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#11
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Guten Morgen und danke Euch allen!
Ich sehe im Moment zwei Haupttheorien: 1. im Ort oder Zustand ungerech (mhd. Missbehagen, Kummer usw., also das Substantiv, nicht das Adjektiv ungerech http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=LU03437) 2. im Untereich Das "im" als Hinweisgeber hatten wir ja schon erwähnt. Melde mich im Lauf des Vormittags. Aber Ihr dürft gerne wieder schneller sein Viele Grüße Xylander |
#12
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Hallo,
hier nochmal der Namenwechsel von im Ungerech zu im Morian. http://www.heidermanns.net/gen-pers.php?ID=51259 In allen erfassten Generationen müssen wir also das "im" beachten, es verschwindet erst später bei Morjan. Die von Euch genannten Namensträger Ungerech/Unkerich können es natürlich ebenso mal gehabt und dann aufgegeben haben. Ich gehe aber eher davon aus, dass es sich bei ihnen tatsächlich um einen Übernamen zum mittelhochdeutschen Adjektiv ungerech - nicht im gehörigen Zustand befindlich, häßlich, scheußlich handelt http://www.koeblergerhard.de/wikilin...ch&f=mhd&mod=0 http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=LU03437 Im Gegensatz dazu sehe ich im Moment drei Hypothesen zum Mönchengladbacher FN im Ungerech: 1. Wohnstättenname zu einer Örtlichkeit im ungerech - im Kummer (angelehnt an das Bedeutungsspektrum des Adjektivs evtl auch: in der Unordnung, im Kuddelmuddel, in der Scheußlichkeit) Jedenfalls was Mitleidig-Abfälliges oder schwarzer Humor Basis könnte ein Flurname sein oder ein Häusername (als Spottname) oder ein Viertelsname (die sprichwörtliche Unterstadt, das Armeleute-Viertel). 2. Übername zum Zustand des ersten Trägers, eines traurigen Vetters von Hans im Glück. 3. Wohnstättenname zu einer Örtlichkeit mit Eichen-Bezug. Zwar gibt es die Mönchengladbacher Ortsteile Untereicken und Obereicken (das zugehörige Eicken auf historischen Karten auch), die sich sicherlich von einem Eichen-Bestand ableiten. Doch heißen sie eben nicht Untereichen, Obereichen und (zu den) Eichen. Dazu später mehr, ich muss erst mal wieder der Rheinischen Fächer vorkramen. Bis dahin viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (29.05.2018 um 11:19 Uhr) |
#13
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Hallo zusammen,
zu 1. Wohnstättenname im Ungerech - im Kummer usw. Parallelbeispiele mit Kummer: https://www.lagis-hessen.de/de/subje...5&tbl=flurname Mit Sorge: https://www.lagis-hessen.de/de/subje...9&tbl=flurname Auch sonst gibt es ja zahlreiche drastische "schwarze" Ortsbezeichnungen. Der Ortswechsel vom Ungerech (wo und was immer der war) in den Morian (oder doch die Umbenennung des Hauses?) würde dann evtl einen sozialen Aufstieg markieren. zu 2. Übername im Ungerech - im Kummerzustand Für mich denkbar, habe aber keinen parallelen Hans im Ungelücke o.ä. gefunden zu 3. Wohnstättenname im Ungerech - im Untereich Zwar heißt im Mönchengladbacher Platt unter - onger. Könnte also passen. Und ich heißt ech, und nicht ek bzw. ik (wie nördlich der ik-ich-Linie). Aber die Eiche heißt Eeke/Eike, hat mir das Eichhörnchen verraten. Sieht man ja auch an den Ortsteilen Ober- und Unter-Eicken. http://www.creativetranslations.eu/i...nid=82&page=82 http://www.creativetranslations.eu/i...nid=82&page=82 Also ist der Untereich für mich weniger wahrscheinlich. Es sei denn, es handelt sich beim Ungerech um einen frühen Verhochdeutschungsversuch. Ach ja der Rheinische Fächer. Also: das Mönchengladbacher Platt gehört zum Südniederfränkischen. https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinischer_F%C3%A4cher Mehr habe ich im Moment nicht. Weiterhelfen könnten die heimatgeschichtliche Literatur (A. Blömer und Wilhelm Bell ) und letztlich die Original-KB-Einträge. Wir wissen ja nicht mal ob die Namensformen bei Heidermanns nicht vereinheitlicht wurden. Wenn da stünde "im ungereche", dann wären für mich die Eichen so ziemlich raus. Auch fänden sich vielleicht Zusatzinformationen zu den Umständen des Namenwechsels. Na ja, so einen Lauf wie beim Morian haben wir halt nicht Viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (29.05.2018 um 15:34 Uhr) |
#14
