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#1
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In welchen Schriftarten sind die Briefe verfasst?
Quelle bzw. Art des Textes: Brief/Feldpost Jahr, aus dem der Text stammt: 1940 Ort/Gegend der Text-Herkunft: Grafschaft Bentheim; Hamburg Hallo liebe Schriftexperten, ich möchte mal eine etwas andere Anfrage stellen, und zwar habe ich fünf Briefe, von denen ich lediglich wissen möchte, in welcher Schriftart sie verfasst wurden: Sütterlin, Kurrent, Offenbacher oder eventuell eine andere? Ich hoffe, dass ich in diesem Unterforum richtig bin. Meine Vermutungen: Brief 1: ganz schwer, da habe ich keine Vermutung. Brief 2 und 3: sehen sich recht ähnlich. Könnte von den Buchstaben her Sütterlin sein, aber das erscheint mir hier zu wenig rundlich, sondern eher wie Offenbacher. Briefe 4 und 5: sehen sich auch sehr ähnlich. Aufgrund der starken Rechtsneigung würde ich auf Kurrent tippen. Was sagt ihr zu den Schriftarten? Um welche handelt es sich hier und woran kann man das genau festmachen? Ist es überhaupt möglich, das so genau zu bestimmen oder gibt es auch Mischformen? Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe. Skandinavierin |
#2
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Also 1-4 würde ich sagen Sütterlin bei dem 5. würde ich sagen nicht mehr rein Sütterlin
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#3
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Hallo,
1 u. 5 in einer eigenwilligen Handschrift, basierend auf Sütterlin/Kurrent 2 u. 3 Sütterlin 4 eher Kurrent oder Koch-Hermsdorfer Natürlich gibt es Mischformen, oder schreibst du die Buchstaben wie aus dem Lehrbuch? Ich nicht. Jeder entwickelt doch seine eigene Handschrift. |
#4
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Hallo,
Brief 3 ist eindeutig Sütterlin, und keine Offenbacher. Bei Offenbacher wären die Ober- und Unterlängen kürzer als die mittlere Buchstabenebene. Bei Sütterlin dagegen besteht das Verhältnis 1:1:1 Hier gut zu sehen was ich meine: https://upload.wikimedia.org/wikiped...in_SlgKiJu.jpg |
#5
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Hallo,
Warum sollte es keine Mischformen geben? Wer nach der Schulzeit weiter häufig schreibt, entwickelt seine Handschrift ja weiter und kann, durch Einflüsse anderer Schriftarten, natürlich auch einzelne Buchstaben adaptieren und dadurch eine persönliche Mischform. Zum Unterscheiden sucht man nach den Buchstaben, die nicht gleich/ähnlich sind, sondern eben abweichend. Z.B. wird in der Offenbacher Schrift das kleine p anders geschrieben als in Kurrent und Sütterlin. In Kurrent werden das kleine a, o und g oben geschlossen geschrieben, bei Sütterlin oben offen. Am besten mal die Buchstabentafeln der Schriften vergleichen (es gibt ja noch mehr Unterschiede) und nach solchen unterscheidenden Buchstaben dann im Text Ausschau halten. Meine Tipps für die Briefe sind: 1. Sütterlin 2. ich sehe Elemente von Sütterlin und Offenbacher, Mischform? 3. sehr klares Sütterlin 4. Kurrent 5. ebenfalls Kurrent LG, Antje |
#6
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Vielen Dank für eure vielen guten Hinweise und Erklärungen, das hilft mir sehr weiter!
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#7
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Hallo,
also in oben genanntem Buch sind ja auch Schrifttafeln, dort sind die Buchstaben in Kurrent auch offen! |
#8
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Ja stimmt, "geschlossen" ist wohl nicht völlig korrekt. Ich meine auch mich an "nur leicht geöffnet" als Anweisung für Kurrent erinnern zu können, finde aber leider meine Unterlagen dazu gerade nicht Auf jeden Fall sollten die Öffnung in Sütterlin deutlicher ausfallen, während sie bei Kurrent Richtung geschlossen tendiert.
Ich hab mal illustriert, was ich meine (Anhang). Aber das heißt natürlich nicht, dass ein Kurrentschreiber diese Buchstaben nicht auch deutlich geöffnet schreiben konnte oder ein Sütterlinschreiber sie auch geschlossener schreiben konnte, genauso, wie auch jeder andere Aspekt einer Schrift im persönlichen Schriftbild mehr oder weniger vom Ideal abweichen konnte. Für eine Schriftanalyse würde ich daher immer empfehlen, nach mehreren Aspekten zu schauen. Und selbst dann, wie man ja hier schön an den Beispielen sieht, wird es immer persönliche Varianten geben, bei denen man nicht einfach sagen kann, welche Schriftart es eigentlich ist. Und lesen kann man sie ja, wenn man mal eine Variante gelernt hat, sowieso alle. LG, Antje |
#9
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Zitat:
Es ist ja auch völlig wurscht, wie die Schrift heißt, Hauptsache man kann es lesen. |
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