Hallo zusammen!
Jeder kennt es: in den alten Kirchenbüchern ist häufig nur ein Datum eingetragen. Meinte der Pastor damit die Geburt oder die Taufe? Wenn sich auf dem Buchdeckel irgendwo der Hinweis findet, daß es sich um ein Taufregister handelt, dann behandle und erfasse ich die angegebenen Daten ganz stumpf als Taufdaten. Ich kann ja nicht wissen, wie es der Pastor tatsächlich gemeint hat.
Nun habe ich aber ein Problem. Folgendermaßen lautet der Eintrag:
"Den 27t(en) Maÿ: Bruno Henrich Bokelmann, Einspänniger unter der fürst(lichen). Leib=Guarde. Gevattern: H(err) Hans Jürgen Begemann, H(err) Christian Behrens, Förster, und M(eiste)r. Hans Siebensohn. Nomen: Johann Christian."
Da es sich bei dem Kirchenbuch um das Taufregister handelt, gehe ich von einer Taufe am 27.05.1686 aus. Im Eintrag wird nicht spezifiziert. Aus direkt angrenzenden Einträgen geht aber eindeutig hervor, daß in diesem Buch mit dem einzig angegeben Datum wirklich die Taufen gemeint sind.
Auf dem Grabstein des Johann Christian Bokelmann liest man:
"Hier ruhet in Gott Herr Joh(ann). Christ(ian). BOKELMANN weÿl(and). Bürger u(nd). Hofschneider in Wolfenbüttel. Hieselbst geb(oren). d(en). 27 Maÿ 1686." u.s.w.
Da haben wir nun ein Problem. Die Wahrscheinlichkeit, daß Geburt und Taufe auf einen Tag fielen, ist ja nun äußerst gering, sieht man von dem Sonderfall einer Nottaufe ab, welcher aber in diesem Kirchenbuch erwähnt worden wäre.
Wurde der Junge am 27.05. nun geboren oder getauft? Ich vermute fast, daß den Hinterbliebenen, also den Auftraggebern des Grabsteines, gar nicht genau bekannt war, wann der Vater geboren wurde. Möglicherweise fragte man in der Kirche nach, der Pastor holte das alte Buch hervor und gab das Datum weiter, welches er dort las. Könnte sich so zugetragen haben, muß aber nicht.
Was würdet Ihr in diesem Falle an meiner Stelle in das Programm eintragen? Was ist grundsätzlich von dem Wahrheitsgehalt der Angaben auf sehr alten Grabsteinen zu halten? Möglicherweise meistens Bullshit?
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
Jeder kennt es: in den alten Kirchenbüchern ist häufig nur ein Datum eingetragen. Meinte der Pastor damit die Geburt oder die Taufe? Wenn sich auf dem Buchdeckel irgendwo der Hinweis findet, daß es sich um ein Taufregister handelt, dann behandle und erfasse ich die angegebenen Daten ganz stumpf als Taufdaten. Ich kann ja nicht wissen, wie es der Pastor tatsächlich gemeint hat.
Nun habe ich aber ein Problem. Folgendermaßen lautet der Eintrag:
"Den 27t(en) Maÿ: Bruno Henrich Bokelmann, Einspänniger unter der fürst(lichen). Leib=Guarde. Gevattern: H(err) Hans Jürgen Begemann, H(err) Christian Behrens, Förster, und M(eiste)r. Hans Siebensohn. Nomen: Johann Christian."
Da es sich bei dem Kirchenbuch um das Taufregister handelt, gehe ich von einer Taufe am 27.05.1686 aus. Im Eintrag wird nicht spezifiziert. Aus direkt angrenzenden Einträgen geht aber eindeutig hervor, daß in diesem Buch mit dem einzig angegeben Datum wirklich die Taufen gemeint sind.
Auf dem Grabstein des Johann Christian Bokelmann liest man:
"Hier ruhet in Gott Herr Joh(ann). Christ(ian). BOKELMANN weÿl(and). Bürger u(nd). Hofschneider in Wolfenbüttel. Hieselbst geb(oren). d(en). 27 Maÿ 1686." u.s.w.
Da haben wir nun ein Problem. Die Wahrscheinlichkeit, daß Geburt und Taufe auf einen Tag fielen, ist ja nun äußerst gering, sieht man von dem Sonderfall einer Nottaufe ab, welcher aber in diesem Kirchenbuch erwähnt worden wäre.
Wurde der Junge am 27.05. nun geboren oder getauft? Ich vermute fast, daß den Hinterbliebenen, also den Auftraggebern des Grabsteines, gar nicht genau bekannt war, wann der Vater geboren wurde. Möglicherweise fragte man in der Kirche nach, der Pastor holte das alte Buch hervor und gab das Datum weiter, welches er dort las. Könnte sich so zugetragen haben, muß aber nicht.
Was würdet Ihr in diesem Falle an meiner Stelle in das Programm eintragen? Was ist grundsätzlich von dem Wahrheitsgehalt der Angaben auf sehr alten Grabsteinen zu halten? Möglicherweise meistens Bullshit?
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
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