FN von der Mark/von der Marpe

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  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6446

    #16
    Hallo Adele,
    von den drei Fragen
    - Was bedeuten von der Marpe und von der Mark?
    - Welcher Name ist der richtige?
    - Woher stammt der Name?
    ist die dritte entscheidend für die Beantwortung der ersten beiden. Allein mit der Namenforschung kommen wir nicht weiter. Die Ortsgeschichts- und Familienforschung muss helfen. Neben den Kirchenbüchern halte ich die Erbschaftsauseinandersetzungen für vielversprechend. In solchen Akten werden oft die Familienverhältnisse aufgedröselt, um Ansprüche beweisen zu können. Auch können ältere Beiakten beigefügt sein. Hast Du die Chance, an solche Quellen zu kommen? Ich denke zB an diese:
    Auseinandersetzung zwischen den Erben des Berthold Mederich und den Erben des Peter von der Marpe um das Mederichsche Gut in Schmillinghausen, Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.

    Erbauseinandersetzung zwischen Peter von der Marpe (Mark) in Schmillinghausen sowie seinen Brüdern und Erben einerseits und dem gräflichen Förster..., Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.


    Was hältst Du davon?

    Viele Grüße
    Xylander

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    • Adele98
      Benutzer
      • 04.10.2019
      • 32

      #17
      Guten Abend!
      Nochmals danke für die Hilfe hier und alle Mühen!!!


      Ich habe mich an die Liste begeben. Rausgekommen ist:

      Erste Nennung 1594 unter von der Marpe (Mark) = arcinsys
      von 1621 bis 1637 immer von der Marpe, 1x nur Marpe = OSB, arcinsys
      1637 von der Marx(e) = arcinsys
      von 1640 bis etwa 1650 von der Marpe = arcinsys, OSB
      1665 der Marck/Marpe = OSB
      1666 der Marck/Marpe/Mark = OSB
      um 1690 von der Marpe = OSB
      1701 von der Mark = arcinsys

      Ergebnis: * Über hundert Jahre hat der Name oft gewechselt. Am Ende war er wieder wie am Anfang.
      * Wenn auch keine neue Erkenntnis dabei rausgekommen ist, ist es doch gut, alles einmal geordnet zu haben. Vll. hilft das später.


      Ich denke, es ist eine Ursprungsfamilie: Bruder Peter = Wethen, Bruder Jost = Schmill.
      Dadurch, dass "der Anfang" fehlt, bleiben allerdings ein paar Unklarheiten, wie genau alle Personen zueinander stehen und ob sie tatsächlich einen einzigen Ursprung haben.

      Im OSB Helsen habe ich heute noch einen Eintrag gefunden: "Christoffel von der Marpe zu Schmillinghausen 1626". Dieser Eintrag stand unter den Fällen, die nicht richtig zugeordnet werden konnten.

      Einen Versuch, die Quellen bei arcinsys noch weiter zu nutzen, habe ich vor einiger Zeit unternommen, weil ich mir erhoffte, dort etwas zu finden. Die eine Archivale, die ich mir vorgenommen hatte, war leider seeehr dick und natürlich in Kanzleischrift verfasst; diese zu lesen muss ich irgendwann erst noch lernen.

      Ich glaube, ich lege diese Sache erstmal auf Halde - vll. stolpere ich irgendwann mal über einen Hinweis.

      Vielen Dank nochmals!
      Adele

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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6446

        #18
        Hallo Adele,
        die Mühe hat sich gelohnt, mit der Liste sind wir durchaus schlauer als zuvor!

        Was auffällt:
        von der Marpe wird auch alleinstehend genannt, von der Mark immer in Kombination mit von der Marpe. Ausnahme 1701

        Das verstärkt meine Vermutung, dass es sich bei der Nennung von von der Mark um eine irrtümliche Gleichsetzung durch die jeweiligen Autoren handelt, möglicherweise schon durch die Zeitgenossen, sonst durch heutige Bearbeiter. Beim Ausreißer 1637 von der Marx(e) hat jemand ein p als x gelesen, leicht möglich bei deutscher Kurrentschrift.

        Meine Erklärung: von der Marpe ist ein seltener Name, auch für die Zeitgenossen, von der Mark hingegen ein Allerweltsname, bedingt durch die zahlreichen Markenwälder der Bauerschaften und durch die Existenz der Grafschaft Mark. Wer also mit von der Marpe nichts anfangen konnte, "übersetzte" es in von der Mark. 1701 hat sich dann die falsche Form beim Verfasser des Dokuments durchgesetzt.

