SUCHE Geschichtlichen Hintergrund einer Darstellung auf einer Silberschale von 1681

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  • georg friederici
    Erfahrener Benutzer
    • 04.06.2006
    • 358

    SUCHE Geschichtlichen Hintergrund einer Darstellung auf einer Silberschale von 1681

    HIER kommt der Anhang PDF-Datei
    ...................................
    Jeder Hinweis ist von Interesse
    Herzliche Grüsse aus 26127 Oldenburg
    Georg Friederici
    .....................
    Angehängte Dateien
  • Cardamom
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2009
    • 2023

    #2
    Guten Abend,
    es gibt einen Literaturhinweis, in dem auch zu Hans Nicolaus Müllner geschrieben wird:


    Karin Tebbe / Ursula Timann / Thomas Eser: Nürnberger Goldschmiedekunst 1541-1868. 2 Bde. in 3 Teilen. Nürnberg 2007.


    Möglicherweise gibt es auch im Stadtarchiv Informationen zu Nürnberger Künstlern/ Kunstmotiven.



    Liebe Grüße aus Franken

    Cornelia Meyer

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Hallo Georg,
      wenn man die Ruinen als positives Ereignis betrachten will, dann könnten damit die Siege des Deutschen Reiches gegen das Osmanischen Reich gemeint sein, seit 1683 im https://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Türkenkrieg
      Die Ruine auf der Schüssel wäre dann vielleicht ein Osmanische Festung, die erobert/zerstört wurde.
      Nürnberg war ja bedeutende Reichsstadt, und hatte einen hohen Beitrag für den Kriegszug des Reiches gegen die Osmanen zu leisten. Man war also dicht am Geschehen beteiligt. Vermutlich auch mit zu stellenden Reichstruppen. Möglicherweise war ein Familienmitglied der Wöchnerin ebenfalls im Krieg in Ungarn. Die Ruinen auf der Schüssel würden dann dessen militärische Leistung hervorheben.
      Siehe dazu der Anhang:
      Angehängte Dateien
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Nachtrag: Wie aus dem Anhang zu entnehmen ist, hat man den Krieg gegen die Türken als heiligen Krieg, als Verteidigung des Christentums betrachtet.
        Man hätte also vermutlich eine besonders christliche Einstellung dadurch ausgedrückt, wenn man die Erfolge des Christenheeres in Form einer Abbildung einer zerstörten muslimischen Festung (= osmanische) auf der Schüssel gewürdigt hätte.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Artsch
          Erfahrener Benutzer
          • 14.07.2013
          • 1933

          #5
          Hallo,

          Wikipedia:
          "Durch die Reichsdefensionsordnung von 1681 wurde Nürnberg verpflichtet, neun Kompanien zu den drei Infanterieregimentern des Fränkischen Reichskreises zu stellen, die im Falle einer Reichsexekution dem Reichsheer eingegliedert würden."

          Die Gründe hierfür war die Doppelbedrohung von Türken (Türkenkrieg 1663-1664) und Franzosen (Reichskrieg gegen Frankreich 1674-1679)
          Anfang der 1680-er Jahre und die vorhergehenden Kriege.

          Beste Grüße
          Artsch
          Zuletzt geändert von Artsch; 15.04.2018, 09:52. Grund: Gründe

          Kommentar

          • Artsch
            Erfahrener Benutzer
            • 14.07.2013
            • 1933

            #6
            Hallo,

            zu oben:
            in dem Fränkisches Reichskreis wurden umfassendere kreismilitärische Maßnahmen getroffen, so wurde daraus auch eine regional begrenzte Verteidigungsorganisation.

            Zu einer Aufstellung einer Reichsarmee kam es im Zusammenhang des Türkenkrieges (1683-1699) nicht. In diesem Krieg gab es keine Beteiligung der Reichstruppen, da keine Erklärung eines Reichskrieges erfolgt war.

            Beste Grüße
            Artsch
            Zuletzt geändert von Artsch; 15.04.2018, 09:58.

