Spurensuche Hugenotten/Waldenser und andere Glaubensflüchtlinge im Lahn-Dill-Kreis und Westerwald

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  • Mariem
    Benutzer
    • 31.10.2018
    • 20

    Spurensuche Hugenotten/Waldenser und andere Glaubensflüchtlinge im Lahn-Dill-Kreis und Westerwald

    Hallo, liebe Forumsmitglieder,

    ich bin neu hier im Forum und auch ein Neuling auf dem Gebiet der Ahnenforschung.

    Bei meinen Recherchen zu Familiennamen in unserem Dorf bin ich so manches mal auf das Elsass gestoßen.

    Beim Thema Hugenotten denkt man im Lahn-Dill-Kreis an die Dörfer Daubhausen und Greifenthal, wo 1685 Hugenotten angesiedelt wurden. Aber man hört und liest oft, daß auch in Familien, die nicht aus diesen Dörfern stammen, die Sage geht, man stamme von Hugenotten ab. Vielleicht hat es schon eine frühere, unspektakuläre Besiedelung im heimischen Raum gegeben? Vielleicht kamen Flüchtlinge in kleineren Gruppen oder nur als einzelne Familie? Vielleicht kamen einzelne Personen und ließen sich in Dörfern nieder, wo schon andere Glaubensflüchtlinge lebten?

    Mein Geburtsname taucht - laut einem Buch über unser Dorf - erst im 16. Jahrhundert in unserem Dorf auf.

    Ich habe ein chaotisches Sammelsurium an Namen, Daten, Orten, Lesezeichen, in das ich dringend Ordnung bringen muß... Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, von Hugenotten abzustammen, aber meine Suche hat mich nun hierhin geführt.

    Ich möchte hier Spuren sammeln. Und zwar nicht nur aus dem Lahn-Dill-Kreis, sondern auch aus dem angrenzenden Westerwald, weil der bei meinen Nachforschungen auch immer wieder aufgetaucht ist.

    Ich freue mich auf Namen, Orte, Jahreszahlen, Links, Vermutungen, Familiengeschichten - auf jede Spur!

    Liebe Grüße,

    Mariem
    Zuletzt geändert von Mariem; 02.11.2018, 23:57.
  • Scherfer
    Moderator
    • 25.02.2016
    • 2511

    #2
    Hallo Marie und herzlich willkommen!

    Wenn Du Licht in das Dunkel der Vergangenheit bringen möchtest, dann wird es Dir am besten gelingen, wenn Du Dich Schritt für Schritt, Generation für Generation, anhand von vorhandenen Dokumenten zurück in die Vergangenheit vorarbeitest. Alles andere ist Spekulation.

    Nun schreibst Du leider nichts über den gesuchten Familiennamen, den frühesten dokimentierten Vorfahren oder den Wohnort, an dem die Familie lebte. Das sind aber die Informationen, die wir brauchen, um gemeinsam mit Dir weiterzusuchen. Verrätst Du uns mehr?

    In einem anderen Thema schreibst Du, dass Du in einem Ortsteil von Dillenburg wohnst und wohl auch dort suchst? Da gibt es den Geschichtsverein Dillenburg und auf deren Seite auch etwas zu Hugenotten:



    Allgemein kann man sagen: Ja, es gab hugenottische Einflüsse in dieser Region, aber es gibt eben auch ausreichend Familienlegenden, in denen bei näherer Betrachtung nicht viel Wahrheit steckt.
    Zuletzt geändert von Scherfer; 02.11.2018, 06:37.

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    • Welsch-Lahn-Dill
      Benutzer
      • 21.09.2018
      • 22

      #3
      Hallo Scherfer,

      danke für den tollen Hinweis auf die Stadtgeschichte von Dillenburg. Die habe ich bisher auch noch nicht in Zusammanhang mit den Hugenotten gebracht. Dann macht es natürlich Sinn, dass diese im Raum Dillenburg Schutz gesucht haben,
      wenn Wilhelm I. bei ihnen Ländereien besaß, sie unterstützt hat und für eine freie Konfessionswahl war.

