Familie mit extremen Namenwechseln

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  • SteffenHaeuser
    Erfahrener Benutzer
    • 06.02.2015
    • 939

    Familie mit extremen Namenwechseln

    Hallo!

    Ich wollte mal hören, was ihr davon denkt. Ich erforsche grade den Stammbaum für jemand, und da kommen EXTREME Namenswechsel in der männlichen Linie vor (Nachnamen!!!).

    Und das ist jeweils in den Kirchenbuch-Einträgen belegt.

    Das fängt 1806 an, da steht dann bei der Geburt seines Sohnes

    "Johann Heinrich Meyer Zu Farwick, natus Stertenbrink".

    (Also geboren als Stertenbrink, später Meyer zu Farwick - das zu Farwick ist keine Ortsangabe, der Name kommt noch heute in der Gegend vor, "Meyer zu Farwick" der Nachname - was ist das ? Ist das ein Adelstitel ?

    Bei seiner Hochzeit steht "Johann Heinrich Stertenbrink neo colon Meyer zu Farwick" im Kirchenbuch.

    Bei der Hochzeit des Sohnes steht dann "Meyer zu Farwick dicti Averwetter" im Kirchenbuch - und dessen Sohn führt dann den Namen Averwetter (NICHT der Mädchenname der Braut!)

    Bei der Hochzeit von dessen Sohn - Nachname Averwetter - steht dann im Kirchenbuch "Dieser ist colon Sundermann" (colon heißt Bauer). Und tatsächlich kommt das Paar später nur noch unter dem Namen Sundermann vor(Mädchenname der Frau war NICHT Sundermann!!!)

    Der Sohn von diesem nimmt dann laut standesamtlichen Unterlagen den Nachnamen seiner Frau, Menkhaus, an, allerdings nicht direkt bei der Ehe, sondern 5 Tage nach der Geburt eines Sohnes (allerdings nicht das erste eheliche Kind des Paares). Alles in den standesamtlichen Unterlagen dokumentiert.

    Das ist nun ECHT das merkwürdigste, was ich bei der Ahnenforschung je erlebte !!! (Muss wohl fast Herrn Menkhaus für den ich das mache fragen, wann er vorhat, seinen Nachnamen zu ändern ;-) ).

    Und es sind wohlgemerkt, die ORIGINALEINTRÄGE in den Kirchenbüchern, keine Handschriftlich hinzugefügten Sachen !!!

    Kann es vielleicht teilweise sein, dass wenn ein neuer Ehemann den Hof übernommen hat, in einer bestimmten Gegend (ist Region Osnabrück) der Name des Hofbesitzers mit übernommen wurde, nachdem die Witwe geheiratet wurde, oder so was ?

    Was haltet ihr von so etwas ?

    Gruß,
    Steffen
    Zuletzt geändert von SteffenHaeuser; 28.12.2022, 21:45.
  • Andre_J
    Erfahrener Benutzer
    • 20.06.2019
    • 1911

    #2
    Hallo Steffen,

    leider schreibst du nicht dabei, aus welcher Ecke dein Meyer kommt.

    Aus meiner Recherche im Lipperland ist mir bekannt, dass größere Höfe (Meyer) und kleinere Höfe (Colon, Kötter) samt Namen (Meyer zu Farwick) "vererbt" werden.

    Wenn also ein Herr Stertenbrink eine Tochter des Meyer zu Farwick heiratete, durfte er sich fortan ebenso Meyer zu Farwick nennen.

    Ebenso, wenn es keine heiratsfähigen Kinder gibt: dann nennt sich der Erbe oder Käufer des Anwesens so. Das gilt dann auch nachträglich für seine Kinder, wenn die anderswo getauft wurden. Nur die Ehefrau behält ihren Geburtsnamen.

    Auf diese Weise blieb der Hofname immer als Familienname erhalten. Das setzt natürlich voraus, dass immer nur ein Erbe den Hof übernimmt, und die anderen ausbezahlt werden.
    Zuletzt geändert von Andre_J; 28.12.2022, 21:55.
    Gruß,
    Andre

    Kommentar

    • Ralf-I-vonderMark
      Super-Moderator
      • 02.01.2015
      • 2863

      #3
      Hallo Steffen, hallo zusammen,

      es wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen auf den Hof bezogenen „Genannt-Namen“ handeln.

      Sinnvoll dürfte es sein, die Geschichte des Hofes zu ergründen. Vielleicht gibt es eine Ortschronik.

      Handelt es sich um den Vollerbenhof Meyer zu Farwig aus Harderberg, Georgsmarienhütte und den Vollerbenhof Stertenbrink aus Holzhausen, Georgsmarienhütte sowie den Vollerbenhof Averwetter aus Oesede-Dröper,Georgsmarienhütte?
      vgl. https://stammbaum.anverwandte.info/t...eyer-zu-Farwig

      Diese Homepage ist dann sicherlich interessant.

      Viele Grüße
      Ralf

      Kommentar

      • Andre_J
        Erfahrener Benutzer
        • 20.06.2019
        • 1911

        #4
        Ich hätte da noch den Meyer zu Farwick in Nortrup zu bieten:

        OpenStreetMap is a map of the world, created by people like you and free to use under an open license.


        Der hatte sogar eine eigene Wassermühle.
        Zuletzt geändert von Andre_J; 29.12.2022, 08:30.
        Gruß,
        Andre

        Kommentar

        • SteffenHaeuser
          Erfahrener Benutzer
          • 06.02.2015
          • 939

          #5
          Hallo!

          Und danke für die Erläuterungen!

          Und es handelt sich genau um die beiden Höfe,
          die Ralf erwähnt hat. Danke, ich werde mir die
          Webseite anschauen!

          Klingt interessant. Ist das ein lokaler Brauch das so
          zu machen? Habe so was mit Ahnenforschung in
          anderen Regionen noch nie erlebt (aber bei meiner
          bisherigen Forschungen wurden genannt-Namen
          auch nur selten benutzt).

          Gruß,
          Steffen

          Kommentar

          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4843

            #6
            Hallo Steffen,

            in zwei meiner Forschungsgebiete ist das völlig normal. Münsterland und Teile von Niederbayern. Die Handhabung ist lokal noch mal unterschiedlich.
            Gruß
            gki

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