            Kommentar

            • georg friederici
              Erfahrener Benutzer
              • 04.06.2006
              • 358

              #7
              RUINEN auf einer Wöchnerinnenschüssel von 1681

              es folgt die erhaltene ANTWORT vom 09.05.2018 auf eine Anfrage beim Stadtarchiv Nürnberg (mit Anlage) lautet:
              .......................................
              ""zu der Wöchnerinnenschüssel können wir Ihnen folgendes mitteilen:
              bei der Ruine handelt es sich um ein gängiges Motiv der Barockzeit, wie es z.B. auch auf vielen sogenannten Capriccios zu finden ist. Ein konkreter historischer Hintergrund ist deshalb nicht zu vermuten, auch dass ein spezielles Gebäude Modell stand, ist als eher unwahrscheinlich anzusehen.""
              .......................................
              01. das kann nicht so ohne Weiteres geglaubt werden !
              02. ein Geschichtlicher Hintergrund müsste doch eigentlich vorliegen, so z.Bspl. Ruinen aus der Zeit der Türkenkriege, wie aus den Beiträgen hervorgeht
              03. Heirat, Kinder bekommen, also Geburt und Taufe so wie auch die Wöchnerinnen selbst sind doch schöne Ereignisse, die nicht bei einem tollen teuren Geschenk mit RUINEN bedacht werden
              04. Hans Nicolaus Müllner war ein hervorgetretener und so sehr bekannter Spitzen-Goldschmied, eine weitere Wöchnerinnenschüssel von ihm glänzt in Blumenpracht !
              05. "viele" "Barock Capriccios" konnten auf Silberobjekten überhaupt nicht gefunden werden, ein Beispiel wurde nicht mitgeschickt
              06. in jüngerer Zeit, etwa 16.-17.Jh. konnten einige wenige "Gemälde" mit historischen Ruinen gefunden werden, doch kein einziges auf Silber
              07. schließlich die Frage: kann obige Antwort als fundiert bezeichnet werden, also ganz einfach dazu sagen ""es handelt sich um ein gängiges Motiv"" ??
              08. vermutlich hätte sich die Wöchnerin mehr über Blumenmotive als RUINEN auf ihrer neuer Schale gefreut !
              09. in der Literatur: Nicole Brüderle, Kindbettgeschenke, 2016 ... = keine Ruinen
              ...........................................
              Erbitte hierzu Kommentare.
              Herzliche Grüsse aus Oldenburg
              Georg Friederici
              ......................

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              • Artsch
                Erfahrener Benutzer
                • 14.07.2013
                • 1933

                #8
                Hallo Georg Friederici,

                Wikipedia: "Im Dreißigjährigen Krieg war die Gegend um Nürnberg Schauplatz eines mehrere Jahre andauernden Stellungskrieg der Kriegsparteien. Zwar wurde die Stadt nicht erobert, aber durch die Verwüstungen im Umland dauerhaft wirtschaftlich geschwächt. Nach dem Krieg 1649 fand in Nürnberg das "Friedensmahl" statt, bei dem die Konfliktparteien in mehrere Tage andauernden Feierlichkeiten den Frieden besiegelten."
                Hätte die Stadt bei den folgenden Kriegen Schäden an Häusern erlitten, wäre dies sicher erwähnt worden.

                Denkbar ist dagegen, daß sich Geschädigte aus dem Umland, in das nun durch Militär gesicherte Nürnberg (1681) einkauften, um einen Neustart zu wagen.

                Die Ruine steht eventuell auch für die momentan noch ruinierte Wirtschaft. Mit Blick auf das Militär, welches ja auch das Umland schützen sollte, erwartete man mehr wirtschaftlichen Aufschwung, da dadurch auch die Zufahrtswege sicherer wurden.

                Beste Grüße
                Artsch

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                • georg friederici
                  Erfahrener Benutzer
                  • 04.06.2006
                  • 358

                  #9
                  Hintergrund einer Darstellung auf einer Silberschale von 1681

                  Hallo Artsch,
                  danke vielmals für Deine vielen Beiträge.
                  Ich denke jetzt, nach all den Hinweisen, daß die RUINEN möglicherweise eine Familienangelegenheit beinhalten, so zum Bspl.
                  a) die Ehefrau hat ihr Kind in dieser Ruine zur Welt gebracht, oder
                  b) ihr Ehemann hatte dieses Haus in die Ehe gebracht und mußte noch - nach Zerstörung - wieder aufgebaut werden.
                  Doch das sind ja alles Spekulationen.
                  Die Schale ist in London versteigert worden, Sotheby´s 2014, Käufer und auch Vorbesitzer unbekannt.
                  Herzliche Grüsse aus Oldenburg
                  Georg

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