Rost durch Tackerklammern

[dé.wé.]

Original von Hugo
Leider Nein. In den "Plastikhüllen ist ein Weichmacher, der das Papier / Farbe angreift und diesen durch chemische Prozesse zerstört
Gruß Hugo

Naja, in den "normalen" schon, was ist aber mit den heutigen dokumentenechten Hüllen? Die sind doch im Gegensatz zu früheren Produkten weichmacher- und säurefrei?

Zu den Klammern: Es gibt auch rostfreie Heftklammern für den Tacker, die sind zwar wesentlich teuer als die aus'm Schreibwarenladen, aber dafür auch sicher. Und was geheftete Buchblöcke und ähnliches betrifft, so sind die heutigen industriellen Drahtheftungen glücklicherweise aus rostfreiem Material, da muss man sich (im Gegensatz zu historischen Dokumenten) keine Sorgen mehr machen.

Übrigens gibt es Spezialhändler, die Archive und Museen mit diversem Material versorgen, bei denen kann Normalbürger sicherlich auch bestellen, einfach mal nach "Archivbedarf" googeln.

Beste Grüsse,
Dirk.

[Marlies]

Original von Carlton
Aber werden nun Original durch Lochen ungültig oder nicht.

Hallo Ursula,

den ganzen Tag hats mich in den Fingern gejuckt, zu antworten, aber ich wollte in meinen Unterlagen, die zu Hause liegen, erst nachsehen:

Ich habe GELOCHTE Original-Dokumente vom einem Notar zugeschickt bekommen, also kanns eigentlich nicht ungültig sein.

Andererseits sind sämtliche BEGLAUBIGTEN Urkunden (also Fotokopien vom Original) bei mir ungelocht angekommen (sie sinds auch jetzt noch)

Das Problem sollte aber in der Ahnenfosrchung selten auftauchen: Wann bekommt man schon ein Original in die Finger, es sind doch immer "nur" Reproduktionen des Originals.

Aber ich werde diese Frage dem Hörerservice des örtlichen Rundfunks stellen, (hab ich schon öfter gemacht) und dann hier berichten.

Viele Grüsse
Marlies

[Carlton]

Aber werden nun Original durch Lochen ungültig oder nicht.

Guten Abend Marlies,

das ist eine tolle Idee - gibt es da auch brauchbare Informationen? Ich habe aber auch Originale: erstens meine eigenen, dann aber auch von Mutter, Großeltern, Schwiegermutter und die vom zweiten ich! Bisher hatte ich (und die anderen auch) diese Dokumente immer in Klarsichthüllen ; und das immerhin in vielen Fällen seit mehr als 50 Jahren! Bisher habe ich auch noch nicht erlebt, das die Schrift nicht mehr lesbar ist!

Ich komme ja nun aus dem Bankwesen und geloschte Dokumente sind ungültige Dokumente. Also ein erledigtes Sparbuch (Namensinhaberpapier) wird gelocht und dann dem Kunden ausgehändigt. usw., usw........ :P

Schönen Abend,
Ursula

[Marlies]

Original von Carlton
das ist eine tolle Idee - gibt es da auch brauchbare Informationen?

Hallo Ursula,

meinst Du damit den Rundfunk? Ja, das gibst brauchbare Informationen, da hab ich z.B. angefragt, wann die Einwohnermeldeämter in Bayern eingeführt wurden (was mir dann wiederum geholfen hat!)

Aber denke dran: Du gehst mit Deiner Anfrage über den Sender!ist jedenfalls bei uns so. (war für mich zu Anfang nicht einfach, namentlich und örtlich genannt zu werden) Und allzuoft stelle ich auch keine Fragen. (sonst leierts seitens des Rundfunks wohl aus) und die Fragen sollten auch von allgemeinem Interesse sein.

Natürlich hab ich auch Originale: meine eigenen Urkunden, die meiner Kinder und Enkelkinder (sind aber nicht gelocht).

