Enteignung in O/S

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  • Gerrit
    Erfahrener Benutzer
    • 11.11.2016
    • 617

    Enteignung in O/S

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: >1945
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Oberschlesien


    Hallo,

    in meiner letzten Frage (https://forum.ahnenforschung.net/sho...14#post1098214), habe ich es ja bereits angedeutet, dass meine Urgroßmutter O/S erst in den 1960er Jahren verließ und vorher anscheinend nicht enteignet wurde.

    Sie besaß einen kleinen Hof in Ostrosnitz. Ihr Sohn (mein Opa) konnte aus westalliierter Gefangenschaft fliehen und blieb sich in Halle (Saale), um sein Studium fortzusetzen. Eine Rückkehr nach O/S wurde ihm wohl verwehrt.

    Als sie sich entschloß nach Westfalen zur Familie zu ziehen, musste sie das Grundstück aber wohl deutlich unter Wert verkaufen - so geht es zumindest aus ihrem Antrag an das Lastenausgleichsamt hervor.

    Nachdem was ich bisher in Erfahrung gebracht habe, wurde ja sehr schnell eine polnische Verwaltung eingesetzt, die auch über die O/S-Gebiete herrschte (herrschen durfte).

    Gibt es Literatur, Erfahrungsberichte etc. die auf das Procedere der Enteignung eingehen? Mich interessiert vor allem was passierte, wenn die Eigentümer eben nicht geflohen waren, sondern noch auf den Höfen wohnten.

    Vielen Dank

    Gerrit
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  • Rotkehlchen
    Erfahrener Benutzer
    • 06.11.2014
    • 415

    #2
    Hallo Gerrit!
    Manches trifft nicht ganz das Thema, aber vielleicht doch interessant







    Hallo zusammen, ich wollte, da ich selber viele Fragen und nur wenig Ahnung zu Oberschlesien habe, hier einen Thread eröffnen, der sich mit dieser Region beschäftigt. Das weiß ich, glaub ich zu wissen: Oberschlesien gehörte in seiner Geschichte nicht nur den Staaten Deutschland und Polen...















    MfG Rotkehlchen

    Kommentar

    • Gerrit
      Erfahrener Benutzer
      • 11.11.2016
      • 617

      #3
      Vielen Dank! Schaue ich mir mal durch.

      Vielleicht finden sich hier noch Forscher, die aus der eigenen Familie berichten können.
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      • Scherfer
        Moderator
        • 25.02.2016
        • 2511

        #4
        Es beantwortet zwar nicht direkt Deine Frage, aber es gibt eine wie ich meine recht gelungene ZDF-Doku "Die Deutschen und die Polen". Der vierte von vier Teilen behandelt die Vertreibung:

        Kommentar

        • Ginster43
          Erfahrener Benutzer
          • 03.06.2014
          • 254

          #5
          Hallo Gerrit,

          auch wenn die Familie erst in den 1960er Jahren aus Schlesien wegzog, würde ich an Deiner Stelle doch die Landsmannschaft Schlesien
          Die Landsmannschaft Schlesien ist eine demokratische, überparteiliche und überkonfessionelle Organisation, in der sich Schlesier, deren Nachkommen und Freunde Schlesiens zusammengeschlossen haben.

          und den Bund der Vertriebenen

          anmailen, die bestimmt (hoffentlich) weiter helfen können.

          VG
          Angelika

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          • Gerrit
            Erfahrener Benutzer
            • 11.11.2016
            • 617

            #6
            Hallo Scherfer, hallo Angelika,

            vielen Dank - ich hatte den ersten Teil gesehn und ihn mir für die Mediathel mal vorgemerkt. Guter Zeitpunkt es sich anzusehen. Danke.

            Stark, auf die wäre ich gar nicht gekommen. Zumal mein Großvater - das fällt mir auch jetzt erst wieder ein - ja selber Mitglied im Bund der Vertriebenen war. Ich assoziiere den Bund immer nur mit dieser widerlichen ehem. Präsidentin.

