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Väter unehelicher Kinder
Hallo zusammen,
in meiner direkten väterlichen Linie ist mein 3x Urgroßvater, Georg Schmelz, unehelich geboren, was bedeutet, dass lediglich seine Mutter, Anna Maria Schmelz, angegeben ist. Das finde ich sehr ärgerlich, weil es die direkte väterliche Linie betrifft. Es kommt noch schlimmer, Anna Maria Schmelz ist auch unehelich geboren, also ist auch hier kein Vater angegeben. Weder in der Geburts-, Heirats- noch in der Sterbeurkunde steht irgendein Vermerk über den Vater geschrieben. Allerdings heiratete Anna Maria Schmelz später einen gewissen Philipp Schmitt. Meine Frage hierbei: Könnte es nicht sogar sein, dass Philipp Schmitt der leibliche Vater ist? Zumal der Sohn von Georg Schmelz, mein Ururgroßvater, mit vollem Namen Philipp Georg Schmelz hieß. Vielleicht hat Georg Schmelz seinen Sohn ja nach sich und seinem leiblichen Vater benannt. Wer aber dann der Vater von Anna Maria Schmelz ist, bleibt ungewiss. Ihre Mutter war die Elisabeth Josepha Schmelz. Mütterlicherseits treffe ich schon bei meiner Ururgroßmutter, Maria Margaretha Standhardinger, auf Unehelichkeit. Siehe dazu ihren Geburtseintrag. Nach längerem Rumsuchen im Kirchenbuch konnte ich keine darauffolgende Hochzeit oder weitere Kinder entdecken. Ich habe aber lediglich einen kleinen Zeitraum und nur in diesem Ort durchforstet. Ein Zitat von Gudrid: Zitat:
Viele Grüße, Jonathan |
#2
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Hallo Jonathan,
mein Urgroßvater wurde unehelich geboren, im KB war kein Vater angegeben. Hier in Bayern war es üblich, dass der Pfarrer die Unehelichkeit des Kindes an das Amtsgericht meldete. Dort wurde eine Vormundschaftsakte angelegt, auch der Kindsvater wurde einberufen und da wurde die Zukunft des Kindes, sprich die Zahlungen, vereinbart. Da diese Akte in meinem Fall bereits 1873 angelegt wurde, habe ich im Bayerischen Staatsarchiv nachgefragt und bin dort auch gleich fündig geworden und habe die Akte als Kopie erhalten. Bei meinem Onkel, der 1919 geboren wurde, war es etwas schwieriger. Das Bayerische Staatsarchiv hatte zwar eine Aktennummer, die Akte dazu war jedoch nicht auffindbar. Also habe ich im örtlichen Amtsgericht nachgefragt, dort war die Akte auch nicht, wahrscheinlich nach Ablauf vernichtet, wurde mir mitgeteilt. So blieb mir nur noch, direkt im Pfarramt nachzufragen. Der Pfarrer musste von der Meldung an das Amtsgericht eine Kopie in seinen Unterlagen behalten. Und so war es auch. Sicher gibt es auch die Fälle, in denen sich die Kindsmutter hartnäckig weigerte, den Vater zu benennen. Da wird es dann schon schwierig, besser gesagt unmöglich, den zu finden. |
#3
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Hallo,
der Philipp Schmitt kann nicht sein Vater sein, denn dann würde er auch Schmitt mit Nachnamen heißen. Voreheliche Kinder werden nach der der Heirat ihrer Eltern legitimiert und bekommen den Nachnahmen ihres Vaters. Der lateinische Fachbegriff heißt legitimatio per matrimonium subsequens. Wahrscheinlicher ist, dass er zu seinem Stiefvater so eine starke Bindung hatte, dass er sein Kind nach ihm benannt hat. In meiner Familie war es auch so. Meine Urururgroßmutter aus Riga hat seine beiden Söhne nach ihrem Pflegevater benannt, bei dem sie aufgewachsen ist und nicht nach ihrem leiblichem Vater. Und auch sie war ein voreheliches Kind, welches durch die spätere Heirat ihrer Eltern legitimiert wurde. Geändert von Sneezy (17.06.2021 um 12:19 Uhr) |
#4
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Natürlich kann er dennoch der Vater sein. Der unterschiedliche Name bedeutet nur, dass das Kind nicht als eigenes anerkannt wurde. Denn die Legitimation bei nachfolgender Ehe ist ja nicht automatisch erfolgt, sondern das Kind musste aktiv vom Vater vor Zeugen anerkannt werden. Ob es nun seitens des Ehemanns Zweifel an der Vaterschaft gab, oder einfach der Formalakt aus anderen Gründen (eventuell Kosten?) nicht erfolgt ist, lässt sich aus heutiger Sicht nicht beurteilen. Gruß, Susanna |
#5
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Hallo,
ich tendiere dazu, dass er nicht der Vater war. Bei der Eheschließung konnten voreheliche Kinder recht einfach angekannt und einbezogen werden. Mit besten Grüßen Wolfgang |
#6
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Hallo allerseits
Wie ist das denn, wenn es durch Soldaten oder andere Männer Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen kam, wo man dann kaum feststellen kann von wem ein Kind war? |
#7
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Zitat:
Auch abgesehen von solchen drastischen Faälle, gibt es viele Geburten, die unehelich erfolgen und wo im Taufbuch auch kein Vater genannt wird. Dies Kinder bekamen neben der Mutter noch einen Vormund und damit war die Sache in den meisten Fällen erledigt. Bisher sind mir nur in Bayern intensivere Nachforschungen zum vorerst unbekannten Vater bekannt (wie auch Gudrid oben schon beschrieben hat). Gruß, Susanna |
#8
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Hallo.
Zitat von Gudrid: "So blieb mir nur noch, direkt im Pfarramt nachzufragen. Der Pfarrer musste von der Meldung an das Amtsgericht eine Kopie in seinen Unterlagen behalten. Und so war es auch." Ist es wirklich möglich, dass das Pfarramt nach so langer Zeit noch Unterlagen hat. Ich weiß nicht, ich traue mich nicht, nach zu fragen. Meine Oma ist 1902 unehelich geboren. Den Namen ihres Vaters kenne ich aber da gibt es noch einen Cousin der den gleichen Namen trägt. LG und bleibt gesund Marina |
#9
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Wer nicht wag, der nicht gewinnt, heißt es.
Warum traust du dich nicht, zu fragen? Ist doch nichts dabei. |
#10
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Hallo Gudrid.
Danke für deine Rückmeldung. Du hast recht. Ich werde es wagen. Liebe Grüße und bleibt gesund Marina |
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dna test , dna-genealogie , marxheim , unehelich , uneheliche geburten , uneheliche kinder , vater finden , vatersuche , vormundschaft , wassertrüdingen |
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