Und ungültig machen kenne ich als : Ecken abschneiden, also NICHT als lochen. (Hab meinen ersten Personalausweis und auch meinen "grauen Lappen" noch, ebenso Sparbücher, die aber auch "abgeschnitten" sind, wird wohl von der jeweiligen Region abhängen)
Liebe Grüsse
Marlies

[Dieudonné]

Urkunden erhalten - restaurieren

Hallo,
vom ursprünglichen Thema "Rost durch Tackerklammern" wurden viele andere Fragen aufgeworfen hinsichtlich Aufbewahrung und Erhaltung. Ein Thema, das mir ständig präsent ist: Wie gehe ich mit vom Zerfall bedrohten Urkunden und Dokumenten um? 1989 machte ich daher ein Betriebspraktikum in einer kleinen Münchner Buchbinderei, die vorwiegend für die Münchner Staatsbibliothek restaurierte. Nach einiger Übung durfte ich dann auch an einige Urkunden unter Anleitung heran. Wer wirklich selbst zum Erhalt alter Urkunden etwas tun will, wird wohl um eine fachliche persönliche Anleitung nicht herumkommen. - Und Reparaturen durch fachkundige Hand ausführen zu lassen wird auf Dauer teuer. (dazu bei Google eingeben: Urkunden restaurieren, dort gibt's viele Links).
Mein Rat: vorerst Hände weg von Reparaturversuchen, nie Klarsichthüllen (auch keine sogenannten Dokumentenhüllen)verwenden (die Folgen hat ja schon Hugo aufgeführt). Alle Tipps von Hugo's Sohn (30.05) beherzigen.
Urkunden nie aufeinander legen. Das alte Papier ist immer säurehaltig, die Urkunden beschädigen sich dadurch gegenseitig bei Lagerung. Fazit: Jede Urkunde einzeln zwischen säurefreies, basisch gepuffertes Papier legen und dann trocken in einem ebensolchen Karton lagern, wie Hugo schon erwähnte.

Das ist ja eigentlich im großen und ganzen nur eine Zusammenfassung der bereits wesentlichen Punkte. Bin leider wieder mal in meinen Dozententon verfallen, obwohl längst in Pension.

Es grüßt Euch aus München

Erika

[sommereiche111]

Original von Hugo

Probleme hatte ich hauptsächlich mit Dokumenten, die auf einen Laserdrucker / Kopierer mit Toner erstellt waren. Der Toner hat sich vom Papier auf die dokumentenechten Klarsichthüllen übertragen
Gruß Hugo

Hallo Hugo,
was ist empfehlenswerter: Kopien mit Laser oder mit Toner?

Freundliche Grüße
sommereiche111

[SilesiaWestphalia]

Zu der Sache mit gelochten Dokumenten:
Das Familienstammbuch meiner Eltern von 1984 ist ein schmuckloser A5 Hefter in dem sämtliche "Dokumente" d.h. Trauschein und Geburtsurkunden als lose Blätter eingeheftet sind.

Demnach würde ich sagen, solange ein amtliches Sigel drauf ist und irgendeiner Unterschrieben hat, bleibt das Dokument gültig bis es verbrannt ist oder vollends zerfällt.

Allerdings würde ich alte Dokumente egal welcher Art trotzdem nicht lochen! Ich denke da gibt es geschicktere Archivierungsmethoden.

[Stiftung]

Folien

Hallo Hugo,

gilt das auch, wenn man dokumentenechte Folien verwendet?

Viele Grüsse
Marlies

Hallo meine Lieben! Marlies und Hugo, Recht herzlichen Dank für den Tip mit den Klarsichtfolien.
Aber bei mir ist etwas passiert was mich stutzig macht .Wir zogen vor ca.32 Jahren in unsder Haus und musten uns natürlich anmelden auf der Gemeinde. Dort bekamen wir Meldescheine aus sehr komisch aussehenden Papier. Meinem Mann seinen und meiner wurde öfters gebraucht auf Ämtern usw. Meiner Tochtere ihrer nicht, er verblieb bis zu ihrer Hochzeit in der Dokuhülle. Unsere sind jetzt bis auf den Stempel der Gemeinde ganz unleserlich und nicht mehr zu verwenden.Auch der Gesellenbrief meines Mannes ist so.
Jetzt werde ich alles gleich zwischen zwei Papierblätter legen.Ich habe auch alte zerflederte Handschriften vom Bruder meiner Schwiegermutter die mir sehr lieb und wert sind mit denen werde ich auch so verfahren. Nochmals Danke