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Alt 14.09.2014, 16:24
ManHen1951 ManHen1951 ist offline männlich
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Standard Lesestoff über einige Generationen und Gebiete

Hallo liebe Mitforscherinnen und -forscher,

meine kleine Geschichte beginnt Anfang 1700 in Nordböhmen.
Im kleinen Dorf Hoffnung ( heute ein Ortsteil von Cvikov / Zwickau in Böhmen) leben Valentin SAMPER und sein Eheliebste
Rosina, arbeiten und bekommen Kinder;
mit den Jahren sind es 6, Christoph (*1706), Maria, Valentin, Anna Rosina, Dorothea und Joseph (*1717).
Ob sie alle das Erwachsenenalter erreichen, mag getrost bezweifelt werden, aber sicher Valentin, der Drittgeborene und
warum er Vaters Namen erhielt und nicht der Erstgeborene, ist hier nicht von Bedeutung.
Valentin, im Jahre 1710 geboren, lässt sich mit der Heirat etwas Zeit.
Er ist schon 30, als er im Mai 1740 die ehr- und tugendsame Jungfrau Apolonia aus Krombach ehelicht.
Christoph, vermutl. sein Bruder, ist Trauzeuge.
Auch Valentin, den der Pastor als Valtin schreibt - aber er schreibt auch seinen Vater als SAMPPER, Richter aus
Hoffnung - gründet mit seiner Apolonia eine Familie;
im September 1741 kommt Hans Georg in Hoffnung zur Welt, ein Jahr später, im Oktober 1742 der Hans Joseph und
wahrscheinlich folgen ihnen noch weitere Geschwister.
Joseph, der Sohn des Häuslers Valentin SAMPER aus Hoffnung heiratet im Januar 1770 mit knapp 28 Jahren in Glasert die Jungfrau Veronica, des Häuslers Anton PECH Tochter und gründet mit ihr in Glasert eine Familie. Glasert ist unweit von Hoffnung.
Es werden ihnen zwischen 1771 und 1783 wohl sieben Kinder geboren, Anna Rosina, Anton, Franz, Joseph, Anna Elisabeth, Ignatius und David, auch hier werden sicher nicht alle das heiratsfähige Alter erreichen.
Im Jahre 1790 stirbt der Vater Joseph in Glasert mit 48 Jahren, seine Witwe mit minderjährigen Kinder hinterlassend, 22 Jahre später folgt ihm seine Frau Veronica, die bis zu ihrem Tode in Glasert lebt.
Über die Kinder, soweit sie noch leben, ist nichts zu berichten, bis, ja bis ein Todesfall aktenkundig wird!
Nicht in Glasert oder Umgebung, nicht in Böhmen, sondern weit entfernt in Tomaszow, südlich von Lodz in Russisch-Polen stirbt im September 1829 ein gewisser Joseph SAMPER im Alter von 52 Jahren, geboren in Glasert (Tchechei) als Sohn von Josef und Veronika, Eheleute Samper, seine Frau Rosalia REDLICH als Witwe hinterlassend.
Mir ihr bleiben Sohn Josef(*1806), die Töchter Johanna Theresa (*1813), Marianna(*1814), Sohn Johann(*1821) und Tochter Magdalena(*1824), die mit der Mutter in Dabrowa leben.
Sohn Josef könnte schon verheiratet sein, aber alle weiteren Kinder sind noch minderjährig.
Die Jahre 1837 bis 1844 werden schwierige Jahre für die alleinstehende Witwe:
Tochter Theresa macht mit Klein Carl Heinrich(*1837) ihre Mutter Rosalia zur Großmutter, allerdings fehlt ihr der Ehemann.
Im August 1839 kann Mutter Rosalia ihre Theresa dann mit dem Witwer August KURZ verheiraten, einen Tag darauf die Tochter Marianna mit dem Tuchmacher August Moritz ROCH aus Tomaszow.
Im Dezember gleichen Jahres stirbt ihr ältester Sohn Josef mit 33 Jahren und hinterlässt seine junge Frau, mit kleinem Kind und bereits wieder schwanger, 1840 kommt die kleine Enkelin Augustine zur Welt, verstirbt aber im gleichen Jahr.
Im Jahre 1842 verheiratet Rosalia ihre Tochter Magdalena mit einem Eduard TIELMANN und zwei Jahre später, 1844, heiratet ihr jüngster Sohn Johann die junge Witwe Marianna HEIM.

