Beruf: Zehntner im Marstallgute - Was waren die Aufgaben?

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  • sewe
    Erfahrener Benutzer
    • 14.12.2016
    • 379

    [gelöst] Beruf: Zehntner im Marstallgute - Was waren die Aufgaben?

    Zehntner im hießigen Marstallgute, um 1845, Torgau, Sachsen:


    Hallo liebe Gemeinde,

    in den Taufeinträgen meines Ahnen taucht als Berufsbezeichnung auf: "Zehntner im hießigen Marstallgute", der Ort ist Torgau in Sachsen. Zeitraum 1836-1852

    Weiß einer was man da genau gemacht hat? Das Internet (was ich gefunden habe) spuckt nur die Bedeutung im Bezug zum Bergbau aus. Ist es trotzdem jemand der so etwas wie die Steuern eintrieb? Was mich aber verwundert, warum sollte in einem Marstall extra jemand für Steuern bzw ähnliches abgestellt werden? Und was mich noch wundert, dass in seinem Todeseintrag "Handarbeiter" vermerkt wurde, das hätte man doch in solch einer wichtigen Position (in Bezug auf den Beruf) nicht unbedingt nötig gehabt, oder?

    Gruß Sebastian
    Angehängte Dateien
  • Hracholusky
    Moderator
    • 17.03.2016
    • 905

    #2
    Hallo Sebastian,


    ich denke mal das es sich dabei um eine Art Finanzbeamten handelt der die Steuern für den jeweiligen Herrn zu kassieren hatte.
    Mit besten Grüssen
    Gerd

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Hallo,
      ich nehme an es handelt sich bei dem Marstallgut um eine größere staatliche Einrichtung. Vermutlich ist damit das königlich preussische Haupt-Gestüt Graditz bei Torgau gemeint?
      A) https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptgestüt_Graditz
      B) https://books.google.de/books?id=DFv...Torgau&f=false

      Definitionen
      1) Zehntner = Beamter, der im Auftrage des Zehntherrn den Zehnten einnimmt
      2) Zehender = der den Acker für die Zehntabgabe zu vermessen hatte



      Wenn es also in ganz Preussen nur 3 Haupt-Gestüte gab, kannst Du Dir vorstellen, dass dasjenige bei Torgau eine gewisse Größe und Bedeutung besaß, und als Verwaltungseinrichtung für umliegende Ländereien dienen konnte; wo also Dein Zehntner die Abgaben der Untertanen an den preussischen Staat entgegengenommen haben könnte.


      Zitat von sewe Beitrag anzeigen
      ... Und was mich noch wundert, dass in seinem Todeseintrag "Handarbeiter" vermerkt wurde, das hätte man doch in solch einer wichtigen Position (in Bezug auf den Beruf) nicht unbedingt nötig gehabt, oder? ...
      Jedenfalls brauchte man als Zehntner keine besondere Ausbildung, außer Schreiben und Rechnen. Er wird demnach nur ein eher kleiner Beamter gewesen sein. Vielleicht hatte er sich öfter verzählt, seinen Zehntner-Job verloren, wer weiß, was alles in seinem Leben geschah.
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.01.2019, 21:12.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • sewe
        Erfahrener Benutzer
        • 14.12.2016
        • 379

        #4
        Vielen Dank für eure Antworten,


        ja wenn man keine besonderen Fähigkeiten brauchte, dann würde das schon passen, schließlich war sein Vater war nur ein Knecht/Tagelöhner in Brandenburg gewesen.



        Gruß Sebastian

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