Kein räumlicher Zusammenhang von Tod und Grablage im WK II

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  • Philipp
    Erfahrener Benutzer
    • 19.07.2008
    • 841

    Kein räumlicher Zusammenhang von Tod und Grablage im WK II

    Hallo!

    Wenn man die Gräbersuche des Volksbundes nutzt, hat man es zumeist mit Kriegstoten zu tun, die fern der Heimat fielen und auf einem nahen Soldatenfriedhof ihre letzte Ruhestätte fanden.

    Nun fällt eine Person aus diesem von mir erwarteten Rahmen ein wenig heraus.

    Udo Wojahn, geb. 11.10.1923 in Semerow, starb nach der Datenbank des Volksbundes 18.06.1944 in Felmenhorst (hier dürfte es sich - so auch die spätere eidesstattliche Versicherung der Angehörigen gegenüber dem Standesamt - um Delmenhorst handeln).
    Die Grablage soll sich in Semerow, dem heutigen Zabrowo, gemäß Routenplaner etwas mehr als 900 km entfernt, befinden.

    Aus dem Sachverhalt ergeben sich für mich zunächst folgende Fragen:

    1. Kennt jemand ähnliche Fälle? Welche Umstände führten dabei zu so einer Verfahrensweise?
    2. Der Sterbetag und Sterbeort: Die Front war im Juni 1944 noch um einiges von Delmenhorst entfernt. Für den Fall, dass es sich um keinen natürlichen Tod, Krankheit oder Unfall handelte - weiß jemand, ob es in Delmenhorst ein Lazarett gab oder ob an diesem Tag oder kurz vorher seitens der Alliierten Luftangriffe auf Delmenhorst geflogen wurden?

    Das Sterberegister des StA Delmenhorst enthält keinen Eintrag zu Udo Wojahn.
    Das Sterberegister des StA Schlenzig ist verschollen.
    Die DD-WASt wurde noch nicht kontaktiert. Ich erhoffe mir zunächst hier ein paar Ideen, die ich - auch als Nicht-Direkter-Angehöriger - evtl. noch im Antrag einbringen kann.

    Für Rückmeldungen wäre ich dankbar.

    VG
    Philipp
  • JürgenP
    Erfahrener Benutzer
    • 22.02.2015
    • 394

    #2
    Moin Philipp,

    ist denn der Geburtsort "Semerow" gesichert?
    Eventuell hat der Volksbund Geburts- und Todesort verwechselt?
    Gibt es einen Hinweis auf seine letzte Einheit (vom Volksbund oder von den Angehörigen)?

    Herzliche Grüße Jürgen

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    • Philipp
      Erfahrener Benutzer
      • 19.07.2008
      • 841

      #3
      Hallo Jürgen!

      Ja, Geburtsort ist 99% sicher.
      Mir liegt das Familienbuch, das nach dem Krieg in Kiel seitens eines Standesamtes angelegt wurde, in Kopie vor.
      Da der Vater bis Kriegsende in Semerow einen Hof hatte, erscheint der Geburtsort zumindest schlüssig.
      Den Sterbeort mag man da eher anzweifeln. Die Angaben des Volksbundes decken sich mit den Erklärungen gegenüber dem Standesamt. Wenn man jetzt natürlich fragt, wer hat da von wem seine Infos, bleibt diesbezüglich eine gewisse Unsicherheit.

      VG
      Philipp

      Kommentar

      • JürgenP
        Erfahrener Benutzer
        • 22.02.2015
        • 394

        #4
        Moin Philipp,

        danke für Deine Antwort. Nehmen wir also den Geburtsort als gegeben hin.
        Wenn sich sein Grab - wie der Volksbund schreibt - in Semerow befindet, dann sollte die Grablage doch bekannt sein, denn er wäre ja in seinem Heimatort begraben.
        Irgendetwas paßt da nicht.
        In Delmenhorst gab es im Juni 1944 keine Bombenangriffe und Semerow war zu der Zeit auch noch keine Front.
        Also bleibt in jedem Fall die Frage nach der letzten Einheit (kann der Volksbund benennen).

        Herzliche Grüße Jürgen

        Kommentar

        • Philipp
          Erfahrener Benutzer
          • 19.07.2008
          • 841

          #5
          Hallo Jürgen!

          Ich habe nochmal nachgesehen:

          Grundlage der Eintragung für Geburt und Geburtsort war der Wehrpass.
          Sterbedatum und -ort wurden an Eides statt versichert.

          Der Friedhof in Semerow ist weitestgehend zerstört. Ein Beleg in Form eines Grabmales wird dort nicht zu finden sein, aber ausschließen kann ich es daher natürlich nicht.

          Wäre natürlich die Frage, ob wirklich Delmenhorst in Niedersachsen gemeint ist. Ein anderer Ort mit diesem Namen ist mir allerdings nicht geläufig.
          In Frage käme eventuell auch ein Elmenhorst, davon gibt es ein paar.

          Aber wenn Du sagst, irgendetwas passt da nicht, dann kann ich dem nur beistimmen, indem ich sage, es wundert mich.

          Denn ich hätte eher erwartet, den Gefallenen wie die anderen vor Ort suchen zu müssen:



          Die Anfrage beim Volksbund werde ich dann machen - und auch gleich nach deren Quellen fragen.

          VG
          Philipp

          Kommentar

          • Philipp
            Erfahrener Benutzer
            • 19.07.2008
            • 841

            #6
            Hallo!