            Viele Grüße

            Gerrit
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            • DaMaFe
              Erfahrener Benutzer
              • 20.10.2012
              • 229

              #7
              Zitat von Gerrit Beitrag anzeigen
              Als sie sich entschloß nach Westfalen zur Familie zu ziehen, musste sie das Grundstück aber wohl deutlich unter Wert verkaufen - so geht es zumindest aus ihrem Antrag an das Lastenausgleichsamt hervor.

              Mit der Akte vom Lastenausgleichsarchiv hast Du eine sehr verlässliche Quelle recherchiert. Wenn sie das Grundstück verkauft hat, dann handelt es sich um einen Kaufvertrag, nicht um Enteignung. Letztendlich bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis.
              Wer in der Zukunft leben will
              Muss in der Vergangenheit blättern.

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              • Bender Rodriguez
                Erfahrener Benutzer
                • 02.08.2015
                • 159

                #8
                Hi Gerrit.

                Ich kann zwar nicht von O/S schreiben, aber dir gern die Geschichte meiner Familie aus Ostpreußen berichten.
                Es begann Anfang 45. Die drei großen Jungs waren an der Westfront bzw. dort schon in Gefangenschaft. Also die ältesten zwei um genau zu sein. Nummer 3 (16) wurde mit seinen Kumpels vom örtlichen RAD-Führer "überredet" für den Endsieg zu kämpfen. Der Plan endete in den Rheinwiesen. Der Vater war im östlichsten Ostpreußen "um das Reich zu verteidigen".
                Die Mutter mit Oma und den kleineren Kindern packte um den 20.Januar zwei Fuhrwerke und es ging Richtung Westen. Der älteste zu Hause gebliebene Sohn (14) führte das zweite Fuhrwerk. Nicht weit von zu Hause starb die Oma und wurde notdürftig am Waldrand in einer Schneewehe vergraben.
                Irgenwann verloren sich die beiden Fuhrwerke und beide beschlossen wieder nach Hause umzukehren. Flucht also abgehakt.
                Dann ging der ganze Spaß erst los. Erst kamen die russischen Soldaten incl. aller Freundlichkeiten. Diese wurden auch der größten Tochter (10) zu teil. Dann waren die nicht gerade deutschfreundlich gesinnten Polen, die die erwachsene männliche Bevölkerung mit Knüppeln dezimierte.
                Irgenwann beruhigte sich die Lage. Krieg zu Ende. Der Vater kam aus russischer Gefangenschaft aus dem östlichsten Ostpreußen zu Fuß nach Hause. Man munkelt, dass er "sich selbst entlassen" hatte.
                Zu Hause dann wieder offene Feindseeligkeiten, da er ja als einziger Mann im Dorf wiederkam. Dann folgte recht schnell der Umzug ins übernächste Dorf. Dort lebten Polen, die den Vater noch von früher kannten und ihn als "ordentlichen" Kerl erlebt haben. Daher sollte er dort bleiben (u.a. auch weil er mit der hiesigen Bodenbearbeitung vertraut war).
                Als dann das große Aufräumen begann... durfte es in Polen keine Deutschen mehr geben. Die meisten wurden mehr oder weniger hinauskomplimentiert. Oder aber man wurde als Masure (ausschlaggebend war wohl der Nachname) eingestuft. Dann gab es die Option des Wechsels der Staatsangehörigkeit. Auf jeden Fall: Mission erfolgreich, offiziell keine Deutschen mehr da.
                Irgenwann später versuchte der älteste Sohn (entlassen und seßhaft in der SBZ) seine Eltern nachzuholen. Wohnung bereits organisiert. Es war aber nicht die Heimat... und so blieb man in Ostpreußen.
                Übrigens kamen die drei ältesten Jungs erstmalig Anfang der 1960 nach Hause zu Besuch, weil sie Angst hatten. Sie hatten ja alle drei in der Wehrmacht gekämpft.

                Übrigens hatten es die Polen auch nicht leichter. Der spätere Ehemann der besagten Tochter war gebürtiger Bug-Pole. Dort kam die amtliche Anweisung: Handwagen packen, neues Land besiedeln, nur leichtes Gepäck, dort ist alles vorhanden....Ausführung sofort!
                Am neuen Ort angekommen betraten sie ein komplett eingerichtetes Haus. Aber die neue Anweisung besagte: Meldung bei der Kommandantur. Dort wurde ihnen ihre neue Wohnanschrift zugewiesen. Zufälligerweise das gleiche Haus was sie schon besichtigt hatten. Allerdings war es auf wundersame Weise plötzlich komplett leer.

