Geburtsort ermitteln

[LisaMieWie]

Der Franz könnte ein (Halb?) Bruder des Joseph gewesen sein.

Ja, die Idee hatte ich auch schon.
Vielleicht wäre es auch möglich, dass die Registrierung seiner Taufe vergessen wurde?
Wobei ich wie gesagt mittlerweile nicht mehr überzeugt bin, dass Tettenweis tatsächlich sein Geburtsort war.

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch folgende Dinge erwähnen:

1) Es ist gut möglich, dass der Josef Wiesbauer noch weitere uneheliche Kinder in der Gegend hat - ich freu mich auch gerne über Meinungen dazu
Diese Kinder sind
Theres - 1824
Kreszenz -1830
Maria - 1832
Maria - 1833

Das müssen natürlich nicht alles seine Kinder sein, aber auffällig ist es schon, vor allem weil bei 3 dieser Kinder angegeben ist, dass der Vater aus Großhaarbach/Tettenweis kommt.

2) Ich habe eine Sterbeurkunde gefunden, die wahrscheinlich (bzw. hoffentlich) dem Josef Wiesbauer zuzuordnen ist.
Damit wäre sein Geburtsjahr um 1795.

http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/passau/passau__griesbach/014/?pg=69

Danke für alle Antworten,

LG Lisa

[Xtine]

Hallo Lisa,

ich fasse mal zusammen.

1 Theres - 1824 - Dienstknecht zu Niedderreutern - Mutter: Magdalena Wagner - Patin: Theres Oberauerin
2 Kreszenz -1830 - Taglöhnersohn von Großharbach / Dienstknecht in Griesbach - Mutter nicht genannt - Vormund: Simon Leb
3 Maria - 1832 - Taglöhnersohn von Großharbach / Dienstknecht in Griesbach - Mutter nicht genannt - Vormund: Simon Leb
4 Maria - 1833 - Inwohnersohn zu Tettenweis - Mutter: Maria Rauschin - Vormund: Georg Penninger

Kind 2 u. 3 sind sicher vom selben Vater und vermutlich von der selben Mutter, da der Vormund der selbe ist.
Kind 4 gehört vermutlich auch dazu, vom Tagelöhner zum Inwohner ist nicht viel Unterschied.
Ob Kind 1 auch vom selben Vater ist, kann man nicht 100%ig sagen, ich vermute mal ja.

Aber es kann immer noch einen 2. Joseph Wiesbauer geben. Wenn dies der Fall ist, kann man allerdings beim Sterbeeintrag auch nicht mehr 100%ig sicher sein, zu welchem er dann gehört.


Sicher ist, Joseph Wiesbauer war wohl ein kleiner Schwerenöter

[LisaMieWie]

Aber es kann immer noch einen 2. Joseph Wiesbauer geben. Wenn dies der Fall ist, kann man allerdings beim Sterbeeintrag auch nicht mehr 100%ig sicher sein, zu welchem er dann gehört.

Ja, genau da liegt das Problem. Über den Josef Wiesbauer kann ich eigentlich gar nichts mit Sicherheit sagen... Es ist echt zum Verzweifeln.

[zeilenweise]

Sicher ist, Joseph Wiesbauer war wohl ein kleiner Schwerenöter

Und zu arm zum Heiraten :-)

[gki]

Ja, das darf man nicht vergessen: In Bayern war es bis ca. 1850 notwendig, für die Hochzeit eine staatliche Genehmigung einzuholen. Und die bekam man nur, wenn man nachweisen konnte, daß man eine Familie ernähren konnte.

[gki]

Hallo Lisa,

nachdem jetzt ein ungefähres Geburtsjahr feststeht würde ich in Tettenweis mal die Taufen zwischen 1790 und 1800 durchgehen. Die Indizes sind zwar gut, aber nicht perfekt.

[LisaMieWie]

nachdem jetzt ein ungefähres Geburtsjahr feststeht würde ich in Tettenweis mal die Taufen zwischen 1790 und 1800 durchgehen.

