Im Lazarett verstorben oder doch gefallen?

[Brit2]

Es geht um einen meiner Onkel. Ich hatte beim Suchdienst Auskunft zu unseren Angehörigen erbeten und staunte nicht schlecht, als in der Liste aus Berlin zu meinem einen Onkel stand "Im Einsatz über Frankreich unbekannt verschollen" (= 2. Weltkrieg).

Meine Mutter schwört Stein auf Bein - dass ihr Bruder zwar zum Dienst in die Luftwaffe eingezogen wurde, aber keinen einzigen Einsatz erlebte - weil er direkt mit TBC ins Lazarett geschafft wurde und dort kurz nach Einlieferung verstarb.
Welcher Aussage kann man eher vertrauen? Die Wahrheit wird vermutlich nie bekannt. Aber irgendwoher müssen doch auch jene schriftlichen Vermerke stammen ...

[many]

Hallo “Brit2"


Was sind das denn für Listen aus Berlin um welcher Suchdienst handelt es sich ?
Ohne Namen und Daten des Verschollenen kann man wenig dazu sagen.
Stell doch mal die Schreiben die du bekommen hast hier ein, Namen von Sachbearbeiter und was nicht zum Verschollenen gehört bitte unkenntlich machen. Und auch sonst alles was dir bis hier bekannt ist.
Wenn geholfen werden soll muss man ja auch wissen wo nach gesucht werden soll.

Gruß, many

[Acanthurus]

Was steht denn im Sterberegister-Eintrag?

Grüße,A.

[Brit2]

Was steht denn im Sterberegister-Eintrag?

Grüße,A.

Nichts sonst. Eben darum.

[Brit2]

Hallo “Brit2"


Was sind das denn für Listen aus Berlin um welcher Suchdienst handelt es sich ?

Kirchlicher Suchdienst, Post aus Berlin. Melde mich ...

[Svenja]

Hallo

Weisst du in welchem Lazarett bzw. an welchem Ort er verstorben ist?
Hast du seine Sterbeurkunde und in welchem Ort wurde sie erstellt?

Gruss
Svenja

[Acanthurus]

Nichts sonst.

Was steht denn drin? Wenn die Information vom Suchdienst neu war, deckt sie sich ja eher nicht mit dem Sterberegistereintrag.

A.

[Saure]

Hallo,

das habe ich soeben gelesen:

http://kirchlicher-suchdienst.de/offline/

[Brit2]

Update 5 Jahre später: mir wurde wunderbar geholfen und der super Tipp ist: im Bundesarchiv nach der Karteikarte der Wehrmacht fragen. Aktuell habe ich dort prompt noch eine andere Suche beauftragt und bin gespannt ...

[Svenja]

Hallo Brit

Welche Karteikarte der Wehrmacht bzw. der ehemaligen WASt meinst du? Meines Wissens gibt es zwei verschiedene Arten von Karteikarten, wobei man die einen auch bei ancestry online einsehen kann. Im übrigen wäre es interessant zu wissen, was denn nun herausgekommen ist.

Gruss
Svenja

[Fitsch]

Wie groß ist das Wohnortstandesamt, bzw. wurde dort schon im Sammelakt des Geburtsregisters nachgeschaut ob die Originalmeldung vom zuständigen Truppenteil noch vorliegt?

Daraus können sich auch massig Hinweise ergeben.

Horrido

[Brit2]

Hallo Svenja,
ich habe keine Ahnung, welche Versionen an Karteikarten daals angelegt wurden. Es ist eine kleine handschriftlich angelegte - vermutlich aus dem Lazarett stammend. Geburtsdatum, Herkunft, II-Kapfgeschwader 28, Erkennungsmarke 53556/86, Erkrankung, Sterbedatum wo/wann, Überführung Datum/wohin (Friedhof) ... ---- die Wehrmacht hatte alle Daten 1940 exakt erfasst.



Der DRK-Suchdienst stattdessen teilte mir mir zuvor schriftlich mit "wurde im Einsatz über Frankreich abgeschossen und gilt seitdem als vermisst". Gut, der DRK-Suchdienst kennt selbst 2 andere einstige Familienmitglieder überhaupt gar nicht ... Als Quelle für Infos somit eher nicht "geeignet".

[sternap]

zum teil beruhen angaben über im krieg verstorbene auf augenzeugenberichten und handschriftlichen listen von kameraden.


wenn z.b. ein kranker soldat in dem notllazarett lag, wo sonst nur abggschossene verwundete flieger lagen, konnte man zu einem falschen schluss kommen.


manchmal beauftragten die sterbenden selbst jemanden, der mutter daheim eine vermeintlich sanftere geschichte zu erzählen, diese version kam schlussendlich an das rote kreuz...

[Svenja]

Hallo Brit

Bei der von dir beschriebenen Karteikarte handelt es sich wohl um eine sogenannte Gräberkarteikarte, also eine derjenigen Karteikarten, die man bei ancestry einsehen kann. Manchmal gibt es auch auf der Rückseite dieser Karteikarten weitere Informationen.

Welches Vermissten- oder Sterbedatum steht denn auf dieser Karteikarte? Wird auch ein Friedhof erwähnt, wenn ja welcher bzw. wo befand sich dieser?

Der DRK Suchdienst hat Unterlagen über die Vermisstenregistrierung, das heisst von Soldaten die 1950/51 immer noch verschollen waren, so dass ihre Verwandten sie beim DRK als vermisst registrieren liessen. Zudem verfügt er über Dokumente über diejenigen Soldaten, die sich in russischer Kriegsgefangenschaft befanden, sofern diese von den Russen registriert worden waren.

Bei Gefangenschaft bei den Westalliierten hingegen wird man eher bei der WASt (bzw. jetzt Bundesarchiv) oder beim IKRK in Genf fündig. Bezüglich Lazarettaufenthalten erhält man ebenfalls am ehesten vom Bundesarchiv Auskunft.

II-Kampfgeschwader 28

https://de.wikipedia.org/wiki/Kampfgeschwader_28

https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Kampfgeschwader/KG28-R.htm

Gruss
Svenja

[Saure]

Ja Svenja,

keine Antwort ist auch eine Antwort.

Die Frage, die ich mir immer wieder stelle, warum helfen wir Menschen, die uns nicht mal eine Antwort geben ? Ich finde dieses Verhalten jedenfalls ganz traurig.