Welche Rezepte aus der Küche Eurer Ahnen hat bis heute überlebt?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • fajo
    Erfahrener Benutzer
    • 08.10.2018
    • 2333

    #61
    Böhmische Semmelknödel....dafür brenne ich und jetzt demnächst wieder Vanillekipferl!
    Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







    Kommentar

    • Asphaltblume
      Erfahrener Benutzer
      • 04.09.2012
      • 1500

      #62
      Steckrüben sind noch in meiner Generation "verbrannt", nachdem meine Oma sie als kleines Mädchen im Hungerwinter 1918 essen musste. Meine Mutter erzählt, es habe nichts anderes zu essen gegeben, und meine Uroma hätte sie in möglichst verschiedenen Variationen zubereitet (Uroma war eine tolle Köchin), aber meiner kleinen fünfjährigen Oma wären beim Essen die Tränen über die Wangen gekullert, weil sie sie nicht mehr sehen konnte.
      Entsprechend hat sie nie wieder Steckrüben gegessen, und meine Mutter hat sie auch gemieden.
      Gruß Asphaltblume

      Kommentar

      • Bienenkönigin
        Erfahrener Benutzer
        • 09.04.2019
        • 1695

        #63
        Vorgestern habe ich mir das (handgeschriebene) Rezeptbuch meiner Uroma aus dem Schrank geholt.
        Ich hatte es zum Lesen dabei, als ich eine Stunde beim Tennis der Tochter warten musste - oh, schlechte Idee, wenn man das auf nüchternen Magen liest!

        Jedenfalls habe ich da endlich das Rezept gefunden für die Johannisbeer-Grütze, die meine Großtante (Tochter meiner Uroma) immer gemacht hat.
        In dem Rezept ist mehr Wasser und Stärke als in den modernen Rezepten, und ich habe die letzten Jahre immer rumprobiert, an den Geschmack und die Konsistenz zu kommen.
        Heute habe ich die Grütze nachgekocht, und sie ist genauso geworden! Dazu Vanillesoße, perfekt.

        Früher konnte ich die Rezepte kaum lesen, aber inzwischen habe ich viel mehr Übung.
        Und so freue ich mich, dass ich noch einige andere Rezepte gefunden habe, die ich in vielen Jahrzehnten bei meiner Großtante kennengelernt habe.

        Das zweite schöne war, dass bei vielen Rezepten dabei stand, woher sie kommen, und ich sie nun dank Stammbaum auch zuordnen kann:
        Von Tante Anna, Von Tante Helene, Von Johanna etc. - da habe ich überall Gesichter dazu.

        Mal schauen, ob ich auch Allgäuer Spezialitäten wie Memminger Zuckerbrot ausprobieren.
        Die (echten) Frösche in Pfannkuchenteig dagegen eher nicht...
        (auf der Seite sind keine Fettflecken, ich glaube also, sie hat sie nicht wirklich nachgekocht).
        Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

        Kommentar

        • Schischka
          Erfahrener Benutzer
          • 10.02.2015
          • 343

          #64
          "Schwartsuur" - erst ein mal in #47 genannt. Gabs an der Elbe nördlich von Magdeburg oft bei Oma - bei Muttern dann in Erinnerung daran auch noch ein paar mal. Die Gänsefleisch- (und Blut-)suppe mit Grießklump und eingerührtem Birnenkompott war bei uns auch was für Kinder!

          Kommentar

          • pascho
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2020
            • 242

            #65
            Überlieferte Rezepte verwende ich selten.


            Meine Urgroßmutter hat als junge Frau mit der gutbürgerlichen Küche von Henriette Davidis kochen gelernt und von meiner Großmutter habe ich ihr Schulkochbuch geerbt. Dieses Schulkochbuch wurde allerdings zwischen 1940 und 1944 geschrieben und enthält sehr einfache, sparsamste Rezepte, die ich allenfalls in einer aufgepeppten Form verwende. Und in der doppelten Menge...


            Einige Saisongerichte werden bei uns immer noch gegessen (Kartoffelsalat mit Würstchen am Heiligen Abend, Muuzen an Karneval, Zwiebelsuppe an Aschermittwoch, Heringssalat an Karfreitag, Weckmänner zu Martini), aber die Rezepte sind teilweise aus heutigen Kochbüchern entnommen.



