Schlesische Provinzialblätter

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  • GunterN
    Erfahrener Benutzer
    • 01.05.2008
    • 7960

    #31
    Schlesische Provinzialblätter

    1785, Julius

    Todesfälle:

    Am 16. April starb zu Zülzhoff im Grottkauischen der Königl. Ober-Amtmann Hr. Gottfr. Klose, alt 64 Jahre. Er hat eine Erklärung der Offenbarung Johannis im Manuscript hinterlassen, die auf seine Kosten gedrucket wird.

    Den 27. May die Frau Landsyndikus Rothin zu Sprottau, alt 91 1/2 Jahr.

    Im May d. J. starb zu Warmbrunn der Steinschneider Richter, dessen Hr. Prof. Flögel in seinen Briefenan den verstorbnen Klotz rühmlich gedacht hatEr war fleißig und sehr geschickt, das Angegebene gut auszuführen. Er arbeitete genau nach den Vorgezeichneten. Der noch lebende Steinschneider Maiwald wird ihm als ein Künstler von Geschmack und Erfindung vorgezogen.

    Im Junius, d. 8. der Fähndrich Gräflich von Anhaltschen Infanterie-Regiments, Hr. v. Rutowsky zu Liegnitz am Fleckfieber, alt 22 Jahr.

    Den 8. die Frau Doktorin Mücke zu Brieg am Schlage.

    Den 12. die Frau Senatorin Rosenmeyer zu Cosel an der Schwindsucht.

    Den 14. die Frau Feldpredigerin Boehm zu Oppeln an der Schwindsucht.

    Am 21. zu Schönwitz im Falkenbergschen, Hr. George Heinrich v. Tschirschky, Landrath des Falkenbergschen Creises, und Erb- und Gerichtsherr von Schönwitz, 67 Jahre 4 Monate und 8 Tage alt, an einer Brustkrankheit. Er war ein ächter exemplarischer Christ, ganz Menschenfreund, höchstthätig, gerecht und unermüdet im Dienst des gemeinen Wesens; herablaßend, leutselig und dienstfertig; ein wahrer Vater seiner Unterthanen und des ganzen Creises;ein stiller Wohlthäter recht vieler Armen. Er hinterläßt keine Kinder, wohl aber einen Pflegesohn, Hrn. Friedrich Leonhard Conrad von Tschirschky, den er in seinem 5ten Jahres als eine vaterlose Wayse zu sich genommen, und ihn seit 1765 erzogen, auch ihn zunm Erben des Gutes Schoenwitz ernannt hat. Seine würdige Gemahlin, eine gebohrne von Thielau, verlor er 1779 den 26. Januar durch einen plötzlichen Tod. Er fuhr mit ihr gesund und frisch von Hilbersdorf nach Schoenwitz, unterwegs rührte sie der Schlag, sie sank im Wagen zu seinen Füßen , und gab so ihren Geist auf.

    Mariana Christiana Sophia v. Roth, Erb- und Gerichts-Frau auf Mersine im Wintziger Creise, starb an einem Steckhusten den 23. Junius in Mersine.
    Ihre Eltern waren Hans Ernst v. Roth, Erbherr auf Klein-Baulwie, Wanglewe und Mersine, und Sophie Elisabeth gebohrne v. Schweinichen. Sie wurde den 4. Januar 1751 in Mersine gebohren, und vermählte sich den 15. May 1781 mit Friedrich Moritz v. Rohr, Erbherr auf Schoenborn, Kurtsch und Neudorf, Herzogl.-Würtemberg-Oelsnischen Regierungsrath. Sie war eine Zierde ihres Geschlechts, und erwarb sich durch ihre Gottesfurcht und gesellige Tugenden den Beyfall aller, die sie kannten. Sie hinterläßt als Waysen Ernst Gottlob v. Rohr, geb. den 22. May 1783, und Christiana Wilhelmina v. Rohr, geb. 9. May 1785.

    Am 27. Junius, in der nähmlichen Stunde, da die Exequien des Hrn. Baron v. Vogten zu Alt-Schönau, dessen Tod im vorigen Stücke angezeiget worden ist, gehalten wurden, starb seine Gemahlin, eine sehr würdige Dame an einem langwierigen Brustübel von schleichendem Nervenhusten plötzlich. Sie war eine geb. v. Kalckreuth, und 45 Jahr alt.

    Den 30. Hr. Ober-Amtsregierungssecretär und Registrator Bergemann zu Breslau an der Auszehrung, im 46. Jahre.

    Den 30. Hr. Creys-Steuereinnehmer Grimm zu Ober-Glogau an der Wassersucht.

    Im Julius, d. 3. Frau Helena Friederike v. Ellert, geb. v. Tschirschky, Gemahlin des außer Diensten befindlichen Hrn. Obersten von Ellert, und eine Schwester des obgedachten Hrn. Landrath von Tschirschky, zu Löwenberg an der Geschwullst.

    Den 8. In Gros-Silsterwitz am Fuß des Zobtenberges, Frau Apeltin, im Sommer ihres Lebens , an der Hectik. Sie war eine zärtliche Gattin und Freundin, eine betriebsame Wirthin, und bewies sich während ihrer langwierigen Krankheit als eine stille, christliche Duldnerin.

    Den 9. die Frau Burgermeisterin Schlipalius zu Oppeln; sie war schon lange Zeit ihres Verstandes beraubet.

    Hr. Pfarrer Schuster zu Riegersdorf im Strehlenschen ist am Schlage plötzlich gestorben.

