Ortsfamilienbuch - wer macht das auch?

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  • emma2412
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 457

    Ortsfamilienbuch - wer macht das auch?

    Hallo!

    Seit einiger Zeit bin ich dabei ein recht umfangreiches Ortsfamilienbuch meiner Heimatstadt zu erfassen.

    Gibt es eigentlich eine Liste, eine Forum oder ähnliches mit Menschen, die auch so etwas machen?

    Würde mich über Informationsaustausch sehr freuen.

    Schöne Grüße!
  • HelgeundKlaus

    #2
    Ortsfamilienbuch

    Hallo Emma 2412,

    da hast Du Dir aber eine gewaltige Arbeit aufgehalst, an der Du mindestens Jahre sitzen wirst!
    Deine eingesetzte Arbeitskraft, Zeit und Mühe werden letztendlich nicht belohnt werden, wenn Du versuchst, das fertig gedruckte Werk zu verkaufen.

    Wir haben in den letzten 15 Jahren an mehreren OFB mitgearbeitet und können uns eine Vorstellung von der zu bewältigenden Arbeit machen.

    Es wird Dir nicht gedankt, und Du vergeudest nur Deine kostbare Lebenszeit.

    Die Arbeit unter mehreren Mitarbeitern aufzuteilen, das wäre eine Lösung. Dann muß man aber von den anderen auch das gleiche Wissen verlangen, wie von sich selbst.
    Mögliche Lesefehler und Übertragungsfehler sind gleich vorprogammiert; das sollte jeder wissen, der sich damit beschäftigt. Denn niemand ist frei von Irrtümern. Auch verleitet die Tastatur zu Schreibfehlern, vor allem, wenn man 10 Finger blind beherrschen sollte.

    Wenn Du mehr wissen willst, kannst Du uns eine PN schicken.

    Mit freundlichen Grüßen

    HelgeundKlaus

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    • Michael Kallas
      Erfahrener Benutzer
      • 24.09.2009
      • 227

      #3
      Ortsfamilienbuch Freetz

      Hallo Emma,

      ich selbst habe gerade das Ortsfamilienbuch Freetz Kreis Schlawe (Pommern) fertiggestellt. Obwohl die Kirchenbücher seit Kriegsende verschollen sind und auch nur ein geringer Teil an Standesamtregistern vorhanden ist, sind es 467 Seiten geworden. Angaben aus Ahnentafeln, Abstammungsurkunden, Zeitungen ect. habe ich mit eingebaut. Dazu weit über 80 Fotos, die ich von ehemaligen Dorfbewohnern erhalten habe. Die Fotos habe ich nach Möglichkeit mit der Unterschrift des Abgebildeten (aus dem Standesamtregister) versehen. Geschichten einzelner Höfe oder Personen wurden in kleinen Kästchen dem betreffenden Familienblock angehängt. So bleibt alles übersichtlich und schön anzusehen.
      Helge und Klaus haben indes Recht was die Arbeit angeht. Ich hatte ja nur einen begrenzten Zeitraum und doch hat es bald 1 Jahr gedauert. Es ist also recht müheselig, aber auch sehr schön, wenn ein Steinchen zum anderen gehört. Nachrichten aus alten Zeitungen lassen sich einfügen und bei Sterbeanzeigen auch weitere Familienzusammenhänge klären.
      Die Menschen aus Freetz, von denen ich kaum einen persönlich kenne, waren mir sehr dankbar für dieses Buch. Obwohl diese ja das Buch bezahlt haben, haben sie auf dem Dorftreffen für mich ein Dankeschön gesammelt. Ich bekam einige Anrufe und bisher nur Lob. Zwischenzeitlich habe ich selbst einige Schreibfehler in den Texten festgestellt, aber wie schrieb man schon vor 100 Jahren:
      "Gib, Leser, nicht zu scharf auf alle Fehler Acht! -
      Noch niemals ist ein Buch und der, so es gemacht,
      Und der, so es geschrieben, und der so es gelesen
      Von allen Fehlern frei gewesen."

