Schreibweise ss oder ß

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  • skorpion11
    Benutzer
    • 02.12.2014
    • 75

    [gelöst] Schreibweise ss oder ß

    Quelle bzw. Art des Textes: Taufeintrag
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1780
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: St. Pölten
    Namen um die es sich handeln sollte: Mössner


    Liebe Ahnenforscher.
    Bitte um Aufklärung ob hier ss oder ß verwendet wurde, gibt es dazu Regeln oder Anhaltspunkte.
    Vielen Dank.

    3. Eintrag von oben bei Andre Mössner (Mößner)?


    LG aus St. Pölten
    skorpion11
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #2
    Hallo, ich lese:

    Mösßerer

    Gruss
    Viele Grüße

    Kommentar

    • Gaby
      Erfahrener Benutzer
      • 07.04.2008
      • 3948

      #3
      Hallo,

      Andre Möszerer

      Ich würde das jetzt als sz lesen, entspricht dem ß

      Ob man einen Namen nun mit s, ss, ß oder sz geschrieben hat lag damals am jeweiligen Schreiber oder Pfarrer, wie der nun gemeint hat wie es geschrieben wird.
      Liebe Grüße
      von Gaby


      Meine Vorfahren: http://gw.geneanet.org/lobenstein14?lang=de

      Kommentar

      • Verano
        Erfahrener Benutzer
        • 22.06.2016
        • 7819

        #4
        Hallo,

        Insasßin schreibt er auch so.
        Ich tippe auf die Eigenart, ss so zu schreiben.
        Viele Grüße August

        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Ich würde das als überkorrekte Wiedergabe der Aussprache bezeichnen.
          Wenn man schriebe "Insassin" könnte man es fälschlich weich aussprechen (vergleichbar wie "de Hesse komme")
          Wenn man schriebe "Insaßin" könnte man das Vokal fälschlich lang aussprechen (vergleichbar wie "Fußball")

          "Insasßin" bringt einen dazu es scharf mit kurzem Vokal auszusprechen = die richtige Aussprache
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.06.2018, 13:35.
          Viele Grüße

          Kommentar

          • henrywilh
            Erfahrener Benutzer
            • 13.04.2009
            • 11784

            #6
            Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
            Ich würde das als überkorrekte Wiedergabe der Aussprache bezeichnen.
            Wenn man schriebe "Insassin" könnte man es fälschlich weich aussprechen (vergleichbar wie "de Hesse komme")
            Wenn man schriebe "Insaßin" könnte man das Vokal fälschlich lang aussprechen (vergleichbar wie "Fußball")

            "Insasßin" bringt einen dazu es scharf mit kurzem Vokal auszusprechen = die richtige Aussprache
            Eine interessante Theorie. Dagegen spricht m.M.n.:

            - Die Gefahr, ein ss "weich" auszusprechen, kommt nur selten vor, ich wüsste gar kein anderes Beispiel als den hessischen Dialekt.
            - Dass Vokale vor ß lang auszusprechen sind, gilt erst seit der jüngsten Rechtschreibreform. Vorher war ein ß kein Indiz für langen oder kurzen Vokal. "Faß", "Schluß", "muß", "Rußland" etc. wurden kurz ausgesprochen, aber "(Ofen-)Ruß", "Muße", "Gruß" etc. lang.
            - und: Warum sollte es jemandem wichtig sein, dass ein so unwichtiges Wort wie "Insasse" (welches ja kein Name ist) richtig ausgesprochen wird?

            Das Rätsel betrachte ich noch nicht als gelöst. Möglicherweise hat August recht, und es ist nicht sß, sondern ss.
            Zuletzt geändert von henrywilh; 01.06.2018, 14:01.
            Schöne Grüße
            hnrywilhelm

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            • Tinkerbell
              Erfahrener Benutzer
              • 15.01.2013
              • 9909

              #7
              Hallo.

              Zitat von Verano Beitrag anzeigen
              Hallo,

              Insasßin schreibt er auch so.
              Ich tippe auf die Eigenart, ss so zu schreiben.
              Ich bin ganz deiner Meinung.
              Auf der nächsten Seite schreibt er "Schlossermeister " auch so und "Insassin" dann normal mit zwei ss.

              LG Marina

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                Hallo,
                wenn er ss normal schreiben kann, dann kann "Insasßin" nicht "seine Eigenart sein, ss so zu schreiben".
                Er kennt also sehr wohl den Unterschied in den Schreibweisen. Anscheinend ist er sich aber noch unsicher, welche der Beiden er standardmäßig benutzen soll.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • henrywilh
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.04.2009
                  • 11784

                  #9
                  Wo steht auf der nächsten Seite "Schlossermeister"?

