Was ist aussagekraeftiger, Geburtseintrag oder Meldekarte?

[ilandara]

Ja XJS da hast Du recht, Gewissheit habe ich nicht
bloed sowas.

Rotkehlchen, das ist eine gute Idee, an die Kommunion habe ich noch gar nicht gedacht!
Da werde ich im Archiv nochmal nachfragen ob es so ein Register gibt.
Ich denke doch mal das war standard in einer katholischen Gemeinde!
Ja leider ist sie verschollen, es gibt keine Spur von ihr
ich denke sie fiel einem Verbrechen zum Opfer da weder in Deutschland noch hier in England
irgendwelche Dokumente ueber sie zu finden sind. Die Tochter (meine Urgrossmutter)
gab auf ihrer Hochzeitsurkunde an ihre Mutter lebte zuletzt in London. Dies kann ich nicht
bestaetigen, jedenfalls nicht anhand der offiziellen Einwohnerlisten etc.
Ich gehe davon aus dass sie in ihrer Taetigkeit als Dienstmaedchen an die falschen Leute
geriet und anonym auf den Strassen Londons ums Leben kam.
Meine arme Ururoma

Viele Gruesse

[Svenja]

Hallo Ilandra

Hast du sie nur in London gesucht oder in ganz England?
Hast du auch in alten Zeitungen von Grossbritannien gesucht?

Weisst du, dass Dokumente zu alten Kriminalfällen in England online sind?
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob diese bis in die gesuchte Zeit reichen.
Edit: Diejenigen bei Old Baley Online gehen bis 1913.

Hast du einen sicheren Hinweis darauf, dass sie dort Dienstmädchen war?
Wenn ja hast du den Dienstherr im Census auch in anderen Jahren gesucht?
Reiche, adlige Familien haben damals nicht das ganze Jahr in London gelebt.

Gruss
Svenja

[ilandara]

Hallo Svenja,

ja ich habe sie Englandweit gesucht. Ich lebe in England daher sitze ich hier
sozusagen an der Quelle bezueglich Dokumenten
Ueber sie gibt es ueberhaupt keine Aufzeichnungen.
Allerdings habe ich diesen Text ueber deutsche Dienstmaedchen gefunden

http://www.victorianlondon.org/publications3/newtoilers-12.htm

und ich denke mal das ist was ihr passiert ist.
Asylums haben damals die Patienten oft nur mit Initialen aufgeschrieben,
da kann man leider niemals rausfinden ob sie dort war.
Oder sie starb wie gesagt anonym in irgendeiner Backstreet weil sie gleich
nach ihrer Ankunft den falschen Leuten in die Haende fiel.

Viele Gruesse

[holsteinforscher]

Nochmals der Küstenfunk,
gibt es evtl. einen Sterbeeintrag. Mit etwas Glück finden sich
hier genauere Angaben über ihr Alter.
Die Lösung des Problems wird bestimmt nicht einfach sein, da man
wohl nicht genau ermitteln kann, auf wessen Seite nun der Fehler
liegt.
In solchen Fällen wähle ich einen Mittelweg und trage z.B. ein
*geboren zwischen x und y (mein Programm bietet diese Möglichkeit).
Eine Widrikeit, mit der man leider leben musss.
LG aus Kiel
Roland

[Grapelli]

Hallo ilandara,

auch heute noch muss man zu wichtigen Anlässen der Behörde seine Geburtsurkunde vorlegen. Nicht, weil die dortigen Angaben immer richtig sind, sondern weil es die primäre Quelle ist. Genauso sehe ich das auch in deinem Fall.

Die Angaben des Melderegisters können direkt von den Eltern stammen - und die konnten durchaus ein Interesse daran haben, den 24.12. als besonders glückverheißendes Geburtsdatum für ihr Kind anzugeben. Deine Sekundärquellen können die Glaubwürdigkeit der Primärquelle deshalb nicht nachhaltig erschüttern. Das andere Datum würde ich in den Fußnoten oder Kommentaren erwähnen.

[Rotkehlchen]

Gibt es vielleicht Fähr-oder Schiffslisten, wo man sie als Passagierin finden könnte?

LG Rotkehlchen

[Svenja]

Hallo

Nein Passagierlisten von Fähren von Europa nach Grossbritannien gibt es meines Wissens nicht.
Wobei Schiffe, die aus Deutschland und Frankreich nach Amerika fuhren, meistens
auch in Grossbritannien einen Zwischenstopp einlegten. Deshalb frage ich mich jetzt
gerade, ob man nicht auf den Hamburger oder Bremer Passagierlisten auch
diejenigen Personen finden könnte, die nur bis Grossbritannien reisten.

Gruss
Svenja

[ilandara]

Hallo,

@Holsteinforscher
Nein leider gibt es keinen Sterbeeintrag, sie ist zwischen
1895 und 1920 im Ausland verschollen.

@Grapelli
Danke Dir, das werde ich dann so auch halten.
Den 27.12. als Geburtsdatum und den 24.12 als Fussnote.

@Rotkehlchen und Svenja
Nein sie kommt auf keinen Passagierlisten vor.
Ich habe auch die amerikanischen Passagierlisten durchgesehen
nur falls sie eventuell weitergereist sein sollte aber sie ist nirgendwo
erwaehnt. Without a trace wie man so schoen sagt
Ich denke wir haben da einen Fall wie es ihn leider heute auch noch haeufig
gibt, jemand verschwindet und man findet niemals raus was genau
passiert ist.