        Heute finden sich im Telefonbuch von Bad Arolsen 11 Einträge mit dem FN Marpe, darunter 5 im Ortsteil Schmillinghausen. Außerdem gibts in Schmillinghausen den Hof Marpe. Demgegenüber im TB Bad Arolsen ein Eintrag aus der Mark und einer nur Mark. Das können ganz andere Familien sein. Ich glaube, wir brauchen nicht mehr zu rätseln: von der Marpe ist die richtige Form, jedenfalls für mich.

        Hier noch die Namensverbreitungskarte für Marpe 1890 und 1996


        Zur Etymologie und zum möglichen Ursprung hilft Prof. Jürgen Udolph
        Die Germanische Altertumskunde Online wird - wie bereits das in ihr aufgegangene Reallexikon - durch Ergänzungsbände begleitet. Diese Reihe umfasst Monographien ebenso wie Sammelbände zu spezifischen Themen aus Archäologie, Geschichte und Literaturwissenschaft. Damit wird der Inhalt der Datenbank um jene Aspekte erweitert, die einer ausführlichen Analyse bedürfen. Inzwischen sind bereits mehr als 100 Bände erschienen von Germanenproblemen in heutiger Sicht bis zur Germanischen Altertumskunde im Wandel.


        Wir haben hier also eine Zusammensetzung von mar(i) - stehendes Gewässer, Teich, Sumpf mit apa - Wasser, Bach, Fluss. Der erste Namensträger wohnte also an einem Bach, der in einem See, Teich oder Sumpf entsprang oder durch sumpfiges Gelände floss.

        Verifizieren oder widerlegen lässt sich das alles natürlich nur mit den Primärquellen. Hast Du denn einen Scan von der erwähnten Archivalie? Kanzleischrift ist ja zu bewältigen, und auch falls es sich um Kurrent handelt, hilft das Unterforum Lesehilfe, auch bei längeren Texten. Stell es dort doch einfach mal ein. Wenn Du selber garnichts lesen kannst, dann vielleicht nur einen kleinen Teil, den, in dem die Namen genannt werden, meist ziemlich zu Anfang, das kannst Du sicher erkennen.

        Ach ja, und dann noch ein Tipp: frag doch mal in puncto Familienforschung im Unterforum Hessen an, mit Link auf diesen Thread hier. Die dortigen Nutzer lesen sicher nicht alle, was in der Namenforschung gerade so läuft. Am besten mit "Waldeck" und den beiden Namensformen im Thementitel, damit es auch die NRWler lesen.

        Deine letzte Bemerkung klingt nach langer Pause oder Abschied. Das wäre schade.

        Viele Grüße
        Xylander
        Zuletzt ge?ndert von Xylander; 12.10.2019, 18:42. Grund: Link Namensverbreitungskarte Marpe 1890 + 1996

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        • Adele98
          Benutzer
          • 04.10.2019
          • 32

          #19
          Hallo!
          Hier der Anhang...
          Zuletzt ge?ndert von Adele98; 23.10.2019, 10:31.

          Kommentar

          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6446

            #20
            Oh! das ist wohl doch ein Fall für die Lesehilfe. Weißt Du von wann das Dokument stammt und was es ist? Beim ersten Draufschauen sehe ich weder von der Marpe noch von der Mark.
            Viele Grüße
            Xylander
            Ich meine zu erkennen einen Georg Philipp Meißenbusch, Gräflich Waldeckischer wohlverordneter Droste und einen Georg Friederich Schmalkalden, Zunftschreiber. Was sie verhandeln, ist mir noch nicht klar.
            Zuletzt ge?ndert von Xylander; 23.10.2019, 11:50. Grund: Meißenbusch u. Schmalkalden

            Kommentar

            • Adele98
              Benutzer
              • 04.10.2019
              • 32

              #21
              Ich kann gar nichts lesen. Ich dachte, was ganz unten steht, könnte eine 14... sein, aber es kann auch alles mögliche andere sein

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              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6446

                #22
                Zu möglichen Namen siehe meine Ergänzung in #20
                Wie gesagt, da müsste wohl die Lesehilfe ran. Ich mache dann dort auch mit, soweit ich halt kann.

                Viele Grüße
                Xylander

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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6446

                  #23
                  Die Zahl ist 147 1/2 Reichsthaler. Von der Marpe und von der Mark kommen definitiv nicht vor. Also würde es nun in die Lesehilfe gehören.

