              Aber es gibt noch viel zu tun. Eine Beschäftigung, die ich - meistens - von Oktober bis März mache .

              Liebe Grüße,
              Mo-Nika
              Liebe Grüße,

              Mo-Nika

              ----------------
              Ich suche Mertens aus Rheinbach/Houverath/Vischel;
              Heitmann/Ruser aus der Pfalz; Schwahn aus Dramburg/Pommern;

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              • #37
                das stimmt, ist eigentlich auch eine schöne Winterbeschäftigung.

                Ninetales: mit der Englischen Gefangenschaft hab ich heute positives vernommen. Hab direkt eine zuständige Anfrage an das hiesige Archiv gestellt und die will sich auch um die anderen Kreibaums kümmern. Zudem waren die wohl auch stadtbekannt seinerzeit gewesen, darum ist es eh schon lohnenswert drüber zu schreiben. Bin gespannt, was ich noch hervorkrame. Werde dann per Mail eine Antwort erhalten, dann brauch ich nicht mal dorthin fahren. Hab schon einen dicken Ordner angelegt. Muss ich nochmal ein besseres System finden. Über Sarstedts Geschichte werde ich mir jetzt auch noch Informationen krallen. Da hab ich auch eine gute Ansprechpartnerin.

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                • BerlinKolonist
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.06.2006
                  • 107

                  #38
                  @ Barbara: Dann wünsch ich dir viel Glück beim Suchen und "Ausgraben", ich bin mir sicher dass noch einige Ordner folgen werden.

                  Im übrigen nochmals vielen Dank an Tino, der mir Hinweise geschickt hat, wie er seine Chronik aufgebaut hat und die genau meinen Vorstellungen entspricht. Jeder muss ja seine Prioritäten woanders setzen, was die Erstellung solcher "Mammutprojekte" betrifft. Ich für mich werde jetzt erstmal weiterhin meine Ortschroniken mehr und mehr ausarbeiten und weiterhin Fotos für die Chronik digitalisieren. Nebenbei arbeite ich ja auch noch an einem digitalen OFB, das will auch noch irgendwie organisiert werden.

                  Viele Grüße!

                  Kommentar

                  • Löffel
                    Erfahrener Benutzer
                    • 31.08.2006
                    • 121

                    #39
                    Hallo zusammen,

                    mal eine grundsätzliche Frage: Wenn Ihr eine Chronik macht, in welcher zeitlichen Reihenfolge gestaltet Ihr sie dann? Fangt Ihr bei Euch selbst an und geht dann rückwärts in die Vergangenheit oder nehmt Ihr Euren ältesten Ahn und arbeitet Euch von dem aus auf das "Heute" zu?
                    Wenn man auch ein bißchen was über geschichtliche Entwicklungen etc. schreiben will, ist letzteres doch wahrscheinlich sinnvoller, oder?

                    Viele Grüße

                    Matthias

                    Kommentar

                    • BerlinKolonist
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.06.2006
                      • 107

                      #40
                      Hallo Matthias,

                      ich schreibe meine Chronik ausgehend von meiner Person. Meine Vorfahren haben alle in unterschiedlichen geographischen Räumen gelebt, da ist es zum einen schwer einen "ältesten" Ahn hervorzuheben und den Rest irgendwie abzuhandeln, andererseits kann man später immer wieder noch einen älteren finden. Das Chronikprinzip wäre bei mir also eher wie eine bebilderte und ausführliche Darstellung meiner Ahnenliste.
                      Wenn du natürlich nur eine Chronik deiner namensgebenden Linie machen willst, so mag es tatsächlich auch gehen, bei dem Ältesten anzufangen. Da ich aber alle Linien gleichberechtigt einfließen lasse, kommt das für mich aber nicht infrage.

                      Viele Grüße!

