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#11
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Seite 4
Einen halben scheffel lein soll Jorge Börnstein seinem vater iherlichen weil Er lebet neben den seinen sehen aber der vater soll den sahmen geben und den flachs beschicken und erarbeiten wie er weis und kann. Eine Kuhe soll der Sohn dem vater uff freier weide mitt hütten lassen, den vierdten theil greserey im mühlgartten Undt draussen uffn gartten dorzu einreumen, auch ein schock haffer stro, Ein halb schock gersten stro undt ein halb schock Rocken stro, desgleichen den vierdten theil hew undt grummet so viel desselben uffn gartten inn der wiesen Jherlichen wechset damit der vater seine Kühe winttern und sommern kann aber den mist soll der sohn ge- brauchen. Ein schwein will der vater Jherlichen uff Michaelis keuffen umb 30 g dornach sols der sohn mesten bis 2 thal: 12 g werth ist. Einen Mandel lein kuchen wan man Öhle schlecht soll der sohn Jherlichen seinem vater geben Zwey kraut bethe und ein mehrbethe soll der sohn dem va- ter Jherlichen neben den seini- gen tüngen und arbeiten lassen wie sichs gebüret, sahmen undt pflantzen geben, was aber gott der allmechtige dornoch bescheren wirdt, nimpt der vater Geändert von M_Nagel (04.03.2021 um 16:44 Uhr) |
#12
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Das ist ja cool, Schritt für Schritt kommt der gesamte Text zum Vorschein :-) Vielen, lieben Dank schon mal, M_Nagel, für die Seiten 1 - 4.
"... Einen Mandel lein kuchen wan ..." "Mandel" hatte ich auch gedacht, aber was sollte es bedeuten? Noch einmal zu Seite 1 ... vorkaufft umb 800 thaler Kauff summa, undt soll zum Erstenn Reis oder angeldt erlegen 300 thal: als negst künfftige Trinitatis des ... Ich denke schon, dass wir das richtig lesen "Reis". Aber sollte damit wirklich das Lebensmittel gemeint sein? Gab es denn das hier schon kurz vor 1600? Es ist jetzt nicht sooooo wichtig, aber man grübelt schon, was es bedeuten könnte. |
#13
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Auf Seite 3 hätte ich noch eine Idee:
... aus das flecklein ? vichten ... Der eine Buchstabe könnte ein "v" sein und somit vichten = Fichten bedeuten? Aber was für Fichten? (siehe Anhang) Geändert von Concilla (04.03.2021 um 17:43 Uhr) |
#14
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Zitat:
Mir fällt leider nichts passendes (betr. Reis auch nicht) dazu ein. Schlos(s)v(f)ichten, vielleicht? Eher unwahrscheinlich... |
#15
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Seite 5
Ein virttell weitzen mehl wie mans auff der mühle erwürben soll der Sohn auch seinem vater Jherlichen geben. Nach des vatern thode aber fellet solch ausgedinge wie es alles stück weise vortzeichnet sampt dem heu- sel (wo fern es gebauet worden) dem keuffer ohne geltt wieder heim bey solchem Erbkauff sind gewesen Thomas Klare dieser Zeit Richter Jorge Bertholtt, Matts Reusse und Marcus Hantzschman geschworne schoppen, auch ist dorbey gewesen Hans Börnstein Möller zu golttbach Actum ut Supra |
#16
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M_Nagel, vielen Dank für die umfangreiche Hilfe! Jetzt ist das Schriftstück doch richtig gut lesbar, bis auf den Reis und die Fichten
Schlos(s)v(f)ichten sind es, denke ich auch, eher nicht. Vielleicht kommt man irgendwann nochmal drauf, was es sein könnte... |
#17
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Zitat:
Zitat: Zum letzten dinget ihme (=sich) der vater aus das flecklein schleswichten (= Schleswigen [vermutlich, Flachs]) http://www.shz.de/lokales/eckernfoer...d21944237.html |
#18
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Das klingt ja sehr interessant (der Artikel)! Ich könnte mir auch ggfls. auch vorstellen, dass es Flachs aus Schlesien war, denn das ist hier gleich um die Ecke. Aber, genau werden wir es wohl nie erfahren Danke für die gute Info.
Hier noch einmal ein kleiner Text zum Flachs im Mittelalter, was auf mehreren Seiten ähnlich aufgeführt ist: "Im Mittelalter wurde der Flachs vorwiegend in Mitteleuropa angebaut. Dabei zog sich die Anbauregion von England bis ins Baltikum und nach Russland. Deutschland besaß drei Hauptanbauzentren, die Bodenseeregion/Schwaben, Westfalen/Südniedersachsen und Sachsen/Schlesien/Pommern." |
#19
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Zitat:
zu "Reis" fiel mir spontan Reisig ein, das war bei kleinen landwirtschaftlichen Betrieben durchaus von Wert, als Brennholz oder zum Besenbinden, für den eigenen Bedarf oder auch zum Verkauf. https://de.wikipedia.org/wiki/Reisig Dass hier Reis angebaut wurde, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Liebe Grüße mabelle |
#20
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Ja, das halte ich auch für unwahrscheinlich, dass hier in Ostsachsen Reis angebaut wurde Vielleicht ist ja tatsächlich Reisig gemeint.
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