    Die Frau Kriegsräthin Gedike, geb. Ratike zu Breslau.
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    • GunterN
      Erfahrener Benutzer
      • 01.05.2008
      • 7960

      #32
      Schlesische Provinzialblätter

      1785, Julius

      Geburten:

      Im April die Frau Gräfin v. Henckel zu Ober-Schreibendorf im Strehlenschen einen Sohn.

      Die Frau von Görtz zu Ludwigsdorf im Neißischen einen Sohn.

      Den 30., die Frau Obristlieutenantin v. Frankenberg, in Grüttenberg einen Sohn.

      Den 26. die Frau Commißionsräthin Schneider in Grüneberg, einen Sohn.

      Im May die Frau v. Bideau auf Czepelwitz im Falckenbergschen eine Tochter.

      Den 12. die Frau Lieutnantin v. Kleist zu Grüneberg eine todt gebohrne Tochter.

      Im Junius die Frau Kanzlerin Schwarz zu Trachenberg eine Tochter.

      Den 4. die Frau des Schmidts Siebel zu Heisdorf im Sprottauischen drey vollkommne Kinder, nähmlich einen Sohn und zwey Töchter. Eines starb 14 Tage, und das andere 3 Woche nach der Geburt; das dritte lebet noch. Im vorigen Jahr gebahr diese Frau Zwillinge.

      Den 10. die Frau Pastorin Lange zu Groß-Baudis im Liegnitzischen eine Tochter.

      Die Frau Pastorin Migula zu Weigwitz im Ohlauischen eine Tochter.

      Den 23. die Frau Hofräthin Martens zu Hirschberg eine Tochter.

      Den 27. die Frau Rittmeisterin v. Krafft zu Löwen eine Tochter, Maria Carolina Friederika Antoinetta Eleonora Paulina.

      Den 27. die Frau v. Riesemäuschel zu Kleschwitz bei Wintzig, eine Tochter, Johanna Wilhelmina Charlotta Eleonora.

      Die Frau Buchführerin Korn die jüngere zu Breslau einen Sohn.

      Im Julius, d. 1. die Frau Pastorin Schirmer in Lüben eine Tochter.

      Den 2. die Frau Pastorin Fichtner in Fürsten-Ellguth eine Tochter.

      Den 4. Madam Demoulin in Hirschberg einen Sohn.

      Den 5. die Frau v. Bojanowsky zu Wohlau einen Sohn.

      Die Frau Kaufmännin Steiner in Weisstein bey Waldenburg eine Tochter.

      Den 7. die Frau Baronesse v. Kottwitz in Oberau bey Lüben eine Tochter.

      Den 8. die Frau Pastorin Meister in Rauße bey Parchwitz einen Sohn.

      Den 9. die Frau Amtsräthin Giersberg in Barchwitz einen Sohn.

      Den 10. Frau Baroneße v. Haugwitz zu Pannwitz im Trebnitzischen einen Sohn Alex. Wilh.
      Meine Ahnen
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      • GunterN
        Erfahrener Benutzer
        • 01.05.2008
        • 7960

        #33
        Schlesische Provinzialblätter

        1785, Julius

        Heyraten:

        Den 16. May wurde in der Pfarrkirche des Städtchens Pilchowitz im Tostischen ein Paar getrauet, welches nicht weniger denn 148 Jahr zählte, nemlich der Bräutigam 80 und die Braut 68. Jener war taub und ehelichte das 4. Weib; diese war blind und heyratete den 4. Mann.

        Im Junius, den 2. ist die außer Landes vollzogene Ehe des Hrn. Grafen v. Monczinsky mit der geschiednen Frau Kriegsräthin v. Massow gebohrne v. Seidlitz nach vorhergegangnem dreymaligen Aufgebot, in der Kirche zu Fürsten-Ellguth eingesegnet worden.

        Den 5. Hr. Accise-Einnehmer Langer zu Neisse, mit der verwittweten Frau Burgemeisterin Klose.

        Den 14. Hr. Pastor Gutsche zu Schweinitz bey Grünberg, mit des Herrn Senator Schander zu Grünberg Demoiselle Tochter.

        Den 20. der Hr. Graf v. Magnis auf Eckersdorf in der Grafschaft Glatz, mit dem ältesten Fräulein Tochter des Hrn. General-Major von Götzen in Glatz.

        Den 20. Hr. Kaufmann Wilhelm Glafey in Waldenburg mit der jüngsten Demoiselle Tochter des ehemaligen Hrn. Hof- und Criminalrath Preuß in Breslau.

        Den 28. Hr. Ober-Amtmann Kretschmer zu Simsen bey Gros-Glogau, mit Demoiselle Fromhold aus Liegnitz.

        Den 30. Hr. Steuer-Einnehmer Jonas zu Hirschberg, mit Jungfer Dittmann aus Kunzendorf im Glogauischen.

        Den 14. Julius, der Herzogl.-Würtemberg.-Oelsnische Mahlerey Inspektor, Hr. Tischbein mit Demoiselle Täubertin zu Breslau.
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        • GunterN
          Erfahrener Benutzer
          • 01.05.2008
          • 7960

          #34
          Schlesische Provinzialblätter

          1785, Julius

          Güter-Verkäufe:

          Der Landrath Breslauschen Creises, Hr. Baron v. Riedel das Gut Silmenau im Breslauschen, von dem Hrn. v. Dobschütz auf Cracowane für 32000 Rthlr.