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Guten Abend! :-) Na wär ja auch langweilig, wenn alles immer so einfach zu klären wäre. Abgesehen davon, ich hab noch ein paar Namen, wo ich neugierig wäre, was die bedeuten! In meinem Stammbaum hab ich bislang um die 1650 Personen. Da findet sich die eine oder andere Besonderheit. Sollte dir/euch langweilig werden, ich grab gern noch etwas aus! Vielen lieben Dank bis hierher einmal! Das ist alles mehr als ich mir erhofft hatte. Vielleicht kann ich ja auch noch was rausfinden bei anderen Familienmitgliedern, oder so. Diese Ahnen hab ich auch per Zufall gefunden. Ich such schon so lang nach dem Missing-Link von den Morjans die ich hatte, zu denen die ich schon gefunden hatte und *schwupps* haben sie ins Bild gepasst. |
#15
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Hallo Lisi,
na denn mal zu und buddle recht fleißig. Wir freuen uns schon auf manch ein "Schätzchen". |
#16
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Hallo LisiS,
ja, nur zu Wo Du noch fragen könntest, wäre das Stadtarchiv Mönchengladbach. Die wissen vielleicht, wo es eine Flur, ein Viertel oder ein Haus oder was auch immer namens im Ungerech gab. Oder kennen einen Kenner der Ortsgeschichte, der gern Auskunft gibt. Vielleicht haben sie auch Abbildungen vom Morian. Ein Kenner der Sprache ist Dr. Georg Cornelissen beim Landschaftsverband Rheinland, Du könntest ihm einfach mal schreiben und nach im Ungerech fragen. Hier die Website mit der Mailadresse http://www.rheinische-landeskunde.lv...sprache_1.html Viel Glück Xylander |
#17
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Hallo Xylander!
Oh das hätt ich ja jetzt fast übersehn! War die letzten Tage recht beschäftigt. Danke! Da werd ich auch mal anfragen und wenn ich etwas in Erfahrung bring, werd ich es hier anhängen. Bin grad dabei in den Namen meiner Vorfahren zu graben und ich hab da schon wieder einiges gefunden wo es für mich interessant wäre zu wissen, woher die Namen kommen. Dürften aber weitaus kleinere Nüsse sein als die "im Ungerech" Nuss. Schönen Nachmittag! Lisi |
#18
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Im Stadtarchiv von Mönchengladbach wurde ein sehr hilfsbereiter Archivar fündig und hat mir aus dem schriftlichen Erbe von Alfred Blömer (der offenbar viele Aufsätze zu Mönchengladbacher Familiengeschichten geschrieben und auch zum Teil veröffentlicht hat) ein paar Seiten zukommen lassen, wo unter anderem auch eine Erklärung für "im Ungerech" vorhanden ist!
BINGO! Gelöst! Das kommt davon, wenn man nachgräbt und nachgräbt und sich dann jemand erinnert, dass da noch was war! Ich freu mich sehr über diesen Fund! |
#19
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Hallo Lisi,
über den Fund freue ich mich mit, Gratulation, aber den Gelöst-Knopf würde ich noch nicht drücken (fehlt ja auch in diesem Forum nicht ohne Grund). Es wird nicht klar, ob Blömer mit "unter der Recht" eine Primärquelle im Original-Wortlaut 1:1 zitiert, oder ob er eine eigene Übersetzung von Im Ungerecht und damit zugleich eine Namendeutung versucht. Bei Bahlow steht übrigens zum FN Recht: "Recht (Hbg oft): wohl nicht "der Gerechte" (so nie bezeugt) sondern zum ÖN. (Gewässer u. Ort zB im Rhld.) vgl. die Rechtebe nebst Rechtenfleth i.O. Sinn: Moorwasser". Nun gibt Bahlow zwar den Hinweis auf das Rheinland, aber ein Wohnstättenname "Im unter der Recht", mit doppelter Präposition, das schiene mir eine seltsame Bildung. Auch die erforderliche Radikalverschleifung macht mich misstrauisch. Also mE haben wir einen weiteren Vorschlag, aber noch nicht die zweifelsfreie Lösung. Besten Gruß Xylander |
#20
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Guten Morgen!
es geht auf und ab mit den Infos und ich bin derzeit am sortieren und "auf die Reihe kriegen". Is etwas viel an Infos im Moment. Fast täglich kommen aus den Archiven neue dazu. Freut mich riesig, dass es da so hilfreiche Menschen gibt, aber nicht immer ist alles deckungsgleich und deswegen klar. Andererseits, es wäre eh langweilig, wenn immer alles auf Anhieb passen würd! Deswegen interessiert mich Ahnenforschung ja auch so, weil es immer spannend ist und bleibt. Liebe Grüße Lisi |
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