Desinteresse im Verwandtenkreis

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  • Gertrud Dinse
    Erfahrener Benutzer
    • 09.02.2013
    • 981

    #16
    Was bedeutet denn "geordnete Verhältnisse"? Glaubt man wirklich, dass man familiäre belastende Erinnerungen per Knopfdruck ausschalten kann?

    Und das da jemand mit "Papiermilben"-Argumenten kommt- i-wie muss man ja erklären, warum man an der Vergangenheit nicht rühren will, wenn man den wahren Grund nicht nennen mag.

    Ich empfehle mal einen Blick in solche Bücher wie Nebelkinder. Vielleicht kann man dann so einiges verstehen. So manches Erlebnis der Altvorderen wirkt bis in spätere Generationen.

    Und Psychologen empfehlen bei weitem nicht immer, dass man Reden soll. Auch sie sind zu der Erkenntnis gekommen, dass man manches ruhen lassen muss-auch weil man keine Möglichkeit hat, so manche Wunde wieder zu schließen.

    LG Gertrud
    Zuletzt geändert von Gertrud Dinse; 27.12.2015, 11:10.

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    • JohannH
      Benutzer
      • 20.10.2015
      • 16

      #17
      " Es ist schön das ihr mich besucht und ihr mir Fragen stellt, ich versuche sie zu beantworten" und dann Traurig weiter, "Auch ich habe fragen , aber es ist niemand mehr da den ich sie stellen kann". Die Worte eines 85ig Jährigen Cousin meines Schwiegervaters den ich vor Jahren durch die Ahnenforschung wieder gefunden habe und der so auch seine durch den Krieg verloren geglaubte Familie wiedergefunden hat.
      Oder dieses Beispiel
      Meine Großmutter, mit 93 Jahren gestorben, hat nie auf meine fragen zur Familie geantwortet, lasst mich mit dem alten zeug in ruhe sagte sie nur.
      Ich konnte das erst nicht verstehen. Nach Jahren der Forschung, vergleiche mit Geschichtsereignissen, Vertreibung aus Schlesien, Verlust der Brüder im Krieg sowie andere Umständen in denen Sie aufgewachsen ist hat sich auch da mein Verständnis geändert. Vor drei Jahren lernte ich einen Großcousin von mir kennen, der Enkel eines von meiner Oma Totgeglaubten Bruders, Sie starb 2007, ihr Bruder 1994. Beide lebten nur 300km voneinander entfernt und wussten nichts voneinander.
      Zwei Beispiele aus meiner Familiengeschichte, ich könnte ein Buch schreiben, so wie viele andere hier im Forum. Ich habe das große Glück das es in meiner Familie viele , vor allem Ältere gibt die an meiner Forschung interessiert sind, auch weil unsere Familie so ein stück größer geworden ist. Verloren geglaubte Verwandte wurden gefunden, Geschichte aufgearbeitet. Was will man mehr.
      Darum an alle die hier in den Beiträgen etwas gefrustet erscheinen, immer weiter machen, suchen , finden. Es muss immer einen geben der die Fäden der Familie zusammen hält und die Übersicht hat. Auch wenn es manchmal von anderen nicht bemerkt wird: Viel spaß und Erfolg auch im neuen Jahr bei Eurer Forschung.
      Gruß JohannH
      Zuletzt geändert von JohannH; 27.12.2015, 11:19.

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      • Dominik
        Erfahrener Benutzer
        • 23.06.2011
        • 965

        #18
        also, bei mir in der familie interessieren sich schon diverse leute für das thema...dennoch sehe ich es wie gertrud dinse...es ist mein hobby nicht das meiner familie...

        so wie andere es nicht verstehen das ihr interesse an der forschung nicht geteilt wird verstehe ich nicht wieso so viele ahnenforscher so krampfhaft versuchen alles und jeden mit ins boot zu holen...

        es ist? auch gar nicht wichtig wieso die verwandtschaft kein interesse hat..viel wichtuger ist zu sehen warum ausgerechnet wir die sind die den ganzen "kram" wissen wollen...wieso wir die sind die die alles dokumentieren wollen und noch jedes sokleine detail wissen wollen...diese frage ist meiner meinung nach viel interessanter und wichtiger als das desinteresse unserer familien..

        liebe grüße,

        domi
        Liebe Grüße

        Dominik

        Kommentar

        • Simone99
          Erfahrener Benutzer
          • 15.08.2015
          • 785

          #19
          Ich finde es geht ja gar nicht darum die Leute zum reden zu bringen über Details. Und ich kann auch ganz gut akzeptieren wenn jemand selber kein Interesse an der Ahnenforschung hat. In meinem Fall gings ganz einfach nur um Daten. Wann und wo ist Grossmutter geboren? Wo haben ihre Eltern gelebt? Wann ist sie gestorben usw. Dass jemand nicht bereit ist zu solch "einfachen" Fragen eine Antwort abzugeben, eine Antwort die er ganz klar weiss, ist für mich schwer verständlich.