      Der Beitrag von 1570126 bezüglich der Wallonen aus meinem Thema FN Welsch hat mich die Begriffsdefinition der Hugenotten noch einmal überdenken lassen. Diese Seite dürfte auch anderen hilfreich sein.
      (dr). In erster Linie bezeichnet der Begriff „Hugenotten“ [1] die Angehörigen der von Calvin geprägten Reformierten Kirche in Frankreich seit dem 16. Jahrhundert und [2] die reformierten Glaubensflüchtlinge (frz. réfugiés), die im 17. und 18. Jahrhundert Frankreich verlassen haben. Im weiteren Sinn zählen als Hugenotten auch [3] die (zum Zeitpunkt ihrer Vertreibung ebenfalls reformierten) Waldenser aus dem Königreich Savoyen und dem französischen Grenzgebiet sowie [4] die Anfang 18. Jahrhundert aus dem südfranzösischen Fürstentum Orange ausgewiesenen Reformierten („Orangeois“). Ferner gelten auch [5] die ebenfalls wegen dem Glauben geflüchteten reformierten Wallonen (französischsprachige Reformierte aus den Niederlanden) und „Pfälzer“ als Hugenotten. Heute lebende Personen mit hugenottischen Wurzeln (= hugenottischen Vorfahren) sollten nicht als "Hugenotten" bezeichnet werden, sondern als "Hugenottennachkommen" - sie sind korrekt gesprochen "hugenottischer Abstammung".

      Gruß Ben

      Kommentar

      • Mariem
        Benutzer
        • 31.10.2018
        • 20

        #4
        Hallo Scherfer,

        vielen Dank für die nette Begrüßung!

        Natürlich werde ich meine Ahnen anhand der Kirchenbücher zurückverfolgen. Ich warte derzeit darauf, daß sie von Archion online gestellt werden. Eine direkte Vorfahrenssuche wollte ich hier nicht betreiben, das schien mir nicht der geeignete Thread zu sein.

        Danke auch für den Link zum Geschichtsverein Dillenburg! Vielleicht sollte ich einfach mal dort nachfragen.

        Hallo Ben,

        mir geht es genauso, an diesen Zusammenhang hatte ich auch nicht gedacht.

        Danke für den Link! Ich hatte das auch schon gelesen und habe nun den Titel des Themas geändert.
        Zuletzt geändert von Mariem; 02.11.2018, 15:19.

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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6450

          #5
          Hallo Ihr drei,
          ich lese mit Interesse mit. Bei der Definition gebe ich zu bedenken, dass heutige Waldenser-Nachfahren sich sicherlich nicht unter den Begriff Hugenotten einordnen würden. Zum einen ist das Glaubensbekenntnis der Waldenser wesentlich älter. Zum andern gab es Orte im deutschen Exil, wo sowohl Waldenser als auch Hugenotten lebten, z.B. Charlottenberg, die auch untereinander heirateten, sich aber ihrer verschiedenen Herkunft bewusst waren.

          Viele Grüße
          Xylander

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          • Scherfer
            Moderator
            • 25.02.2016
            • 2511

            #6
            Noch ein Hinweis auf ein Buch:


            Ich kenne das Buch und dessen Inhalt zwar selbst nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es zum Thema relevant sein könnte.


            Aus dem folgenden Buch gebe ich gerne Auskunft:
            Zuletzt geändert von Scherfer; 02.11.2018, 20:11.

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            • Mariem
              Benutzer
              • 31.10.2018
              • 20

              #7
              Hallo Xylander,

              schön, daß Du mitliest und danke für diesen informativen Beitrag! Das wußte ich auch noch nicht. Ich könnte den Titel nochmal ändern.

              Hallo Scherfer,

              danke für die beiden Buch-Links! Ist im zweiten Buch auch etwas über Reisewege in Mittelhessen erwähnt?

              Ich habe übrigens heute den Geschichtsverein Dillenburg angeschrieben und gefragt, ob es weitere Ansiedlungen von Hugenotten im Lahn-Dill-Kreis gegeben hat.

              Wünsche ein schönes Wochenende!

