Beruf: Bergmann

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  • fxck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.08.2009
    • 1072

    #46
    Hallo Yvonne,

    kannst Deine Fragen ja auch hier ins Preußen-/Polen-Forum schreiben... Da kann man Dir bestimmt weiterhelfen...
    Suche in folgenden Orten:
    Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
    Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
    Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

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    • #47
      Unglücksfälle bei den Berg u. Hüttenwerken d. Dürener Amtsbez. 1825

      Die Zahl der Unglücksfälle bei den Berg und Hüttenwerken des Dürener Bergamtsbezirks in der 1. Hälfte dieses Jahres beläuft sich auf 12 wovon sich 2 in den Bleiberger Gruben , 2 in den Eisensteingruben , 2 in den Steinkohlen - Bergwerken , 1 in den Braunkohlen - Gruben , 1 in den Schiefergruben , 3 in den Steinbrüchen und 1 auf der Eisenhütte ereigneten.

      20 Menschen haben dabei ihr Leben eingebüßt und 2 sind hart beschädigt worden

      Im Folgenden sind die näheren Umstände enthalten :

      1 ) Am 8. Januar wurde der Arbeiter Johann Bantes von Müllenbach Kreis Cochem , in der Schiefergrube Gilleskaul , durch eine sich plötzlich losziehende Schiefermasse , die er herein gewinnen wollte erschlagen


      2) Am 14. ejusd. wurde der 14 jährige Anschläger Johann Wilhelm Hack , auf der Eisensteingrube Schmidtchen bei Sötenich , durch ein aus dem heraufgehenden Förderkübel herabfallendes Stück Eisenstein so sehr am Kopf beschädigt , das er den 2. Tag darauf starb.

      Fortsetzg. folgt

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      • #48
        Unglücksfälle bei Berg und Hüttenwerken d. Dürener Amtsbezirks 1825

        3 ) Am 31. Januar verunglückten in dem Schachte Alter Kukuk am Bleiberge die Bergleute Wilhelm Schiffer und Ludwig Lang , eine aus dem Hangenden hereinfallende Gesteins - Masse zerquetschte dem 1. die Brust , wovon er 9 Stunden nachher starb , der Andere erlitt mehrfache Knochenbrüche und Verrenkung.


        4) Am 7. Februar schlug in der Lommersdorfer Eisensteingrube eine herabstüzende Gesteinsmasse dem Bergarbeiter Johann Kettches das linke Bein entzwei


        5) Am 1. März wurden in einer Tuffsteingrube bei Schweppenberg im Brohltal 4 Arbeiter , Johann Mathias Wester , Peter Wester , Peter Roos und Lambert Roos von dem zusammenbrechenden Ober - Gebirge verschüttet , welches sie weder abgeräumt noch durch Zimmerung verwahrt hatten

        6) Am 8. März verunglückte auf eine gleiche Art der Anton Auer beim Steingraben im Heidenthalskopf bei Nickenich


        7) An demselben Tage stürzte der Heinrich Vitt beim Einfahren in den Schacht Paulus am Bleiberge , und starb 2 Tage nachher an den Folgen dieses Sturzes


        8) Am 21. März wurde der Treibknecht Johann Schmidt auf der Mühlsteingrube Zülichsley von dem Schwengbaum des durch das heruntergehende Seil in Bewegung gesetzten Handgöpels erschlagen

        Fortsetzg. folgt

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        • #49
          Unglücksfälle bei den Berg und Hüttenwerken d. Dürener Bergamtsbez. 1825

          9 ) Am 28. März fiel der Bergmann Peter Meysen auf dem Schachte Alte Grosskohl , der Steinkohlengrube Centum bei Eschweiler , in ein mit bösen Wettern ausgefülltes Gesenke , und erstickte darin


          10 ) Am 23. April erstickte der Bergmann Johann Becker gleichfalls in bösen Wettern in dem Schachte Rabennest , der Braunkohlengrube Friedrich Wilhelm bei Türnich



