Welche Quellen könnte man hier noch anzapfen, wie weiter vorgehen, um das Rätsel zu lösen?

[sonjavi]

Hallos consanguineus,

ups, der link läuft ins Leere, entschuldige.
Ja, ich meine die Aufzeichnungen von Dorothea Weichbrodt. Schade, kennst du schon ….

Für diejenigen, die dort mal schauen möchten (Startseite zu den Danziger Tafeln):

https://danzigertafeln.vffow.org/index.php

Viele Grüße
Sonja

[sternap]

Man kann schon froh sein, wenn nicht, wie bei anderen meiner Tiles, Dietrich geschrieben wird, was zwar formal korrekt wäre, aber nicht sehr hilfreich bei der Recherche...

Viele Grüße
consanguineus

willst finden oder granteln bei den minusgraden?

Theoretisch schon, nur kommt mir keine konkrete Erklärung dafür in den Sinn, warum man sich für kurze Zeit in einem Ort ansiedelt, welcher im Vergleich zu denjenigen Städten, in denen man sonst Geschäfte macht, ein Kuhkaff ist. Das ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar.

weil sich einem spitzenmanager in seinem eigenen manhattan, wie du es bist, die handelsmacht der kuhkaff hansestädte bisher noch nicht erschloss...

[consanguineus]

Stuart Jenks · 1992 · Snippet-Ansicht
Im Buch gefunden – Seite 944
48 Bertram / Bertolt QUESTENBERGH 1428 / 9-1481 Jakob QUESTENBERGH ( Köln ) Christian QUESTENBERGH " ( Köln ) Konrad QUESTENBERGH ( Köln ) Tideman QUESTENBERGH BÜKöln 1427 49 Idn Sw lw CCtr Harwich Calais K Dzg Ant BZ Mbg FaM Kampen ...

Berthold ist ein Neffe und Haupterbe Tiles, und zwar vermutlich der Sohn seiner Schwester. Sein eigentlicher Familienname ist nicht Questenberg, aber was soll es? Er hat diesen Namen wohl angenommen, weil er in Köln durch Tile gut eingeführt war. Tiles Bruder nannte sich in Danzig ja auch Questenberg.

Jakob ist der 3. Sohn (das 5. Kind) Hermanns in Danzig. Wie schön, daß er auch in Köln auftaucht! War mir bisher nicht bekannt.

Christian ist der älteste Sohn Hermanns. Er schrieb sich 1449 an der Kölner Universität ein und blieb auch gleich dort, um zunächst für Berthold zu arbeiten. Später machte er sich im Handelsgeschäft selbständig.

Die Identität Conrads ist nicht ganz klar. Möglicherweise ist er einer der Söhne der mittleren vier Brüder Tiles. Er erwirbt 1451 das Bürgerrecht von Deventer und gelangt dort in den Rat. Mit einiger Sicherheit gehört er zu den anderen Questenberg, denn sein Kaufmannszeichen ähnelt denen seiner mutmaßlichen Vettern sehr.

Tidemann = Tile

Stuart Jenks · 1992 · Snippet-Ansicht Im Buch gefunden – Seite 386
Ger . hard van Herle ist in dieser Zeit zweimal als besoldeter Handelsagent der Kölner Kaufleute Bertolt Questenbergh und Johann und Robert Blitterswijk bezeugt , die untereinander verschwägert waren und nachweislich im Englandhandel ...

Berthold Questenberg heiratete Margaretha van Blitterswich, die Tochter Goderts van Blitterswich. Johann und Robert (Ruprecht) sind, wie auch Georg und Heinrich, Margarethas Brüder. Das verbirgt sich hinter der Schwägerschaft.

[consanguineus]

weil sich einem spitzenmanager in seinem eigenen manhattan, wie du es bist, die handelsmacht der kuhkaff hansestädte bisher noch nicht erschloss...

Spitzenmanager geht runter wie Öl... Ich bin mein eigener Facility Manager, sonst nichts.


Und Du hältst es tatsächlich für möglich, daß "mein" Tile sich vorübergehend in Warburg ansässig machte? Oder vielleicht immer ansässig war, bis er Kölner wurde? Letzteres wäre dann wahrscheinlicher, wenn man annehmen will, daß Heinrich sein Vater war, denn der lebte offenbar in Warburg und verheiratete dort 1400 oder 1406 auch seine Tochter mit dem Wyneken.

[Genialoge]

der Nutzen solcher an sich lobenswerten Werke wie der Warburger Stammtafeln wird durch das Fehlen von Quellenangaben deutlich gemindert. Hätte es den Verfassern sehr wehgetan, sich kurz und knapp zum jeweiligen Fundort zu äußern?