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              • Mariem
                Benutzer
                • 31.10.2018
                • 20

                #8
                Ich habe mir mal den Spaß gemacht und Familiennamen von hiesigen Familien, darunter einige meiner Vorfahren, in Geneanet mit der Ortsangabe Frankreich zu suchen. Das Ergebnis:

                126 Braas und
                1.599 Braze aber
                216.969 Bras

                3.382 Diel
                12.851 Diehl

                1.005 Heimann
                8.215 Heymann

                18.643 Herr

                156.981 Jung

                2.533 Moos
                2.249 Moß/Moss

                5.575 Pfaff

                9.513 Petri
                20.900 Petry

                20.013 Welsch

                Die meisten davon sind aus dem Elsass, Bas-Rhin und Haut-Rhin.

                Ist das nun Zufall? Was meint Ihr dazu?

                P.S.: Sorry, ich hatte die Zahlen ordentlich untereinander geschrieben, aber es hat nicht funktioniert...
                Zuletzt geändert von Mariem; 02.11.2018, 22:52.

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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6450

                  #9
                  Hallo Mariem,
                  der Titel ist in Ordnung, Du brauchst ihn nicht zu ändern. Mir ging es nur darum, dass man die Waldenser nicht bei den Hugenotten "eingemeinden" sollte, auch nicht "im weiteren Sinn". Schon um bei der Familienforschung nicht falschen Spuren zu folgen. Bei den Exulanten beider Glaubensrichtungen können sich die gleichen französischen Namen finden, und da ist es hilfreich, wenn man weiß, wo die untersuchte Person einzuordnen ist.

                  Viele Grüße
                  Xylander

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                  • kapelle73
                    Benutzer
                    • 17.01.2015
                    • 44

                    #10
                    Hallo,
                    1 Linie meiner Vorfahren kamen aus Frankreich ,waren in Daubhausen gemeldet und dann weiter nach Braunfels,FN Navin,DURU ,Lescuier,Core,habe das OFB Braunfels ,kann gerne Auskuft geben,


                    Gruß Holger

                    Kommentar

                    • Mariem
                      Benutzer
                      • 31.10.2018
                      • 20

                      #11
                      Hallo Xylander,

                      ich habe den Titel trotzdem geändert, ist besser so!

                      Hallo Holger,

                      vielen Dank für Dein Angebot! Ich schicke Dir eine private Nachricht.

                      Kommentar

                      • Mariem
                        Benutzer
                        • 31.10.2018
                        • 20

                        #12
                        Ich habe übrigens Antwort vom Geschichtsverein Dillenburg. Man hat sich mit dem Thema Hugenotten noch nicht weiter befaßt. Und man weiß nicht, ob es dazu Dokumente im historischen Archiv gibt.

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                        • Mariem
                          Benutzer
                          • 31.10.2018
                          • 20

                          #13
                          Lahn-Dill-Kreis: Hugenotten, Wallonen, Waldenser - Spurensuche

                          Neu Gefundenes dazu:





                          Integration von Einwanderern gelingt nicht von heute auf morgen. Und mangelnde Sprachkenntnisse sind eine große Hürde auf dem Weg zur Verständigung. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Schon vor über 400 Jahren brauchten Religionsflüchtlinge aus den Niederlanden Zeit, um sich in der neuen Heimat Wetzlar einzugliedern. Und heute in Gießen fühlen sich manche Kinder und Enkel von »Gastarbeitern« eher türkisch als deutsch. Das beleuchten zwei Geschichtswettbewerb-Beiträge von Schülerinnen des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums, die jetzt in die Stufe zwölf kommen.
                          Zuletzt geändert von Mariem; 12.11.2018, 11:15.

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                          • GiselaR
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.09.2006
                            • 2182

                            #14
                            Hallo und guten Morgen, Mariem :-)
                            der 1. Link funktiniert bei mir leider nicht.
                            LG
                            Gisela
                            Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

                            Kommentar

                            • Mariem
                              Benutzer
                              • 31.10.2018
                              • 20

                              #15
                              Danke, Gisela! Hab's auch gemerkt und den Link entfernt.

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