                PS: der älteste erwähnte Sohn war mein Großvater
                mfG Bernd
                Breslau: FN Lorke, Scholz, Geertz
                Ostpreußen -Gilgenburger Gebiet, Soldauer Land (Grallau, Groß Koschlau): FN Kuschkowitz, Radzinski
                Ostbrandenburg -Beitsch, Kulm: FN Noack, Ploke
                Böhmen/Sudentenland -Schmiedeberg (Kovarska): FN Landrock, Hofmann, Kreißl, Schmiedel

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                • Gerrit
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.11.2016
                  • 617

                  #9
                  Danke Euch für die weiteren Zuschriften.

                  @Bernd: Danke für das Teilen dieser sehr persönlichen Geschichte!

                  Zitat von DaMaFe Beitrag anzeigen
                  Wenn sie das Grundstück verkauft hat, dann handelt es sich um einen Kaufvertrag, nicht um Enteignung. Letztendlich bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis.
                  Ich schrieb nicht, dass meine Uroma enteignet wurde und für den 2. Teil der zitierten Aussage muss ich Dir widersprechen. Das mag aus heutiger Sicht stimmen, aber Geschichte muss aus ihrer Zeit und den Gegebenheiten beurteilt werden.

                  Ich unterstelle, dass man im Dorf das Wissen (über die geplante Aussiedlung) und die Gelegenheit nutzte, um günstig den Hof zu kaufen - was allerdings nichts mit der Nachfrage nach einer Immobilie im eigentlichen Sinne zu tun hat. Hier die Preiselastizität in den Ring zu werfen, halte ich für völlig unpassend.

                  Das Lastenausgleichsarchiv gibt meiner These insofern recht, dass eine Entschädigung - nach einigem hin und her - wegen eines nicht marktüblichem Verkaufspreises anerkannt und gezahlt wurde. Wie hoch der tatsächliche materielle Verlust war, kann ich derzeit nicht nachrechnen oder -vollziehen.

                  VG

                  Gerrit
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                  • Bender Rodriguez
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.08.2015
                    • 159

                    #10
                    Hi.
                    @Gerrit
                    Gerne doch.
                    Übrigens war das nur ein Kurzbericht.
                    Aber es ist durchaus interessant auch mal hinter die bloßen Daten der Vorfahren und Verwandten zu blicken. Also interessant, aber manchmal eben nicht unbedingt schön.

                    Zum Kaufpreis bei Aussiedlung. Hab einen ehemaligen Kollegen, der als Deutscher "in den Weiten Kasachstans" geboren wurde. Er erzählte mir auch, dass das Haus/Grundstück bei der Ausreise/Übersiedlung Mitte der 90er wohl weit unter Wert verkauft werden musste. Von jetzt auf gleich: Ausreise bewilligt, übermorgen geht es los. Packen verkaufen und tschüss.
                    Das wird also damals nicht anders gewesen sein. Eher schlimmer.
                    Die Eltern meines anderen Opa aus dem Böhmischen (Sudetenland) wurden mit Knüppeln über die Grenze gejagt. Da gabs keinen Pfennig. Nur kaputte Knochen. Und das leider im wahrsten Sinne des Wortes.

                    MfG Bernd
                    Breslau: FN Lorke, Scholz, Geertz
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                    Kommentar

                    • Gerrit
                      Erfahrener Benutzer
                      • 11.11.2016
                      • 617

                      #11
                      Hallo Bernd,

                      ja, ich denke auch, dass man im Falle meiner Uroma dennoch von Glück reden muss - auch wenn sie und mein Opa das sicherlich anders sahen. Der Lokalpatriotismus meines Opas war legendär; zwischen Glasbildern von schlesischen Wappen, hingen katholische Heiligenbilder und auf der Fensterbank stand seine Sammlung von Panzern, die er mal gefahren war (Pz. Reg. 15 in Sagan).

