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  #1  
Alt 17.01.2015, 12:16
woodstockssnoopy woodstockssnoopy ist offline männlich
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Registriert seit: 21.08.2011
Ort: BIERSTADT
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Standard Mann heiratete seine verwitwete Schwägerin

Moin!

Also mein Eberhard heiratete 1899 die verwitwete Frau seines verstorbenen Bruders Ferdinand. Aus erster Ehe gab es drei Kinder, aus der 2. Ehe mit Eberhard weitere 8 Kinder. Alle wuchsen im gleichen Hauhalt auf.
Genetisch sind sie ja fast nahzu alle gleich ausgestattet . Es lebten nun Halbbruder bzw. Cousins unter einem Dach!!!
Auch für diese sicher ja öfter vorkommedne Konstellation unter den Eltern gibt es bei den Genealogen - die für alles Begriffe haben - sicherlich einen Ausdruck!

wer weiss da etwas.

VG

Christian
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  #2  
Alt 24.01.2015, 22:42
Benutzerbild von Brigitte Bernstein
Brigitte Bernstein Brigitte Bernstein ist offline weiblich
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Registriert seit: 02.08.2010
Ort: Offenbach am Main
Beiträge: 590
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Hallo Christian.
Solche Ehen waren in der damaligen Zeit keine Seltenheit. Die Sterblichkeit auch bei jungen Menschen war sehr hoch. Frauen starben zum Beispiel nicht selten bei der Geburt eines Kinds, oder auch kurz danach. Es gab sehr viele Krankheiten die heute kaum ein Problem darstellen. Zum Beispiel Lungenerkrankungen oder sie starben au durch mangelnde Ernährung, Hygiene oder der gleichen. Warum also sollte ein Mann der mit einigen kleinen Kindern dastand nicht die verwitwete Frau seines Bruders heiraten. Sie kannten sich bereits, wohnten nicht selten auf dem gleichen Bauernhof und beiden war geholfen. Besondere Ausdrücke habe ich bisher dafür noch keine gefunden.
Schöne Grüße Brigitte
__________________
Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,
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  #3  
Alt 25.01.2015, 15:17
Benutzerbild von elwetritsche
elwetritsche elwetritsche ist offline weiblich
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Beiträge: 913
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Hallo Christian!

Es hat einige Tage gedauert, aber als brave Katholikin fällt einem doch noch ein wie frau googelt.

Ergebnis: Leviratsehe

Und Tante Wiki sagt dazu:
Zitat:
Levirat (von lateinisch levirSchwager“), Leviratsehe oder Schwagerehe bezeichnet in der Ethnosoziologie eine unter anderem jüdische Sitte (hebräisch ‏ייבום‎, Jibbum), dass der Bruder eines kinderlos Verstorbenen dessen Witwe heiratete. Sie tritt als Schutzbestimmung für die Erhaltung der erbberechtigten männlichen Nachkommenschaft einer israelitischen Familie in der Tora auf.
http://de.wikipedia.org/wiki/Levirat

In der Familie meines Exmannes hat der Großvater nach dem Tot seiner 1. Ehefrau (mit 2 Kindern) die Witwe seines Bruders (mit 7 Kindern) geheiratet. Das muß so um 1940/50 gewesen sein.

Du siehst also, so ungewöhnlich ist die Schwagerehe also nicht.
__________________
Liebe Grüße
Elwe

Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.
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  #4  
Alt 25.01.2015, 16:05
gki gki ist offline
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Beiträge: 4.820
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Zur Gewöhnlichkeit: das hängt wie so oft ganz vom Zeitpunkt und Ort ab. In meiner bayerischen Ahnenforschung tritt diese Form der Ehe nicht auf, da sie kirchlicherseits untersagt war.
__________________
Gruß
gki
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  #5  
Alt 26.01.2015, 11:27
Stuttgart Stuttgart ist offline
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Registriert seit: 26.10.2013
Ort: Wien
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Daumen hoch Beispiel

hier so eine Eheschließung mit päpstlicher Erlaubnis

http://www.data.matricula.info/php/v...=648272&count=

bild 02-0025
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  #6  
Alt 26.01.2015, 13:12
gki gki ist offline
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Registriert seit: 18.01.2012
Beiträge: 4.820
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Danke! Das ist das erste derartige Beispiel, das ich in der Gegend sehe. Ich vermute, daß es hundert Jahre vorher dafür wohl keinen Dispens gegeben hätte.
__________________
Gruß
gki
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  #7  
Alt 26.01.2015, 13:28
Stuttgart Stuttgart ist offline
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Registriert seit: 26.10.2013
Ort: Wien
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ich seh grad, eine Seite weiter gibt es den umgekehrten Fall. Ein Witwer heiratet die Schwester der Verstorbenen, auch mit Dispens.
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  #8  
Alt 26.01.2015, 13:58
Benutzerbild von Mr. Black
Mr. Black Mr. Black ist offline
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Registriert seit: 12.08.2009
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Beiträge: 760
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In meinem (evangelischen) Fachgebiet war dies keine Besonderheit; derlei kam im Gegenteil relativ "häufig" vor.

Mit freundlichen Grüßen,

Marcus
__________________
Just a drop of water in an endless sea. All we are is dust in the wind.
http://ahnensuche.wordpress.com/
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  #9  
Alt 26.01.2015, 19:52
jezzy126 jezzy126 ist offline weiblich
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Registriert seit: 02.10.2014
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 109
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Hihi, gibt's auch heute noch. Kenne ein Paar, das gemeinsame Kinder hat und sich dann getrennt hat. Anschließend hat der Vater seine Schwägerin geheiratet und mit ihr weitere Kinder bekommen. Halbggeschwister/Cousins sind zusammen aufgewachsen. Alle verstehen sich gut, auch die Schwestern
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  #10  
Alt 27.01.2015, 18:45
Benutzerbild von Brigitte Bernstein
Brigitte Bernstein Brigitte Bernstein ist offline weiblich
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Registriert seit: 02.08.2010
Ort: Offenbach am Main
Beiträge: 590
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Hallo
Die Gegend in welcher ich forsche war zum größten Teil katholisch. ( Böhmen) Aber ich habe einige solcher Ehen. Eine Frau der damaligen Zeit musste sich absichern. Es gab weder Renten noch eine andere Hilfe vom Staat wie es heute der Fall ist. Die Männer mussten zum Teil hart arbeiten, da war keine Zeit sich um kleine Kinder zu kümmern. Wenn also sie mit einigen kleinen Kindern da stand, und er ebenso, warum sollten sie sich nicht gegenseitig helfen ? Ich habe bei keiner dieser Ehen eine besondere Erlaubnis gefunden. Sie war verwitwet und er auch, dass war genug. Eine Liebesheirat wie heute gab es so wie so kaum. In den meisten Fällen ging es doch darum das Erbe abzusichern und wenn die Menschen keinen eigenen Besitz hatten, musste eben das Leben abgesichert werden. Daher wurde auch mitunter sehr schnell wieder geheiratet. Die Frauen hatten keine andere Wahl.
Viele Grüße Brigitte
__________________
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Geändert von Brigitte Bernstein (27.01.2015 um 18:49 Uhr)
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