          Der Herr v. Kessel das Gut Kraschen bey Bernstadt, von dem Hrn. v. Riemberg.

          Hr. Lieutenant v. Bünau das Gut Brczincka von dem Hrn. v. Skop.

          Herr Teichmann aus dem Goldbergschen vor seinem Sohn, das den Kupkischen Erben gehörige Gut Rux im Trebnitzischen , für 15000 Rthlr. und 100 Duc. Schlüßelgelder (sub hafta).

          Die Frau Bonin das Gut Krumpbach im Trebnitzischen an den Hrn. von Ferenteil um 23600 Rthlr. und 500 Rthlr. Schlüßelgeld.

          Unglücksfälle:

          Den 30. May erhieng sich der seit einigen Wochen melancholische Schäfer Daniel Zimmer zu Marschwitz im Ohlauischen.

          Melchior Hannig, Besitzer einer Freystelle zu Pangel im Nimptschen erhieng sich am 8. Junius. Er war seit einem viertel Jahr melancholisch, und hatte sich schon im April bey der damalige Überschwemmung ersäufen wollen, weil er, vorgeblich, nicht mehr auskommen können.

          Am 21 May fiel zu Sprottau der Weisgerberlehrling Nürnberger ins äußere Wasserrad der Lederwalke, das er schmieren wollte. Seinen Körper fand man erst nach 8 Tagen ganz zerquetscht im Bober.

          Im Junius sind die Pferde des Hrn. v. Dobschütz auf Cracowane aus einem Stalle auf der Reuschen Gasse zu Breslau, wo selbiger soche zu stehen gehabt, da sie abgeschirrt gewesen und die Stallthür offen gestanden; auf die Straße gelauffen, und haben eine ihnen in den Lauf gekommne Weibsperson, namens Rachin, niedergetreten und dergestalt geschädigt, daß sie bald darauf verstorben ist.

          L`ttarmonie, ein Franzose von Geburt, 20 Jahr alt, und Hautboist bey dem Dragoner-Regiment von Mahlen zu Lüben, ging den 6. Junius nach Gros-Krichen. Er fand auf der Weide ein großes Dragonerpferd, welches der dasige Scholz gekauft hatte. So ein schlechter Reiter er war, so setzte er sich dennoch auf selbiges ohne Sattel, um es nach dem Hofe des Wirthshauses zurück zu reiten. Kurz zuvor gab er ihm die Sporen, und sah zu spät, daß die Thorpforte, durch die er mußte, zur Einnhame für ihn und das Pferd zu eng wäre; er bückte sich daher, zum Unglück über den Hals des Pferdes, so daß sein Rücken dergestalt zerquetscht wurde, daß er zwar noch bis zum 14. lebte, aber gleich von dem sehr geschickten Herrn Regiments-Feldscheer Scade aufgegeben wurde.

          Den 13. Junius fiel der Maurergeselle Klemm bey Abtragung des Giebels am Heßischen Hause auf der Albrechts-Gasse zu Breslau vom dritten Stockwerke herunter und blieb auf der Stelle todt.

          Den 23. Junius wollte des Fleischers Schlosser zu Simsdorf bey Hohenfriedberg Ehefrau mit ihrer Mutter nach Jarischau fahren. Sie fanden in Teichau ohnweit Striegau das Waßer so groß, daß sie umkehren wollten. Ein Mann der da stand, redete ihnen zu, den Wagen leer durch das Waßer fahren zu lassen, er würde sie über einen Steg führen. Der Vorschlag wurde angenommen. Der Mann brachte sie an einen Ort, wo eine Leiter mit ettlichen Bretern darauf über das Waßer gelegt war. Die Mutter gieng zuerst, nach ihr der Führer, der die auf alle Stunden schwanger gehende Fleischeirin leitete. Wie alle drey auf dem Steg sind, bricht Leiter , alle drey stürzen in den reißenden Stromund Bretter, Mutter und Führer wurden gerettet, die schwangere Frau aber fiel auf das Gesicht und wurde tod heraus gezogen.

          Christian Gräbel von Vorhaus bey Haynau diente bey einem dortigen Fischer als Knecht, und führte eien schlechten Lebenswandel. Um sein Weib zu kränken, drohte er ihr oft sich zu ersäufen; den 22. Junius gieng er aus und kam nicht wieder, so daß seine Frau ihre Besorgniß, er möchte seine Drohung erfüllt haben, dem dortigen Vverwalter anzeigte. Die menschenfreundlichen Anstalten dieses Mannes, den Gräbel zu retten, waren umsonst und man fand ihn erst am 27. zufällig im Waßer auf.
          (Es folgt das wirre Begräbnisritual mit Werfen des Leichnams über die Freidhofsmauer ... GunterN).

          Den 27. Junius stürzte zu Breslauder Knecht des Schiffers Wiesner aus Neusalz, Namens Mathias Klinke aus Moders bey Neusalz beym Festmachen des Schiffes in die Oder und ertrank. Gleiches Unglück betraf den 29. Jun. des Schiffermeisters Haacke aus Dyhrnfurt Knecht Adam Baum.

          Den 30. Jun. ertranken zu Breslau, der Sohn eines beurlaubten Soldaten vom Regiment Natalis, Joh. Christian Kreyser, und der Sohn eines Schumachers auf dem Stadtgut Elbiing Carl Wilh. Grimm, in einer Bache bey der Rosenthaler-Brücke, in welcher sie sich badeten.