          11) Am 3. Mai wurden auf d. Steinkohlengrube Neulangenberg 3 Bergleute , Wilhelm Horbach , Peter Schmidts und Arnold Deserno durch unvermutet entstandene Schlagwetter getötet , und 7 andere mehr oder minder geschädigt .
          Von den zur Rettung dieser Letzteren herbeieilenden Arbeitern noch 4 , Johann Becker , Johann Joseph Juchem , Johann Joseph Frantzen und Wilhelm Herpers Opfer ihres menschenfreundlichen Eifers, sie erstickten in den bösen Wettern , welche durch die Explosion und die dadurch zerstörte Wetterführung enstanden waren .
          Wir behalten und vor , nach geschlossener Untersuchung noch die übrigen Personen öffentlich und anerkennend zu nennen, welche sich bei diesem unglücklichen Ereigniß besonders ausgezeichnet haben.


          12 ) Am 16. Mai wurde auf der Lenderdorfer Eisen - Frisch - und Walz - Hütte der Tagelöhner Peter Kniprath von dem Walzengetriebe , dem er sich auf eine unvorsichtige Weise genähert hatte , ergriffen , und dergestalt beschädigt , das er nach mehrtägigem Leiden starb .

          Bonn den 30. Juli 1825

          Königl. - Preuß. Oberbergamt für die Niederrheinischen Provinzen


          Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1825

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          • #50
            Unglücksfälle bei den Bergwerken des Dürener Bergamtsbezirks 1826

            Im 2. Semester 1826 haben sich im Bergamtsbezirk Düren 6 Unglücksfälle , sämmtliche bei den Steinkohlen - Bergwerken ereignet , wodurch 5 Arbeiter getötet und 12 mehr oder weniger schwer beschädigt worden sind :

            1) Auf der Steinkohlengrube Neu - Vockart bei Herzogenrath wurden am 31. Juli 1826 , 2 Hauer : Heinrich Kohl und Gerard Lausberg und 5 Schlepper : Heinrich und Mathias Grühls , Peter Bernhard , Heinrich Esser und Lambert Willens durch Entzündung schlagender Wetter beschädigt , weil die beiden ersten sich statt der Sicherheitslampen nur der gewöhnlichen bedient hatten


            2) Der Tagearbeiter Wilhelm Courth wurde am 25. September aus der Steinkohlengrube Centrum Eschweiler durch röllige Gebirge einer alten Halde erschlagen , in welches er , ohne Anwendung bekannter Vorsichtsregeln , ein Ort trieb.

            3) Am 26. September wurde der Schlepper Peter Mathias Müller auf derselben Grube von dem Schwungrade eines Dampfgöpels , dem er sich unvorsichtig genähert hatte , ergriffen und ihm Arm und Bein erbrochen


            4) Am 28. Oktober stürzte auf der Steinkohlengrube Neu - Langenberg der Cuffatenabnehmer Johann Böcken , aus Veranlassung eines unvollkommenen Beschlusses , in den Förderschacht und blieb auf der Stelle tot.

            5) Der Pumpenwärter Wilh. Jungen verunglückte am 30 . Oktober im Maschinenschachte der Steinkohlengrube Abg. , indem er auf der Fahrt vom Schwindel befallen 15 Fuß bis auf die nächste Ruhebühne herabfiel , und am 3. Tage an den Folgen starb.

            6) Am 27. November kamen auf der Steinkohlengrube Spänbroich in Folge eines Wasserdurchbruchs der Steiger Peter Sistemich und der Schlepper Christ. Frösch ums Leben , 2 Hauer wurden dabei schwer und 2 leicht verwundet.

            Bonn den 3. Februar 1827

            Königl. Preuß. Ober - Bergamt für die Niederrheinischen Provinzen.

            Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1827

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            • Alrunia
              Erfahrener Benutzer
              • 13.02.2010
              • 173

              #51
              Mein Urgroßvater mütterlicherseits ( Johann Koenen, geb.1894) war lt. Familienbuch Kohlenhauer.
              Mein Urgroßvater väterlicherseits (Konrad Niephaus, geb.1896) soll unter Tage zu Tode gekommen sein. Für seinen Todestag (17.4.1925) habe ich jedoch noch kein Grubenunglück gefunden. Leider weiß ich auch nicht, auf welcher Zeche er war. Von Moers aus wird er aber kaum weiter als Essen gefahren sein, oder?