            Echte Rezepte meiner Urgroßmütter sind ein "Stollen" (der kein Stollen ist, sondern ein Mürbeteiggebäck) und der Reisfladen. Beide Backwaren kommen heute noch zu den Feiertagen auf den Tisch. Der Reis seltener, weil er zu den aufwendigeren Kuchen gehört.
            Viele Grüße Pascal

            Kommentar

            • Bienenkönigin
              Erfahrener Benutzer
              • 09.04.2019
              • 1695

              #66
              Zitat von pascho Beitrag anzeigen
              Dieses Schulkochbuch wurde allerdings zwischen 1940 und 1944 geschrieben und enthält sehr einfache, sparsamste Rezepte, die ich allenfalls in einer aufgepeppten Form verwende. Und in der doppelten Menge...
              Die allgemeinen Rezepte aus Uromas Zeit sind eher üppig, aber sie hat nachträglich noch einige Kriegsrezepte angefügt (Kriegskuchen z.B.) und ein Rezept für Kunsthonig (mit Buttermilch, Stärke, Zucker, wenn ich mich richtig erinnere) ist auch drin.
              Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

              Kommentar

              • pascho
                Erfahrener Benutzer
                • 16.06.2020
                • 242

                #67
                Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                Die allgemeinen Rezepte aus Uromas Zeit sind eher üppig, aber sie hat nachträglich noch einige Kriegsrezepte angefügt (Kriegskuchen z.B.) und ein Rezept für Kunsthonig (mit Buttermilch, Stärke, Zucker, wenn ich mich richtig erinnere) ist auch drin.
                Meine Großmutter meinte, als sie mir das Buch in die Hand drückte, sie wäre ja froh gewesen, wenn sie wenigtens diese spärlichen Zutaten gehabt hätte in der "Schwarzen Zeit".
                Viele Grüße Pascal

                Kommentar

                • Balle
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.11.2017
                  • 2356

                  #68
                  Eigentlich gibt es vieles was ich früher gegessen habe und heute selbst so koche wie ich es von zuhause kenne.
                  Grünkohl mit Hafergrütze z.B., obwohl meine Frau immer versucht mir das abzugewöhnen.

                  Am wichtigsten ist mir aber Röhrkohl. Das wird kaum jemand kennen. Der eigentliche Name dieses Gewächses ist Strand-Dreizack, es wächst im Deichvorland, da wo Ebbe und Flut die Wiesen salzig macht.
                  Schon als kleiner Junge bin ich mit meinen Eltern Röhrkohl suchen gewesen. Er wächst im Gras der Wiesen und sieht ähnlich wie Schnittlauch aus.
                  Muß lange kochen, wir haben ihn deftig mit Geräuchertem gegessen.
                  Mitte bis Ende Mai ist seine Zeit. Wenn er anfängt zu blühen, dann wird er etwas hart und wenn die Deichbauern Heu machen, dann ist sowieso vorbei.


                  Heute ist dort wo er zu finden war der Nationalpark Wattenmeer und es ist nicht mehr erlaubt dort zu suchen.
                  Es gibt aber uralte Rechte für alteingesessene Familien im Land Wursten ihn weiterhin zu nutzen. Das "Wurster Gras" wie es auch genannt wird hat irgendwie immer mal wieder seinen Weg zu mir gefunden.
                  Und auch in diesem Jahr hab ich's schon wieder vernommen: "Ich hab' was für Dich.....
                  Ich freu`mich drauf..
                  Lieber Gruß
                  Manfred


                  Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
                  ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
                  Eheschließung 1781 in Zittau

                  Kommentar

                  • assi.d
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.11.2008
                    • 2676

                    #69
                    das Rezept gefunden für die Johannisbeer-Grütze,
                    Oh, klingt lecker! Stell doch bitte mal ein, ich habe gerade die Büsche voller Johannisbeeren.

                    Danke im Voraus
                    Astrid

                    Kommentar

                    • Bienenkönigin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.04.2019
                      • 1695

                      #70
                      Zitat von assi.d Beitrag anzeigen
                      Oh, klingt lecker! Stell doch bitte mal ein, ich habe gerade die Büsche voller Johannisbeeren.

                      Danke im Voraus
                      Astrid
                      Hallo Astrid,
                      kannst du gerne haben - allerdings darfst du selbst entziffern, ich habe es nicht abgetippt. Aber da bist du ja Profi!

                      Hier im Anhang also Johannisbeergrütze auf Allgäuer Art.
                      Ich habe übrigens ein klein wenig mehr Zucker genommen (ich hatte auch ein wenig mehr Beeren, aber vor allem wegen meiner Familie).
                      Uroma Else ist das rechte der Mädchen in meinem Profil-Bild :-)
                      Viele Grüße,
                      Bienenkönigin
                      Angehängte Dateien
                      Zuletzt ge?ndert von Bienenkönigin; 09.07.2020, 11:26.
                      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                      Kommentar

                      • hessischesteirerin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.06.2019
                        • 1330

                        #71
                        Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                        Vorgestern habe ich mir das (handgeschriebene) Rezeptbuch meiner Uroma aus dem Schrank geholt.
                        Ich hatte es zum Lesen dabei, als ich eine Stunde beim Tennis der Tochter warten musste - oh, schlechte Idee, wenn man das auf nüchternen Magen liest!