          Beste Grüsse
          Simone

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          • mhhanno
            Erfahrener Benutzer
            • 12.10.2015
            • 358

            #20
            Ich bin ja erst seit Mitte des Jahres mit dem Ahnenforschungsvirus befallen und stand dem Thema bis dato selbst skeptisch gegenüber, aber jetzt erlebe ich in der Familie die gesamte Bandbreite von Ablehnung bis begeisterter Zustimmung.
            Es ist sicher nicht schön, wenn Informationen verweigert werden, aber ich denke wir müssen jedem zugestehen, hier eine eigene Meinung zu haben, auch wenn sie uns nicht gefällt.
            Mir machts jedenfalls riesigen Spass und ich werde mich von nichts und niemanden daran hindern lassen, meinem Hobby nachzugehen.

            Noch einen schönen Restsonntag
            Manfred
            Beste Grüße
            Manfred


            Suche :

            Ignaz Häusler, * 1831 in Rybnik (???)

            Kommentar

            • Gertrud Dinse
              Erfahrener Benutzer
              • 09.02.2013
              • 981

              #21
              Ich hatte mich Anfangs gewundert, warum im Nachlass meines Großvaters zwar ein detaillierter Stammbaum meiner Großmutter zu finden war- er aber zu seinen eigenen Eltern nicht mal das Hochzeitsdatum angab und zu den Großeltern nur noch die Namen und den Wohnort.
              Erst durch die Forschung kamen die (wahrscheinlichen) Ursachen ans Licht. Das Familiengeheimnis wurde gut gehütet und war in vollem Umfang nicht mal den Nachkommen bekannt. Ich hab es so belassen. Man muss nicht alles aufdecken.

              @Dominik- danke für deine Worte. Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich will wissen, warum ich bin, wie ich bin. Welche Vergangenheit mich geprägt hat. Das ist das spannende. Und da reicht es nicht, Daten aneinander zu reihen. Geschichtliche Zusammenhänge erscheinen mir mittlerweile genauso interessant. Erst so kann ich einiges verstehen... glaube ich einige der Familiengeheimnisse verstehen zu können.

              LG Gertrud

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              • dorsch
                Erfahrener Benutzer
                • 24.12.2011
                • 295

                #22
                Danke, Simone,

                genauso hatte ich das auch gemeint. An "krampfhaft versuchen alles und jeden mit ins boot zu holen" hatte ich dabei nicht gedacht. Meinetwegen muss sich keiner begeistern, nur weil ich das tue. Und es muss auch keiner schreckliche Erlebnisse erzählen, die ihm schwerfallen. Aber eben auch einfache Sachinformationen nicht verweigern, obwohl man sie weiß, nur weil man aus Prinzip das "Wühlen in der Vergangenheit" ablehnt.

                Aber Dominik hat auf jeden Fall Recht mit seinem Denkanstoß, dass es schon komisch ist, "wieso wir die sind die die alles dokumentieren wollen und noch jedes sokleine detail wissen wollen". Das habe ich mir in Bezug auf mich selbst auch schon überlegt und versucht, mir selbst Rechenschaft zu geben. Ich denke, ich weiß es auch, warum.

                Wie ist das bei euch?

                Oh, ich hatte den Antwortkasten eine Weile geöffnet auf dem Rechner liegen und mich durch etwas anderes ablenken lassen, ohne die Seite neu zu aktualisieren; inzwischen hat Gertruds Beitrag meine Frage zum Teil schon beantwortet.
                Zuletzt geändert von dorsch; 27.12.2015, 20:07.
                „Krönung der Alten sind die Enkel und der Stolz der Kinder sind ihre Ahnen“ (Sprüche, Kap.17, Vers 6)

                Suche nach FN Leidiger in Thüringen.

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                • ilandara
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.02.2015
                  • 271

                  #23
                  Ich kann nur von meiner Familie ausgehen und da ist es nicht so dass die Leute ein Problem haben ueber ihre Erinnerungen zu sprechen.
                  Sie sind einfach nicht interessiert daran und es ist ihnen egal.
                  Das war eigentlich der Grund fuer meine Frage.

                  Wie kann einem denn die eigene Herkunft und Geschichte egal sein?