          Den 2. Julius traf den Husaren Bittermann, von dem Regiment v. Czettritz auf dem Wege nach Winzig auf feryem Felde ein Gewitter. (Es folgt nun die Beschreibung des Opfers nach dem Blitzeinschlag-GunterN).

          Zu Contop ertrannk der 15jährige Sohn des dortigen Bügers Werner beym Angeln.

          Am 19. May zu Jacobskirch bey Glogau des Scholzen dritthalbjährige Tochter.

          Den 25. Junius zu Sprottau des Tagelöhners Scharf zweyjähriger Sohn in der Sprotta.

          Den 5. Julius des Vogts in Hannsdorf bey Neumarkt zweyjähriges Kind in der Mistpfütze ertrunken.
          Zuletzt ge?ndert von GunterN; 18.10.2009, 14:12.
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          • GunterN
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            • 01.05.2008
            • 7960

            #35
            Schlesische Provinzialblätter

            1785, Julius

            Brandschäden:

            Am 2. Julius entstand zu Wüstewaltersdorf im Schweisnitzschen ein Feuer, welches die Branntweinbrennerey und ein daneben liegendes Haus einäscherte. Der Herr Kaufmann Rauscher, welches letzteres bewohnte, verliert außer seine Meublen 4 1/2 hundert Stück Leinwand.

            Vermischte Nachrichten:

            In Reichenbach hat ein verdienter Schulmann Herr Johann Gottlob Loge, den 13. Julius das seltne Glück erlebt, sich 50 Jahre lang an einem Orte mit dem Unterricht der Jugend beschäftigt zu haben. Er kam dahin unter noch Kaiserlicher Regierung (es folgen weitere Werdegänge in seinem Leben-GunterN).
            Zuletzt ge?ndert von GunterN; 18.10.2009, 14:13.
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            • Hina
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              • 03.03.2007
              • 4661

              #36
              Hallo Gunter,

              Meublen = Möbel

              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • GunterN
                Erfahrener Benutzer
                • 01.05.2008
                • 7960

                #37
                Schlesische Provinzialblätter

                1785, August

                Todesfälle:

                Im Junius, der katholische Pfarrer, Hr. Meisner zu Bunzlau, ehedem Karmliter, hernach Feldprobst und Weltgeistlicher.

                Im Junius, d. 11. Hr. Hofrath Schober in Gnadenberg.

                Den 16. Hr. Doctor Weinknecht zu Bunzlau nach einer langwierigen Entkräftung in einem Alter von 71 Jahren. Er war ein Schüler des D. Junkers. Seine tiefe Känntniß, beosnders des semiotischen Theiles der Arzneykunde, seine einfache natürliche Heilmethode, und seine große Uneigennützigkeit gegen Arme und Rathsbedürftige, werden sein Andenken in dieser Gegend noch lange erhalten.

                Den 28. Jul. Hr. Anthom Balthasar v. Walther zu Breslau, an einem heftigen Magenkrampf, der ihn wenige Stunden vor seinem Tode befiel. Er war den 13. Aug. 1705 zu Breslau gebohren, wo sein Vater, Joh. Ant. Walther, Doctor der Rechte, Rathssecretär war. Seine wissenschftlichen Unterricht erhielt er von seinem Vater, von Privatlehrern, auf dem Elisabethanischen Gymnasium seiner Vaterstadt und auf den Universitäten zu Frankfurt an der Oder und Leipzig. Auf letzterer bekam er 1730 die juritische Doctorwürde. Er that hierauf eine Reise über Niedersachsen, Holland, Braband, Deutschland, Ungarn und Mähren nach Breslau, wo er seiner Neigung zur eleganten Jurisprudenz nachhing und auf Ersuchen des dasigen Rathes über die Historie der vornehmsten Theile der Rechtsgelehrsamkeit las. Im Jahre 1732 ernannte ihn der damalige Herzog von Würtemberg-Oels zu seinem Regierungsrath, mit der Erlaubniß, in Breslau zu bleiben. 1741 war er bey der errichteten Königlichen Kriegs- und Domänencammer zu Breslau als Kriegsrath angestellet, und 1745 bey dem Collegio medico et sanitatis als Director. Im Jahr 1745 erhielt er den Adel und Ritterstand und das Incolat in allen Königlichen Ländern, und 1756, wegen seiner kränklichen Umstände die gesuchte Dimißion und ungebeten den Charakter eines Geheimden Rathes. Von 1763 lebte er auf seinem Gute Ober-Schönau im Wartenbergischen, das er 1779 seinem Herrn Sohn übergab und sich nach Breslau zurückzog., wo er seine letzten Jahre in Ausübung der Pflichten der Menschenliebe verlebte.

                Den 28. Hr. v. Gellhorn in Neudorf und Heinrichau, am Schlage, 68 Jahr alt; ein rechtschaffener Christ, Vater seiner Unterthanen und Wohlthäter der Armen. Den 19. Aug. starb ihm seine Gemahlin, Frau Anna Charlotte, geb. v. Knobelsdorf, 46 Jahr alt, an einer Brustwassersucht, nach.

                Im Aug. den 2. Hr. Christoph Erdmann v. Nassau, gewesener Königl. Kriegs-und Domänenrath, 70 Jahr alt, am Krampffieber und Schlagfluß zu Breslau.

                Den 2. in einem Alter von 82 Jahren, der Cantor Philipp zu Medzibor.

