1748 -1758 welche Truppenteile lagen bei Steinitz /Senftenberg Lausitz

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  • Balle
    Erfahrener Benutzer
    • 22.11.2017
    • 2356

    1748 -1758 welche Truppenteile lagen bei Steinitz /Senftenberg Lausitz

    1748 heiratet mein Ahn Hans in Steinitz. Im Eintrag des KB ist er Königl. Preuß. Grenadier, bei der Geburt mehrerer Kinder auch Schenker und Schenkwirth.
    Immer wird er jedoch als Königl. Preuß. Grenadier erwähnt bis zum letzten Kind 1758.
    Königl. Preuß. Grenadier setzt doch eine Einheit in der Nähe voraus, oder gab es so etwas wie Reservisten. Die Bezeichnung Schenkwirth ist wohl eher eine Tätigkeit nach militärischer Dienstzeit.
    Wie kann ich mir das vorstellen.
    Welche Truppenteile könnten bei Drebkau/Steinitz gewesen sein.
    Zuletzt ge?ndert von Balle; 17.02.2021, 09:42.
    Lieber Gruß
    Manfred


    Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
    ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
    Eheschließung 1781 in Zittau
  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #2
    Hallo Manfred,

    jetzt musst du erst mal mir oder vielleicht auch den anderen hier helfen: Du meinst dieses Steinitz:

    Aber das war doch zur fraglichen Zeit 1748-1758 nicht preußisch, sondern sächsisch. Im 7jährigen Krieg kämpfte Preußen ja u.a. gegen Sachsen. Und dein Vorfahre war Sachse, lebte in Sachsen und war trotzdem preußischer Grenadier gewesen?

    Bei den altpreußischen Grenadieren ist die Zuordnung nicht so einfach, denn es gab keine Grenadier-Regimenter. Die Infantrieregiementer hatten je 2 Grenadier-Kompanien, die im Krieg mit 2 anderen zu einem Bataillon vereinigt wurden. Sehr oft lagen die Grenadier-Kompanien auch nicht in der Garnison, wo der Rest des Infantrieregiements stationiert war. Wurde im KB-Eintrag gar kein Offiziersname genannt ("Kompanie des Majors XY..." )?

    MfG
    Manni

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    • Balle
      Erfahrener Benutzer
      • 22.11.2017
      • 2356

      #3
      Hallo Manni,
      Genau dieses Steinitz ist gemeint. Heute ist das Brandenburg, die Grenze zu Sachsen ist etwas weiter südlich. Zu damaliger Grenzziehung weiß ich nichts.
      Der Eintrag der Trauung 1748
      Quelle bzw. Art des Textes: Jahr, aus dem der Text stammt: Ort und Gegend der Text-Herkunft: Steinitz-Senftenberg Namen um die es sich handeln sollte: Den 19. Nov. ward Johann Zernisch Königl. Preuß. Grenadier aus Steinitz gebürtig mit Jgfr. Maria ....aus Petersgagen ? daselbst copulieret und ...mir mit einem Testimonis

      Der Eintrag zur Taufe 1758
      Quelle bzw. Art des Textes: Jahr, aus dem der Text stammt: Ort und Gegend der Text-Herkunft: Steinitz/Senftenberg Namen um die es sich handeln sollte: Den 25. Sept...mittags ward gebohren und den 29 ...getauft, Hans Zernisch .... zu Steinitz ....königl. Preuß. Grenadier ....Maria genannt. Pathen waren: Chri stina ......

      Hier ein Taufeintrag von 1755 mit einem Königl.Preuß. Soldaten als Paten
      Quelle bzw. Art des Textes: Taufe Jahr, aus dem der Text stammt: 1755 Ort und Gegend der Text-Herkunft: Steinitz - Senftenberg Namen um die es sich handeln sollte: Den 20. September abends um 9 Uhr ward gebohren und den 23 ejsd Getaufft Hans Zernisches Königl. Preuß. Grenadier .... in Steinitz ....Töchterlein bey der ...


      Alles aus dem Kirchenbuch von Steinitz. Offiziernamen sind nicht erwähnt.
      Zuletzt ge?ndert von Balle; 17.02.2021, 11:33.
      Lieber Gruß
      Manfred


      Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
      ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
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      • Basil
        Erfahrener Benutzer
        • 16.06.2015
        • 2414

        #4
        Zitat von Balle Beitrag anzeigen
        Hallo Manni,
        Genau dieses Steinitz ist gemeint. Heute ist das Brandenburg, die Grenze zu Sachsen ist etwas weiter südlich. Zu damaliger Grenzziehung weiß ich nichts.
        Hallo Manfred,

        wer in der Region forscht, sollte auch wissen, dass die Niederlausitz bis 1815 zu Sachsen gehörte. Die Grenze zu Brandenburg verlief damals viel weiter im Norden. Darum waren im 18. Jh. Drebkau, Senftenberg und Spremberg Standorte wechselnder Kursächsischer Regimenter, z.B. 2. Garde und von Minckwitz (1746).

