Uneheliches Kind, geb. 1901 in Berlin, wie Eltern finden?

[Herbstkind93]

Mitte war bereits online.
Was nach wie vor fehlt sind die StA 11-13.
Also das Gebiet von Tiergarten und Wedding.
(Ok seit 2001 gehören diese Bezirke ja offiziell zu Mitte)

[Junipers_Hexenkind]

Mitte war bereits online.
Was nach wie vor fehlt sind die StA 11-13.
Also das Gebiet von Tiergarten und Wedding.
(Ok seit 2001 gehören diese Bezirke ja offiziell zu Mitte)

Ah ja ok, deswegen war ich verwirrt... Bleibt für mich nach wie vor nur das LAB.

[jezzy126]

Jetzt hab ich meiner Schwiegeroma die neuesten Erkenntnisse erzählt und daraufhin fiel ihr ein, dass die Mutter ihrer Großmutter tatsächlich Köchin war und in einem Haushalt gearbeitet hat. Der Haushaltsvorstand, ein Rechtsanwalt oder sowas, sei der Vater des unehelichen Kindes gewesen. Er wollte es "an Kindes statt annehmen", aber seine Frau wollte das Kind seiner Geliebten nicht im Haus haben

Interessanterweise fällt meiner Schwiegeroma immer wieder etwas mir bisher unbekanntes ein, auch wenn ich sie schon tausendmal befragt habe. Anscheinend braucht ihr Gedächtnis immer wieder einen kleinen Anschubser. Auch das mit ihrer ermordeten Schwester habe ich erst spät erfahren, sie aber anhand der dann relativ präzisen Angaben meiner Schwiegeroma sofort gefunden.

Jetzt meine neue Frage: kann ich herausfinden, wo jemand 1901 gearbeitet hat?

Danke für eure bisherige (und hoffentlich zukünftige) Hilfe! So ein Forum ist schon was feines!

[Herbstkind93]

Interessanterweise fällt meiner Schwiegeroma immer wieder etwas mir bisher unbekanntes ein, auch wenn ich sie schon tausendmal befragt habe. Anscheinend braucht ihr Gedächtnis immer wieder einen kleinen Anschubser.

Ja, das kenne ich. Immer alles einzeln aus der Nase ziehen und wenn man was neues herausgefunden hat, heißt es: ach stimmt ja....

Sie scheint aber nicht bei ihrem Arbeitgeber gewohnt zu haben.
Im Adressbuch von 1901 taucht er nicht auf. In der Schönholzer Straße 7 lebten nur einfache Leute.
Schwierig da mehr herauszufinden.

[jezzy126]

Hihi, ja so ist das. Aber ich bin froh, dass ich sie überhaupt noch fragen kann.

Nein, beim Arbeitgeber scheint sie nicht gewohnt zu haben. Meine Hoffnung ist, dass es noch Unterlagen, z.B. zur Lohnsteuer (gab's die da schon???) gibt. Dann könnte ich quasi erstmal alle Rechtsanwälte samt deren Angestellten durchgehen und würde so eventuell auf das Geburtsdatum der Gesuchten stossen. Aber ich befürchte, dass ich da was Aufzeichnungen grundsätzlich und deren Erhalt etwas zu optimistisch bin.

[jezzy126]

Ahnenforschung bildet:
Die Einkommenssteuer gab es in Preußen seit 1891! Davor gab es eine Klassensteuer, die sich am gesellschaftlichen Rang orientierte.

Jetzt hoffe ich mal, dass es zur Einkommenssteuer noch Unterlagen im LAB gibt

Nachtrag: nö, gibt's natürlich nicht

[Herbstkind93]

Hm ich bezweifle, dass es da noch Unterlagen gibt und selbst wenn: denn richtigen Anwalt in einer Millionenstadt wie Berlin herauszufinden, ist wie das Suchen nach der Nadel im Heuhaufen.
Stehen vielleicht im Adressbuch Anwälte?

[DaveMaestro]

Rentenversicherung

Hallo,

die Nachweise über nichtselbstständige Beschäftigung (Lohnbescheinigungen), liegen beim Rentenversicherungsträger. Diese erteilen aber darüber keine Auskunft. Selbst bei Informationen, welche einen selbst betreffen ist es teilweise schwer Auskunft zu erhalten.