                Den 7. Hr. v. Prittwitz, Gutsbesitzer von Kahrisch im Strehlenschen.

                Den 9. zu Rohnstock, im 62. Jahre, Hr. Christoph Werner, Reichsgräfl. Hochbergischer Wirthschaftsbeamte, an einer Brustkrankheit, an der er über 6 Monate litt. Er genoß wegen seiner ausgezeichneten Geschicklichkeit, di er sich durch eine vieljährige Erfahrung in einem mehr als 40jährigen Dienste bey einem natürlich guten Verstande zueigen gemacht hatte, wegen seiner rastlosen Thätigkeit bey vielen Geschäften und seltnen Treue in denenselben - überhaupt aber wegen seiner Rechtschaffenheit und thätigen Christenthums. (es folgen weitere Eigenschaften seiner Person - GunterN).

                Den 12. die Kaufmannswittwe Frau Benadin geb. Kiesewetterin zu Breslau, alt 67 Jahre, an Brustentzündung.

                Den 4. der Herzoglich Oelsnische Consistorialrath etc. Hr. v. Radetzky zu Oels.

                Den 15. die verwittwete Frau Landräthin v. Tschammer auf ihrem Guth Minitz im Trebnitzischen, an einer aus Entkräftung entstandenen Geschwulst.

                Den 17. zu Oels , der Hr. Stabs-Rittmeister v. Dresky, vom Prinz Eugen vom Würtembergischen Husaren-Regiment, in einem Alter von 52 Jahren 4 Monaten. er hat dem Könige 35 Jahre treue Dienste geleistet. Eine unheilbare Brustkrankheit, verbundne mit allerhand anderen Zufällen, verbitterten ihm die letzten Tage seines Lebens. Er litt beynahe ein halb Jahr gleich einem Martyrer, aber er litt mit Geduld und starb als Christ.

                Den 19. Hr. Jänsch, Doctor der Medicin und Physicus des Breslauischen Creises zu Breslau, an in Kopf getretner Gicht.

                Den 1. Hr. Lieutenant v. Vanto, Regiments von Natalis, zu Jauer, an der Gelbsucht.
                Zuletzt ge?ndert von GunterN; 20.10.2009, 21:16.
                Meine Ahnen
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                Kommentar

                • GunterN
                  Erfahrener Benutzer
                  • 01.05.2008
                  • 7960

                  #38
                  Schlesische Provinzialblätter

                  1785, August

                  Geburten:

                  Im Julius. d. 7. die Frau Oberamtsräthin Reich in Brieg eine Tochter.

                  Den 12. Frau v. Dobschütz zu Gros-Sägewitz einen Sohn, Friedrich Leopold.

                  Den 12. die Frau Lieutenantin Kinslin in Nimptsch eine Tochter.

                  Den 16. Frau v. Borrwitz auf Gros-Klothen im Guhrauschen einen Sohn, Heinrich Ferdinand Christian.

                  Den 18. die Frau Burgemeisterin v. Salawa in Gottsberg einen Sohn.

                  Den 20. Frau Hauptmannin v. Buchwitz, vom Erlachschen Regiment, zu Schweidnitz einen Sohn, Carl Siegmund Moritz.

                  Den 21. Frau Rectorin Borrmann zu Jauer einen Sohn.

                  Frau Rittmeisterinn v. Paczensky, Regiments von Bohlen zu Breslau einen Sohn, Silvius Heinrich Adolph.

                  Den 25. Frau v. Diebitsch auf Magnitz im Trebnitzischen einen Sohn, Carl Siegmund.

                  Den 26. Frau Postmeisterinn Greckin zu Sprottau eine Tochter.

                  Den 27. Frau v. Prittwitz auf Cawallen im Trebnitzischen eine Tochter, Caroline Charlotte Henriette Adolphine.

                  Im August den 3. die Frau Regiments-Quartiermeisterinn Krüger in Cosel eine Tochter.

                  Die Frau Doctorin Eisfeld zu Breslau eine Tochter.

                  Den 10. die Frau Majorin v. Sanitz zu Breslau einen Sohn, George Wilhelm.

                  Den 14. die Frau Hofräthin Bönisch in Brieg eine Tochter.

                  Den 14. die Frau Burgemeisterin Schwerdtner zu Greiffenberg einen Sohn.

                  Den 15. Frau Aßistenz-Räthin Scheller in Brieg einen Sohn.

                  Frau v. Teichmann auf Otto-Langendorf, im Wartenbergschen, einen Sohn.
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                  • GunterN
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.05.2008
                    • 7960

                    #39
                    Schlesische Provinzialblätter

                    1785, August

                    Heyraten:

                    Im Julius. Der Herr Rittmeister v. Köckritz auf Nieder-Mechau im Guhrauschen mit der Fräulein v. Packisch aus dem Hause Kulm.

                    Der Herr Rittmeister v. Ziemietzky auf Simmelwitz im Namslauschen, mit Fräulein v. Koschützky.

                    Den 13. Hr. Teichinspector Fischer zu Schweidnitz bey Grünberg, mit Demoiselle Pfundt aus Pohlnisch-Nettkow im Crossenschen.

                    Den 20. Herr Kaufmann Heydel zu Breslau, mit Fräulein Zimietzky.

                    Im August, den 2. Hr. Jencke mit der ältesten Demoiselle Tochter des Herrn Oberamtmann Reinhard zu Prieborn.