Hallo consanguineus,

die Liste der Quellen ist zentral im Teil 1 angegeben und umfasst 13 Seiten. Ich habe die Quellen als Bilder extrahiert und kann sie gern anhängen, wenn Du magst.
Allerdings findest Du da auch keine konkreten Angaben, sondern nur Bücher, Archive, Sammlungen ...

Liebe Grüße
Lothar

[Posamentierer]

Hallo consangineus,

der bereits oben erwähnte Christian Questenberg war ein hohes Tier am Stalhof in London. Mitte des 15. Jahrhunderts wuchsen die Streitigkeiten zwischen den Hansekaufleuten und dem Englischen König Edward IV. Dieser verlangte, weil ihm die heimischen Kaufleute im Nacken saßen, von den deutschen Kaufleuten Zoll, sofern sie nicht zur Hanse gehörten. Dafür brauchte der Zoll eine Bestätigung vom Stalhof, ob ein Kaufmann zur Hanse gerechnet werden konnte oder nicht. In Southampton hatten deutsche Händler schmerzlich erfahren müssen, dass von ihnen Zoll verlangt wurde. Vor Ort war aber kein beglaubigter Vertreter des Stalhofs/der Hanse, der ihre Zugehörigkeit bestätigen konnte.
Also schrieb der Schatzmeister Englands nach London und bat die Vertreter der Hanse im Kontor um Auskunft.

On that day, the Steelyard’s representatives—Peter Cangeter, Johannes Manders, Christian Questenberg, Johannes Fernam, Johannes Berkham and Heinrich Culle—certified the Exchequer on the reverse of the writ that the merchants in question were, in fact, Hanseatic and had been members of the Guildhall during the period for which the Southampton customers were accounting.

Christian Questenberg bestätigte also dem Schatzmeister Englands als Vertreter der Hanse, dass alles seine Richtigkeit habe.

Das Zitat findet sich auf Seite 85-86 der folgenden Quelle: Wubs-Mrozewicz, Justyna und Jenks, Stuart (2013) - The Hanse in Medieval and Early Modern Europe.

Vielleicht hilft es ja...

[consanguineus]

Hallo Lothar,

vielen Dank, das ist eine gute Idee! Vielleicht springt mir dann ja die entscheidende Quelle ins Auge. Im Archiv hatte man nicht die leiseste Ahnung, wo ich den Questenberg suchen könnte.

Viele Grüße
consanguineus

[consanguineus]

Hallo Posamentierer,

hab vielen Dank für den interessanten Hinweis! Mir war bekannt, daß Christian Q. zeitweise in London tätig war, aber nicht, welche offenbar wichtige Stellung er unter den dortigen Hansekaufleuten einnahm. Diese Information wird mir wohl in der Ausgangsfrage nicht weiterhelfen, allerdings hat sie den Wunsch geweckt, mich mit Literatur von Stuart Jenks einzudecken. Womöglich hat er Zugang zu Quellen, die über die hansischen Urkundenbücher hinausgehen.

Viele Grüße
consanguineus

[Genialoge]

Hallo Lothar,

vielen Dank, das ist eine gute Idee! Vielleicht springt mir dann ja die entscheidende Quelle ins Auge. Im Archiv hatte man nicht die leiseste Ahnung, wo ich den Questenberg suchen könnte.

Viele Grüße
consanguineus

Hallo consanguineus,

hier die Liste der Quellen der Warburger Stammtafeln.
Die einzelnen Tafeln habe ich ebenfalls alle extrahiert. Wenn also Bedarf besteht, gerne melden.

LG Lothar

[consanguineus]

Guten Morgen Lothar,

vielen herzlichen Dank für die Auflistung der Quellen! Das, was ich suche, kann sich nach meinem Ermessen eigentlich nur im Archiv der Stadt Warburg befinden. Aber wer weiß...

Viele Grüße
consanguineus

[Genialoge]

Hallo,
Hier kann man die Warburger Stammtafeln als pdf herunterladen (ggf. den Link mehrfach anklicken, dann klappt es):

https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=9787&url_tabelle=tab_literatur

LG
Lothar

[consanguineus]

Der Link funktioniert nicht!

[Genialoge]

Doch, ggf. erneut anklicken oder z.B. in google nach "Warburger Stammtafeln pdf" suchen und die Seite lwl.org ... aufrufen. Keine Ahnung, warum die Seite manchmal nicht und dann plötzlich doch gefunden wird.

[sternap]

Hallo,
Hier kann man die Warburger Stammtafeln als pdf herunterladen (ggf. den Link mehrfach anklicken, dann klappt es):

https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=9787&url_tabelle=tab_literatur

LG
Lothar

bei mir geht der link.

[consanguineus]

bei mir geht der link.

Bei mir jetzt auch. Allerdings komme ich damit nicht zu den Stammtafeln, sondern zu einer Seite des LWL. Scherfers Link weiter oben im Thread bringt mich aber zum Ziel.