Ist dieser Altersunterschied möglich?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5533

    Ist dieser Altersunterschied möglich?

    Hallo zusammen!

    Ich habe hier ein Paar mit einem großen Alterunterschied. Die Frau ist deutlich älter. Sicherlich habe ich extremere Beispiele, aber dann heiratete eine eher betagte Witwe einen deutlich jüngeren Mann. In diesem Falle aber ist es für beide die erste Ehe.

    Hans Jochen Löhr wurde am 09.06.1720 in Hedeper geboren. Seine Frau am 09.12.1711 in Roklum getauft. Die Trauung fand am 29.12.1740 in Roklum statt. "Johann Joachim Löhr aus Hädeber ist mit Jungfer Margaretha Eppersin (...) öffentlich copuliret". Nebenbei: der Ehemann starb acht(!!!) Tage später, am 06.01.1741!

    Hans Jochen war bei der Trauung 20 Jahre alt. Seine Frau 28. Ist das realistisch? Ich kenne das Hedeper'sche Kirchenbuch recht gut. Es gibt in Hedeper zu der Zeit weit und breit keinen anderen Hans Jochen Löhr. Hans Jochens Mutter stammte selbst aus Roklum, was die Heirat dorthin erklärt. Hans Jochen war Böttcher, so wie sein Schwiegervater, Andreas Eppers. Seltsamerweise wird er in seinem Sterbeeintrag als Böttchermeister bezeichnet. Er war zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre alt! Das ist der wesentliche Punkt für meine Zweifel. Aber, wie gesagt, ein anderer Hans Jochen Löhr wurde in Hedeper nicht geboren. Hans Jochens Eltern heiraten 1716. 1717 wird Hans Jochens ältere Schwester geboren.

    Was meint Ihr: ist diese Geschichte, der Altersunterschied und die Bezeichnung als Meister, glaubhaft?

    Vielen Dank und viele Grüße
    consanguineus
    Zuletzt geändert von consanguineus; 20.06.2021, 21:53.
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Garfield
    Erfahrener Benutzer
    • 18.12.2006
    • 2142

    #2
    Hallo

    Also prinzipiell halte ich das für möglich. So gross finde ich den Altersunterschied jetzt auch wieder nicht. Wahrscheinlich nicht unbedingt die Regel, aber auch nicht völlig unmöglich.
    Vielleicht war er ja krank oder verunfallt und man dachte, mit der Heirat könnte eine etwas weniger gute Partie wenigstens dann noch Witwenrente erhalten?

    Gibt es einen passenden Johann Joachim Löhr, der in Roklum getauft wurde?
    Was steht denn im Sterbeeintrag genau?
    Viele Grüsse von Garfield

    Suche nach:
    Caruso in Larino/Molise/Italien
    D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
    Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
    Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
    Wyss von Arni BE/Schweiz
    Keller von Schlosswil BE/Schweiz

    Kommentar

    • Hracholusky
      Moderator
      • 17.03.2016
      • 904

      #3
      Hallo,


      ich finde den Unterschied auch nicht so groß. Bei mir ist der grösste Unterschied bei einem Urgroßelternpaar bei dem die Braut 6 Jahre älter war. Neun Monate später war dann auch der erste Sohn auf die Welt gekommen.
      Mit besten Grüssen
      Gerd

      Kommentar

      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5533

        #4
        Guten Morgen!

        @Garfield: im Traueintrag steht ausdrücklich, er käme aus Hedeper, also gehe ich davon aus, daß er auch dort getauft wurde. Ich kann aber die Taufen in Roklum auf einen Johann Joachim Löhr noch einmal gezielt absuchen. Hatte ich schon einmal, aber doppelt hält besser.

        @Gerd: ich habe auch eine Frau in meinem Baum, die 18 Jahre älter war als ihr Mann. Aber die war Ende 40, Witwe und Erbin eines großen Hofes. Sie suchte sicherlich jemanden, der ihren Hof bewirtschaftete, bis eines der Kinder alt genug war, ihn zu übernehmen. Solche Fälle findet man nicht selten. Im vorliegenden Fall ist er 20 und sie 28 und es ist für beide die erste Ehe. Das kommt mir schon seltsam vor...

        Viele Grüße
        consanguineus
        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

        Kommentar

        • rpeikert
          Erfahrener Benutzer
          • 03.09.2016
          • 2668

          #5
          Guten Morgen

          Hier (Nr. 52) heiratet ein 23-jähriger eine 42-jährige ledige Frau. Die Frau starb schon eineinhalb Jahre später, im Alter von 43 J. 4 M. 4 T. Der Mann heiratete noch zweimal, beide Frauen ledig und 5 resp. 7 Jahre älter als er.