      Der Wert eines solchen Buches steht ausser Frage. Allerdings ist es nur für eine geschichtlich interessierte Person, deren Vorfahren aus gerade diesem Dorf stammen, hochinteressant. Wenn das Ortsfamilienbuch aber aus einer weit entfernten Provinz stammt, zu denen keine Verbindung besteht, gerade das Gegenteil. Wer keine Vorfahren aus der näheren Umgebung hat, wird das Buch also nicht kaufen. Vielleicht übernimmt ein Heimatkundlicher Verein den Druck und Vertrieb, wie es bei mir der Fall war. So bekam ich meine Auslagen erstattet und die "Ehre" der Erste zu sein, welcher sich mit dem Dorf so bis ins kleinste beschäftigt hat, dass kein späterer Bearbeiter einer Dorfgeschichte an diesem Werk mehr vorbeigehen kann.

      Wer nähere Einzelheiten über mein Ortsfamilienbuch erfahren möchte, kann dies unter http://ostpommern.de/schriften_ostpomm_jahreshefte.php
      tun.

      Ich werde auf jeden Fall weitere Ortsfamilienbücher schreiben.

      Mit bestem Gruß

      Michael
      Angehängte Dateien

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      • #4
        Zitat von HelgeundKlaus Beitrag anzeigen
        Es wird Dir nicht gedankt, und Du vergeudest nur Deine kostbare Lebenszeit.
        HelgeundKlaus
        Stimmt, es wird immer Menschen geben, die an den Dingen herumzunörgeln haben, meist selbst aber nichts auf die Beine stellen.
        Aber meine kostbare Lebenszeit vergeude ich nicht, denn ich mache das für mich, weil ich mein Heimatdorf liebe, weil mich die Geschichte des Dorfes fasziniert und weil ich so mehr über die hier lebenden Familien erfahre.
        Ich bin mir noch gar nicht sicher, ob ich die Daten eines Tages in Druck gebe. Vielleicht mache ich ein paar Einzelexemplare, die ich an gute Bekannte verteile.
        Wenn Du Spaß daran hast, in alten Akten zu wühlen und und in eine andere Welt abzutauchen, mach einfach weiter und freu dich über jeden Schritt, den du vorwärts machst.

        Mich würd interessieren, welche Programme zur Erfassung verwendet werden und warum. Ich habe lange gesucht, viele getestet und mich dann für eines entschieden, das aber auch nicht der Weisheit letzter Schluß ist (wobei für die reine Verkartung sicherlich andere Vorgaben gelten als für die Erstellung eines OFBs oder eines Einwohnerbuches).


        WS
        Zuletzt geändert von Gast; 05.06.2011, 08:33.

        Kommentar

        • Karla
          • 23.06.2010
          • 1017

          #5
          Hallo zusammen!
          Ich habe mich sehr über das Ortsfamilienbuch von
          Pahnstangen gefreut.
          Ich habe dann später von dem Hillmar Jacob dem zweiten Autor erfahren, dass es 10 Jahre gedauert hat bis das Buch fertig war.
          Der Dr. Walter Reißig und der Hillmar Jacob haben von Weimar nach Köln die Daten hin und her gesandt.
          Dr. Walter Reißig ist rum gereist und hat alle Daten eingetragen
          und der Jugendfreund Hillmar Jacob hat es in Köln zu Papier gebracht
          und ihm wieder zurück geschickt.
          So ist das Ortsfamilienbuch Pahnstangen entstanden.
          Und ich bin ganz stolz, dass ich das Manuskript des Dr. Walter Rei0ig bekommen habe.
          Denn wie sich heraus stellte, bin ich über mehrere Ecken mit ihm verwandt.
          Darum wer so etwas machen möchte, hat meinen großen Respeckt.

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          • UnFassbar
            Gesperrt
            • 14.11.2010
            • 87

            #6
            Um mal die Frage zu beantworten, um die es eigentlich geht. Ja, es gibt mind. eine Liste, siehe hier http://list.genealogy.net/mm/listinfo/kb-verkartung
            Eventuell sind weitere Listen hier genannt: http://list.genealogy.net/mm/listinfo/

            Zur OFB-Erstellung favorisiere ich bei KB mit mehr wie ca. 10 Taufen je Jahr eine Ersterfassung in Excel. Gerade wenn die Zusammenhänge schwer zu deuten sind. ein KB mit ca. 2 Taufen je Jahr habe ich schon direkt eingegeben und das ging auch.