                    Den 12. Hr. Bergsecretär und Registrator Mihes zu Breslau, mit Dem. Frisch aus Frankfurt an der Oder.

                    Herr Graf v. Chorinsky, Freiherr von Ledske, K. K. wirklicher geheimer Rath und Kämmerer, Landeshauptmann und Präsident des Landrechts der Fürstenthümer Troppau und Jägerndorf, mit der Reichsgräfin Antonia v. Lodron zu Wesselizko in Mähren.

                    Güterverkäufe:

                    Die Frau v. Gloger das Gut Kauschwitz im Neißeschen, an die Frau Baroneße v. Vogt für 2100 Rthlr.

                    Herr v. Falkenhayn das Gut Barthsdorf im Striegauschen, an den Hrn. Landesältesten; Baron v. Schweinitz auf Klein-Wandersch im Liegnitzschen für 36200 Rthlr. und 100 Duc. Schlüßelgeld.
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                      #40
                      Schlesische Provinzialblätter

                      1785, August

                      Unglücksfälle und Brandschäden:

                      Den 9. Julius erschoß sich zu Glatz der Feldwebel Mebius des v. Gözischen Infanterie-Regiments. Er hatte sich ein paar Tage zuvor den Sarg selbst bestellt, ihn in den Holzstall seines Quartiers tragen lassen, und Bettuch und Kopfkissen hineingelegt. An dem letzten Moregn seines Lebens nahm er noch sein Frühstück zu sich, schrieb an einen seiner Cameraden und schickte seine Uhr mit etwas Geld seinem eben im Lazareth sich befindenden Sohn. Er gieng darauf in den Holzstall, setzte sich in den Sarg, antwortete noch, da er zum Rapport gerufen wurde, und vollzog die schreckliche That.

                      Anton Ringeltaube, auch Ferda genannt, unter welchem Namen man ihn in Oppeln allein kannte fiel die letzte Zeit seines Lebens (er ist 77 Jahr alt geworden), in Melancholie, die zum Thiel durch die üble Behandlung seiner vierten Frau, eines jungen Frauenzimmers, das er vor neuahren heyratete, verursacht worden seyn mag. In dieser Stimmung äuserte er verschiendentlich den Vorsatz, sein Elend durch den Strick zu endigen. (Es folgt nun die Auffindung nach dem Strangulieren und die "Jagd" nach einem der ihn abnehmen würde sowie seine "Beerdigung" ohne kirchliche Hilfe).

                      Den 10. Jul. erhieng sich der Auenhäusler Ignaz Büttner zu Alt-Willmsdorf im Glätzischen.

                      Den 20. der Kupferschmied Krumbhorn von Goldberg, alt 50 Jahr zu Röchlitz im Kretscham auf dem Heuboden, wahrscheinlich aus Mißmuth über seine verfallne Umstände.

                      Am 3. August ward der Soldat von dem Regiment v. Natalis, Tietze aus Andersdorf im Glogauschen in einem dasigen teiche todt gefunden.

                      In der Nacht vom 22. zum 23. August ersäufte sich die Kürschner Tochter Hellmannin zu Breslau in der Ohlau bey sehr kleinem Wasser und völlig ausgezogen. Sie soll schon seit langem melancholischen Anfälle gehabt haben.

                      Den 2. Julius schlug das Gewitterzu Tschirbsdorf im Haynauischen den Giebel von dem Hause des Bauern Vater herrunter. Legte Haus und Stallung in Asche, und tödtete eine Ziege.
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                        • 7960

                        #41
                        Schlesische Provinzialblätter

                        1785, August

                        Unglücksfälle und Brandschäden (Fortsetzung):

                        Am 28. Julius traf der Blitz eine nahe hinter der Vorwerks Scheune zu Jambcke, dem Herrn Grafen v. Schack gehörig, im Falkenbergschen Kreise, stehende Eiche. Ein gleich darauf folgender Blitz zündete den Ochsenstall an und legte das Gesindehaus nebst Pferde- Kuh- und Ochsenställen, ein bey huntert Ellen langes Gebäude, in die Asche. Bey dieser Gelegenheit büßte der 18jährige Pferdejunge Gottlieb Pragel sein Leben ein; außerdem verbrannten 23 Ochsen und zwey Pferde; Hafer, Heyde und Heu ungerechnet. Drey Tage vorher, den 25. Julius war bey dem dasigen Freygärtner Balthasar Jäntsch Feuer ausgekommen, und dessen Wohngebäude nebst Scheune, auch die nah dabey gestandne Schmidtwohnung in Rauch aufgegangen.

                        Ein schweres Gewitter, welchges den 29. Julius zu Gros-Leubusch, einem Briegschen Cämmereydorfe, aufzog, schlug bey dem dasigen Gärtner Caspar Fabich ein, wodurch sowohl seine Stelle, als auch die nächst gelegne des Gärtners Linsack völlig abbrannte. Der Blitz tötete den Fabich auf der Stelle, seinen Sohn beschädigte er an den Augen, und nur mit genauer Noth wurde dieser aus dem Fenster gezogen, und ein altes bey dem Fabich wohnendes Weib kam im Feuer um.

                        Den 9. Julius verschüttete die Häusler Joseph Kube und Anton Kohlert aus Neudorf bey Silberberg in dem Steinbruche zu Volpersdorf, worinn sie arbeiteten, ein herunterstürzendes Stück Felsen.