Gruß Dave

[jezzy126]

Herbstkind, klar, wäre eine aufwändige Suche, aber immerhin ein Ansatzpunkt.
Im Adressbuch stehen bestimmt Anwälte, aber ich hab ja keine Ahnung vom Namen oder der Adresse. Wetten, falls ich das herausfinde und meiner Schwiegeroma erzähle, sagt sie "ach ja..." und erzählt mir noch andere Details

Das uneheliche Kind hat imer gesagt, dass es aus Charlottenburg kommt. Die Schönholzer Straße lag ja aber gar nicht in Charlottenburg. Jetzt muss ich mal rausfinden, ob es in Charlottenburg ein Waisenhaus gab.

Dave, bei den Rentenversicherungsträgern mach ich mir keine Illusionen. Die haben ja teilweise nicht mal mehr Unterlagen von vor 20 Jahren. Ich arbeite im Bereich Personal und hab oft Anfragen, ob wir noch einen Verdienst z.B. aus den 70er Jahren bescheinigen können. Die Krankenkasen haben darüber auch keine Aufzeichnungen mehr.

[Herbstkind93]

Im Adressbuch stehen bestimmt Anwälte, aber ich hab ja keine Ahnung vom Namen oder der Adresse.

Na ich dachte es gibt vielleicht im Adressbuch eine Rubrik "Anwälte", da könnte man dann nachschauen, ob es einen in der Nähe der Schönholzer Straße gab.
War nur so eine Idee.

[jezzy126]

So, ich hab jetzt vom Standesamt, bei dem ich wegen der Sammelakte zur Heirat angefragt hatte, Antwort erhalten:
Leider sind aus dem gesuchten Jahrgang keine Sammelakten vorhanden

Dafür hat mir die nette Standesbeamtin gleich den Geburtseintrag von der ermordeten Tochter und die Anzeige des Sterbefalls mitgeschickt. War schon interessant. Das Mädchen wurde am Morgen nach seinem Verschwinden tot in einer Kiesgrube gefunden.

Weiter bin ich jetzt aber immer noch nicht.
Hat noch jemand eine Idee, wie ich zumindest die Mutter ausfindig machen könnte? Ohne Geburtsdatum komm ich ja in Berlin nicht wirklich weiter.

[Junipers_Hexenkind]

Hallo Jezzy,

Mensch das tut mir echt leid. Ich hatte Dir dabei die Daumen gedrückt.

Wenn niemand zum ELAB gehen kann, kannst Du dort schriftlich eine Anfrage auf eine Kopie stellen? Also wie beim LAB?!

Grüße,
das Hexenkind

[jezzy126]

Ich hab jetzt nochmal ans LAB geschrieben und angefragt, ob überhaupt Vormundschaftsgerichtsakten dort lagern bzw. speziell diese. Bin gespannt und hoffe sehr, dass was vorhanden ist!
Ich blicke bei den vielen Gerichten in Berlin überhaupt nicht durch, sonst hätte ich da auch gleich angefragt.

Im ELAB gibt es sogar extra einen Ansprechpartner für Familienforschung! Den schreib ich jetzt mal an.

Danke fürs Mitdenken!!

[jezzy126]

Heute habe ich schon Antowrt vom ELAB erhalten!
Leider konnte für Katharina kein Taufeintrag in der Zions-Kirchengemeinde, die für den Wohnort der Mutter zuständig war, gefunden werden Er hat von 1901-1903 geschaut.
Ich hatte außerdem angefragt, ob es damals überhaupt üblich war, dass uneheliche Kinder getauft wurden und er schreibt, dass das keine Seltenheit war und sich entsprechende Einträge vielfach in den Kirchenbüchern finden.

Falls die Taufe während eines Heimaufenthalts stattgefunden hat, bräuchte er natürlich die Adresse des Heimes. Leider gibt es für die Zeit nach 1874 keine zentrale Kartei aller Taufen in Berlin.

Schade, jetzt hoffe ich, dass es noch Vormundschaftsakten gibt.

[Junipers_Hexenkind]

Da hast Du aber eine schnelle Antwort bekommen. Hat Dich das was gekostet?

Ich hab grad irgendwo im Forum (ich glaube es war in Sachsen) gelesen, dass es so etwas wie "Ziehkindakten" gibt. Vielleicht gibt es so was ja auch für Berlin.

Ich drück weiter die Daumen!