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#1
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Kinderlandverschickung um 1943
Liebe Helfer,
wir haben mal wieder ein Foto gefunden, das sogar auf der Rückseite beschriftet ist Man sieht Mutter und Sohn (12 Jahre alt) in einer Art Park, im Hintergrund ist eine Villa zu erkennen, die oberhalb des Parks liegt; scheint eine hügelige Gegend gewesen zu sein. Hinter dem Foto steht, "Lemberg September 1943". Mutter und Sohn sind fein angezogen; der Sohn hat einen kleinen Hund auf dem Arm. Wenn man "Lemberg" liest, kommt man natürlich zunächst mal auf die Idee, es würde sich um Lemberg/Ukraine handeln und überlegt sich dann, was ein 12-jähriges Kind 1943 in Lemberg macht, das eigentlich nach Osnabrück gehört? Muttern guckt ausgesprochen heiter, der Sohn eher etwas traurig bzw. in sich gekehrt ... Inzwischen haben wir herausgefunden, dass es ein Lemberg in der Pfalz gibt, dazu würde die offenbar hügelige Landschaft passen, dazu würde auch diese "Villa" passen. Nächste Idee, Kinderlandverschickung und Besuch der Mutter dort. Hat jemand Erfahrung mit der KLV? - Genauer gefragt, gibt es noch irgendwo "Listen", mit deren Hilfe man herausfinden könnte, ob die Idee mit der KLV real sein könnte? |
#2
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Akten zur Kinderlandverschickung
Hallo,
nach ein paar Zufallsfunden zur Kinderlandverschickung hatte ich hier vor einiger Zeit ein Thema zu noch vorhanden Akten gestartet: https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=173598 Anscheinend wurde damals alles genau dokumentiert, aber wahrscheinlich sind nur wenige Aufzeichnungen archiviert worden. Diese Akten (falls überhaupt erhalten geblieben) würde ich in den jeweiligen Ortsarchiven vermuten. LG Adea |
#3
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Guten Abend,
es handelt sich hier mit Sicherheit um den KLV-Aufnahmegau Generalgouvernement Polen, zu dem Lemberg zu diesem Zeitpunkt gehörte. Zu diesem Zeitpunkt war die Luftkriegslage so verschärft das von Schirach die KLV immer mehr ausweitete bis ausserhalb des Reichsgebietes, den verbündeten und den besetzten Ländern. |
#4
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Hallo, zusammen!
Vielen Dank! - AnGr, für mich unvorstellbar, dass man ein Kind gute 1.300km weg schickt. Noch unvorstellbarer, dass eine Mutter offenbar mindestens 24 Std. mit dem Zug unterwegs ist, um ihr Kind zu besuchen, zudem noch mitten im Krieg. Konnte man sich um diese Kinderlandverschickungen "bewerben" oder ging das irgendwie "automatisch"? Hatte man Einfluss auf das Ziel der Reise? |
#5
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Noch ne Frage
Hatten die Schulen dabei auch irgendwie "die Finger im Spiel"? - Ein 12-jähriger Junge war letztlich auch noch schulpflichtig, musste also aus der Schule am Heimatort raus und am Ort x wieder rein. Noch ein Problem mehr für ein Kind |
#6
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Hallo Scheuck,
eine ganze Menge zu Deinen Fragen klärt sich schon, wenn man den Wikipedia-Artikel liest. https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderlandverschickung Und ja, überwiegend war die "erweiterte" Kinderlandverschickung freiwillig (wenn man das so sagen kann). Die Mütter konnten ihre Kinder auch kostenfrei besuchen. Und Schulunterricht wurde dort auch erteilt. Wenn nicht sowieso die ganze heimatliche Klasse zusammen dort hin verschickt wurde. Es gab aber auch die Möglichkeit, dass die Mütter mit ihren Kindern zusammen in eine sogenannte Pflegefamilie für eine Zeit umsiedelten. In Deinem Fall könnte das eine oder andere zutreffen. Ob das für die Kinder immer so angenehm war, mag dahingestellt bleiben. Zumindest wenn die Mutter für die ganze Zeit mit dabei war, war es ganz sicher leichter. Wenn man sich manche Geschichten der seinerzeit Beteiligten im i-net so durchliest, haben sich manche da ganz wohlgefühlt. Andere wiederum berichten, dass es fast die schlimmste Zeit ihres Lebens war. LG Pitka |
#7
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Kann man nicht versuchen das Gebäude im Hintergrund in Lemberg zu lokalisieren? It es denn genau zu erkennen und kann man es hier einstellen (Personen können ja unkenntlich gemacht werden)?
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#8
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Lemberg
Zitat:
Das Foto stammt aber nicht aus meinem Fundus, insofern möchte ich den Eigentümer gerne erst fragen bevor ich das hier einstelle. Werde ich gleich mal machen ... |
#9
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Was spricht denn dagegen, dass Mutter und Kind(er) gemeinsam nach Lemberg evakuiert wurden?
Meine Oma - alleinerziehend und berufstätig - ließ sich mit ihrer kleinen Tochter ca. 1943 aus Berlin evakuieren, als ihr Arbeitgeber nicht erlaubte, dass sie ihr Kind mit ins Büro bringt. Sie landeten in Lyck im vermeintlich sicheren Ostpreußen und mussten dann 1945 vor dem Einmarsch der Russen fliehen. |
#10
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Hallo, Asphaltblume!
Dagegen spricht eigentlich gar nichts, wenn man davon absieht, dass ich die Zeit bzw. die damaligen "Möglichkeiten" und/oder "Gebräuche" nicht beurteilen und nachvollziehen kann. Ich bin halt der Meinung, dass sich für eine KLV bzw. Evakuierung vielleicht auch ein Ort hätte finden lassen, der nicht zwingend 1.300km und somit nach heutigem Maßstab 23 Stunden Bahnfahrt entfernt gewesen wäre. - Das ist aber natürlich eine Beurteilung aus heutiger Sicht und lässt sich ganz sicher nicht "1:1" auf damals umsetzen. Ich weiß auch nicht, ob die Mutter mit von der Partie war, glaube es aber nicht. Muttern ist so fein gemacht, das sieht für mich eher nach einem Besuch aus, was die Sache für mich noch unvorstellbarer macht. |
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