                  Viele Grüße
                  Xylander

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                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6446

                    #24
                    Hallo Adele,
                    es sieht für mich aus wie ein Beleg, eine Anweisung, Verbuchung oder Quittung einer Zahlung in Höhe von 147 1/2 Reichstalern an die Herren Georg Philipp Meißenbusch, Gräflich Waldeckischer wohlverordneter Droste und Georg Friederich Schmalkalden, Zunftschreiber von Eylhaußen, heute Eilhausen (Bad Arolsen). Zum Schluss wird noch Bezug genommen auf "meinen hochge... Herrenn", wohl den Dienstherrn des Schreibers. Das Dokument scheint gefaltet gewesen zu sein. Ein Brief? Ist es überhaupt vollständig, oder gibt es mehr Blätter?

                    Das Ganze ist aufgefüllt mit dem üblichen Anrede-Brimborium (hochedel, gestreng, ehrenfest, wohlgelehrt).

                    Weitere Familiennamen kommen nicht vor. Für die Namenforschung von der Marpe/Mark gibt es nichts her.

                    Es bleibt Dir also wohl nicht erspart, ein aussagekräftigeres Dokument zu suchen. Die Liste hast Du ja aufgestellt. Eine Anfrage im Unterforum Hessen könnte aber nicht schaden.

                    Ich wünsche Dir viel Erfolg, und vielleicht geht es dann hier noch weiter.

                    Viele Grüße
                    Xylander
                    Zuletzt ge?ndert von Xylander; 21.10.2019, 11:31.

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                    • Scherfer
                      Moderator
                      • 25.02.2016
                      • 2512

                      #25
                      Hallo Adele,

                      ich weiß nicht, ob das hier thematisch richtig aufgehoben ist, aber ein Hermann zur Marpe ist bereits 1471 Richter in Barmen, als dort seine Tochter den Hofbesitzer Peter Heckinghaus heiratete (katholisch).

                      Kommentar

                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6446

                        #26
                        Hallo Scherfer,
                        ja das gehört durchaus hierher. Denn der Barmer Hof zur Marpe ist einer von mehreren Kandidaten für den Herkunftsort der Familien von der Marpe in Schmillinghausen. 1471, das kann ja nur katholisch sein. Insofern kein Widerspruch zu den evangelischen vdM in Schmillinghausen. Falls das die richtige Spur sein sollte, dann fand die Auswanderung nach dem Religionswechsel statt.
                        Viele Grüße
                        Xylander

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                        • focke13
                          Erfahrener Benutzer
                          • 16.02.2015
                          • 1331

                          #27
                          Gut in der Marpe

                          Hallo
                          Aus der Chronik Heckinghausen:
                          "1529 - Heinrich („Hynderich tho Heckynckhuesen“, Richter „in den Barmen“) siegelt am 13. Dezember 1529 eine Urkunde, wonach Heyne up dem Lychtenscheidt eine Rente, die ihm der Besitzer des Gutes „in der Marpe“ schuldete, auf den jeweiligen Vikar des Elberfelder Marienaltars übertrug."
                          Es gab also ein Gut In der Marpe
                          Mfg
                          Focke13

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                          • Xylander
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 6446

                            #28
                            Hallo focke13,
                            danke, ein interessantes Stück Wuppertaler Geschichte. Ja genau, diesen Hof meinen Scherfer und ich. Er lag im heutigen Wuppertal, wo es noch heute einen Ortsteil Marpe gibt, das hatten wir schon ganz zu Anfang in #3. Er ist einer der Kandidaten, für mich relativ oben auf der Liste, da zwischen dem Bergischen Land und dem Waldeck zumindest später enge Beziehungen bestanden. Aber vielleicht bin ich auch voreingenommen, bin in Wuppertal zur Schule gegangen. Hast Du den Namen des Gutsbesitzers in der Marpe?

                            Viele Grüße
                            Xylander

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                            • Xylander
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2009
                              • 6446

                              #30
                              Danke wiederum. Nein, dieser Gedbas-Eintrag und diese Belehnung nicht. Aber Obermarpe und Niedermarpe im Sauerland als mögliche Herkunftsorte des Schmillinghauser Namens hatten wir als weitere, in diesem Fall geographisch nähere Kandidaten auf der Liste. Dass es verschiedene Bäche Marpe und davon abgeleitete Wohnstättennamen gab, hatten wir im Prinzip schon. Es geht darum, die Abwanderer = Zuwanderer und Namenträger in Schmillinghausen zu finden.
                              Viele Grüße
                              Xylander
                              Zuletzt ge?ndert von Xylander; 16.11.2019, 20:58.

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