Grundbuch Stolle / Werner 1811

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    Erfahrener Benutzer
    • 09.09.2012
    • 489

    [ungelöst] Grundbuch Stolle / Werner 1811

    Quelle bzw. Art des Textes: Grundbuch, Verkauf Buernwirtschaft, 1811 Pömmerle Bez Aussig
    Jahr, aus dem der Text stammt:
    Ort und Gegend der Text-Herkunft:
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Liebe Helfer und Helferinnen

    Der Käufer war meim Ur-Ur-UrGrossvater
    Ich finde es spannend wie das damas war.

    Bitte prüft ob ich alles richtig gelesen habe. Teils habe ich die heutige Schreibweise benutz.
    Die Texte sind Seitenweise und dort zeilenweise gegliedert.

    Der Permalink ist:





    --------
    267_sig_OS_Stolle/Werner Pömmerel_20_046a.jpg.pdf = Seite 2 / 5

    Hier nut seite für Seite:
    Prohz am 14. Februar 1812, Each Num 43 jud
    Alter Kauf im
    Pömmerler Grundbuch
    AC 6 Fol 78

    Heute zur Stunde gesetzten Jahr und Tag
    Ist bis auf Bestätigungen eines löblichen Wirtschafts-
    amtes der Herrschaft Priesnitz zwischen Franz
    Werner, Bauer aus Pömmerle als Verkäufer an einem
    denn seiner dortigen Tochter Maria Anna Wernerin,
    und ihrem nächstkünftigen Ehegatten Franz Josef
    Stolle aus dem zur Herrschaft Ploschkowitz gehörigen Dorfe
    Malschen unter Vertretung seines Vormundes
    Christoph Stolle als Käufer am anderen Theile folgender
    Verkaufs- und Kaufs Kontrakt abgehandelt
    und geschlossen worden.

    So verkauftet nämlich gedachter Franz Werner das
    bisher in eingenthändlichen Besitz gehabte, ihm laut Pöm-
    merler Rustikalgrundbuch A6 Folio 78 ordentlich
    verschriebene, in den rongstöcker Kirchsprengel
    gehörige Rustikalwohnhau # Conse 8 in Pömmerle
    samt dazu gehörigen steuerbaren Grundstücken,
    nämlich:

    In Äckern: Noo.=top: 107, 114, 156, 177, 184, 204;
    218. 262. 293. 613. 618. 639 670. 761. 789. 807.828. in
    Ausmass nach 14 Joch 348 (Quadrat) Klafter
    1 Klafter = 6 Fuss = 1,896 483 840 1 Quadrat Klafter2 = 3.596651 M2
    1 Joch = 1600 Klafter2 = 5 754.612 m2
    1 In Wiesen: # 108. 306. 334 360 Nach 2 Joch 300 (Quadrat) Klafter
    In Gärten: # 3 et 4 nach 1340 Klafter
    Hutweiden: # 205. 223. 263. 289. 268. 381.458.
    671. nach 4 Joch 1144 Klafter
    Weingärten: # 788 205 Klafter
    Waldungen: # 277. 292. 325. 348. 401.
    42. 537. 638. 696 11 Joch 300 Klafter
    >>>>> eine Frage. Was mögen die jeweils zwei ,, bei 638 696 bedeuten ?
    In den alten Rainen und Steinen, mit allen Gerichtsamen
    und Verbindlichkeiten, Nutzungen und Lasten, wie er
    Verkäufer selbst und seine Vorfahren dieses Bauerngut
    besessen, genützt oder benutzen können, der Eingangs er-
    wähnten Tochter Maria Anna Werner und ihren nächst
    künftigen Ehegatten Franz Josef Stolle um der bedunge
    von Kaufschilling zu Sieben Hunde Gulden, Page 700 fr
    Wiener Währung, welches folgender Gestalt zu be=zahlen
    ./.
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    267_sig_OS_Stolle/Werner Pömmerel_20_046a.jpg.pdf = Seite 2 / 5

