Wappenbrief April 1570

[Alter Mansfelder]

Hallo zusammen,

es ist zwar schon auf „gelöst“ gestellt, aber der Text hat doch noch einige Lücken und etliche Fehler. Hier noch ein paar Ergänzungen:

Zu 1)

Wir Ferdinandt etc. Bekennen vnd thuen
Kundt meniglich(en). offentlich mit disem
briefe. Daß wir gnediglich Angeseh(en).
vorgenomb(en). vnd betracht, die Erberkeit
guete sitt(en), tugendt, geschicklicheit vnd
v(er)nunfft, damit vnsere vndterthanen vnd
getreuen lieben Steffan vnd Hannß die
Bernhart gebrüeder vor vnser fürstlich(en)
Person berüembt w(or)d(en), Auch die
vnderthenig(en). getreu(en). vnd gutwillig(en)
Dienste so sy vnß vnd vnserm löblich(en)
Haus österreich zu Kriegß- vnd friedens-
Zeite(n) bißher Erzeigt, vnd hinfür(der)
nit wenig(er) Zethun deß ghorsamb(en)
Erpittenß sein, Auch wol thun müg(en).
vnd soll(en). Vnd darüber mit wolbe=
dachtem muet, Zeittigen guett(en) Rath,
und Recht(en) wüssen, Ermeltten Steffan
vnd Hansen den Bernharte(n) gbrüed(ern)
allen Jren Ehelich(en) leibs=Erb(en). vnd
D(er)selb(en) Erbens Erb(en). hernachgeschrieb(enes)
Wappen vnd Cleinot mit Namen (?)
Ainen Schildt schrembsweis (?) vom hindern
vnderen ... dem vordern obern Egg

Fortsetzung folgt, wenn ich später noch etwas Zeit finde.

Es grüßt der Alte Mansfelder

[Alter Mansfelder]

Hallo zusammen,

hier noch Ergänzungen/ Korrekturen

zu 2):

Jn drey gleich theyl abgetheilt. Der vndter
vnd ober weis oder silber. vnd d(er)
mittler Rott. oder Rubinfarb. Jn dessen
mittern aber sich zum lauff geschickt
Erscheinendt ain gantzeß
weiseß aingehürn. Auf dem Schildt
ain Stechhelm, mit Roter vnd weisser
Helmdecken Auch d(er)selben farb(en)
Ainem gewundenen Pusch, mit seiner zue
rück fliegend(en) Pind(en) gefurt. Darob
Jtem aufgethan, vnd ire Stossen gegen=
einand(er) einwertz gekerte Adlerflüg(el).
deren Jede vberstet daß in drei theil
abgetheilt. Alß ober, vnd vndte(r)
vnd d(er) lingken mittet Rott. vnd denn
d(er) lingk(en) ober, vnd vnder, vnd d(er)
Recht(en) mittler theil weiser farb. Wie dann
sollich Wappen, vnd Kleinod, Jn
mitte diseß briefß gemalet, vnd mit
farb(en) Aigentlich(en) ausgestrich(en) sein. ((*))
von Newem genediglich v(er)lih(en), vnd
gegeb(en) hab(en). Verleih(en), vnd Geb(en)
Jnen die Auch Alß Erzhertzog
Zue Öst(er)reich. Vnd in Crafft von alterßheer

*Anmerkung: Am fehlenden Bild sieht man, dass der hiesige Text ein Konzept ist. Das Original mit dem gemalten Bild in der Mitte erhielten die Empfänger, wie z. B. hier für meinen Vorfahren Hans Zscheggenbürlin 1456: http://www.textmanuscripts.com/medie...nbuerlin-60580 oder hier für meinen Vorfahren Heinrich Buchner 1470: https://www.google.de/search?q=wappe...8p6_SlS1enBiEM:

Fortsetzung folgt, wenn ich Zeit habe.

Es grüßt der Alte Mansfelder

[henrywilh]

[Vorberg]

Oh Wow - recht herzlichen Dank! Das ist wie Weihnachten!