                  Ich kann den nicht finden.
                  Dafür steht dort 2 x Innsa__ und 1 x Innsa__in in der zweifelhaften Schreibweise.

                  ------
                  Ach: Auf der übernächsten Seite schreibt er "Schlo__ermeister" - aber in der zweifelhaften Schreibweise!
                  Ebenso 1x "Grie__lerin" und 1x "Grie__ler".

                  Also, ein klares ss hab' ich nicht gefunden.
                  Zuletzt geändert von henrywilh; 01.06.2018, 15:49.
                  Schöne Grüße
                  hnrywilhelm

                  Kommentar

                  • Verano
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.06.2016
                    • 7819

                    #10
                    Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen


                    Also, ein klares ss hab' ich nicht gefunden.
                    Ist es nicht Maria Anna Kleinin Innsassin auf Seite 892?
                    Viele Grüße August

                    Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

                    Kommentar

                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15113

                      #11
                      Hier sind Belege für eine Schreibweise Schlosßer (im Anhang)

                      Schlosßer ist also anscheinend eine für die damalige Zeit korrekte Schreibweise!
                      Angehängte Dateien
                      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.06.2018, 17:21.
                      Viele Grüße

                      Kommentar

                      • Anna Sara Weingart
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2012
                        • 15113

                        #12
                        Beispiel:
                        - einer schreibt Creiß-Ambt-Marburg
                        - ein anderer schreibt Marburger Crei
                        Angehängte Dateien
                        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.06.2018, 17:45.
                        Viele Grüße

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                        • henrywilh
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.04.2009
                          • 11784

                          #13
                          Zu den Druckbeispielen in #11:

                          Das dritte ist nicht aus der (bzw. zu der) Zeit, sondern offenbar 16. Jh.
                          Die anderen beweisen, dass der moderne Verfasser in der Handschrift des 18. Jh. "sß" gelesen hat. Nicht dass er richtig gelesen hat. Das Problem, ob das optisch Gegebene als "ss" oder "sß" zu interpretieren ist, betrifft auch ihn.

                          Es gibt etliche fachliche Besprechungen zum Problem rund um "ß" und "ss", aber nirgends ist "sß" thematisiert worden. Beispiele, die sich auf die Schnelle finden lassen:



                          Es gibt ein Schriftzeichen, das nur im deutschsprachigen Textsatz Verwendung findet und dessen orthografisch korrekter Gebrauch immer schon schwierig war – vor dem »Rechtschreibreformversuch« von 1996, weil die Anwendungsregeln (offenbar) jeder Logik entbehrten und nach der Reform war die Häufigkeit seiner Anwendung etwa um die Hälfte reduziert und soll jetzt kennzeichnen, ob der Vokal davor kurz oder lang zu sprechen ist; das hat zwar nun eine Logik, die sich merken lässt, hat aber nichts mehr mit den Gründen der vorherigen Verwendung zu tun. Die Rede ist vom ›scharfen s‹, dem ›ß‹, dem ›Eszett‹ ...




                          Ich glaube deshalb bis auf weiteres, dass es das gar nicht gab, sondern dass "ss" gemeint war.
                          Diese Möglichkeit wird auch durch die "Creiß-", "Creisß-"(?) Beispiele nicht entkräftet, denn im letzteren Beispiel könnte ja "ss" gemeint sein.
                          Zuletzt geändert von henrywilh; 01.06.2018, 18:08.
                          Schöne Grüße
                          hnrywilhelm

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                          • henrywilh
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.04.2009
                            • 11784

                            #14
                            Zitat von Verano Beitrag anzeigen
                            Ist es nicht Maria Anna Kleinin Innsassin auf Seite 892?
                            Hallo August, jetzt habe ich endlich "Schlossermeister" und "Wasserburg" gefunden - mit "normalem" ss, und eine Seite davor wieder "Insa__" mit den problematisierten Zeichen.
                            Ich weiß aber wirklich nicht, was mir das beweisen soll.
                            Zuletzt geändert von henrywilh; 01.06.2018, 18:44.
                            Schöne Grüße
                            hnrywilhelm

                            Kommentar

                            • Verano
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.06.2016
                              • 7819

                              #15
                              Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
                              Ich weiß aber wirklich nicht, was mir das beweisen soll.
                              Nur eine eigenwillige Schreibung?

                              Was mir aufgefallen ist, im Index finde ich keine seltsamen sß. Mösserer (Joh. und Mar.) steht zweimal da. Index Taufe 0046
                              Viele Grüße August

                              Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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