Hallo gki,

ja das habe ich schon vor einiger Zeit gemacht und bin nicht fündig geworden.
Es gibt den hier schon erwähnten Franz Wiesbauer, geboren 1793, aber keinen Joseph.

Deswegen nehme ich an, dass die Taufe entweder nicht registriert wurde (aber wie wahrscheinlich ist das?) oder dass Tettenweis nicht sein Geburtsort ist sondern dass er dort nur zu einem früheren Zeitpunkt gelebt hat.

Das ist mir bei anderen Vorfahren auch schon so gegangen. Einer wurde als Sohn eines Ortes bezeichnet in dem es keine Taufurkunde von ihm gibt, dafür aber ein uneheliches Kind.
Deswegen nehme ich mittlerweile fast an, dass der Pfarrer halt gefragt hat wo er herkommt und er einen Ort genannt hat an dem er länger gelebt hat.

Aber natürlich sind das alles nur Theorien...

Ich weiß, dass es ab ca.1820 Meldebögen gab.
Weiß da jemand genaueres?

LG Lisa

[gki]

Hallo Lisa,

Meldebögen sind mir für diese Gegend nicht bekannt.

Wenn Du die Taufe in Ttw nicht findest, bleibt nur die Umkreissuche, also alle Nachbarpfarren abklappern.

Parallel würd ich versuchen, mehr zu den Eltern des Franz rauszufinden. Zumindest dessen Vater ist ja doch der Hauptverdächtige als Vater des Joseph.

[LisaMieWie]

Hallo gki,

mit Meldebögen hatte ich auch nicht wirklich gerechnet
Die Nachbarpfarreien habe ich schon durchsucht und bin leider auch nicht fündig geworden. Ich habe mittlerweile angefangen in einem größeren Radius zu suchen, allerdings hab ich meine Zweifel, dass das viel bringen wird.

Wie realistisch denkst du ist die Chance, dass dieser Franz Wiesbauer der Bruder vom Joseph ist?

Danke auf jeden Fall für die Tipps,

LG Lisa

[gki]

Hallo Lisa,

die Wahrscheinlichkeit, daß der Franz ein Bruder des Joseph ist, halte ich für hoch, einfach weil der Name in der Gegend selten ist und der räumliche Bezug zu Tettenweis ja gegeben ist.


Nur wird Ahnenforschung nicht mit Wahrscheinlichkeitsrechnung betrieben, aber man kann solche Überlegungen natürlich nutzen, um ggf doch weiterzukommen.

Daher würde ich die Familie des Franz mal erforschen. Wenn ich dessen Hochzeitseintrag richtig interpretiere hat dessen Mutter wohl später noch geheiratet -- aber wohl nicht den Vater des Franz.

[gki]

Noch eine Idee wäre, nach den anderen Kindern des Joseph zu suchen. Evtl. steht bei deren Trauungen, so vorhanden, mehr dabei.

[dirmhirn]

in schäerding heiratet 1801 auch ein Wiesbauer, ist ein häufiger Name in Oberösterreich
1801 heiratet in schärding ein mathias wiesbauer, von beruf schneider

[LisaMieWie]

Vielen Dank nochmal für alle eure Vorschläge und Ideen! Ich werd mir über die Weihnachtsfeiertage mehr Zeit nehmen und dem Ganzen nachgehen.
Sollte ich etwas finden, sage ich Bescheid

LG Lisa

[gki]

wie ich schon sagte, ist "Wiesbauer" und ähnlich in Tettenweis kein einheimischer Name, da es dort eben keinen Wiesbauern-Hof gibt oder gab.

Auch für die angrenzenden Pfarren würde ich das ausschließen.

Aus der Serie "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern":



+Hans Schächl zu Thanham, Ww Gertraud, 2 Kinder Mathias 4, Gertraud 3, Vormünder Simon Weindl zu Schmidtham und Mathies Hueber zu Niederreitern. Der Ww bleibt der 1/4-Bau, das Wiesbauern-Gütl, Freih. Closner Lehen, die Kinder bekommen 200 fl zu gleicher Verteilung.


Das war 1695.