                  Jede einzelne Entscheidung unserer Ahnen hat beeinflusst dass wir heute
                  hier sind und tun was wir tun.
                  Wie kann man da absichtlich jede Verbindung zur Vergangenheit ignorieren
                  und als uninteressant abtun?

                  Wenn ich mir meinen Baum ansehe, dann bemerke ich dass es einige Linien gab wo Kinder immer wieder nach ihren Grossvaetern oder Urgrossvaetern benannt wurden. Also anscheinend war es frueher normal dass man wusste woher man stammte.
                  Warum wird dies heute als unwichtig abgetan?
                  Ist es die moderne Gesellschaft? Ich bin unter vielen Menschen aus meinem
                  Familien- und Freundeskreis die Einzige die sich ueberhaupt dafuer interessiert. Jeder andere scheint es wichtiger zu finden was grade im TV laeuft als wie der Uropa hiess. Ich finde das sehr traurig und nicht nachvollziehbar.

                  Ich erwarte gar nicht dass jeder mein Hobby teilt, ich will auch niemanden ins "Boot" holen.
                  Ich kann nur diese totale Gleichgueltigkeit gegenueber dieses Themas nicht nachvollziehen.
                  Zuletzt geändert von ilandara; 27.12.2015, 20:37.

                  Kommentar

                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 4836

                    #24
                    Zitat von ilandara Beitrag anzeigen
                    Wie kann einem denn die eigene Herkunft und Geschichte egal sein?

                    Jede einzelne Entscheidung unserer Ahnen hat beeinflusst dass wir heute
                    hier sind und tun was wir tun.
                    Also für die Eltern und Großeltern kann ich diese Aussage nachvollziehen und mittragen, aber ich hab doch arge zweifel daran ob die Tätigkeit und Herkunft eines beliebigen x-fach-Großvaters irgendwas über mich aussagt.


                    Wie kann man da absichtlich jede Verbindung zur Vergangenheit ignorieren
                    und als uninteressant abtun?


                    Wenn ich mir meinen Baum ansehe, dann bemerke ich dass es einige Linien gab wo Kinder immer wieder nach ihren Grossvaetern oder Urgrossvaetern benannt wurden. Also anscheinend war es frueher normal dass man wusste woher man stammte.
                    Warum wird dies heute als unwichtig abgetan?
                    Weil es unwichtig ist?

                    Ist es die moderne Gesellschaft? Ich bin unter vielen Menschen aus meinem
                    Familien- und Freundeskreis die Einzige die sich ueberhaupt dafuer interessiert. Jeder andere scheint es wichtiger zu finden was grade im TV laeuft als wie der Uropa hiess. Ich finde das sehr traurig und nicht nachvollziehbar.

                    Ich erwarte gar nicht dass jeder mein Hobby teilt, ich will auch niemanden ins "Boot" holen.
                    Ich kann nur diese totale Gleichgueltigkeit gegenueber dieses Themas nicht nachvollziehen.
                    Andere Leute interessieren sich für Sport oder den neuesten Top-10-Hit und können mein absolutes Desinteresse an diesen Themen sicher auch nicht nachvollziehen.
                    Gruß
                    gki

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11326

                      #25
                      Moin zusammen,

                      Zitat von gki Beitrag anzeigen
                      Andere Leute interessieren sich für Sport oder den neuesten Top-10-Hit und können mein absolutes Desinteresse an diesen Themen sicher auch nicht nachvollziehen.
                      unser Hobby erstreckt sich halt nicht nur auf eine Sache, die uns interessiert, und wo wir freie Hand haben, sie durchzuführen.

                      Wenn ich angeln will, mache ich den Angelschein, besorge mir die Angel, organisiere mir eine Angelgelegenheit und gehe meinem Hobby nach, um es mal stark vereinfacht zu sagen. Bei der Ahnenforschung dringe ich halt im Gegensatz dazu mehr oder weniger in die Privatsphäre anderer ein. Das ist nun mal ein mögliches Grundsatzproblem, mit dem wir leben. Den Fisch stört es zwar auch, wenn er gefangen wird, aber er kann sich nicht wehren...

                      Friedrich, der keinen Grund hat, über die Verwandtschaft und deren Verhalten gegenüber der Ahnenforschung zu klagen
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Gertrud Dinse
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.02.2013
                        • 981

                        #26
                        Was ist so schlimm, wenn die Verwandten sich nicht interessieren und auch nix beitragen wollen? Hat das was mit dem unangenehmen Gefühl der Ablehnung zu tun und/oder dem Wunsch nach einer heilen Welt in der sich alle gern haben?