          Gruss, Ronny

          Kommentar

          • Zita
            Moderator
            • 08.12.2013
            • 6057

            #6
            Hallo consanguineus,

            was ich über den "Meister" in meiner Forschungsgegend (Niederösterreich, in kleineren Orten) sagen würde:
            Handwerk war oft an ein Gebäude geknüpft. Wenn der Meister (Vater, Ehemann) starb, musste die Erbin (Tochter, Witwe) einen Mann mit dem gleichen Beruf suchen, da sonst die Gewerbeberechtigung verloren ging. In diesem Zusammenhang ist mir schon mehrmals aufgefallen, dass einer als ...geselle geheiratet und bei späteren Einträgen als ...meister genannt wurde.

            Nun weiß ich natürlich nicht, wie das in deinem Fall war. Weißt du, ob der Vater der Braut noch lebte? Vielleicht wäre der Schwiegersohn ja als Betriebsübernehmer gedacht gewesen und ist wirklich durch einen Unglücksfall gestorben.

            Hat die Braut danach wieder geheiratet?

            Liebe Grüße
            Zita

            Kommentar

            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5533

              #7
              Zitat von rpeikert Beitrag anzeigen
              Hier (Nr. 52) heiratet ein 23-jähriger eine 42-jährige ledige Frau. Die Frau starb schon eineinhalb Jahre später, im Alter von 43 J. 4 M. 4 T. Der Mann heiratete noch zweimal, beide Frauen ledig und 5 resp. 7 Jahre älter als er.
              Hallo Ronny,

              dann bist Du, wie Deine Vorredner, also der Meinung, so ein Altersunterschied (Mann 20, Frau 28) wäre denkbar. Vielen Dank für die Rückmeldung! Da habe ich wieder dazugelernt.

              Viele Grüße
              consanguineus
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

              Kommentar

              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 5533

                #8
                Zitat von Zita Beitrag anzeigen
                Nun weiß ich natürlich nicht, wie das in deinem Fall war. Weißt du, ob der Vater der Braut noch lebte? Vielleicht wäre der Schwiegersohn ja als Betriebsübernehmer gedacht gewesen und ist wirklich durch einen Unglücksfall gestorben.

                Hat die Braut danach wieder geheiratet?
                Hallo Zita,

                auch Dir vielen Dank!

                Den Sterbeeintrag des Vaters der Frau habe ich noch nicht gefunden. Er war aber, wie sein Schwiegersohn, ebenfalls Böttcher. Das macht Deine Theorie sehr wahrscheinlich. Hinzu kommt der Umstand, daß die Witwe fast genau auf den Tag ein Jahr nach der Beisetzung ihres jung gestorbenen ersten Mannes erneut einen Böttcher heiratete.

                Viele Grüße
                consanguineus
                Suche:

                Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                Kommentar

                • Mismid
                  Erfahrener Benutzer
                  • 21.02.2009
                  • 987

                  #9
                  Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
                  Vielleicht war er ja krank oder verunfallt und man dachte, mit der Heirat könnte eine etwas weniger gute Partie wenigstens dann noch Witwenrente erhalten?

                  Witwenrente? Damals gabs doch noch nicht mal normale Rente!

                  Kommentar

                  • Garfield
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.12.2006
                    • 2142

                    #10
                    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                    Hallo Zita,

                    auch Dir vielen Dank!

                    Den Sterbeeintrag des Vaters der Frau habe ich noch nicht gefunden. Er war aber, wie sein Schwiegersohn, ebenfalls Böttcher. Das macht Deine Theorie sehr wahrscheinlich. Hinzu kommt der Umstand, daß die Witwe fast genau auf den Tag ein Jahr nach der Beisetzung ihres jung gestorbenen ersten Mannes erneut einen Böttcher heiratete.

                    Viele Grüße
                    consanguineus
                    Das hatte ich gestern vergessen, fände ich aber auch sehr wahrscheinlich.

                    Zitat von Mismid Beitrag anzeigen
                    Witwenrente? Damals gabs doch noch nicht mal normale Rente!
                    Nicht staatliche Rente, aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Witwen von Meistern von ihrer Zunft eine Art Witwenrente bekamen. Wir aber wohl sehr von Zeit und Ort abhängig sein.

                    Dass er so kurz nach der Heirat starb, kann natürlich auch einfach ein Zufall gewesen sein.