        Viele Grüße
        Basil
        Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
        Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
        Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
        Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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        • Balle
          Erfahrener Benutzer
          • 22.11.2017
          • 2356

          #5
          Zitat von Basil Beitrag anzeigen
          Hallo Manfred,

          wer in der Region forscht, sollte auch wissen, dass die Niederlausitz bis 1815 zu Sachsen gehörte.
          Viele Grüße
          Basil
          Ok Basil, das hab ich jetzt verstanden.
          Aber was machte dann der Preuß. Soldat in Steinitz. Und sein Freund war 1755 noch Trauzeuge, da waren sie schon zu zweit...
          Immerhin war er dort über zehn Jahre und der Pfarrer hat ihn mehrfach als königl. preuß. Grenadier ins KB eingetragen.
          Lieber Gruß
          Manfred


          Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
          ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
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          • Malte55
            Erfahrener Benutzer
            • 02.08.2017
            • 1625

            #6
            Moin Manfred,
            preussische Werber waren gerade in der 1. Hälfte des 18 Jh. berüchtigt und sicherlich auch ein Grund warum es in meine Grenzregion viele Deserteure gab. Wenn ich mich recht entsinne konnte das um 1710 herum schon ein Ohr kosten.
            Und auch bei mir gibt es häufig Soldaten aus dem Ausland, die Hauptwege wurden zollmäßig sicherlich kontrolliert, aber es gab ja auch immer andere Wege.
            Eventuell könnte man noch prüfen ob dieses Steinitz ein Ort unter zwei Herrschaften war, die eine Preussisch und die andere Sächsisch.
            LG Malte

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            • Balle
              Erfahrener Benutzer
              • 22.11.2017
              • 2356

              #7
              Moin,
              auf der Flucht war er nicht, eher sesshaft und stolz darauf preuß. Grenadier zu sein.
              Er war Schenkwirth im Ort, und hat seine Zugehörigkeit zu den Preußen nicht verheimlicht wie ein Deserteur es tuen würde. Auch der Pfarrer hat es gewußt und eingetragen.
              Im Feindesland ist er also wohl kaum gewesen, auch nach dem Beginn des siebenjährigen Krieges war er noch in Steinitz bis zur Geburt seiner Tochter 1758.
              Da war schon zwei Jahre Krieg mit den Sachsen.
              Lieber Gruß
              Manfred


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              • Basil
                Erfahrener Benutzer
                • 16.06.2015
                • 2414

                #8
                Zitat von Balle Beitrag anzeigen
                Ok Basil, das hab ich jetzt verstanden.
                Aber was machte dann der Preuß. Soldat in Steinitz. Und sein Freund war 1755 noch Trauzeuge, da waren sie schon zu zweit...
                Immerhin war er dort über zehn Jahre und der Pfarrer hat ihn mehrfach als königl. preuß. Grenadier ins KB eingetragen.
                Kein Hallo für mich? Na gut.

                Der Ahn war gebürtig aus Steinitz? Vielleicht wurde er während des Ersten oder Zweiten Schlesischen Krieges von der Preußischen Armee rekrutiert. Die Niederlausitz liegt ja auf dem Weg von Brandenburg nach Schlesien.

                Basil
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                • Balle
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.11.2017
                  • 2356

                  #9
                  Moin Basil und natürlich auch Hallo, da will man schnell einen Gedanken loswerden und dann.....Fauxpas....sorry
                  Lieber Gruß
                  Manfred


                  Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
                  ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
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                  • Manni1970
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.08.2017
                    • 2396

                    #10
                    Hallo!

                    Ich kenne mich in der Ecke überhaupt nicht aus und quäle mich im Moment etwas mit der ein oder anderen Literaturangabe zu unserem Problem herum.

                    Steinitz gehört heute zu Domsdorf, das bestand aber "einst" aus einem sächsischen und einem brandenburgischen Anteil. Steinitz wird auch im Wiki-Artikel zu Domsdorf erwähnt, soll aber doch wohl nur zu Sachsen gehört haben. Nach einer "richtigen" Quelle soll es jedoch tatsächlich auch in Steinitz einen brandenburgischen Anteil gegeben haben. Nach Lage der Dinge kann der verwaltungsmäßig im 18. Jhd. nur zur preußischen Herrschaft Kottbus gehört haben. Die war zwar in der Niederlausitz, gehört aber zu Preußen. Dort lag das altpreußische Infanterieregiment Nr. 24 mit einem Teil, anderer in Frankfurt/Oder. Der Mannschaftsersatz kam dabei u.a. aus der Herrschaft Kottbus.