                        Den 16. Julius ließ Hr. Fechner, Herrschaftlicher Verwalter in Prausnitz bey Goldberg, seine 15jährige Tochter von Wolfsdorf nach Hause holen, und gab, aus Vorsicht dem Kutscher noch einen Mann mit, um Schaden zu verhüten. Allein der Kurtscher besof sich in Wolfsdorf, fuhr in vollem Jagen, hörte weder auf die Bitten der jungen Fechnerin, doch langsamer zu fahren, noch auf die Anzeige, daß nahe vor ihnen ein tief ausgefahrnes Gleis sey, sondern trieb die Pferde nur noch stärker an, und warf um. Das gute Mädchen ward allein beschädigt, sie brach den rechten Arm doppelt, so daß die Splitter an mehreren Orten hervorragten. Über und über blutig, die zerschmetterte Rechte mit ihrer linken Hand unterstützt, trat sie in das elterliche Haus, und ihr erstes Wort zu ihren weinenden Aeltern war Fürbitte und Entschuldigung des unvorsichtigen Fuhrmanns. Unter dem empfindlichsten Schmerz, aber mit einer bewundernswürdigen Faßung des Geistes, traf sie alle Anstalten zu ihrer Beerdigung, wählte sich selbst Leichenlieder unbd Text, bat nur immer, den Knecht ja nicht zu strafen, und so entschlief sie den 25. Julius.

                        Zwey Husaren v. Czettritzschen Regiments, Herckt und Schifter, welche am 21. Julius in dem Flußgraben zu Loschitze bey Trachenberg fischen wollten, ertranken darinn.

                        Bey dem Bau der zweyten Etage des Münzhauses zu Breslau stürtze am 30. Julius der Zimmergeselle Johann Friedrich Grimm, herunter, und beschädigte sich dergestalt, daß er etliche Tage nachher sterben mußte.

                        Johann Albert zu Breslau, Sohn eines daselbst verstorbnen Goldschmidts, fiel den 23. August, als er entschwommenes Holz mit einem Hacken aus der Oder ziehen wollte, von dem Rande eines Kahns, worauf er stand, in das Wasser und ertrank.

                        Carl Ulbrig, ein Knabe von 14 Jahren, half den 4. August, bey dem Bischofshofe zu Breslau Holz aus dem Schiff laden. Es fiel ein Scheit in die Oder. Er wollte es auffangen, glitt, stürzte ins Wasser und kam nicht wieder zum Vorschein.
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                          • 7960

                          #42
                          Schlesische Provinzialblätter

                          1785, September

                          Todesfälle:

                          Den 21. Julius zu Poppelwitz im Ohlauschen, Frau Carolina Christiana Freyin v. Kittlitz und Ottendorf, gebohrne v. Hubrich, alt 59 Jahr 4 Monate. Ihr verstorbner Gatte war Breslauscher Oberamts-Regierungs- und Oberconsistorial-Rath.

                          Den 21. Julius Hr. Forstmeister v. Poser, Erbherr auf Klein-Lauersitz im Herrnstädtschen.

                          Im August. Der emeritirte Pastor in Droschkau, Hr. Koschny zu Ohlau, alt 70J. 7M.

                          Den 18. Hr. Haubold, evangelischen Cantor und Schulcollege in Brieg.

                          Den 20. Fräulein Johanna Maximiliana v. Salisch zu Löwen, alt 72J. 4M. 3T. an der Entkräftung. Eine seht würdige Person und große Wohlthäterin der Armen.

                          Den 22. Hr. Johann Kny, Rektor des Gymnasiums zu Neiße an einer Hämorhoidal-Fistel, wozu die Entzündung der Eingeweide kam; 61 Jahr alt. Er war aus Frankenstein gebürtig und hatte den größten Theil seines Lebens im Prdigtamt zugebracht.

                          Den 29. Frau Burgemeisterin Veit in Steinau, am Schlage, alt 62 Jahr; hat in ihrem 42jährigen Ehestande 14 Kinder gezeugt.

                          Hr. D. Cramer in Bunzlau, seiner Vaterstadt. Ervwar erst vor einigen Wochen aus Haynau dahin gezogen.
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                            • 7960

                            #43
                            Schlesische Provinzialblätter

                            1785, September

                            Todesfälle (Fortsetzung):

                            Im Septemb. Herr Ernst Friedrich v. Kessel, war aus dem Hause Nieder-Glauche im Oelsnischen Fürstenthum, und daselbst am 18ten July 1737 gebohren. Nachdem er einige Zeit die Schulen von Breslau und Oelös genutzt hatte, so gieng er auf die Academie nach Leipzig, bildete sich daselbst zu dem Metier, welches er ergreifen wollte, und trat 1753 bey dem damaligen von Buddenbrockschen, jetzt Bohlenschen Regimente als Estandarten Junker in Dienste. Im Jahre 1756 eben da der große 7jährige, und an großen Begebenheiten furchtbare Krieg angieng, wurde er bey dem Ausmarsch aus Breslau Cornet. (Es folgen nunmehr die ganzen Schlachten, an denen er teil nahm). Ganz ohne Todeskampf entschlief er am 1ten September früh um ein Viertel auf 8 zu Breslau im Alter von 53 Jah. 7M. und 15T.
                            Er heyratete 1772 seyne noch lebenede Gemahlin, eine gebohrne v. Röder und zeugte mit ihr eine Tochter, die nahe an 13 Jahren ist.