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              • Alrunia
                Erfahrener Benutzer
                • 13.02.2010
                • 173

                #52
                Leider kann ich nicht mehr editieren, dann hänge ich noch einen Beitrag an:

                Der Urgroßvater Konrad ist lt. Auskunft meiner Mutter "unter den Stein gekommen", was wohl heißt, dass es ein einfacher Grubenunfall und kein größeres Grubenunglück war.

                Dafür habe ich noch mehr Bergleute unter meinen Vorfahren entdeckt:
                Johann Heinrich Osterfeld, * 11.06.1871, der Schwiegervater von Urgroßvater Konrad war ebenfalls Bergmann und zog, wegen Schließung des Bergwerks in der Nähe von Osnabrück, um 1900 nach Homberg, das heute zu Duisburg gehört.
                (Sein Vater Franz Heinrich * 06.10.1831 ist als Heuerling und Berginvalide verzeichnet.)

                Glück auf!

                Da ich gerade von meiner Mutter noch ein paar Heirats- und Geburtsurkunden bekommen habe, konnte ich feststellen, dass mein
                Ururgroßvater Adalbert Veniger (leider keine weiteren Angaben :-( ) ebenfalls Bergmann war.
                Zuletzt ge?ndert von Alrunia; 27.02.2010, 21:46.

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                • hvenitz
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.02.2007
                  • 463

                  #53
                  Grubenunglück im Venitz-Schacht bei Sulzbach/Saar

                  Aus einem Beitrg zum 25jährigen Gedenktag des Grubenunglücks im Venitz-Schacht bei Sulzbach; erschienen in "Der Bergmannsfreund" 1909, Nr. 133, S. 107 [Zusammenfassung]:

                  Tag des Unglücks:
                  21. November 1884, 3 1/2 Uhr in der Früh

                  Ursache:
                  Achsbruch der Fördermaschine bei der Personenförderung mit der Folge, dass eine mit 12 Bergleuten besetzte Förderschale in die Tiefe gerissen wurde, 3 weitere Kumpel wurden vom herabfallenden Förderseil erfasst und fielen ebenfalls bis zur Schachtsohle

                  Opfer:
                  sofort tot:
                  Franz SCHÄFER aus Sulzbach
                  Nikolaus URIG aus Ormesheim
                  Peter PAULUS aus Bupperich
                  Mathias STEINMANN aus Rubenheim
                  Michel WERNO aus Bischfeld

                  noch in der Grube verstorben:
                  Johann KAPPES aus Sulzbach

                  auf dem Transport ins Lazarett verstorben:
                  Mathias BACKES aus Theley

                  nach Ankunft im Lazarett verstorben:
                  Philipp MÜLLER aus Sulzbach
                  Anton MEYER aus Sulzbach

                  im Lazarett am 23.11.1884 verstorben:
                  Ludwig RAU aus Sulzbach

                  verletzt durch Beinbrücke, offene Wunden, Verstauchungen und Verletzungen des Rückgrads:
                  Johann MATHIEU aus Schüren
                  Peter KUHN aus Sulzbach
                  Johann DEPPNER aus Rubenheim
                  Nikolaus SCHNEIDER aus Theley
                  Ludwig SELZER aus Oppen
                  Zuletzt ge?ndert von hvenitz; 09.03.2010, 14:35.
                  Schöne Grüße
                  Herbert

                  Ständige Suche nach Infos zu:
                  Venitz [Hessen -Raum Bad Nauheim-, übriges Deutschland], Anna [Saarland], Wendel [Saarland, Moselraum], Fentsch o. ä. [Lothringen, Hessen, Bayern], Venetz, Venetsch o. ä. [Schweiz]

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                  • #54
                    Unglücksfälle bei den Bergwerken des Dürener Bergamtsbezirks 1828

                    Die Zahl der Unglücksfälle , welche sich bei dem Bergbaue des Dürener Bergamts - Bezirk im 2ten Semester des vorigen Jahres ereignet haben , beläuft sich auf 11 , wovon 7 bei den Steinkohlengruben , einer bei den Niedermendiger Mühlsteinbrüchen , einer am Bleiberg , einer bei den Eisenstein - Werken und einer bei den metallischen Versuch - Arbeiten vorgekommen sind .