[Alter Mansfelder]

Hallo zusammen,

Das ist wie Weihnachten!

ich habe mir auch extra für Dich ein weiß-rotes Mützchen beim Korrekturlesen aufgesetzt (in den Bernhardschen Wappenfarben - nicht als Weihnachtsmann)
Und weiter geht’s:

Zu 3):

habender befreyung, macht, vnd vol-
kummenhait. Wissentlich in Crafft
diß briefs, Vnd mainen, setzen, vnd wel-
len daß Nun hinfüro die vorgemelten
Steffan vund Han(n)ß ((Randbem.: (gebrüed(er). )) Alle Jre
Eeliche Leibserben, vnd derselben Erbens
Erben, für vnd für Jn Ewig Zeit solich
obgeschriben Wappen, Vnd Clainnat
haben fürren vnd sich deren in allen
vnd yedlichen, Erlichen, vnd Redlich(en)
sachen, vnd geschefften, Zu schimpf vnd
Ernst in streiten, stürmen, Kempfen,
Gestechen, Panniern, Zelten Aufschlag(en)
Jnsigln, Pedschafften, Clainaten, begreb-
nußen, vnd sonst an allen andern Ortten
vnd Enden, nach Jren Notturfften willen
vnd Wolgefallen gebrauchen, Auch auf alle
vnd yedliche gnad, freyhait Eerwürde
Vorth(ei)l, Recht, gerechtigkait haben vnd
geniessen sollen vnd mugen, in Geistlich(en)
vnd Weltlichen sachen vnd
geschäfft(en) Jnmassen alß andere deß Heiligen Römisch(en)
Reichs vnd vnsers Loblichen Hauß Oster-
reichs Fürsteumben vnd Lande Wap-
pens genoß Leüte, von Allermenigelich
vnuerhindert. Vnd gebieten darauf
allen vnd yeden vnsern Prelaten, Grauen
Freyen Herrn, Rittern Knechten, Haubt=

Zu 4):

Leuten, Lanndtuögten, Vögten, Pflegern
verwesern, Schuldthaisen, Bürgermaistern,
Richtern Räthen Bürgern, Gemainden
vnd sonst allen andern vnsern Nachge-
setzten, Obrigkhait, Vnderthanen, vnd
getreuen, Geistlichen, vnd Weltlichen
in waß würden, Standts, oder wesens
die seindt, Ernnstlich vnd vestligelich
mit disem brief. Die Andern aber in
Crafft obangezaigter vnsers Loblich(en)
Hauß Osterreichs von altersher haben=
den Freyhait macht, vnd volkhumen=
hait, yedweders Stanndts gebür nach
ersuechend, Jr wellet die vorgemelten
Steffan vnd Hannsen die Bernhard gbrüd(er) alle
Jre Eeliche Leibserben vnd derselben
Erbens Erben Ewigelich an den obge-
schriben Wappen, vnd Clainat nicht
hindern, noch Jrren, Sonder Sy deren
wie obsteet ruehigelich gebrauchen,
geniessen vnd gentzlich darbey bleiben
lassen, darwider nicht thuen noch
yemandts andern zethuen gestatten,
alß Lieb ainem yeden der Vnserig(en)
sey vnser schwer vngnad
vnd straff, darzue ain Peen, Nemb
lich Zwainzig Marckht Lötigs Gold

Und die 5) hatten wir ja schon:

zuuermeiden, die ain yeder so offt Er
fräuenlich ((freventlich!)) hierwider thät, Vnß halb(en)
thail in vnser Camer vnd den andern
halben thail mergedachten Steffan
vnd Hannsen den Bernhardt(en) allen Jren
Eelichen Leiberben, obgemelt vnnach=
leslich Zubezallen verfallen sein soll,
Gleichfalß wollen wir vnß auch gegen
den Andern, die nit vnsere vnderthanen
noch vnß verwant seindt, so hierwider
freuenlich handleten, die geburlich
Peen vnd straff, in Crafft obberüert(er)
vnserer von Alterßher habenden Frey-
haiten zuersuechen, vorbehalten haben,
doch Andern so villeicht den obbegriff=
nen Wappen, vnd Clainot gleich füer=
ten, an Jren Wappen vnd Rechten
vnuergriffen vnd vnschedlich, Mit
vrkhundt diß brieffs(.) Besiglt mit
vnnserm Furstlichen Anhangeten
Jnsigl. Geben in vnser Statt ynsprugg ((Innsbruck))
den 29 Apprillis A(nno). 1570.

Es grüßt der Alte Mansfelder

[henrywilh]

Man muss sich geradezu überwinden, jetzt noch etwas zu bemäkeln.
Aber es wird wohl nicht mal "Cleinat(en)", mal "Cleinot" heißen.
o müsste richtig sein.

[Vorberg]

Ich Danke nochmals für die tolle Übersetzung! Große Klasse echt!