                      Kommentar

                      • Schocki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.11.2009
                        • 298

                        #41
                        Hallo alle Familienchronikbegeisterten

                        Ich habe gerade eine kleine Chronik fertig gestellt und bin bei der Reihenfolge so vorgegangen, das ich mit meinem Hauptzweig(Nachname) angefangen habe, dann mit dem Mutterzweig meines Vaters( da es ein Geschenk für Ihn ist), dann Hauptzweig Großvater, Großmutter, etc. Also klassisch.
                        Innerhalb der Zweige habe ich dann weniger mit Jahreszahlen hantiert, da es die meisten in der Verwandtschaft recht wenig interessiert, ob der 7U-Opa aus Hintertupfingen am 16.Oktober oder 18.Oktober geboren ist. Ich hab versucht, Anekdoten, Geschichten, Ereignisse innerhalb des jeweiligen Zweiges etwas chronologisch von der betreffenden Person ab in die Vergangenheit bis zum jeweiligen Spitzenahn hin zu schreiben. Manchmal auch anders herum, je nachdem, wie es zum Schreiben passte. Hab da auch jeweils etwas Ortsgeschichte eingebaut.
                        Vieles hatte bei mir mit Auswanderung aus Deutschland nach Russland zu tun; also geschichtlich erklärt, warum.
                        Stammbäume etc. hab ich in diesem Fall weggelassen, da es den Rahmen gesprengt hätte. Ich hatte vor zwei Jahren schon mal ein reines Datenbuch gemacht, was das Computerprogramm ausdruckt.
                        Das will ich in absehbarer Zeit wiederholen, da sich die Daten mittlerweile verdoppelt haben.
                        Ich denke, der Zeitpunkt zum erstellen einer Chronik kommt nie gelegen, da man ja immer irgenwelche Sachen in der pipeline hat.
                        Muß sich jeder für sich entscheiden, ob er alle paar Jahre eine Fortsetzung schreibt oder eine Chronik macht, die erweiterbar ist.
                        Viele Wege führen nach Rom.
                        Viele Grüße
                        Schocki

                        Dauersuche:
                        Sachsen: Clauß, Otto, Wadewitz, Albrecht, Schwartzburg
                        Schlesien: Schimpke,
                        Ba-Wue: Schock(Schoch), Deyle, Kammerer, Trefz,
                        ???: Ohlhäuser
                        Elsass: Bender, Spielmann, Hauswirth, Mallo, Ostertag, Naas, Gallman, Bene, Helck, Wick, Sutter
                        Schweiz: Siebenthal(von), Reichenbach(von), Frutschi, Russi, Sumi

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                        • alfio
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.02.2009
                          • 142

                          #42
                          Meine Chronik ähnelt in der Optik Tinos. Ich werde bei meinen Eltern anfangen.
                          (Meine Lebensgeschichte wird zu lang, da wir/ich mit vielen bekannten Leuten befreundet waren/sind. In Tagebuchform vorhanden. Können die Nachfolger einbinden. Z. B. die vorh. Briefe, hoffe diese werden nicht "versilbert".)
                          Durch die "Arbeitsordner" kann ich alle vollständigen Familien abschließen und die unvollständigen stets recherchieren. Wenn ich (für mich) drucke werde ich 2 Papierfarben nehmen. 1. Generation Richtung Pergament leicht gelblich, 2. Generation Pergament etwas dunkler, die Dritte bekommt wieder Farbe 1.
                          Viele Grüße
                          alfio

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                          • Brigitte Bernstein
                            Erfahrener Benutzer
                            • 02.08.2010
                            • 590

                            #43
                            Hallo!
                            Da ich schon Jahre an einer Kronik schreibe habe ich alle Eingaben sehr interessiert gelesen. Auch ich bin davon abgekommen sie binden zulassen. Zumal immer noch etwas gefunden wird, was eingeflochten werden kann. Ich habe jetzt sechs diecke Ordner.
                            Nach Ahnenreihen geordnet. Durch die Ordner kann ich immer mal was erweitern. An eine Veröffentlichung habe ich bisher noch nicht gedacht. Habe halt sehr viele Ansichtskarten, Gedichte, Stadtpläne oder Stadtcroniken von Wikipedia oder den Riesengebirglern eingeflochten was ja urheberrechtlich geschützt ist. Aber so lange ich es nur privat benutze ist ja nichts dagegen einzuwenden und meine Ahnen kommen nun mal aus dieser Ecke.
                            Grüße Brigitte
                            Zuletzt geändert von Brigitte Bernstein; 08.11.2012, 22:48.
                            Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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                            • emma2412
                              Erfahrener Benutzer
                              • 12.10.2007
                              • 457

                              #44
                              Hallo!