    be=zahlen ausgewiesen sind, nämlich
    dem Verkäufer zum Angeld 100 fr
    Demselben in jährlichen Teerminen 600 fr
    Macht obiger 700 fr
    Anter weiter sein folgender Bedingnissen, dass
    Die Käufer
    1 tens
    Dem Verkäufer das Angeld zu 100 fr bei der Unter-
    Fertigung des Kontraktes, die übrigen 600 fr aber
    mit jährlichen Terminzahlungen zu 20 fr gehörig ent-
    richten, und bis gänzlicher Berichtigung die vom
    Jahr zu Jahr übrig bleibenden Kaufschillingsgelder
    Sub speciali hypotheca dieser Bauernahrung
    übernehme.
    2 tens
    Die jährlich nach der Subrezartition auf
    dieses Bauerngut ausfallenden landesfürstliche
    Steuer, Militarbankurmenz, Lieferungen, und
    anderweitige Abgaben ordentlich berichtigen.
    3 tens
    Der hohen Grundobrigkeit die darauf haft-
    enden jährliche 156,, reiszäumige Zugrobotstäge
    gehörig leisten, und an jährlichen Erbzins ihr 47 ? 1 2/6 pf
    dann die bestimmten Hühner und Eier in zwei
    gleichen Raten, jedes Mal zu Georgi
    und Galli der hohen Obrigkeit richtig abführen.
    4 tens
    Die beim Kirchen - Pfarramt und dem Pömmerler
    Schulhausbau erforderlichen Zugrobot gleich
    andera ähnlich dahin eingestannten Bauern
    gehörig verrichte.
    5 tens
    Dem schwadener Pfarrer 2,, Viertel Korn zra-
    gen Mass, und dem Schullehrer in Schwaden
    Jeden zum neuen Jahr, dann dem Pömmerler
    Schullehrer ¼ Strich Korn alljährlich abreichen.
    6 tens
    Die mit der im Obligationsbuche # 3 Folio
    9 einverleibten Stiftungsurkunde etet Pömmerle
    den 1ten Juni 1808 wegen Herstellung und Erhalt-
    ung der Pömmerler Kapelle, und Abhaltung eines
    ./.

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    267_sig_OS_Stolle/Werner Pömmerel_20_046b.jpg.pdf = Seite 3 / 5

    jährliche Gottesdienste auf diese Bauernwirtschaft
    auferlegte Verbindlichkeiten gänzlich erfüllen.
    7tens
    Dem Verkäufer und dessen gegenwärtigen Eheweib
    Lebenslänglich nachstehendes verabfolgen und
    Vergünstigen, nämlich: alljährlich, 8 Strich Korn,
    3 Strich Gerste, 1 Strich Weizen, 2 Achtel Linsen, 1 Viertel
    Erbsen, 2 Achtel gestanzten Hirse, 5 Mandel
    Hühnereier, mehr lebenslängliche freie Herberger, frei
    Waschen, Kochen und Backen bei, bei Winthe folge, im Stübel
    neben Hause, die 2te Kammer über der Stube, das Stückl
    Boden von dem Rauchfange über der Kammer, von em-
    bauten Obst und Hopfen de 6ten Teil, ferner eine
    Kuh und eine Ziege bei freien Futter, oder statt dessen
    20 (Pfund ?) Butter,5 Mandeln Käse; dann 1 Krautbrot (was mag das sein)
    1 Butte Erdäpfel, 1 Berge Futtergemenge, 1 Berge Rüben,
    5 Seidel Mohn und ei 1 / 3 Viertel Leinsamen bei Wirths
    samen welches die Käufer selbstsäen müssen. An Obst-
    Bäumen auf dem Baubichen, 4 Pflaumenbäume beim Haupe,
    wie auch das vom angekaufte Stückl Grundsamt
    den darauf stehenden Bäumen in neuen Hau ge-
    genannt, Das Stückel Basit im vorderen Bradl, welches
    auf Verkäufers Tode dem Wirthe zufällt, das Stückel
    Grund auf der Dörrwiese genannt samt den darauf
    befindlichen Kirchschbäumerln bis an den gossen
    Kirschbaum, das mittlere Kirschbäumel im Wein-
    gartel, ein Stückel Wiese bei der Elbe, wie den
    halben Garten zeugt, endlich einen kleinen Stall,
    im Falle sich Verkäufer ein kleine Stückel Vieh ha-
    ten sollte. Im Versterbungsfalle des Verkäu-
    fers hat dessen Eheweib den 8ten. Teil vom erbau-
    ten Obste und Hopfen zu erhalten, so wie auch das
    ausgekaufte Stückel Grund in der Hanzen in lebenslänglichem
    Genus, übrigens aber geniesst In diesem Falle die
    überlebende Ehegattin des Verkaufes nur die Hälfte
    vom übrigen Ausgedinge, wo im entgegengesetzten
    Falle der Verkäufer, wenn sein Eheweib eher sterben
    ./.