                    Im Moment nehme ich daher an, dieser Grenadier gehörte zum IR 24.

                    MfG
                    Manni

                    Nachtrag:
                    Nein, ein Ausländer (Angeworbener) war das nicht.
                    Zuletzt ge?ndert von Manni1970; 17.02.2021, 14:08.

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                    • Basil
                      Erfahrener Benutzer
                      • 16.06.2015
                      • 2414

                      #11
                      Hallo,

                      da muss ich mich jetzt mal korrigieren, Brandenburg war doch nicht so weit weg. Manni hat es schon gefunden, Steinitz gehörte teilweise zur Herrschaft Cottbus, einer brandenburgischen Exklave innerhalb der Niederlausitz.

                      Nachtrag: Habe gerade nochmal in die Auflistung der Ortschaften der Herrschaft Cottbus geschaut (siehe obiger Link). Unter Siewisch steht dort folgende Anmerkung, die nichts mit Steinitz zu tun hat, ich aber interessant finde:

                      Dorf, nur ein Bauer ist Preußisch, der übrige Antheil steht unter Sächsischer Hoheit
                      Grüße
                      Basil
                      Zuletzt ge?ndert von Basil; 17.02.2021, 14:26.
                      Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
                      Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
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                      • Balle
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.11.2017
                        • 2356

                        #12
                        Moin,
                        Wikipedia zu Steinitz: 1km südlich Drebkau, 20 km bis Cottbus und 25 km nach Senftenberg.https://de.wikipedia.org/wiki/Steinitz_(Drebkau)
                        Zuletzt ge?ndert von Balle; 17.02.2021, 14:21.
                        Lieber Gruß
                        Manfred


                        Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
                        ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
                        Eheschließung 1781 in Zittau

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                        • Malte55
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.08.2017
                          • 1625

                          #13
                          Falls es noch eine Bestätigung braucht:
                          Steinitz, brandenburgischer Anteil (seit 1816 Kr. Calau) (v. Wiedebach): Grundbuch 1719-1810

                          LG Malte

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                          • Manni1970
                            Erfahrener Benutzer
                            • 17.08.2017
                            • 2396

                            #14
                            Hallo!

                            Die zwei Grenadier-Kompanien des IR 24 standen 1748 (Heirat des fraglichen Grenadiers) unter dem Kommando der Hauptleute von Loeben u. von Kahlenberg. Im MKB des IR 24 werden genügend Trauungen der Grenadiere dieser zwei Kompanien in Frankfurt erwähnt. Daher sollten diese auch beide dort stationiert gewesen sein. Das MKB hat ein recht gut lesbares Register für die Tr von 1723-1769, die der Feldprediger vornahm und ein weiteres für diesen Zeitraum der auswärtigen Tr, zu der der Feldprediger lediglich seine Erlaubnis gab. In beiden fehlt der Grenadier Zernisch/Zarnisch auch Cz.. usw. Am 27.9.1755 rückten beide Grenadier-Kompanien des IR 24 in die Garnison Fürstenwalde ein. Dass jemals Grenadiere des IR 24 in Kottbus waren, konnte ich bislang nicht feststellen.

                            Auch das IR 26 mit alleiniger Garnison in Berlin hatte zeitweise Mannschaften aus dem Kreis / der Herrschaft Kottbus eingezogen. Auch dessen MKB, hier Tr 1736-1775, ist mit einem Register bei Ancestry und auch darin fehlt Zernisch/Zarnisch/Cz...

                            Ist halt immer etwas kompliziert mit der altpreußischen Armee für diesen frühen Zeitraum. Entweder schaust du das MKB IR 24 bei Ancestry nach Patenschaften deines Grenadiers durch oder du fragst mal beim Stadtarchiv Kottbus nach, ob die dort noch irgendetwas (Kantonrolle, Verz. der geborenen Knaben in der Herrschaft Kottbus o.ä.) zur altpreußischen Armee um 1750 vorliegen haben.

                            Bleibt aber schwer so ganz ohne Nennung eines Offiziersnames im KB-Eintrag von Steinitz.

                            MfG
                            Manni

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                            • Balle
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.11.2017
                              • 2356

                              #15
                              Ich werde mal im KB schauen ob weitere Soldaten eingetragen sind, vielleicht mit mehr Angaben.
                              Der Wikipediaeintrag erwähnt 1875 in Steinitz 170 Einwohner, um 1750 waren das wohl noch weniger. Es waren ein paar herrschaftliche Güter in der Nähe, vielleicht hat jemand der Eigentümer seine Grenadiere mit nach Hause genommen. Ist nur so eine Idee.
                              Lieber Gruß
                              Manfred


                              Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
                              ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
                              Eheschließung 1781 in Zittau

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