                              Ich habe gerade mit großem Interesse diesen ganzen Beitrag erstmalig gelesen.

                              Jetzt erzählt doch mal, was hat sich bei euch im laufe des letzten Jahres getan? Ich bin sehr neugierig
                              Wie weit seit ihr gekommen? Wie ist es euch ergangen? Habt ihr Tipps, die ihr gerne weiter geben möchtet?
                              Vielleicht zeigt ihr sogar ein paar Bilder als Anregung???

                              Ich selbst habe ja schon zweimal versucht, meine ganze Forschung auf die Reihe zu bekommen, aber ... kaum habe ich ein paar Personen "überarbeitet", hänge ich schon wieder fest, weil mir einfällt, das man da und dort und hier und drüben noch erforschen könnte. Ich finde einfach kein Ende

                              Im Großen und Ganzen habe ich meine Forschung nach meinen 4 Großeltern aufgebaut und auch so in Ordnern und auf dem PC abgelegt. Bei einer Oma gibts sehr viel (recht große Bauern fast immer im gleichen Dorf ..), die andere finde ich total spannend (alte Glasmacherfamilie mit unzähligen Wohnungswechseln), einer interessiert mich recht wenig (Quellen im Küstenland sind kaum erreichbar, nichts im Netz, keine noch lebenden Verwandten ..) und der vierte ist mein eigentlicher Nachname (nicht so sonderlich interessant). Dazu dann noch die väterliche Linie meiner Kinder (zum Glück sehr regional auf unseren Wohnort bezogen).

                              Es ist halt einfach soooo viel und mir fällt es schwer, ein System, ein Konzept zu finden, das ja - nach der Definition der Zielgruppe (Leser) - an zweiter Stelle stehen sollte.

                              Ach oh weh ...

                              Und jetzt ihr, schreibt mal und erzählt!!

                              Kommentar

                              • Rolf Stichling
                                Erfahrener Benutzer
                                • 21.06.2011
                                • 791

                                #45
                                Wie baut man eine Chronik auf?

                                Zitat von Löffel Beitrag anzeigen
                                Wenn Ihr eine Chronik macht, in welcher zeitlichen Reihenfolge gestaltet Ihr sie dann? Fangt Ihr bei Euch selbst an und geht dann rückwärts in die Vergangenheit oder nehmt Ihr Euren ältesten Ahn und arbeitet Euch von dem aus auf das "Heute" zu?
                                Wenn man auch ein bißchen was über geschichtliche Entwicklungen etc. schreiben will, ist letzteres doch wahrscheinlich sinnvoller, oder?

                                Matthias
                                Hallo Matthias,

                                ich glaube, es gibt hier keine Antwort, die für alle richtig ist.

                                Je mehr man sich nur mit den Vorfahren und deren direkten Lebensdaten beschäftigt, desto mehr plädiere ich dafür, mit der jüngsten Person anzufangen und sich dann zu den älteren, den Vorfahren, vorzuarbeiten. Man beginnt dann mit denjenigen Personen, die dem Leser noch vertraut sind und arbeitet sich in die Vergangenheit vor (zurück).

