KBs - Warum werden Nachnamen mit bzw. ohne "s" am Ende geschrieben?

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  • AntjeV
    Benutzer
    • 18.09.2016
    • 74

    KBs - Warum werden Nachnamen mit bzw. ohne "s" am Ende geschrieben?

    Hallo zusammen,

    ich hoffe jemand kann mir zu nachstehender Frage weiterhelfen.
    Warum haben Nachnamen in Kirchenbücher teilweise ein "s" am Ende und machmal nicht?

    Beispiel:
    1. Baptizata est filia Legitima Theodori Drotbooms et maria sybilla bonger nne anna sybilla suscepta a joanne drotboom et hendrina Linders.
    2. Baptizatus est filius Legitimus Wilhelmi Drotboom et Maria Klein nne Theodorus susceptus a Christiano Lehmann et Christina Nabbenfeld.

    Handelt es sich hier um den gleichen Nachnamen und wird das "s" am Ende durch die verschiedenen Geschlechter des Kindes bestimmt?

    Wenn dies der Fall ist, haben beide Väter und somit Kinder den Nachnamen "Drotboom"?

    Ich habe schon auf diversen Seiten gesucht, bin aber auf den von mir besuchten Seiten zumindest nicht fündig geworden.

    Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.
    Viele Grüße,
    Antje

    Suche nach Aßmann/Assmann: Leipzig, Halle a. Saale, Glashütte (Dippoldiswalde), Dresden / Lange: Glashütte, Dresden, Rauscha (Schlesien) / Gutkäs: Glashütte, Dresden / Lösch(e): Oberröblingen am See, Eisleben, Teutschenthal, Halle a. Saale / Balzen, Drotboom: Alpen / Barth, Lösche: / Grossarth: Oderenheim am Glan, Alpen / Peters: Götterswickerhamm, Voerde / Schiller, Schneider: Dommitzsch, Kreis Torgau / Schwarzen, Voß, Wewer: Brenkhausen, Bökendorf / van den Acker: Druten
  • Deisterjäger
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2013
    • 1159

    #2
    Moin Antje,

    das wirst Du in vielen KB-Eintragungen finden. Ich kämpfe auch damit (Kirchenbuchverkartung). Eine logische Erklärung ist/wäre das die Benachrichtigung des Kirchenbuchschreibers meistens in der Mundart angesagt wurde in deren Region (Plattdeutsch) man wohnte. Oft wurde aber auch der FN zuerst genannt dann hieß das: Lattemanns Dorothee hat ein Kind bekommen. Dieses angehängte "s" findet man aber immer nur bei den Frauen.
    Viele Grüße vom Deisterrand
    Harald

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11326

      #3
      Moin Anjte,

      für mich besteht kein Zweifel, daß das die gleichen Nachnamen sind. In Deinem Fall formulierte der Pfarrer das im Genitiv (deswegen die Endung -i bei den Vornamen) und hing das -s an beim Nachnamen. Warum es hier im zweiten Fall nicht so ist, keine Ahnung. Aber mit dem Geschlecht des Kindes hat es m. E. nichts zu tun.

      Friedrich
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

      Kommentar

      • AKocur
        Erfahrener Benutzer
        • 28.05.2017
        • 1371

        #4
        Hallo Antje,

        man darf auch nicht vergessen, dass (nehme ich jedenfalls an) diese Einträge aus einer Zeit stammen, wo es auch für das Deutsche noch keine Standardisierung gab. Man schrieb halt, wie man meinte, stark beeinflusst von lokalen Varianten. Auch für Latein gab es keine Regeln. Man kannte, studierte und lernte Latein aus Schriften verschiedenster Zeiten - und nicht tote Sprachen verändern sich halt.
        Dann kommt noch dazu, dass ja auch nicht jeder Pfarrer unbedingt perfekt in der Rechtschreibung und Grammatik war, und es auch nicht sein musste. Hauptsache die Schäfchen sind eingetragen, ob mit oder ohne -s am Namensende ist dabei relativ egal, der Pfarrer wusste ja, wen er meinte.

        Handelt es sich um den selben Pfarrer, sprich die selbe Handschrift? Auch das kann Unterschiede erklären; allerdings gab es auch Pfarrer die ein und denselben Namen in den verschiedensten Varianten eintrugen. Ich notiere mir dann einfach alle Varianten und entscheide später, welche ich als 'Hauptvariante' nehme.

        Kurz gesagt, für mich handelt es sich ebenfalls mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um den gleichen Nachnamen. Der erste Eintrag scheint insgesamt etwas 'schludriger' eingetragen worden zu sein, denn nicht alle Namen sind großgeschrieben, was im zweiten Eintrag ja der Fall ist.

        Grüße,
        Antje

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        • Catha-Tina
          Erfahrener Benutzer
          • 14.10.2009
          • 1791

          #5
          Hallo,
          wie Friedrich es m. E. richtig erklärte, handelt es sich hier lediglich um den Genitiv, also: die Tochter des Drotboom oder eben die Tochter Drotbooms. Dieser wurde in den Kb sehr häufig eingesetzt. Ich habe mich daran gewöhnt, die Namen stets ohne das s einzutragen; ausgenommen natürlich die Fälle, in denen der FN von Haus aus ein obligatorisches s als letzten Buchstaben hat.
          Manchem Pfarrer war der Genitiv aber nicht so wichtig und er ließ den Namen im Nominativ.
          Viele Grüße
          Catha-Tina

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          - die Herkunft des Joh. August Kuhblank, Geburt um 1722, Tod 1808 in Schafstädt, seit 1751 in Schafstädt nachweisbar, sowie
          - die Herkunft des Joh. Gottfried Siegmund, Holz- und Revierförster bei den Grafen von Stolberg in Wachau (Sachsen), Geburt um 1719,
          Heirat 1751 in Wachau mit Johanna Rosina Förster, Tod 1805 in Wachau

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          • AntjeV
            Benutzer
            • 18.09.2016
            • 74

            #6
            Guten Abend,

            vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten :-).

            Ich werde demnächst ich die Namen ohne s am Ende eintragen und als Anmerkung das S erwähnen.

            Mir ist aufgefallen, dass das s am Ende bei den von mir durchforsteten Kirchenbüchern meist bei Einträgen die als "Satz" aufgeschrieben worden sind vorkommt, wie die beiden Beispiele, und nicht die in Tabellenform aufgeführten Daten.

            Euch einen schönen Rest-Sonntag
            Viele Grüße,
            Antje

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            • Peter Riedl
              Benutzer
              • 22.05.2017
              • 55

              #7
              Ich habe in meinem Stammbaum einen Namen mit 4 verschiedenen Schreibweisen (teilweise zu ein und derselben Person): Bruning, Brüning, Brunings, Brünings. Die sind fast alle miteinander verwandt. So "s" die weggelassen werden, gibt es häufig. Auch Lautverschiebungen kommen oft vor. Bei meinen Brunings wurde das "ü" einfach in "u" umgewandelt, als die nach Holland ausgewandert sind. ^^ Was auch gerne gemacht wird, sind "e"s vor einem "l", die weggelassen werden oder hinzugefügt werden. Da ist mein Name das beste Beispiel dafür: "Riedl" bzw. "Riedel".

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