            UnFassbar

            Kommentar


            • #7
              Zitat von UnFassbar Beitrag anzeigen
              ..Ja, es gibt mind. eine Liste, siehe hier http://list.genealogy.net/mm/listinfo/kb-verkartung
              Danke, ich hab mich gleich mal angemeldet, obwohl ich nicht so unbedingt listenbegeistert bin.

              WS

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              • roi
                Erfahrener Benutzer
                • 15.11.2006
                • 377

                #8
                Ich arbeite nicht direkt an einem Ortsfamilienbuch, erfasse aber Quellen, die anderen nicht zugänglich sind und die ich damit nutzbar machen will. Mein Großonkel war während der NS-Zeit "Sippenforscher" und ich habe vom genealogischen Verein (WGGF) gut 30 fertige Ahnentafeln nebst beglaubigten Kirchenbucheinträgen, Notizen usw. übernommen. Seit etwa zwei Jahren arbeite ich an diesen Unterlagen und habe sie in einer einzigen großen Datei (z.Z. 18000 Personen) zusammengefasst, da es sich fast auschließlich um Leute rund um Münster, Schwerpunkt Baumberge, handelt und ein entsprechendes Geflecht der Familien untereinander besteht. Die Daten meines Onkels ergänze ich durch die Veröffentlichungen der Mormonen und mit Hilfe des Archivs der Heimatzeitung, dass mir ab 1874 zur Verfügung steht. Eine weitere Quelle ist dann ein Buch über die hiesigen Bauernhöfe, dass 1880 veröffentlicht wurde. Einige andere Genealogen übermitteln mir immer wieder zusätzliche Daten. So entsteht zwar kein komplettes Ortsfamilienbuch von Billerbeck, aber doch eine sehr umfangreiche Datei, die ich immer wieder bei Gedbas update.
                Warum macht man sowas? Ja, natürlich sind das Jahre meines Lebens - aber in erster Linie habe ich selbst Spaß an der Sache. Sich mit der Entwicklung der Bevölkerung eines Ortes zu beschäftigen ist im Grunde noch spannender als die eigene Verwandschaft zu suchen. Dass nebenbei eine ganze Reihe netter Kontakte dadurch entstanden sind, ist ein angenehmer Zusatzeffekt.
                Ich arbeite zwar überwiegend allein, aber doch in ständigem Austausch. Ich denke auch, dass es besser ist, sich ein OFB nicht komplett allein vorzunehmen, sondern mit andern zusammen zu arbeiten. Man kommt ja auch immer wieder an Stellen, wo man zwar was vermutet, aber nicht weiß - da kann es helfen, mit anderen zusammen noch weitere Quellen zu suchen, die vielleicht Klarheit bringen.

                Kommentar

                • Tops
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.05.2011
                  • 115

                  #9
                  Ich erstelle zwar nicht ein Ortsfamilienbuch, aber ich transkripiere für meine Diplomarbeit alle Eintragungen zum Ort Kucerov (Wischauer Sprachinsel) von 1683-1849, derzeit auch nur in Form von Excel (Calc) Tabellen, aus den Kirchenmatrikeln.
                  Ob ich dann für alle eine Familienrekonstruktion durchführe, oder es nur ein paar Fallbeispiele werden, steht noch nicht fest.

                  Ich habe allerdings schon auch vor, nach Fertigstellung der Arbeit auch die restlichen Matriken der Pfarre zu erheben.
                  suche nach den FN Tobolka

                  ahnenforschung-tobolka.at

                  Kommentar

                  • Tineru
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.02.2010
                    • 182

                    #10
                    Hallo,

                    gerade heute hatte ich überlegt, ob ich einen Thread eröffne zum Thema .

                    Ich überlege seit einer Weile ernsthaft, ob ich das Projekt OSB angehen soll. Natürlich nicht alleine, damit wäre ich sicher überfordert.

                    Als Zeitraum hatte ich ca. 5 Jahre veranschlagt; der Ort, den ich gerne "bearbeiten" möchte, hatte konstant zwischen 800 und 1100 Einwohnern - also eine überschaubare Gruppe.