Viele Gruesse an Euch alle

[Rotkehlchen]

Hallo Ilandara!

Dann hast Du sicher auch schon die KB und Standesämter in London durchforstet?
Könnte es vielleicht sein, dass sie dort in London doch noch geheiratet hat und man den Sterbeeintrag wegen des neuen Familiennamens nicht finden konnte?
Ich frage deshalb, weil ich so einen ähnlich gelagerten Fall hatte.
Da ließ sich der Sterbeeintrag erst nicht finden, weil die Wittwe eine vorerst unbekannte zweite Heirat einging.
Erst dadurch fand ich, in einem anderen Nachbarort ihren Sterbeeintrag.

LG Rotkehlchen

[Romano]

Hallo liebe Leute,

ich möchte mich mal einklinken, wenn das okay ist. Meine Anfrage passt zum Anfangsthema und ich denke, dafür muss ich dann kein neues Thema eröffnen.

Ich forsche zwar jetzt schon knappe zwei Jahre, doch habe ich bisher das Thema Meldekartei komplett links liegen gelassen. Jetzt werden sich sicher einige die Hand vor's Gesicht schlagen, aber ich hatte auch ohne diese Quellen schon genug "Arbeit". Vielleicht hätte ich mir dadurch aber ein wenig Arbeit sparen können...

Ich habe gesehen, dass man Auskunft vom jeweiligen Einwohnermeldeamt/Bürgerbüro gegen eine individuell festgelegte Gebühr bekommen kann.

Wenn man nun beispielsweise eine Auskunft über eine Familie haben will, muss man dann jede einzelne Person auflisten oder reicht der Name des Mannes und man bekommt detaillierte Informationen über die Ehefrau und die Kinder?

Ist es richtig, dass man einen erweiterten Melderegisterauszug erhält, wenn als Grund "ernsthafte Forschungen" aufgrund der Ahnenforschung vorliegen? Auch für z. B. Geschwister direkter Vorfahren?

Bitte erleuchtet mich und schließt diese große Lücke

Viele Grüße
Romano

[ilandara]

@Rotkehlchen

Nein, leider kommt sie weder im Heirats- noch im Sterberegister in England
vor. Sie ist wirklich wie vom Erdboden verschluckt.
Ihre Spur verliert sich nach der Geburt ihrer Tochter 1895 in Bottrop.
Auf einer Meldekarte ihres Vaters von ca. 1896 steht sie noch drauf
mit dem Vermerk "Amerika?". Es scheint sie verliess die Familie mit einem
unbekannten Ziel.
Die naechste Spur ist die 1920er Hochzeitsurkunde ihrer Tochter auf der steht
dass sie schon verstorben ist und der letzte Wohnort London war.
Wie gesagt ich habe alle verfuegbaren Datenbanken in England und Amerika
durchsucht aber sie taucht nirgends auf. Ich habe ehrlich gesagt auch die
Hoffnung aufgegeben sie zu finden. Die Archivare in Bottrop und vom National
Archive hier in England haben mir auch gesagt dass es eher unwahrscheinlich ist sie noch zu finden.
In den Asylums in London habe ich jemanden mit dem richtigen Geburtsjahr
gefunden und unbekanntem Herkunftsort, leider steht der Name dort nur
in Initialen aber diese sind korrekt. Sicher wissen ob sie das war werde ich
wohl nie.

@Romano

Also es kommt drauf an wie alt die Meldekartei ist die Du einsehen willst.
Generell ist es ja so dass bei noch lebenden Personen jeder zum Einwohnermeldeamt
gehen kann, eine Gebuehr von 7-10 Euro bezahlt und dann die Adresse
mitgeteilt bekommt.
Das sieht anders aus mit Meldekarten aus dem Archiv. Diese kannst Du
einfach so beantragen via Email und bekommst diese auch fuer ca. 10 Euro
zugeschickt. Allerdings greift hier der Datenschutz. Ich weiss nicht genau wie
die Fristen sind, ob es dieselben sind die fuer die Dokumentenabgabe ins
Archiv gelten. Ich habe vorgestern eine Meldekarte zugeschickt bekommen
aus dem Jahre 1943 und dort sind meine Urgrosseltern und deren Kinder drauf.
Mein Opa (deren Sohn) und seine Schwestern sind alle zwischen 1918 und 1930
geboren und der Teil der Meldekarte der die Namen der Kinder und deren
Geburtsdaten darstellt ist bei der Kopie abgedeckt worden aus Datenschutz-
gruenden. Mir wurde gesagt ich kann den Buergermeister kontaktieren ob
der mir eine Sondererlaubnis erteilt die Kinder zu sehen da ich die Daten
eh schon habe.
Bei einer anderen Meldekarte von ca 1896 (ebenfalls aus einem Stadtarchiv)
wurde mir die komplette Kopie geschickt mit Kindern und allem.
Du siehst es muss nur lange genug her sein!
Generell wirst Du nur nach Deinem direkten Vorfahren fragen muessen und
dann bekommst Du die gesamte Familienkarte, aber wie gesagt moeglicher-
weise mit Einschraenkungen.

Viele Gruesse

[uwe-tbb]

Geburtseinträge sind immer aussagekräftiger. Bei Meldekarten stimmen manchmal die Angaben nicht. Am Beispiel meiner Mutter wurde ein falsches Geburtsjahr eingetragen. Allerdings findet man auf den Meldekarten alle Familienmitglieder bzw. Mitbewohner.