                                Je mehr man allgemeingeschichtliche Dinge einbindet, desto sinnvoller erscheint es mir, mit der ältesten Geschichte zu beginnen und sich dann in die Gegenwart vorzuarbeiten.
                                So mache ich es jedenfalls. Ich beschreibe zunächst einige geschichtliche Entwicklungen, beschreibe die Lebensumstände in städtischer und in ländlicher Umgebung und erwähne dann die Fakten, die ich von den ältesten mir bekannten Vorfahren weiß.
                                Beispielsweise habe ich unter meinen Vorfahren einige Pfarrersippen, die ich in einigen Linien bis zum 30-jährigen Krieg und in Einzelfällen sogar fast bis zur Reformation (naja - nicht ganz aber im Tecklenburger Land und in Baden doch immerhin bis ins 16. Jahrhundert.) zurückverfolgen kann. Die sind ziemlich ortstreu. Also beginne ich mit den Gründen, die zur Reformation geführt haben und mit dem Verlauf der Reformation, gehe dann zur Regionalgeschichte der Region aus der diese Pfarrer kommen. Welche Fürsten haben hier geherrscht? Wie standen sie zur Reformation, wann und wie wurde die Reformation in dieser Region durchgeführt? Dann folgen die Daten, die ich zu diesen Personen habe.
                                Ich wechsle dann zu anderen Regionen, aus denen Vorfahren stammen und behandle auch dort die Regionalgeschichte und dann die einzelnen Personen und das, was zu ihrem Wirken überliefert ist. Dann füge ich ein Kapitel über die soziale Rolle der Geistlichen in dieser Zeit ein und beschreibe ihre Lebensumstände (nicht auf die Person bezogen, das läßt sich oft nicht mehr ermitteln - aber wie lebte denn eine Pfarrersfamilie im Markgräfler Land im 17. Jahrhundert?). Als nächstes behandle ich dann die Auswirkungen des 30 jährigen Krieges auf die Bevölkerung in den Regionen, in denen Vorfahren gelebt haben. Welche Ausbildung haben Geistlich in dieser Zeit genossen?
                                Wenn ich dann Vorfahren mit anderen Berufen habe, dann beschreibe ich die Situation dieser Berufsgruppe, wirtschaftliche Bedingungen etc.
                                Auf die Art beschreibe ich die Geschichte mit besonderer Heraushebung der Fakten, die Bezug zu unseren Vorfahren haben.
                                Der Untertitel der Chronik lautet daher auch: "Unsere Vorfahren, die Welt, in der sie lebten, wie sie von den Geschehnissen ihrer Zeit beeinflußt wurden und wie sie (manchmal) auch die Geschehnisse ihrer Zeit beeinflußten."
                                Im Anhang füge ich dann Datenblätter und Ahnenlisten bei, in denen die einzelnen Personen und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen systematisch genannt und gelistet werden, so daß man sich auch immer wieder einen Überblick verschaffen kann, wer wie mit wem zusammenhängt. Um das zu erleichtern, habe ich jedem der Vorfahren eine Ahnenziffer zugeordnet, die ich im Text immer in Klammern hinzufüge, wenn ich eine Person erwähne. Anhand dieser Ahnenziffern kann der Leser sich im Anhang sofort ein Bild verschaffen, welches die verwandtschaftliche Beziehung zu dieser Person ist. Je mehr ich in die Nähe der Gegenwart komme, desto häufiger kann ich auch Bilder einbinden. Ja - und natürlich beschreibe ich auch die Gegenwart und die Dinge, die mich jetzt beschäftigen. Ich wünschte mir, daß ich von mehr meiner Vorfahren solche Selbstzeugnisse hätte. Also werde ich am Ende der Chronik auch autobiographische Abschnitte einbinden.

                                Dieser Weg, wie ich ihn gehe, ist aber keinesfalls für alle Chroniken zu empfehlen. Jeder muß sich seinen eigenen Weg wählen! Eine Chronik, wie ich sie schreibe, wächst sehr schnell in Dimensionen, die vielleicht den einen oder anderen abschrecken. (Ich habe jetzt etwas über 1000 Seiten zusammengetragen.)
                                Zuletzt geändert von Rolf Stichling; 15.11.2012, 13:20.
                                Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

                                Rolf Stichling

                                PS. Ich suche die Herkunft von

                                Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                                In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                                1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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