Hallo liebe Mitforscher,
ich stelle sehr hohe Anforderungen an meine Forschung. Ich versuche alles so genau und einheitlich wie möglich zu notieren, Quellen ausführlich zu dokumentieren und natürlich möchte ich alles korrekt haben.
Diesem Grundsatz bin ich am Anfang meiner Forschung noch nicht gefolgt. Quellen habe ich lange nicht notiert, was für mich insofern nicht schlimm ist, da ich mich tatsächlich in jedem Fall noch daran erinnern kann, woher ich meine Informationen bezogen habe. Seit mehreren Jahren trage ich nun Quellen nach, habe meine Datei aufgearbeitet und bin immer noch unzufrieden.
Kurzerhand entschied ich mich dafür, meine Datei komplett neu aufzurollen. Ich möchte keine Linie mehr vernachlässigen (ich forsche zwar querbeet, aber einige Stämme habe ich irgendwie immer ignoriert), möchte alles immer sofort notieren, möchte, soweit möglich, Biografien für nähere Verwandte erarbeiten und einem System nachgehen.
Dabei stellt sich für mich die Frage: Wie gehe ich mit den Kalendern um? Was zu wissen ist, ein Teil meiner Ahnen lebte die letzten zweihundert Jahre im Russischen Reich. Dort wurde bis 1918 der julianische Kalender verwendet. Da nicht immer Kirchenbücher der deutschstämmigen Kolonisten dort greifbar bzw. erhalten sind, müssen Forscher auf Sekundärquellen zurückgreifen. Diese stammen oft aber aus der Zeit des 2. Weltkrieges und enthalten Daten, die vom julianischen in den gregorianischen Kalender umgerechnet wurden. Das war in der Sowjetunion generell so der Fall. Mir fiel dabei aber immer wieder auf, dass die Personen selbst aber bei ihrem "julianischen Geburtsdatum" blieben und dieses auch meist so angaben.
Ich bin früher so gefahren, dass ich Angaben nach dem gregorianischen Kalender, soweit nötig, in den julianischen umgerechnet habe, weil das ja der damals gültige Kalender in Russland war. Wenn ich aber nun daran denke, dass meine Uroma den Geburtstag nach julianischem Kalender am 28. September hatte, denke ich immer "Quatsch, eigentlich müsste es ja der 10. Oktober nach gregorianischem Kalender sein", weil dies dem heutigen Kalender entspricht. Ihren Geburtstag würde man am ehesten ja am 10. Oktober feiern, weil das ja quasi ihr "richtiger Geburtstag" heute wäre.
Ich kenne wiederum Forscher, die Daten so übernehmen, wie sie ihnen gerade "über den Weg laufen", also ein komplettes Wirrwar. Das würde für mich überhaupt nicht in Frage kommen. Nun frage ich mich, ob ich Angaben nicht eher in den gregorianischen Kalender umrechnen sollte?
Selbiges frage ich mich auch bei Datumsangaben in Deutschland, wo ja der gregorianische Kalender nur schleppend eingeführt wurde. Sollte ich ältere Angaben, die ich definitiv dem julianischen Kalender zuordnen kann, umrechnen? Oder nicht?
Was meint ihr dazu? Wie würdet ihr das handhaben? Rechnet ihr im Fall Deutschland Angaben um? Auf Rückmeldungen bin ich gespannt.
Viele Grüße
Kleeschen
ich stelle sehr hohe Anforderungen an meine Forschung. Ich versuche alles so genau und einheitlich wie möglich zu notieren, Quellen ausführlich zu dokumentieren und natürlich möchte ich alles korrekt haben.
Diesem Grundsatz bin ich am Anfang meiner Forschung noch nicht gefolgt. Quellen habe ich lange nicht notiert, was für mich insofern nicht schlimm ist, da ich mich tatsächlich in jedem Fall noch daran erinnern kann, woher ich meine Informationen bezogen habe. Seit mehreren Jahren trage ich nun Quellen nach, habe meine Datei aufgearbeitet und bin immer noch unzufrieden.
Kurzerhand entschied ich mich dafür, meine Datei komplett neu aufzurollen. Ich möchte keine Linie mehr vernachlässigen (ich forsche zwar querbeet, aber einige Stämme habe ich irgendwie immer ignoriert), möchte alles immer sofort notieren, möchte, soweit möglich, Biografien für nähere Verwandte erarbeiten und einem System nachgehen.
Dabei stellt sich für mich die Frage: Wie gehe ich mit den Kalendern um? Was zu wissen ist, ein Teil meiner Ahnen lebte die letzten zweihundert Jahre im Russischen Reich. Dort wurde bis 1918 der julianische Kalender verwendet. Da nicht immer Kirchenbücher der deutschstämmigen Kolonisten dort greifbar bzw. erhalten sind, müssen Forscher auf Sekundärquellen zurückgreifen. Diese stammen oft aber aus der Zeit des 2. Weltkrieges und enthalten Daten, die vom julianischen in den gregorianischen Kalender umgerechnet wurden. Das war in der Sowjetunion generell so der Fall. Mir fiel dabei aber immer wieder auf, dass die Personen selbst aber bei ihrem "julianischen Geburtsdatum" blieben und dieses auch meist so angaben.
Ich bin früher so gefahren, dass ich Angaben nach dem gregorianischen Kalender, soweit nötig, in den julianischen umgerechnet habe, weil das ja der damals gültige Kalender in Russland war. Wenn ich aber nun daran denke, dass meine Uroma den Geburtstag nach julianischem Kalender am 28. September hatte, denke ich immer "Quatsch, eigentlich müsste es ja der 10. Oktober nach gregorianischem Kalender sein", weil dies dem heutigen Kalender entspricht. Ihren Geburtstag würde man am ehesten ja am 10. Oktober feiern, weil das ja quasi ihr "richtiger Geburtstag" heute wäre.
Ich kenne wiederum Forscher, die Daten so übernehmen, wie sie ihnen gerade "über den Weg laufen", also ein komplettes Wirrwar. Das würde für mich überhaupt nicht in Frage kommen. Nun frage ich mich, ob ich Angaben nicht eher in den gregorianischen Kalender umrechnen sollte?
Selbiges frage ich mich auch bei Datumsangaben in Deutschland, wo ja der gregorianische Kalender nur schleppend eingeführt wurde. Sollte ich ältere Angaben, die ich definitiv dem julianischen Kalender zuordnen kann, umrechnen? Oder nicht?
Was meint ihr dazu? Wie würdet ihr das handhaben? Rechnet ihr im Fall Deutschland Angaben um? Auf Rückmeldungen bin ich gespannt.
Viele Grüße
Kleeschen
Kommentar