                        LG Gertrud

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                        • Artsch
                          Erfahrener Benutzer
                          • 14.07.2013
                          • 1933

                          #27
                          Ein Tier auf der Flucht schaut auch nicht zurück. Entschuldigung, aber dies fiel mir jetzt spontan ein.
                          Oder Ablenkung um jeden Preis, um sich nicht mit sich selbst beschäftigen zu müssen
                          .
                          Übrigens , weil mein Beitrag mehrmals angesprochen wurde, nach nochmaligen Nachdenken, sehe ich das so. Ich falle mit meinem Interesse aus der Norm. Der Großvater auch schon. Das ist so eine Art Abstrafung, weil man sich nicht an deren Norm hält.

                          Beste Grüße
                          Artsch

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                          • tuedelluet
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.01.2015
                            • 540

                            #28
                            Zitat von Gertrud Dinse Beitrag anzeigen
                            Was ist so schlimm, wenn die Verwandten sich nicht interessieren und auch nix beitragen wollen?
                            Ach - als "Schlimm" möchte ich es nicht bezeichnen wollen, wenn sich die Verwandten nicht interessieren.
                            Eher noch wäre es ein gewisses Fragezeichen bei mir, wenn jemand Zerwürfnisse von Anno Tobak als Weigerungsgrund für eine kleine Hilfe benennen täte.
                            Zum Glück ist mir persönlich das noch nicht unter gekommen.

                            Hat das was mit dem unangenehmen Gefühl der Ablehnung zu tun und/oder dem Wunsch nach einer heilen Welt in der sich alle gern haben?

                            LG Gertrud
                            Auch das nicht... Wie gesagt - bei mir eher ein Fragezeichen - Aber letztendlich müsste ich sagen: Das ist halt so und damit kann ich auch gut leben. Sicher - mich würd' es natürlich freuen, wenn meine Kinder sich mit mir über neue "Beute" freuen könnten. Das ist aber keinesfalls ein Wunsch nach heiler Welt.
                            Gruß aus Bremen

                            tuedelluet

                            Kommentar

                            • ilandara
                              Erfahrener Benutzer
                              • 09.02.2015
                              • 271

                              #29
                              Heile Welt? Was hat denn etwas Interesse an der eigenen Herkunft mit heiler Welt zu tun? Sorry kann das grade nicht verstehen.
                              Heile Welt gibts eh nur im Fernsehen.

                              Ich finde es ehrlich gesagt eher egoistisch eventuelle Informationen aus was fuer Gruenden auch immer nur fuer sich selbst zu behalten oder wie in meinem Fall sie einfach zu ignorieren.
                              Wie will man denn ein Verstaendnis dafuer entwickeln was die Familie fuer Werte und Traditionen pflegte wenn man davon abgeschottet wird?
                              Man hat nur eine Familie, warum stellt man sich dann so komisch an?

                              Letztenendes wird ja keiner der Personen gezwungen auf irgendwelchen Treffen zu erscheinen oder small talk mit unbekannten Verwandten zu fuehren, aber dem interessierten Familienmitglied sollte doch bitte eine Chance dazu gegeben werden.

                              Und natuerlich sagt die Existenz eines x-fach Grossvaters was ueber einen selbst aus. Der sogenannte "Butterfly" Effekt ist doch bekannt.

                              Und unwichtig kann das hier wohl niemand betiteln sonst wuerden wir wohl nicht selbst forschen oder?

                              Kommentar

                              • gki
                                Erfahrener Benutzer
                                • 18.01.2012
                                • 4836

                                #30
                                Zitat von ilandara Beitrag anzeigen
                                Und natuerlich sagt die Existenz eines x-fach Grossvaters was ueber einen selbst aus.

                                Der existierte aber schon bevor ich mit meinen Forschungen begann. Die Meinung, daß die Kenntnis dieses Ahnen (mit Tauf-, Hochzeits-, und Sterbedaten, mehr ist es ja meist nicht) jetzt eine Erkenntnis über mich selbst bringt, teile ich eben nicht.

                                Zitat von ilandara Beitrag anzeigen
                                Der sogenannte "Butterfly" Effekt ist doch bekannt.

                                Wenn das x aus dem x-fach nur hoch genug ist, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß ich von dem Mann nicht mal mehr genetisches Material in mir trage.

                                Ich bezweifle daher auch, daß zB eine Veränderung beim Hochzeitspartner viel am Resultat geändert hätte. De von mir erforschten Ahnen waren alle Bauern und Kleinhandwerker, die heirateten immer nur in relativ kleinen Gebieten.
                                Gruß
                                gki

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