            Mittlerweile habe ich die Auskünfte vom Volksbund:

            Man weiß nicht mehr, als im Datensatz steht. Diese Daten wurden von der DD-WASt übermittelt.

            Ich habe mich nunmehr an die DD-WASt gewandt.
            Die werden die Anfrage sicher von ihrem Datenschutzbeauftragten prüfen lassen.

            Auf die Antwort bin ich gespannt.

            VG
            Philipp
            Zuletzt geändert von Philipp; 24.02.2016, 20:24.

            Kommentar

            • Marcel_Liebscher
              Benutzer
              • 26.04.2015
              • 13

              #7
              Hallo Phillipp,

              Habe erst jetzt deinen Thread gesehen, nachdem du ihn aus der Versenkung geholt hast.
              In Delmenhorst gab es ein Reserve Lazarett - auch Lahusen Lazarett - genannt.

              Seit dem 31.12.2013 ist das Krankenbuchlagerin Berlin geschlossen und sollte im 4. Quartal an die WASt übergeben werden.

              Ich drück dir die Daumen, dass die etwas finden werden .... wird jedoch aber dauern schätze ich mal.

              Gruß
              Marcel
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              Jahn aus Breitenhagen - Liebscher aus Hermsdorf/ Seyde / Liebenau - Strohbach aus Dobritz bei Zerbst - Lemke aus Stadtoldendorf - Buttkus aus Dessau - Steindorf aus Steckby bei Zerbst - Boer - Tarnow Niederschlesien - Werner, Bredt u. Berg aus Aken/ Elbe (Aken/Calbe)

              Kommentar

              • Philipp
                Erfahrener Benutzer
                • 19.07.2008
                • 841

                #8
                Hallo!

                Danke für den Hinweis mit dem Lazarett. Dann kann ich eigentlich fast schon davon ausgehen, dass er dort nach Verwundung eingeliefert und gestorben ist.

                Die DD-WASt geht gemäß Internetauftritt von einem Jahr aus.

                Ich werde mich mal in Geduld üben.

                VG
                Philipp

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                • Deisterjäger
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2013
                  • 1159

                  #9
                  Moin,

                  @ Marcel, wecke hier keine falschen Hoffnungen mit dem Krankenbuchlager, die Daten dort sind ausschließlich auf den 1. WK bezogen.
                  Viele Grüße vom Deisterrand
                  Harald

                  Kommentar

                  • Marcel_Liebscher
                    Benutzer
                    • 26.04.2015
                    • 13

                    #10
                    Guten Morgen Deisterjäger,

                    natürlich möchte ich keine falschen Hoffnungen wecken, sondern habe ja nur Fakten genannt die man noch abgrasen kann. Was im Endeffekt daraus wird - das geht uns ja allen so - wird man sehen - falls Ergebnisse kommen.

                    VG
                    Marcel

                    P.S. Rechne mit dem schlimmsten und Hoffe auf das Beste :-)
                    Meine Suche:
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                    Kommentar

                    • JürgenP
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.02.2015
                      • 394

                      #11
                      Moin Harald,

                      Zitat von Deisterjäger Beitrag anzeigen
                      @ Marcel, wecke hier keine falschen Hoffnungen mit dem Krankenbuchlager, die Daten dort sind ausschließlich auf den 1. WK bezogen.
                      Hm, also der Wiki-Artikel zum KBL sagt aus, daß dort 29.000 Lazarett-Tagebücher und 8.000.000 Einzelurkunden aus dem 2. Weltkrieg vorliegen


                      Und auch die WASt nennt in ihrer Aufstellung "Akten- und Karteimaterial"
                      "10.000.000 personenbezogene Einzelunterlagen (u.a. Krankenblätter, Gesundheitsbücher, Tauglichkeitsuntersuchungs-Zeugnisse) aus dem Bestand des Krankenbuchlagers Berlin der Geburtsjahrgänge 1900 bis 1928"



                      Herzliche Grüße Jürgen

                      Kommentar

                      • Deisterjäger
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.03.2013
                        • 1159

                        #12
                        Moin,

                        das war mir nicht bekannt, warum???
                        Ich bin immer von der Aktenlage zum WK. 1 ausgegangen.
                        Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.
                        Sorry.
                        Viele Grüße vom Deisterrand
                        Harald

                        Kommentar

                        • Deisterjäger
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.03.2013
                          • 1159

                          #13
                          Moin,

                          das war mir nicht bekannt, warum???
                          Ich bin immer von der Aktenlage zum WK. 1 ausgegangen.
                          Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.
                          Sorry.
                          Viele Grüße vom Deisterrand
                          Harald

                          Kommentar

                          • Philipp
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.07.2008
                            • 841

                            #14
                            Hallo!

                            Vielen Dank für die Antworten und auch die ergänzenden Hinweise.

                            Zum Abschluss meiner Anfrage kann ich mitteilen, dass die DD-WASt auf meine Anfrage ziemlich zügig geantwortet hat.

                            Danach ist die gesuchte Person tatsächlich nicht gefallen, sondern nach Krankheit im Reservelazarett gestorben und im Familiengrab in Semerow beerdigt worden.

                            Ich werde mir vielleicht zu gegebener Zeit noch mal grundsätzlich Gedanken machen, wann jemand ein Kriegsgrab bekam oder welche Voraussetzungen für eine Beerdigung zu Hause erfüllt werden mussten.

                            Viele Grüße

                            Philipp

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