                    8 Menschen haben dabei ihr Leben verloren , 18 bedeutende Beschädigungen erlitten .

                    Die nächsten Umstände waren folgende :


                    1) am 1. Juli fiel dem Arbeiter Peter Schmitz von Lieversbach , welcher sich in einem bei dem genannten Dorfe eröffneten 16 - 18 Lachter tiefen Schurfschachte befand , eine eiserne Kratze auf die Stirne, welche derselbe nur lose auf den gefüllten zu Tage gehenden Förderkorb gelegt hatte. Die Folge dieser Unvorsichtigkeit war eine Spaltung des Schädels und nach 4 Stunden der Tod.

                    2) am 21 Juli Morgens 6 Uhr sprang auf der Steinkohlengrube Münsterkohlberg bei Stollberg , der Dampfkessel der dortigen Hochdruck - Maschine an einer erst 8 Tage vorher , durch Einsetzen einer wahrscheinlich schlechten Platte , geflickten Stelle. Durch die augenblicklich aus der Öffnung ausströmenden heißen Dämpfe wurden 2 Personen , die sich zufällig im Gebäude befanden : der Schlepper Wilhelm Herzog von Hastenrath, 16 Jahre alt und Elisabeth Jöris aus Stollberg 18 Jahre alt , dergestalt beschädigt , das sie 5 Stunden nachher unter den Händen des Arztes verschieden .

                    Bonn den 10. Februar 1829

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                    • #55
                      Unglücksfälle bei den Bergwerken des Dürener Bergamtsbezirks 1828

                      Die Zahl der Unglücksfälle , welche sich bei dem Bergbaue des Dürener Bergamts - Bezirk im 2ten Semester des vorigen Jahres ereignet haben , beläuft sich auf 11 , wovon 7 bei den Steinkohlengruben , einer bei den Niedermendiger Mühlsteinbrüchen , einer am Bleiberg , einer bei den Eisenstein - Werken und einer bei den metallischen Versuch - Arbeiten vorgekommen sind .

                      8 Menschen haben dabei ihr Leben verloren , 18 bedeutende Beschädigungen erlitten .

                      Die nächsten Umstände waren folgende :


                      3) Am 4. Juli wurden auf der Steinkohlengrube Abgunst nachgenannte 5 Bergleute , nämlich :
                      der Hauer Joh. Jos. Plum aus Forstheide
                      der Füller Gottfried Göbbels aus Rumpen
                      die Schlepper Joseph Zeilen aus Rumpen , Heinrich Savelsberg aus Roland
                      der Zimmerhauer Peter Savelsberg aus Rumpen durch die Entzündung von Schlagwettern beschädigt. Man hatte gegen die Anordnung des Steigers gewöhnliche Lampen gebraucht.

                      4) am 25 September wurden auf der Steinkohlengrube Hoheneich 4 Bergleute Peter Koch aus Kirchrath , Mathias Schmitz aus Kohlscheid , Joseph Gey aus Klinkheide und Matth. Jos. Kimmerling aus Bleierheid durch entzündete Schlagwetter leicht beschädigt. Sie hatten zwar bei der Sicherheitslampe gearbeitet , aber deren Beobachtung und Reinigung während der Schicht versäumt . Der Drahtzylinder einer Lampe war unvermerkt an einer Stelle durchgebrannt und dadurch deren Schutzkraft aufgehoben.


                      5) am 8. Oktober verlor auf der Steinkohlengrube Abgunst der Hauer Wilhelm Käfer aus Rumpen sein Leben . Er arbeitete vor einem Streckenorte in Schlagwettern mit der Sicherheitslampe . Plötzlich entzündete sich diese , die ganze Strecke gerät in Bruch und der KÄFER wird auf der Flucht verschüttet . Erst am 3. Januar d. J. ist die Aufwältigung des entstandenen Bruches so weit bewirkt worden , das man die Leiche des Verunglückten unter der sie bedeckenden Gesteinslast hat hervorziehen und beerdigen können.
                      Die Untersuchung aller Umstände hat es wahrscheinlich gemacht , das das Drahtnetz der Lampe unvermerkt durchgebrannt und dadurch die Explosion veranlaßt worden ist.