                    Übrigens noch zum Thema Meister: vielleicht kannst du herausfinden, was es da für lokale Begebenheiten gab, also wie man nach wie viel Zeit Meister werden konnte.
                    Falls der Schwiegervater bereits verstorben war, fände ich es schlüssig, dass er als Meister genannt wird, wenn ihm der Betrieb gehörte, selbst wenn er technisch gesehen (noch) gar kein Meister war.
                    Viele Grüsse von Garfield

                    Suche nach:
                    Caruso in Larino/Molise/Italien
                    D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                    Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                    Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                    Wyss von Arni BE/Schweiz
                    Keller von Schlosswil BE/Schweiz

                    Kommentar

                    • Gudrid
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.04.2020
                      • 1253

                      #11
                      Also 8 Jahre älter, das finde ich überhaupt nicht schlimm. Die Frau war ja noch gut im gebärfähigen Alter. Ich denke, das hatte sicher materielle Gründe. Vielleicht war der Bräutigam schwer krank und man wollte das Erbe durch die Heirat sichern, wie auch immer. Weiß du, an was der Bräutigam gestorben ist?
                      Liebe Grüße
                      Gudrid
                      Lieber barfuß als ohne Buch

                      Kommentar

                      • Su1963
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.01.2021
                        • 1243

                        #12
                        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                        Was meint Ihr: ist diese Geschichte, der Altersunterschied und die Bezeichnung als Meister, glaubhaft?

                        Neben dem Alter kann es ja noch eine Reihe anderer Faktoren geben, die dazu führen können, bei der Wahl des Ehepartners Abstriche machen zu müssen (z.B. schlechter Leumund der eigenen Familie, leichte Behinderungen o.ä.). Wie schon einige vor mir finde ich allerdings den Altersunterschied nicht wirklich bedenklich.


                        Für die Motivation als Böttcher in eine Böttcherfamilie einzuheiraten ist auch noch wesentlich, ob es denn auch Söhne gibt, die als Nachfolger infrage kommen oder ob es Aussicht gibt, dass da auf den Schwiegersohn zurückgegriffen wird.


                        Gruß, Susanna
                        Zuletzt geändert von Su1963; 21.06.2021, 11:43.

                        Kommentar

                        • TükkersMitÜ
                          Erfahrener Benutzer
                          • 11.11.2015
                          • 357

                          #13
                          Ich finde den Altersunterschied auch unproblematisch. So aus dem Kopf fällt mir aus meinem Stammbaum ein ähnlicher Fall ein:

                          1805 heiraten Mathes Schenda und Maria Dominik in Jedwabno, nachdem im Jahr zuvor ihr erstes Kind (mein Vorfahre) geboren wurde. Laut Heiratseintrag ist Mathes 20 und Maria 29. Das lag recht nahe an der Wahrheit dran, denn eigentlich war Mathes 21 und Maria sogar 31.

                          Viele Grüße
                          Annika
                          Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
                          Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
                          Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
                          Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen

                          Kommentar

                          • fajo
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.10.2018
                            • 2342

                            #14
                            Ich habe mich auch seit zwei Tagen gefragt ob das angehen kann? Habe hier 1670 Brautleute (ohne Zusatz) die bei der Eheschießung (er 32 und sie 45) auch einen großen Altersunterschied aufzeigen und auch noch 2 Kinder bekamen sie müssste mit dem ersten Kind bei der Hochzeit im sechsten Monat gewesen sein und bekam noch eins mit 49?-
                            Irgendwie zweifle ich noch in meinem Fall daran...
                            Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







                            Kommentar

                            • Andrea1984
                              Erfahrener Benutzer
                              • 29.03.2017
                              • 2551

                              #15
                              Hallo Fajo.

                              Das kenne ich von meinen Ahnen her auch: 2-Monats-Kinder, 3-Monats Kinder etc. d.h. soviele Monate nach der Trauung der Eltern geboren worden.

                              Einige Paare haben zuerst das Vergnügen - Kinder - gehabt und sich dann getraut, warum auch immer.
                              Ich will nicht darüber urteilen, die betreffenden Paare werden schon gewusst haben, wieso, doch sie haben das Wissen darüber mit ins Grab genommen.

                              Mit 49 Jahren ein Kind bekommen ? Das wäre gerade noch möglich.
                              Oder es handelt sich um eine Namenskollegin, die im passenden Jahr ein Kind bekommen hat z.B. eine Tochter/eine Nichte/eine Cousine ?

                              Was meinst du dazu ?

                              Herzliche Grüße

                              Andrea
                              Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                              Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X