Warum nun diese erzählende Aufstellung?
Gerade die letzte hier erwähnte Generation mit all ihren Reichtum an Daten und Ereignissen hat einen entscheidenden Schwachpunkt: es finden sich keine Geburtsdaten!
Von den Kindern des Ehepaares Josef SAMPER und Rosalia geb. REDLICH finden sich nur Hinweise durch Heiraten ... oder eben durch Sterbefälle!
Von Josef ist nichts bekannt, außer seinem Tod 1839 mit 33 Jahren und die Vaterschaft von ein, zwei Kindern,
seine Schwestern Theresa und Marianna sollen den Heiratseintragungen zufolge in Langenau geboren sein,
über Marianna, meiner Vorfahrin, heißt es bei ihrem Tode 1892, sie sei in Böhmisch Leipa geboren, was auch zu Langenau passt und unweit von Glasert liegt.
Johann ist in einem Ort geboren (Groschmaltz), den ich nicht zuordnen kann und die Jüngste, Magdalena, soll in Nim geboren sein, beides offenbar im Bereich Schlesien/Österreich.
Mutter Rosalia geb. REDLICH könnte aus Röhrsdorf stammen und damit aus der gleichen Gegend wie Glasert u.a. und es findet sich auch eine Taufe im Januar 1783 in Röhrsdorf.
In den verfügbaren Kirchenbüchern zu Langenau und zu Böhmisch Leipa findet sich aber keine SAMPER Geburt zwischen 1795 und 1820, nicht im Namensindex und nicht im Taufbuch selbst und es sind, zumindest in diesem Zeitabschnitt, keine Lücken erkennbar.

Nun erscheint ein Forscher aus Kanada auf der Bildfläche, seit mehr als 20 Jahren seine Familienhistorie erforschend, der von mehreren Hundert SAMPERT Familien in seiner Datenbank spricht, mit Schwerpunkt Mittelpolen und Wolhynien und folgende Geschichte seiner verstorbenen Tante zu erzählen weiß.
Nach mündlichen Überlieferungen seien ein oder zwei SAMPERT Männer von Napoleon für dessen "russische Kampagne" eingezogen worden, die aber entweder desertiert seien oder aus anderen Gründen nach Mittelpolen zurückgekehrt und sich dort auf freigewordenen Flächen niedergelassen hätten. Ebenso mündlich überliefert sei ein böhmischer Familienzweig
und auch die Anmerkung, die SAMPERT stammten ursprünglich aus "Alsace Lorraine" und der Name seine Verballhornung des spanischen SAMPERO...
Wenn hinter jedem Märchen ein Körnchen Wahrheit steckt, könnte der Militärdienst erklären, warum zwischen Josef (*1806) und Theresa(*1813) keine Geburt verzeichnet ist -
aber von den Geburten selbst weiß ich ja eh nichts, es sei denn, sie führten irgendwann zu einer Hochzeit...

Epilog:
es werden Themen angesprochen, die einerseits in die Rubrik "Böhmen-Mähren", anderseits in die Rubrik "Mittelpolen und Wolhynien" aber auch in den Bereich "Militärbezogene Familienforschung" und ebenso "Ortssuche" gehören.
Das Unterforum "Erfahrungsaustausch - Plauderecke" ist m.E in diesem Lichte der passendere Platz.

Mit freundlichen Grüßen
Manfred
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FN Hensel, Petzold, Sparsam, Bärthold, Meissner in Schönwalde / Krs. Sorau und Niederlausitz
FN Kanwischer, Bebel (Böbel), Sippach (Siepach/Siebach), Roch, Sampert, Minzer in Pabianice / Lodz / Tomaszow

FN Hoffmann, Petzke, Paech, Seifert
FN Kuschminder, Stobernack, Seiffert
FN Mattner, Brettschneider
in Pommerzig / Krs. Crossen a.d.Oder, D-Nettkow, Gross Blumberg, Lang-Heinersdorf

Geändert von ManHen1951 (14.09.2014 um 16:33 Uhr)
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