                            Der Herr v. Schweinchen wurde zu Prittag bey Grünberg, wo er sich bey seinem Halbbruder, dem Grundherrn dieses Ortes aufhielt, vom Stammochsen dergestalt in den Unterleib gestoßen, daß die Eingeweide sogleich herausfielen. In den ersten Tagen waren die Zufälle so erträglich, daß man seine Herstellung hofte, am 5ten Tage aber fand sich ein heftiges Blutbrechen und am 7ten, also den 9ten Sept., starb er.

                            Den 16. August zu Turawa bey Oppeln, die Frau v. Garnier, Gemahlin der Hrn. v. Garnier auf Berzdan, im 58 Jahre ihres Alters. Schon vor geraumer Zeit setzten sich Knoten in ihrer Lunge an, die in der Folge in Eyterung übergingen und ein Lungengeschwür bildeten. Die Frau Gräfin v. Gaschin, von dem Elend der Kranken innigst gerühret, nahm sie vor 3 Monaten auf ihr Schloß nach Turawa.

                            Den 22. August zu Steinau des verstorbenen Magister Fiebigs, gewesenen pohlnischen Diakonus in Ohlau und Pastors in (fehlender Text)
                            ...Zedlitz, Wittwe, Maria Rosina, geb. Kleinin im 68. Jahre.
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                              • 7960

                              #44
                              Schlesische Provinzialblätter

                              1785, September

                              Todesfälle (Fortsetzung):

                              Den 5. Sept. starb zu Liegnitz der verabschiedete Premierlieutenant, Hr. v. Richter, an einem Schlagfluß, der ihm auf dem benachbarten Dorfe Gros-Beckern getroffen hatten. Er ist 80 Jahr und 5 Monat alt geworden.

                              Den 9. Sept. starb zu Breslau, Hr. Christian Friedrich v. Sydow, gewesener Capitän und General-Polizeymeister der schlesischen Armee, alt 81 Jahr 9 Monate 9 Tage.

                              Den 12. Sept. die brave Frau Burgemeisterin Kretschmer zu Freyurg.

                              Hans Christoph v. Rosenbusch ist aus einem alten adligen Geschlecht entsproßen, und den 11. August 1717 gebohrn. Im Jahr 1735 trat er in Chursächsische, 1741 aber, als Fähndrich bey dem Garnison-Regiment Rampusch, in Preußische Militärdienste. Er wird nachher bey das Husaren-Regiment v. Gröling versetzet, erhielt bereits 1746 eine Schwadron, ward 1758 Obrist-Wachtmeister, 1767 Obristlieutenant, 1727 Obrister, 1777 Chef des erledigten Husaren-Regiments v. Samoggi, und 1785 Generalmajor. Seit zwey Monaten krankte er an Entkräftung, und den 13. Sept. Nachmittags um 4 Uhr starb er daran. Die Leiche wurde den 16. nach einer von seinem adoptirtem Sohn, dem Hrn. Rittmeister v. Rosenbusch, Grölingschen Regiments gehaltenen Standrede, nach Leipe im Jauerschen abgeführet. Er hat in den Feldzügen seit 1744 häufige Proben seiner Tapferkeit und Einsicht gegeben, und von seiner moralischen Güte zeuget die allgemeine Betrübniß zu Creuzburg über seinen Tod.

                              Den 15. Hr. v. Friderici, Obristlieutenant und Commandeur des dritten Bataillons des Regiments v. Natalis zu Jauer, an Entkräftung, im 65. Jahr seines Alters, und im 45. seiner Dienste. Als Soldat war er brav und diensteifrig, als Mensch gut; er wird allgemein, auch vom Civil beklagt.
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                                • 7960

                                #45
                                Schlesische Provinzialblätter

                                1785, September

                                Todesfälle (Rest):

                                Die Frau Burgemeisterin Schwerdtner zu Greifenberg an den Foilgen ihrer Niederkunft.

                                Den 15. Sept. starb zu Schweidnitz die Wittwe Kobschin in dem hohen Alter von 103 Jahren. Sie war aus Leutmannsdorf gebürtig. Erst ein Vierteljahr vor ihrem Tode nöthigte sie ihre Schwäche, sich inne zu halten.

                                Hr. Major v. Reichard, Husaren Regiments v. Czettritz, den 14. Sept. an Entkräftung und Geschwulst zu Guhrau. Ein Mann von edlem Charakter und Verdiensten.

                                Geburten:

                                Im Julius. Den 24. Frau Baroneße v. Troschke und Rosenwerth zu Koppen im Schwiebußschen, eine Tochter, Johanna Helena Augusta Albertina.

                                Den 26. Frau Postmeisterin Grüttner in Neumartkt, eine Tochter.

                                Frau Pastorin Reinboth zu Frankenhayn im Ohlauschen, eine Tochter.

                                Den 30. Jul. Frau Justizsekretärin Henning in Schönwald bey Rosenberg, eine Tochter.

                                Im August. Frau Bau-Inspektorin Herford in Schweidnitz, eine Tochter.

                                Den 6. Frau Majorin v. Frankenberg, Regiments v. Zaremba zu Brieg, einen Sohn.

                                Den 26. Frau Lieutenantin v. Treskow, vom Roth-Kirschchen Infantrerie-Regiment zu Neiße, nach einem 3tägigen Gebähren, einen Sohn, welcher nach einigen Minuten wieder starb.

                                Frau v. Hoscheck, auf Jakobsdorf bey Cosel, eine Tochter.

                                Frau Doctorin Schneider in Konstadt, eine Tochter.
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