Zitat von Sittichkatze
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Warum ignorieren Sie den Ratschlag von "Herbert" ? Und warum suchen Sie nach einem H. Gleide, wenn Ihr Vater doch seine Mutter (und nicht deren Freund/Mann bzw. seine anderen Kinder) noch einmal wiedersehen möchte ?
Der User "Herbert" hat recht, wenn er da meint, dass alle Übergesiedelten lange Zeit lang als vermutliche Spione der Alliierten von der Stasi beobachtet wurden.
Um in die DDR überzusiedeln, brauchte man nämlich auch einen triftigen Grund. So, wie es umgekehrt ja auch verlangt war. Politische Gründe waren meistens den wirtschaftlichen nur vorgeschoben. Selten spielten Familienzusammenführung eine entscheidende Rolle der Übersiedlung. Im Westen wie im Osten. Materialismus ging vor Idealismus. Bis auf wenige Ausnahmen einiger Träumer oder Fanatiker.
Ihr verlassener Vater könnte da ja noch ein Schuljunge gewesen sein. Quasi in einem pubertären Alter, wo man noch nicht verstehen kann, warum die Mutter einen für immer verlässt. Und ausgerechnet, entgegen dem Völkerwanderstrom, gen Osten zieht. ...
(Übrigends, wer noch Erinnerungslücken seiner bewegten Biografie hat, braucht ja nur mal in seine megapeinlichen Stasiakten bei der Gaucklerbehörde Einsicht zu nehmen.)
Und vielleicht findet sich da auch Ihre untergetauchte Großmutter wieder an. Vorausgesetzt, dass sie "nur" eine Opferakte hat.
Nun sind inzwischen schon 3 Monate vergangen und ich vermute mal, dass einige Mitleser auch schon interessiert sein könnten, ob Ihre Suchaktion nach der Großmutter von ersten Erfolgen gekrönt sein könnten. Viel Lebenszeit wird sie mit ihren 88 Jahren ja nicht mehr haben, um ihre alte Familie noch einmal in die Arme nehmen und alles erklären zu können. Falls sie sich überhaupt noch erinnern kann.
Und wenn nicht mehr, könnte es für Ihren Vater vielleicht wenigstens was zu erben geben. So als verspäteter Schadensersatz, für verlorene Kinderjahre.
Auch ich wünschen Ihnen noch viel Erfolg mit freundlichen Grüßen - "eMWe"
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