    ----------

    267_sig_OS_Stolle/Werner Pömmerel_20_047a.jpg.pdf = Seite 4 / 5

    sollte, das ganze benannte Ausgedinge erhält,
    ferner verbinden sich die Käufer annoch dem
    Verkäufer das Holz aus dem ausgedungenen Stückel
    Busch herbeizuführen.
    8tens
    An unentgeltlichen Beilass verbleiben bei
    Diesem Bauerngut: 2 Pferde, 2 Kühe, 1 Ziege,
    1 Kalb, 2 Gänse, 4 Hühner, 1 Haushahn
    2 Wägen, 2 Hand-, 2 Spann- 1 Zugkette,
    2 Hemmstücke, 2 Hopfenstichel, 3 Hopfenhacken,
    Battenhacken, 2 Beile, 1 Axt. 1 Waldjäger
    1 Pfropfensägel, 1 Händsägel, 2 Dün-
    gegabeln, 2 Stemmeisen, 3 Bohrer, 1 Schnittmes-
    ser, 1 Pflug samt Schaar, 2 Hocker samt Nadeln
    und Schaar, 1 paar Eggen, 2 Vorder-, 2 Acker-
    waagen, 1 Heugabel

    Da die Käufer sich allen hier angeführten
    Kaufbedingnissen willig unterzogen haben, und
    Beide Kontrahenten auf solche Weise mitsammen
    einig geworden sind: so heben sie in Urkund
    und zu Bekräftigung alles dessen diesen schrift-
    lich verfassten Kaufkontrakt nebst zweier
    erbetener Zeugen mit der Zufriedenheit eigen-
    ständig unterfertig, dass derselbe ohnewei-
    ters dem betreffenden Grundbuche ein-
    verleibt werden könne. So geschehen
    Pömmerle den 1ten Dezember 1811

    Franz Werner Verkäufer
    Franz Joseph Stolle Käufer
    Chrisoph Stolle Vormund
    Maria Anna Wernerin als Mitverkäuferin
    Franz Teutsch Richter
    Georg Kündiger als erbetener Zeuge
    Jakob Webersinke als erbetener Zeuge

    Dieser Kaufkontrakt wird zu Gericht angenommen,
    wie auch grundbücherlich einzuverleiben bewil
    ligt
    Amtsgericht Priesnitz den 13ten Februar 1812
    Johann Later Justiziar

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    267_sig_OS_Stolle/Werner Pömmerel_20_047b.jpg.pdf = Seite 5 / 5


    Laut Quittungsbuch Bezahlt :
    Eigen Aufstellung
    fr Forint = Gulden
    1/111 An den Verkäufer Franz Werner 100
    1/139 An den Vater Franz Werner 20
    1/153 An den Verkäufer 20
    1/183 An den Verkäufer Franz Werner 20
    2/7 An den Verkäufer Franz Werner 20
    2/48 An den Verkäufer Franz Werner 20
    2/17 An den Verkäufer Franz Werner 20
    2/109 An den Verkäufer Franz Werner 20
    2/127 An den Verkäufer Franz Werner 20
    2/166 An den Verkäufer Franz Werner 20
    2/166 An den Verkäufer Franz Werner 20
    Summa 300
    REST 400 durchgestrichen


    Diese 400 fr wurden in Folge der am 28. Jänner 1826 gepflogenen Ver-
    lassenschaftsabhandlung und Erbunterteilung unter die ganze erblasserischen
    Töchter Theresia verehelichte Stolle in Malschen und M Anna verehelichte
    Stolle in Pömmerle als erbliche nach ihrem Vater Franz Werner gleich-
    teilig zugewiesen; Der M Anna Stolle, als Besitzerin der Analität. >> was ist das
    gegen daher als Erbteil zugute 200 fr
    und den Überrest hat Theresia Stolle mit 200 fr. durchgestrichen
    zu empfangen
    Facit 400

    Laut Quittungsbuch Bezahlt :

    2/210 An Theresia Werner verehelichet Stolle in Malschen 80 fr CM = 200 fr W. W.

    Vermögen der in diesem Buche Folio 178 einverteilten
    Urkunden ist die dem Franz Josef Stolle gehörigen Halb-
    scheid dieser Wirtschaft der Witwe M Anna Stolle einge-
    antwortet.
    Laut diesem Buche Folie 179 ist die Ganze Wirtschaft den Eheleuten Wenzel und Theresia Klepsch
    Verkauft. (am 30 Juli 1847)

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    Danke schon mal für Eure Bemühungen
    Angehängte Dateien
    Gruss und Dank den unermüdlichen Helferinnen und Helfern
    von Walther Stolle aus der Schweiz EX Pömmerle Sudetenland

    Die Ahnen rufen uns zu:
    Was Ihr seid, das waren wir!
    Was wir sind das werdet ihr!

    Wir sollten es nie vergessen!
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