                      Ich habe mich inzwischen - auch dank der o.a. Links - etwas in die Thematik eingelesen. Man muss von Glück sagen, wenn man mit dem Leben und ein bisschen Hab und Gut davonkam. Bei den Aussiedlungen in den 1950er und 1960 Jahren war in der Tat die Frist zwischen "Antrag bewilligt" und "jetzt aber raus" sehr kurz.

                      In meinem konreten Familienfall war der Vorlauf wohl etwas länger - aber vermutlich zu kurz, um noch in lange Kaufpreisverhandlungen einzutreten. Zudem war Uroma zu diesem Zeitpunkt auch schon rd. 70 Jahre alt und recht krank.

                      Wie furchtbar für den Kollegen - gerade wenn man bedenkt, dass dann schon wieder 30 Jahre vergangen waren und die Menschheit nicht dazugelernt hat. Ich hatte schon davon gelesen, dass ethnisch Deutsche (und natürlich auch viele andere) in der Sowjetunion im Alltag und gegenüber Behörden oft nicht gleichgestellt waren. Dabei waren es ja genau diese Nachfahren von Einwanderern, die unter den Zaren auch ihren Anteil am Aufbau des Landes geleistet hatten (Wolhyniendeutsche, Wolgadeutsche etc.)

                      VG

                      Gerrit
                      Immer auf der Suche nach...
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                      • Matthias Möser
                        Erfahrener Benutzer
                        • 14.08.2011
                        • 2264

                        #12
                        Leider lernt die Menschheit nichts aus den Kriegen der Vergangenheit, den Flucht und Vertreibung sind heute mehr denn je an der Tagesordnung geprägt von einem Nationalismus, der bedenklich ist.....

                        Ich bin auch ein Nachkommen einer aus Schlesien vertriebenen Familie und tief drinnen habe ich so ein Gen in mir....

                        Gruß
                        Matthias
                        Suche nach:
                        Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                        und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                        Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                        Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                        Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                        Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                        Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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                        • Gerrit
                          Erfahrener Benutzer
                          • 11.11.2016
                          • 617

                          #13
                          Zitat von Matthias Möser Beitrag anzeigen
                          Leider lernt die Menschheit nichts aus den Kriegen der Vergangenheit, den Flucht und Vertreibung sind heute mehr denn je an der Tagesordnung geprägt von einem Nationalismus, der bedenklich ist.....
                          Das kann man nur unterschreiben!

                          Für die Interessierten; gestern erhielt ich weitere Unterlagen von meiner Tante zum o.g. Thema; darunter eine eidesstattliche Erklärung meiner Uroma:
                          Uroma hielt 1952 nach Halle (Saale), ihr Neffe Franz forderte während ihrer Abwesenheit vom polnischen Staat die Überlassung des Hofes (1), erhielt diesen auch und zog dort ein.
                          Sie kehrte zurück und klagte gegen die Enteignung. Sie erhielt nach 2 Jahren recht, aber der Neffe erhielt einen Anspruch auf Entschädigung in Höhe von PLN 40.000 (2). Diese konnte sie aber nicht bezahlen. So wurde ein "Schenkungsvertrag" z.G. eines anderen Neffen (Max) oder Großneffen aufgesetzt, der die Übernahme der Verbindlichkeit, Wohnrecht und Fürsorge beinhaltete. Max bezahlte zwar einen Teil der Schuld, kam aber den sonstigen Verpflichtungen nicht nach. Meine streitlustige Uroma verklagte auch erfolgreich Max. Dummerweise waren damit die Restforderung an Franz und auch die Rückabwicklung des Schenkungsvertrages und die Vorleistung von Max verbunden... Ergebnis PLN 69.000 Schulden und nur eine kleine Witwenrente. Sie stellte den Ausreiseantrag, der aber nur unter der Maßgabe bewilligt wurde, dass sie keine Schulden hinterlässt. Der Rest ist bekannt.

                          (1) Auf welcher Grundlage dieses geschah, entzieht sich meiner Kenntniss des polnischen Rechtssystems im Umgang mit ehtnischen Deutschen
                          (2) Wie viel das in damaliger DM bzw. Kaufkraft war, konnte ich bis jetzt noch nicht herausfinden


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