                    Ich schaue mir die Links zum Thema jetzt an - danke dafür !
                    Umzugsbedingter Datenverlust - ich bitte um Nachsicht.

                    Kommentar

                    • Ysabell
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.09.2008
                      • 259

                      #11
                      Ich hab mich auch gerade begonnen eines zu erstellen, weil es sich eh nur um einen kleinen Ort handelt in dem zu bestzeiten 14 Familien gelebt haben die natürlich alle irgendwie miteinander verwand sind und damit auch alle irgendwie zu meinen Ahnen gehören.

                      Kommentar

                      • Garfield
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.12.2006
                        • 2140

                        #12
                        Frage an jene, die mit Excel gearbeitet haben: wie genau muss ich mir die Tabelle dann vorstellen?

                        Dank Feiertagen habe ich nun wieder etwas Zeit, die Fotos von Kirchenbüchern auszuwerten. Ich habe einfach mal alle Einträge mit dem selben Nachnamen fotografiert und bereits vor Jahren damit begonnen, kleine Stammbäume daraus zusammen zu setzen. Inzwischen sind es 20 A4 Blätter in kleiner Schrift mit Familien, die momentan grösstenteils (noch) nicht mit mir verwandt sind. Also leider längst nicht mehr übersichtlich.

                        Ahnenprogramm dürfte für solche grössere Projekte nicht so praktisch sein, weil die Zweige ja noch nicht zusammen hängen. Oder hat das jemand so gemacht?
                        Viele Grüsse von Garfield

                        Suche nach:
                        Caruso in Larino/Molise/Italien
                        D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                        Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                        Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
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                        • #13
                          Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
                          Ahnenprogramm dürfte für solche grössere Projekte nicht so praktisch sein, weil die Zweige ja noch nicht zusammen hängen. Oder hat das jemand so gemacht?
                          Ich erfasse die Daten mit AGES!, zunächst die Geburten. Die Familienzusammenführung findet dann bei den Eheschließungen und Sterbeurkunden statt. Zum Schluß findet das Programm GenMatcher die letzten redundanten Datensätze.
                          Es ist schon aufwändig, diese Zusammenführung, weil Du die Datensätze mehrfach anfassen mußt. Andererseits hilft Dir das Programm, indem es mögliche Personengleichheit anzeigt.

                          WS

                          Kommentar

                          • Garfield
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.12.2006
                            • 2140

                            #14
                            Zitat von WortSpiel Beitrag anzeigen
                            Ich erfasse die Daten mit AGES!, zunächst die Geburten. Die Familienzusammenführung findet dann bei den Eheschließungen und Sterbeurkunden statt. Zum Schluß findet das Programm GenMatcher die letzten redundanten Datensätze.
                            Es ist schon aufwändig, diese Zusammenführung, weil Du die Datensätze mehrfach anfassen mußt. Andererseits hilft Dir das Programm, indem es mögliche Personengleichheit anzeigt.

                            WS
                            Personengleichheit ist bei mir das Hauptproblem. Ehepartner kann ich ja auch ohne weitere Daten von anderen Paaren unterscheiden. Aber bei so vielen Seiten passiert es mir öfters, dass ich weiss, dass ein Paar irgendwo schon drauf ist, finde es in dem Moment aber grad nicht.
                            Ist das bei AGES! (etc.) kein Problem, dass die eingetragenen Personen nicht miteinander verknüpft sind? Suchst du die Personen dann jeweils über die Suche?
                            Jeden Datensatz mehrfach anfassen wäre kein Problem, auf Papier muss ich das ja auch machen, benötige aber länger zum Suchen.
                            Viele Grüsse von Garfield

                            Suche nach:
                            Caruso in Larino/Molise/Italien
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                            • rudi
                              Moderator
                              • 23.05.2008
                              • 2533

                              #15
                              Hallo

                              schaut mal hier :
                              Tipps/Erfahrungen/Anregungen für: Ahnentafeln, Stammbäume, Orts- und Familienchroniken

                              Vielleicht ist ein Tipp für euch dabei.

                              Lg rudi
                              LG rudi

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