                        .
                        Beneidenswert

                        Meine Vorfahren hatten keine handgeschriebene Kochbücher, ich hatte schon als Kind meine Oma gefragt, sowas gab es nicht, obwohl mein Uroma eine Gastwirtschaft gehabt hat. ich selbst wollte Rezepte von ihr sammeln, aber sie sagte immer nur Kind man nehme hier von ein bisschen und davon ein bisschen - sie hatte das kochen so im Blut, dass sie nix aufgeschrieben hat

                        Zitat von pascho Beitrag anzeigen

                        Meine Urgroßmutter hat als junge Frau mit der gutbürgerlichen Küche von Henriette Davidis kochen gelernt und von meiner Großmutter habe ich ihr Schulkochbuch geerbt. Dieses Schulkochbuch wurde allerdings zwischen 1940 und 1944 geschrieben und enthält sehr einfache, sparsamste Rezepte, die ich allenfalls in einer aufgepeppten Form verwende. Und in der doppelten Menge...
                        aber ich habe mir das Kochbuch von Henriette Davidis Auflage von 1882 für schlappe 9€ bei Ebay ersteigert und ich finde es toll, was man mit einfachen Mitteln kochen kann. Was ich eigentlich schon immer gemacht habe, da ich keine Fertigprodukte esse und regional und saisonal koche
                        aber die Milchsuppe, wie sie Oma gemacht hat, steht leider nirgends geschrieben
                        Zuletzt ge?ndert von hessischesteirerin; 09.07.2020, 12:51.

                        Kommentar

                        • Bienenkönigin
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.04.2019
                          • 1695

                          #72
                          Zitat von hessischesteirerin Beitrag anzeigen
                          aber ich habe mir das Kochbuch von Henriette Davidis Auflage von 1882 für schlappe 9€ bei Ebay ersteigert und ich finde es toll, was man mit einfachen Mitteln kochen kann. Was ich eigentlich schon immer gemacht habe, da ich keine Fertigprodukte esse und regional und saisonal koche
                          aber die Milchsuppe, wie sie Oma gemacht hat, steht leider nirgends geschrieben
                          Wo kam deine Oma denn her? Vielleicht findet man ja das Rezept, wenn man alte Rezepte aus der Gegend aufstöbert.

                          So ein Kochbuch (und vieles weitere wie Klaviernoten, Kaviardose, Silberbesteck...) habe ich auch nur von der einen Uroma.
                          Deine Oma hat das Kochen ja aus der Praxis gekannt, während meine Uroma als höhere Tochter so etwas in Hauswirtschaft gelernt hat und dann anscheinend viele Jahre über weitere Rezepte gesammelt hat.

                          Ihre beiden Kinder, also mein Opa und seine Schwester, haben dann in München auch ein Kochbüchlein bekommen: die ersten (einfachen) Rezepte hat die Mutter eingeschrieben, dann haben die beiden es etwas holprig ein paar Seiten weitergeführt ;-)
                          Aber meine Großtante hat dann auch ein sehr schönes handgeschriebenes Kochbuch verwendet (sie hat bis mit 102 Jahren selbst gekocht), in das sie auch "moderne" Rezepte aufgenommen hat, die sie von meiner Mutter aus der Spanien-Zeit kennengelernt hatte.

                          VG
                          Bienenkönigin
                          Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                          Kommentar

                          • susanth051062
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.04.2019
                            • 147

                            #73
                            Hallo Bienenkönigin,
                            Auch ich finde das Rezept nachkochenswert. Es erinnert mich an die Johannisbeergrütze meiner Oma. Die war so fest, der Löffel stand im Teller.
                            Hier wird es ähnlich sein. Ich freue mich auf diese Kindheitserinnerung
                            LG
                            Susan
                            suche

                            Friedrichs, Hans Hinrich, geb. 1671 in Rotenkirchen
                            Hassepass, Friedrich Ernst, gest. vor 1731 in Wispenstein
                            Schade Georg, Kutscher, gest. vor 1824 in Friedrichsaue

                            Kommentar

                            • Bienenkönigin
                              Erfahrener Benutzer
                              • 09.04.2019
                              • 1695

                              #74
                              Zitat von susanth051062 Beitrag anzeigen
                              Die war so fest, der Löffel stand im Teller.
                              Hier wird es ähnlich sein. Ich freue mich auf diese Kindheitserinnerung
                              So ist es, der Löffel kann stehen!
                              Viel Spaß beim Nachkochen, Susan!
                              LG
                              Bienenkönigin
                              Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                              Kommentar

                              • GreenSmoothie
                                Erfahrener Benutzer
                                • 06.05.2017
                                • 431

                                #75
                                Ich habe das Donauwellen-Rezept meiner Oma bekommen.


                                Leider nicht so vollständig wie ich es bräuchte. Zwar ist die Verteilung der Kirschen auf dem Blech minutiös aufgezeichnet, aber zum Schluss steht nur drauf "mit Buttercreme bestreichen und dann glasieren"

                                Kein Menge/Rezept für die Buttercreme :/
                                Aktuelle Suchgebiete:
                                Försterfamilien Krüger, Schellak, Schultz und Reichart in Ost- und Westpreußen
                                Möhrle in Ertingen
                                Gugenhan / Gugenhahn in Urspring

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X