                      6) am 5. November wurde auf einer Mühlsteingrube bei Obermendig dem Arbeiter Matth. Zentels aus Obermendig durch den herausgeschleuderten Göpelschwangbaum , welcher ohne Zweifel nicht gehörig befestigt war , ein Bein weggeschlagen

                      Bonn den 10. Februar 1829

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                      • Victoria
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.12.2009
                        • 667

                        #56
                        Bergleute

                        Hallo,

                        irgendwie sind die Bergbauregionen sehr "westlastig". Gibt es auch Infos zu östlichen Regionen?

                        z.B. Mansfelder Land (war ein traditionsreiches Kupferbergbaugebiet für ca. 1200 Jahre)





                        Liebe Grüße
                        Victoria

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                        • #57
                          Unglücksfälle bei den Bergwerken des Dürener Bergamtsbezirks 1828

                          Die Zahl der Unglücksfälle , welche sich bei dem Bergbaue des Dürener Bergamts - Bezirk im 2ten Semester des vorigen Jahres ereignet haben , beläuft sich auf 11 , wovon 7 bei den Steinkohlengruben , einer bei den Niedermendiger Mühlsteinbrüchen , einer am Bleiberg , einer bei den Eisenstein - Werken und einer bei den metallischen Versuch - Arbeiten vorgekommen sind .

                          8 Menschen haben dabei ihr Leben verloren , 18 bedeutende Beschädigungen erlitten .

                          Die nächsten Umstände waren folgende :


                          7 ) am 13. November war a. d. Steinkohlengrube Neu - Langenberg abermals die Entzündung schlagenden Wetters Ursache eines Unglücksfalles , durch welchen die Haspelzieher Franz Lausberg aus Kohlscheid und Hilarius Rith aus Merkstein ihr Leben verloren und 5 andere Bergleute : Heinrich Nussbaum aus Herzogenrath ; Joh. Peter Pütz aus Scherberg , Peter Jos. Pütz , ebenda , Matth. Jos. Mespelbaum aus Herzogenrath und Anton Kremer aus Bardenberg, zum Teil sehr hart beschädigt wurden


                          8) am 19. Nov. fiel a.d. Steinkohelngrube Furth der erfahrene Grubenschmied Heinrich Ernst in das umgehende Schwungrad der Förder - Dampf - Maschine und wurde dadurch so beschädigt das er nach 1 1/2 Stunden starb.

                          9) am 22 . Nov. fiel auf dem Schunk - Olligschlägerschen Bleibergwerk der Anschläger Michael Leberz aus Bussem 5 Lachter tief von der Fahrt in ein Gesenk und zerschmetterte sich den rechten Unterschenkel mit Zerreißung der Arterien so gefährlich , das nur die Amputation sein Leben möglicherweise hätte retten können.
                          Der Verunglückte wollte sich derselben nicht unterwerfen und starb nach 4 Tagen.

                          10 ) am 28. Nov. wurde auf der Steinkohelngr. Hoheneich die Hauer Gerhard Augenbraun aus Bleierheid und Leonard Hahmpück aus Klinkheide durch Schlagwetter beschädigt


                          11 ) am 11. Dez. fiel a.d. Steinkohlengrube Johanna bei Kusserath ein noch unerfahrener Arbeiter , Wilhelm Weber aus Gey von dem Seile , mit welchem er gegen die Verordnung herausgezogen wurde , in den Schacht zurück und erlitt einen so gefährlichen Beinbruch , das er schwerlich wieder herzustellen sein wird.

                          Bonn den 10. Februar 1829

                          Königl. Preuß. Oberbergamt für die Nieder - Rheinischen Provinzen.

                          Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1829

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                          • #58
                            Unglücksfälle bei den Bergwerken des Dürener Bergamtsbezirks

                            Es haben sich bei dem Bergbau im Dürener Bergamts - Bezirk während des 1ten Semesters 1829 sechs Unglücksfälle und zwar 3 bei den Eisenwerken , 1ner auf einer Steinkohlengrube und 2 auf Steingruben ereignet. 7 Menschen sind dabei unter folgenden näheren Umständen um das Leben gekommen .

                            1) am 2ten Januar fuhr der Bergmann Joh. Röntgen von Gilsdorf auf einer der Eisenstein - Gewinnungen bei Nöthen in einen Reifenschacht , welcher nur 9 Monate zuvor in sandig thonigem Gebirge abgeteuft worden war. Indem er sich damit beschäftigte , einen gesunkenen Reifen in die Höhe zurücken , stürzte der Schacht plötzlich zusammen und begrub ihn unter einer Sandmasse , in welcher er erstickte .
                            Die gefährlichen Reifenschächte sind seit diesem Unglücksfalle , welchem schon mehrere ähnliche vorausgegangen sind , allgemein verboten worden.

                            2) am 10. März wurden die beiden Arbeiter Math. Fischer und Pet. Jos. Gerharts von Müllenbach in der Bürgermeisterei Kaisersesch , Kreis Cochem in einer Schiefergrube am Hochpochten bei Müllenbach von einer herabstürzenden Gesteinsmasse , deren Ablösungen sie nicht bemerkt hatten , erschlagen.


                            3) am 26. März stürzte der Pumper Cornelius Kahlen von Roland , bei der Steinkohlengrube Abgunst bei Aachen , 45 Lachter tief in einen Schacht hinab , an dessen Öffnung er , ohne eine hinlänglich sichernde Vorrichtung arbeiten mußte

                            Bonn den 28. Juli 1829

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                            • #59
                              Unglücksfälle bei den Bergwerken des Dürener Bergamtsbezirks

                              Es haben sich bei dem Bergbau im Dürener Bergamts - Bezirk während des 1ten Semesters 1829 sechs Unglücksfälle und zwar 3 bei den Eisenwerken , 1ner auf einer Steinkohlengrube und 2 auf Steingruben ereignet. 7 Menschen sind dabei unter folgenden näheren Umständen um das Leben gekommen


                              4) auf der Gesteinsgrube Johanna bei Kufferath im Kreise Düren , arbeiteten die Bergleute Math. Meisen von Langenbruch und Heinrich Bolz von Straß am 30. April in einem beinah abgebauten Felde an einem stehen gebliebenen schmalen Pfeiler ohne erhaltene Anweisung und ohne Zimmerung . Das einbrechende Dachgestein tötete den 1ten und beschädigte den 2ten auf der Flucht.


                              5) ein ähnlicher Unglücksfall ereignete sich am 14. April in einem Bausteinbruche bei Mertloch , im Kreise Mayen , wo der Steinbrecher Peter Betzing aus Mertloch von einer herabfallenden Steinmasse erschlagen wurde , unter welcher er, ohne sie durch Holz zu unterstützen , gearbeitet hatte.

                              6) am 12. Mai wurde der Arbeiter Johann Tieffenbach von Tieffenbach in einer Versuch - Arbeit auf Eisenstein bei Nettersheim Bürgermeisterei Marmagen , Kreis Gemünd , ebenfalls durch einstürzendes Dachgestein , welches nicht verzimmert war , verschüttet.

                              Bonn den 28. Juli 1829

                              Königl.- Preuß. Ober - Bergamt für die Niederrheinischen Provinzen.

                              Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier 1829

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                                Beruf: Bergmann

                                In dem 1. Semester 1830 ist bei den Bergwerken des Dürener Bergamts - Bezirkes nur folgender Unglücksfall vorgekommen .

                                Am 15. Mai wurde der Eigenlöhner Jacob Heinen von Nettersheim ,63 Jahre alt, in seiner bei genanntem Orte belegenen Eisensteingrube Fortuna von dem einbrechenden Dachgesteine , welches er durch Zimmerung zu verwahren versäumt hatte,
                                erschlagen.


                                Bonn den 20. Juli 1830

                                Königl. Preuß. Ober - Bergamt f.d. Niederrhein. Provinzen

                                Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1830

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